Nonnenklöster im MA

Mephisto

Aktives Mitglied
Hallo zusammen.

Stehe da vor einem kleinen Problem im Rahmen meiner heimatgeschichtlichen Forschungen... Zur Gründnung meines Heimatdorfes gibt es unterschiedliche Theorien, die alle irgendwie nicht zusammenpassen, aber alle irgendwie möglich erscheinen.

Eine davon ist, daß die Kirche (die wohl als zentrale Figur im Gründungsprozeß angesehen werden kann) zu einem Nonnenkloster gehörte. Jetzt ist das aber eine damals eine dreischiffige Basilika gewesen, die auf einer kleinen Erhebung in der (heutigen) Mitte des Ortes steht. Da war zumindest in unmittelbarer Nähe wenig Platz für Kreuzgang oder dergleichen Späße. Wäre es möglich, daß die Klosterbauten in einiger Entfernung zur Kirche gelegen haben könnten?

Kennt vielleicht jemand von euch Literatur zu Frauenklöster in Nordhessen? Es könnte, falls die Kloster-Theorie stimmen solle (wovon ich bislang noch wenig überzeugt bin), gewisse Parallelen und personelle Verbindungen zum Kloster Berich gegeben haben.

Danke schon mal für eure Hilfe!
 
Zur Geschichte in diesem speziellen Thema kann ich dir leider keine Literatur nennen.

Wenn am Gründungsbeginn Deines Heimatortes ein Kloster stand, so darfst du Dir das aber nicht in der Größe vorstellen, wie es heute die Basilika vorgibt. In den Anfängen war es sicher eine kleine Anlage mit einer bescheidenen Kirche.
Mit den Spenden, egal in welcher Form gelangten Klöster nach und nach zu Wohlstand. Damit waren Um- und Neubauten möglich, dem jeweiligen Baustil angepaßt.
Ein Beispiel: Ottobeuren, das über eine der imposantesten Klosteranlagen des Barock verfügt.
Zum Zeitpunkt der Gründung war die Anlage nicht einmal ein Viertel der Größe.

Nicht zu vergessen: unter napolenischer Herrschaft wurden alle Klöster aufgelöst, Kunstschätze aller Art verschleudert und die Gebäude teilweise abgerissen.
Ein Beispiel dafür ist das ehemalige Klosten Steingaden, dessen wertvolle Bibliothek auseinandergerissen und verschleudert wurde; selbst die Wieskirche, einer der schönsten Kirchen des Rokkoko, war zum Abriß freigegeben und konnte nur durch Anstrengungen der Anwohner gerettet werden.

Gibt das Heimatarchiv, auch das übergeordnete, nichts her?
 
Hallo,

frag mal beim Landesamt, Dr. Ritzerfeld nach. Der hat immer noch einen Tipp wo was zu finden ist.
Ist en echt Netter.

ne hesse
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mephisto

Leider hast Du nicht den Namen Deines Heimatdorfes mitgeteilt, dann wäre eine genauere Auskunft eventuell möglich gewesen. Du hast als Anhaltspunkt Berich genannt, immerhin.

Um Klarheit zu bekommen, führt bei Deinem Vorhaben nichts daran vorbei, ad fontes.

So würde ich vorgehen:

1. Nordhessen gehört zur Erzdiözese Paderborn, Anfrage beim dortigen Archiv, ob es Archivalien zu Deinem Heimatdorf gibt. Gibt es bestimmt. Um dem Archivar zu unterstützen, solltest Du den Zeitraum eingrenzen.

Hessen ? GenWiki

Das kann dauern, zumal die heutige Diözesenaufteilung nicht der mittelalterlichen entspricht, aber die helfen Dir bestimmt und geben Dir wahrscheinlich die Findbuchnummern ihres eigenen Diözesenarchivs oder eines anderen, bei denen die Archivalien liegen.

2. Anfrage beim Archiv des Ordens, zu dem dieses Kloster gehörte. In Berich, Du vermutest einen Zusammenhang, wären es die Benediktiner. Das ist nicht ganz simpel, da die Benediktiner eine Konföderationsstruktur haben. Daher mein "Faulpelz-Tipp" wende Dich einfach an:

OSB Confoederatio Benedictina and Sant'Anselmo, the international monastic studenthouse in Rome

Frage: Haben Sie Unterlagen zu meinem Heimatdorf, und zwar wegen des Klosters "..."

