Obeliskenschiffe: Schwertransporter der Antike

Bei Wiki steht zu dem Thema folgendes :
40 n. Chr.: Schwertransport: Unter Kaiser Caligula wird der große Obelisk, der heute vor dem Vatikan steht, von Ägypten nach Rom gebracht. Zusammen mit seinen Sockel wiegt er fast 500 Tonnen. Für den Transport wird ein Spezialtransporter gebaut. Als Ballast führt das Schiff 800 Tonnen Linsen mit. Nach dem Transport wird das Schiff als Wellenbrecher für den Bau des Hafens von Ostia versenkt. Beim Bau des Flughafens von Rom findet man die Überreste des Schiffes, aus denen hervorgeht, dass es 95 m lang und 21 m breit gewesen ist.
 
Das Schiff soll Claudius noch benutzt haben, um Elefanten nach Britannien zu setzen und damit die abergläubischen Inselkelten zu schrecken.
 
Das Schiff soll Claudius noch benutzt haben, um Elefanten nach Britannien zu setzen und damit die abergläubischen Inselkelten zu schrecken.

Dazu noch Rost: Seewesen und Seehandel in der Antike. Das Schiff wird mit 2200 to Verdrängung angegeben, der Obelisk mit 25 m Länge und 378 to., allerdings ohne weiteren Quellennachweis.
 
Bei Wiki steht zu dem Thema folgendes :
Bei dem Wikipedia- Artikel scheint mir mit dem Verfasser etwas die Fantasie durchgegangen zu sein. Bei den Bauarbeiten für den Flughafen "Leonardo da Vinci" wurden zwar einige Schiffe gefunden, aber keins davon hatte derartige Dimensionen. Zwei waren Fischerboote und drei waren Handelsschiffe zwei kleine und ein größeres. Zu sehen sind die Fragmente davon im " Museo delle Navi Romane " in Fiumicino / Rom in der Nähe des Flughafens. Wäre das Obeliskenschiff gefunden worden, brauchte sich heute kein Herr Wirsching mehr Gedanken über einen Katamaran zu machen.

 
Viele gute und scharfsinnige Beobachtungen hier. Auf Anfrage per Ebrief lasse ich gerne jedem die Fachliteratur zukommen, dort findet man auch manche Antwort, wie z.B. auf das im Hafen von Ostia gefundene Obeliskenschiff.
 
.Der große Lastentransporter der Römer war die Oneria. Mit 55 Meter Länge war sie fast doppelt so groß, wie die 1500 Jahre späteren Schiffe des Kolumbus. Diese Schiffe wurden u. A. für die Getreidetransporte aus Ägypten verwendet. Sie wurden überwiegend gesegelt da ein Fahrzeug mit einem rundlichen Rumpf und großem Tiefgang kaum mit Riemen fortzubewegen ist. Tiefliegende Schiffe segeln sehr gut sind aber sehr schlecht zu rudern, weshalb Ruderkriegsschiffe immmer sehr flach gebaut waren. Ihre Besegelung bestand aus einem sehr großen Rahsegel und zwei kleinen Dreieckssegeln am Hauptmast. Der schräg über den Bug ragende kleine Mast(Artemon) trug ein rechteckiges Vorsegel. Dieses diente u. A. als Steuerhilfe. Der Achtersteven endete in einen Schwanenhals, wie er auf fast allen antiken Darstellungen zu sehen ist. Über diesen hinaus befand sich ein balkonartiger Aufbau, der einen kleinen halbgewölbten Pavillion, für den Schiffsführer trug. Das Schiff besaß Decksaufbauten ,mit Kajüten für vornehme Passagiere. Die großen Blöcke für die Wanten bzw. Pardunen und zum Setzen der Segel sahen schon genau so aus wie bei Schiffen des 17. Jh. bis heute.
Wenn auf einem solchen, noch größeren Schiff die Aufbauten entfernt wurden und der Mast leicht seitlich aufgestellt wurde halte ich es für möglich ,dass dieser Schiffstyp zum Obeliskentransport verwendet wurde.
 
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Was ich nicht verstehe, ist, warum Wirsching behauptet, daß nur ein Zugschiff vor dem Doppelschiff, also ein dreieckiger Verband, für die "notwendige hydrodynamische Form" auf dem Meer sorgen kann. Jeder Katamaran kommt doch mit ebendiesen zwei Rümpfen bestens aus.
 
Was ich nicht verstehe, ist, warum Wirsching behauptet, daß nur ein Zugschiff vor dem Doppelschiff, also ein dreieckiger Verband, für die "notwendige hydrodynamische Form" auf dem Meer sorgen kann. Jeder Katamaran kommt doch mit ebendiesen zwei Rümpfen bestens aus.
Ein Katamaran ist ja doch ein fest verbundenes Objekt und kein lose aneinanderhängender Zugverband aus Einzelschiffen. Ohne das vordere Schiff würden die beiden seitlichen immer zu dem Lastschiff hingezogen.
 
Ein Katamaran ist ja doch ein fest verbundenes Objekt und kein lose aneinanderhängender Zugverband aus Einzelschiffen. Ohne das vordere Schiff würden die beiden seitlichen immer zu dem Lastschiff hingezogen.

Da ist was dran. Allerdings will Wirsching auf etwas anderes hinaus, nämlich daß der Verband nur durch das dritte Schiff vorne "durch das Wasser schneiden" und Fahrt über Grund machen könne. Wohingegen es bei den Niltransportern der alten Ägypter auch rechteckige Buge getan hätten, da sie nur auf dem Wasser hinuntergleiten müssten.
 
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