Oktoberedikt 1807/10

Kehrmann

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Hallo,
wir behandeln in der Schule gerade das Thema "dt Rheinbundstaaten" und somit natürlich auch die Marktwirtschaft in Preußen.
Da wirft sich für mich eine Frage auf.
Am 9. Oktober 1807 wird ja das Oktoberedikt veröffentlicht welches eine freie Marktwirtschaft ermöglicht,die Stände vor dem Gesetz der Wirtschaft aufhebt und somit eine freie Berufswahl ermöglicht usw.
3 Jahre später wird das Gesetz zur Gewerbefreiheit veröffentlicht,wo die Gewerbesteuer auch eingeführt wird.
Mich beschäftigt folgendes:
Kann man sagen,dass der Staat aufgrund der freien Marktwirtschaft nicht mehr genug Einkommen bezieht und als Folge dessen die Gewerbesteuer einführt?
Werden die Stände komplett aufgehoben und hören somit auf zu existieren? Oder nur in Bezug auf die Berufswelt und dessen Gesetze?Ich könnte mir nämlich vorstellen das der Adel oder der Klerus immer noch Vorteile dem Rest der Bevölkerung genoss-bin mir dazu jedoch nicht sicher.Vielleicht könnt Ihr mir ja helfen.
Gruß Jan
 
Kann man sagen,dass der Staat aufgrund der freien Marktwirtschaft nicht mehr genug Einkommen bezieht und als Folge dessen die Gewerbesteuer einführt?

Ich habe noch einmal bei Kehr, Preußische Finanzpolitik 1806-1810, nachgeschlagen (S. 48 mit weiteren Verweisen)

Auslöser war die Finanznot vor der Liberalisierung. Dazu wird auch das Beispiel der Landkonsumtionssteuer eingeführt, die in ein politisches Desaster mündete. Auch für dieses zweite Beispiel waren Überlegungen bezüglich der bereits bestehenden Finanznot ausschlaggebend, nicht ein Einnahmenausfall in Folge der wirtschaftlichen Liberalisierung.
 
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