3. Anfrage beim Hessischen Haupt- und Staatsarchiv zu Deinem Heimatdorf:

Hessisches Hauptstaatsarchiv - Startseite

4. Anfrage ebenda, wo die Archivalien des Fstm. Waldeck (wenn ich Dein Posting geographisch richtig interpretiere) aus Deinem Untersuchungszeitraum sich befinden.

Die Archivare sind meistens sehr hilfreich. Um den Archivaren zu helfen sollte in Deiner Anfrage folgende Angaben nicht fehlen:

- Name des Ortes
- Name des Ordens, der das Kloster unterhielt (Name des Klosters, event., so Du sie kennst, Namen von Äbtissinnen)
- Zeitpunkt einer eventuellen Säkularisierung
- Kurzabriss der "politischen Geschichte" des Territoriums (Verlinkung), wichtig könnte eine eventuelle Reichunmittelbarkeit sein
- Ziel Deiner Arbeit

So würde ich es machen, was nichts heißen will. Good luck!


M.
-
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für eure schnellen Antworten. Herrn Ritzerfeld werde ich dazu noch kontaktieren, hatte schon einmal in einer anderen Sache Kontakt zu ihm.

Was das andere betrifft, so wird das sicherlich nicht einfach. Das Kloster kann nicht allzulange bestanden haben, da es ab der Mitte des 13. Jhd. praktisch keine Hinweise auf ein solches mehr gibt. Ich bin auch skeptisch, daß es da überhaupt eins gegeben hat.

Es handelt sich dabei um den Ort Bromskirchen. Erst zur Grafschaft Battenberg gehörig, dann über Mainz an Hessen gekommen. Bis 1866 Teil des sog. Hessischen Hinterlandes Hessen-Darmstadt. Kirchenrechtlich sind da die von Girkhausen, später die Herren von Winter (Vasallen der Grafen von Waldeck) danach (bis heute) die Fürsten von Waldeck involviert.

Die urkundliche Ersterwähnung von 1238 nennt den Ort als "Fromoldeskerke" als Cent der Grafschaft Battenberg mit eigenen Centgrafen. D.h. es war Sitz eines Gerichtes. Aus dem Namen leitet sich die gängige Theorie ab, daß ein gewissen "Fromold" (o.ä.) die Kirche gebaut/gegründet hat. Könnte natürlich auch ein Kloster gewesen sein. Was mich dabei verwundert ist, daß dieser Mensch sonst quellenmäßig nicht greifbar ist. Aber so eine Kirche im waldigen Grenzgebiet baut man nicht einfach so. Da braucht man Land, Baumaterial, etc. Kann mir kaum vorstellen, daß da jemand aus dem Nichts auftaucht, die Kirche baut und dann wieder verschwindet. Eine andere Theorie, des Namens ist die Herleitung aus "fram" und "hold" woraus eine "holde Frau", also "unsere liebe Frau" abgeleitet wird. Es scheint auch so, als ob es ein Marienpatrozinium mit (unbelegter) Wallfahrt gegeben hätte.

Alles sehr verwirrend. ;)

Werde heute Abend, wenn ich wieder bei meinen Unterlagen bin mal ein paar Jahreszahlen und Ergeinisse einstellen. Vielleicht hat ja jemand von euch noch Ideen.
 
Habe jetzt mal zwei Zeitleisten zusammengestellt (weltl./kirchl.):

1238
Bromskirchen wird als Cent in einer Verkaufsurkunde als Teil der Grafschaft Battenberg erwähnt.

1291
bleibt bei einer weiteren Teilung der Grafschaft Battenberg bei Battenberg


1292
Erwähnung eines Konrad von Girkhausen als "plebanus"


1329
Die "von Beltershausen" verkaufen u.a. das halbe Gericht Bromskirchen an die "von Diedenshausen


1342/48
Hartmann von Girkhausen hat die Vogtei und über die Kirche und den Zehnten von den Grafen von Waldeck zu Lehen, die "von Girkhausen" sind bis 1354 urkundliche nachweisbar


1394/95
Die "von Diedenshausen" verkaufen das halbe Gericht zu Bromskirchen an die "von Viermünden"


1473
Die Grafen von Waldeck belehen die "von Winter (zu Bromskirchen) mit den vormaligen Rechten der "von Girkhausen"


1539
Die "von Viermünden" verkaufen das Gericht Bromskirchen an den Landgrafen von Hessen


1764
Die "von Winter (zu Bromskirchen)" sterben im Mannesstamm aus, die Rechte fallen an die Grafen von Waldeck zurück


Wie man sehen kann, laufen diese beiden Herrschaftsbereiche mehr oder weniger komplett aneinander vorbei. Während im weltlichen Bereich das Gericht im Konflikt Mainz/Hessen immer wieder verkauft wird, sind im kirchlichen Bereich die Grafen von Waldeck mindestens seit 1342 eine feste Größe.

