Offiziere in der Schlacht

In der ersten Linie steht aber ein Sergeant mit sichtbar rotem Winkel am Ärmel. Neben ihn beugt sich einer mit Zweispitz und ohne Bandelier nach vorne. Diesen Beiden würde ich vorsichtshalber auch eine Ladung Kartätschen verpassen.
Irgendwo habe ich einen mit goldbetresster Lagermütze gesehen, den würde ich für einen Offizier halten. (Wobei es natürlich fraglich ist, warum der im Feld die Mütze trägt.)
Insgesamt soll es wohl ein Bataillon sein, auch wenn man eine Menge Adler, wohl von irgendwelchen typischen Winzig-Darstellungsgruppen sieht.

Zweispitze müssten ja eigentlich alle Linieninfanteristen, abgesehen von der Leichten und ein paar Grenadieren mit Bärenfellmützen tragen.
Aber ganz hinten, noch hinter der 9e Légère, die ich zu erkennen glaube, sehe selbst ich einen riesigen Zweispitz mit auffälligem Federstutz. Das dürfte ein Offizier sein.

Normalerweise müssten freilich die Lieutenants, Capitaines etc. gleichmäßig bei ihren Peletons stehen und dann wäre es weit leichter, die Offiziere auszumachen.

Der sich nach vorne beugt und neben dem roten Winkel steht, scheint mir eher ein Soldat zu sein. Warum hätte er sonst eine Muskete?
Der rote Winkel sagt nichts über den Dienstrang, sondern über die Dienstjahre. Französische Sergents hätten einen silbernen oder goldenen Streifen oberhalb der Aufschläge.
Du wärest mir ja ein schöner Kugelverschwender, Du!:D
 
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Welchen Rang, oder Funktion, haben denn diese Puschelträger?
 

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1.
Das mit den Uniformen ist vielleicht nicht ganz exakt nach dem Reglement. Leider kann ich nicht nachschlagen.
Wenn ich mich recht entsinne, kamen aber die Offiziersuniformen nicht von der Stange, sondern wurden von den Offizieren selbst erworben.
Wäre sicher interessant da mal durch die Quellen zu gehen. Mal sehen ob mein französisch dafür noch ausreicht (ich habe meine Zweifel :D).

2.
Dazu bin ich kaum kompetent genug.
Na, aber wie ich dich kenne, sind dir doch die Einschätzungen der Fachwelt geläufig :)

Es ist aber so, dass die Abbildungen der Revolutionskriege v.a. Freiwilligenverbände zeigten, wo scheinbar der Umgang mit der eigenen Ausrüstung nicht so weit her war.
Heißt, sie waren rascher abgerissen. Obendrein zeigt es sie wie gesagt oft während des Feldzuges, wobei dann eben die üblichen Verschleißerscheinungen und Unkonformitäten auftraten.
Klingt plausibel und vergleichbar. Die "arbeitenden" Mannschaften dürften ihre einfacheren Klamotten schnell abgenutzt haben. Die modernen "immunes" dürften eine weniger intensive aber weiter vorhandene Verschleißerscheinung präsentiert haben. Absolut nachvollziehbar.
Und danke für die Literaturempfehlung :)


3.
Den Zusammenhang verstehe ich jetzt nicht zu dem davor von Dir ausgeführten.
Das war eher ein Scherz. Halunken müssen ja nunmal abgerissen aussehen und legen keinen Wert auf gepflegtes äußeres. Naja, wenn ich mal einen Witz reiße...
 
Kann man den Kugeln an Franzosen verschwenden? :devil:
Aus naheliegenden Gründen sage ich dazu mal nur was indirektes :D
Ja, wenn man statt dessen auf denjenigen schießen könnte, der gerade auf die eigene Person anlegt :scheinheilig:
Aber das mit den Streifen ist auch mal wieder interessant. Eine Auffälligkeit die Kugeln vollkommen sinnlos anziehen würde.
 
Hm. Sieht nach einem Garde-Regiment aus ...
Sie haben Tschakos, soweit ist das erkennen kann. Die Bleche hätten aber für Franzosen eine seltsame Form. Denn die hatten entweder eine Art Raute oder den Adler.
Nur kenne ich mich sowieso nicht gut genug in der "Tschakozeit" aus. :rotwerd:
 
Welchen Rang, oder Funktion, haben denn diese Puschelträger?

Der Federstutz unterschied die Soldaten bei der Infanterie in ihrer jeweiligen Funktion / Status des Regimentes. Es gab eine grundsätzliche Einteilung: grün für Chasseure, weiß für Linienregimenter und rot für die Garde (hier also mit dem Tschako ein Regiment der Jungen Garde). Es gab auch Unterteilungen: z.B. Rot auf Grün - Chasseure der Garde oder Weiß auf Grün Chasseure der Linie. Bei der Kavallerie zeigte die Farbe Rot ebenfalls Reiter der Garde an. Trompeter hatten stets weiße Federstutze und Rosshaarschweife (Cuirassiers und Dragoner). Offiziere kennzeichnete man auch mit Reiherfedern als Federstutz. Die untere Farbe bei den Reitern bezeichnete die Funktion (Cuirassier, Dragoner oder Chasseur) und die obere Farbe das Regiment. Bei den Husaren kenne ich mich leider nicht aus. Das sind zuviele Regimenter. Da hab ich durchaus Mut zur Lücke! Wenn man sich im Reenactement in einem Geschichtsbereich bewegt, bekommt man schnell einen Blick für den Offizier. Ich schau im Reenactement z.B. in Waterloo automatisch auf die Epeauletten oder die Stickerie auf den Oberschenkeln und Ärmeln bei Kavalleristen, um sicher zu sein. Dagegen würde ich sicher an einem Centurion aus römischer Zeit vorbeilatschen, ohne ihn zu bemerken. Ich hoffe das wird nicht so schlimm bestraft (bibber) !
 
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Auf dem Foto von Secundus handelt es sich übrigens bei den Zweispitzträgern um Carabiniers (à Pied) der Alten Garde Napoleons, also Franzosen. :winke:
 
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