Und da kommen jetzt wieder die Gründungstheorien ins Spiel. Während einerseits eine fränk. Ausbau-Cent im Grenzgebiet vermutet wird (Name von Fromhold, Martinspatrozinium), gibt es andererseits diese Klostertheorie, die da irgendwie nicht reinpaßt...

Die einzige Verknüpfung zwischen Battenberg und Waldeck findet sich bei Graf Werner I. von Battenberg (dem Stammvater), der um 1150 geboren wurde und 1215 starb und Großvater der 1238 auftauchenden Verkäufer war. Dessen namentlich unbekannte Frau war eine Tochter Volkwins II. von Schwalenberg (1125-1177/78) der über das Erbe seiner Frau Luitgard von Ziegenhain zum Stammvater der Waldecker wurde.
 
Hallo,

ja das Buch ist mir bekannt und der Beitrag von Dr. Ritzerfeld, der ja alle gängigen Theorien über die Centgrafschafen derer "von Beltershausen" über den Haufen wirft. Wobei sich da für mich einige noch offene Fragen stellen.

Lennarz ist auch nicht schlecht, bringt aber wenig neues. Ebenso unsere Chronik (1988), die im wesentlichen auch nur die ältere Literatur zusammenfaßt. Oft ohne Quellenangaben. :(
 
@Mephisto

"Und da kommen jetzt wieder die Gründungstheorien ins Spiel. Während einerseits eine fränk. Ausbau-Cent im Grenzgebiet vermutet wird (Name von Fromhold, Martinspatrozinium), gibt es andererseits diese Klostertheorie, die da irgendwie nicht reinpaßt..."

Aus Deinen neun Angaben zur Chronik spricht m.E. prima facie nichts für aber auch nichts gegen die von Dir sog. "Klostertheorie". Natürlich ist auffällig an Deiner Chronologie, daß es nicht erwähnt wird (keine Stiftungen, keine Erwähnung von Rechten etc.) allerdings ist Deine Chronologie, so wie Du sie in Posting #6 darstellst auch recht "grob". Neun Angaben für über 500 Jahre. Die Erwähnung eines "plebanus" in 1292 spricht auch nicht gegen die Existenz eines Nonnenklosters.

Bedenke die Gründung von "Tochterklöstern" die dann eventuell wieder aufgelassen wurden, aus welchem Grund auch immer. Aus dieser fernen Sicht und mit diesen Angaben wäre jedwede sachliche Äußerung m.E. unseriös.

Wenn Du Klarheit haben möchtest, bleibt Dir wohl nichts anderes übrig, als in die Quellenarbeit einzusteigen.


M.


 
Richtig, es spricht offenkundig nichts dafür aber auch nicht dagegen. Das offenkundige Fehlen von Quellen (Schenkungen, Rechte, etc.) läßt mich aber eher daran zweifeln. Falls es also ein Kloster gegeben haben mag, kann es sich m.M.n. sowieso nur um eine Filiation bzw. Außenstelle eines anderen Klosters gehandelt haben.

In einem Historischen Ortslexikon [Quellenstelle habe ich erst heute Abend wieder zur Hand] wird die Kirche als "aus dem Jahr 1150 stammend und einem Kanonissenstift zugehörig" erwähnt, ohne anzugeben, woher diese Information stammt. Einen weiteren Hinweis findet man in der Chronik der Nachbarstadt (eine Abschrift, einer Abschrift...) in der es heißt, daß dort jemand im 16. Jhd. ein Schenkung an das "Kloster St. Martin" gemacht hätte.

Wenn jemand Hinweise zu Quellen hat bin ich dankbar. :)
 
Aus dem Namen leitet sich die gängige Theorie ab, daß ein gewissen "Fromold" (o.ä.) die Kirche gebaut/gegründet hat. Könnte natürlich auch ein Kloster gewesen sein.

Worauf stützt sich denn diese "Klosterhypothese"?

Wenn ein Kloster gegründet wird, ist das ein Akt, der von kirchlicher und weltlicher Seite beurkundet und somit in Quellen belegt ist, auch wenn dieses Kloster nur 100 oder 200 Jahre existiert hat. Solche Quellen liegen aber nicht vor, sodass alle diesbezüglichen Hypothesen auf wackligen Beinen stehen - zumal bauliche Überreste des Klosters nicht vorhanden sind oder bislang nicht nachgewiesen werden konnten.
 
"aus dem Jahr 1150 stammend und einem Kanonissenstift zugehörig"

Sollte das die einzige Belegstelle für Deine "Klosterhypothese" sein, dann sieht es allerdings sehr dürftig aus. Kirchen und deren Pfründe können zu Stiften gehören, die durchaus geographisch weit entfernt sein konnten. Und zwischen "gebaut/gegründet" besteht ein großer semantischer Unterschied.

M.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aaaalso, jetzt wieder bei meinen Unterlagen, kann ich das konkret nachliefern:

Ohne Quellenangabe: „Die 1150 erbaute Kirche gehörte zu einem Frauenkloster“
Klein, Rudolf: Hessen-Lexikon, Frankfurt 1965, S. 53

Dann gibt es noch den in der Ortschronik ohne Quellenangabe (vermutl. Aus der o.g. Chronik der Nachbarstadt) zitierten Satz, daß ein Einwohner der Stadt sein „domicilium von hier nach Bromskirchen bei St. Martin Kloster transferiert“ habe. (...) "Die Reformation bringt die Auflösung des Klosters; neue Siedler gründen neue Hofstätten auf dem Kloster-Kirchengrund."
Sonneborn Wolfgang, In: 750 Jahre Bromskirchen, Frankenberg 1988, S. 147f.

Die Stelle in der "Kanonissenstift" erwähnt wurde finde ich nicht mehr. Habe es aber irgendwo mit Sicherheit gelesen.

@ Melchior
Da mir der Unterschied bewußt ist, habe ich auf eine Festlegung auf das ein oder andere verzichtet. ;)
 
Worauf stützt sich denn diese "Klosterhypothese"?

Wenn ein Kloster gegründet wird, ist das ein Akt, der von kirchlicher und weltlicher Seite beurkundet und somit in Quellen belegt ist, auch wenn dieses Kloster nur 100 oder 200 Jahre existiert hat. Solche Quellen liegen aber nicht vor, sodass alle diesbezüglichen Hypothesen auf wackligen Beinen stehen - zumal bauliche Überreste des Klosters nicht vorhanden sind oder bislang nicht nachgewiesen werden konnten.

Wenn ich das wüßte... :grübel:
Ich vermute mal auf diese ominöse Chronik der Nachbarstadt Hallenberg, von der aus dann immer mal wieder übernommen wurde. Ein früherer Lokalhistoriker hat diese genutz und sich dabei auf eine jüngere aus dem 19. Jahrhundert gestützt. In einer akademischen Arbeit aus dem Jahre 1970 heißt es dazu: "Hierbei beruft sich Repp auf die letzte Hallenberger Chronik. Deren gibt es drei; eine nicht mehr vorhandene erste (vor bzw. nach dem 30-jährigen Krieg), auf die sich der Verfasser einer zweiten Chronik nach 1650 stützt. Im 19. Jahrhundert schrieb der Lehrer Lachenmeyer eine dritte unter möglichster Benutzung der vorhandenen Quellen, "aber für die ältere Zeit ohne ausreichende Kritik" [J. Rüther, S. 141]. Repp dürfte wohl lediglich letztere Chronik benutzt haben".

Guntermann, Eckhard: Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Fleckens Bromskirchen im Amt Battenberg vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, Bromskirchen 1970.
 
Aus meiner fernen Sicht, scheint mir folgendes evident:

Dieter wies in #11 darauf hin: Gibt es materielle Zeugnisse für ein Kloster?

Die Sekundärliteratur zweifelst Du offenbar selber an und ich würde nach Deiner Darstellung selbiges auch tun; Ortschroniken sind, aus historischer Sicht, immer mit großer Vorsicht zu behandeln. Ich denke, hier hilft wirklich nur der Gang in die Archive und die Sichtung von Primärquellen.

M.
 
Tach,

ich bin neu hier im Forum und habe den Beitrag daher erst jetzt gefunden. Sofern das Thema "Nonnenkloster Bromskirchen" noch aktuell ist, kann ich dazu vielleicht einen kleinen Beitrag leisten:

Ich ediere momentan zusammen mit einer Battenbergerin eine Beschreibung des Amtes Battenberg um 1750 aus dem Staatsarchiv Darmstadt. Sie soll spätestens im Frühjahr 2015 erscheinen. Darin heißt es in dem Abschnitt über Bromskirchen u.a. "Vormalen soll hier auch ein Frauenkloster gestanden haben."

Ich weiß, dass das nicht besonders viel ist und Dir vermutlich auch nicht großartig weiterhilft, Mephisto. Aber zumindest liegt damit jetzt immerhin ein schriftlicher Beleg über das Kloster vor - wenn es auch nur ein chronikalischer ist, und man Chroniken nicht immer trauen kann.

Zu der Zeittafel über Bromskirchen könnte ich übrigens noch einige weitere Daten liefern, u.a. etwa, dass die Kirche im Jahr 1296 gemeinsam mit der Kirche in Laisa einen Ablass erhielt.
 
Kloster Bromskirchen

Hallo Mephisto,
habe heute erst die Frage nach einem Nonnenkloster in Bromskirchen entdeckt. Ich komme aus der Nachbargemeinde Wunderthausen, das ist dort wo Bromskirchens Windräder stehen. Aber das ist ja nicht Thema. Ich habe mich bei uns mit der Klosterforschung beschäftigt und dazu unzählige Quellen seit 2006 beleuchtet, da wir bei uns ebenfalls das Problem der nicht vorhandenen Aktenlage haben. Ich/wir sind folgendermaßen vorgegangen: Zuerst haben wir nach einer Örtlichkeit mit entsprechenden Flurnamen gesucht, da wurden wir schnell fündig mit Im Kloster, im Nonnenwinkel, Bubenkirche. Dann haben wir alte Leute befragt, da kam auch so einiges raus, dann sind wir in die Luft gegangen und haben die vermutete Klosterstelle von oben betrachtet, dazu kamen Luftbildaufnahmen von 1945 von den Alliierten, gibt's im Internet. Aufgrund der vielen Grenzstreitigkeiten mit Hallenberg taucht auch immer wieder unser Kloster auf. In 2012+2013 haben wir dann (viel) Geld in die Hand genommen und haben Bodenradaruntersuchungen durchgeführt. Volltreffer: Wir können die Klosterkirche in Umrissen nachweisen und mind. drei weitere Gebäudeteile in der Nähe. Das Alter der Anlage, die wir leider nicht ausgraben dürfen, kann man auf ca. 900-1000Jahre schätzen. Dann ist die Aussage das die Klöster in den Anfängen klein angefangen haben vollkommen richtig. Unsere Anlage wird vielleicht auch nur 200 Jahre Bestand gehabt haben. Wer weiß ? Ich bleibe jedenfalls weiter am Ball.
Übrigens sehe ich durchaus die Möglichkeit das es in Bromskirchen ein Kloster gab, denn die Kleinadeligen hatten viele Kinder darunter auch unverheiratete Töchter. Die Rittergeschlechter sind nicht weit weg, Diedenshausen, Girkhausen, Winter, Viermünd, Dersche, Hatzfelder.
Übrigens soll es laut mündl. Überlieferung auch in Battenfeld und Berghofen ein Kloster gegeben haben wo nix geschrieben steht.
 
Bin mal wieder über das Forum gestolpert.
Die Frage war, ob es weitere Infos zu einem möglichen Nonnenkloster in
Bromskirchen gibt. Da ich weiter an Belegen für unser eigenes Kloster
im Nachbarort in Wunderthausen die Archive durchkämme, bin ich im net
auf eine Quelle gestoßen die Bromskirchen betrifft:

" Eingesessene der Gemeinde Züschen,klagen gegen Bürgermeister Knipschild Medebach als Vormund des Kasimir von Winter zu Züschen ...."
1754

Diese Klage enthält Abschriften älterer Unterlagen:
"Darin: Auszüge aus einer Hallenberger Chronik betr. die Stiftung eines Benediktinerinnenklosters in Bromskirchen (um 1518 zerstört), Urkunde von 1502 (Wintersche Erbteilung) ...."

Da die Aktenlage laut Bemerkung 7 Bände umfaßt, müßte man schon viel Zeit investieren um die Akten zu sichten.

Zu finden im net. Portal der Archive in NRW, Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen A030 Reichskammergericht unter Z 199
 
Zurück
Oben