Ortssuche Liema (Familie Dallera im Vogtland?)

S

Suedwester

Gast
Moin zusammen ...

ich habe mal wieder ein interessantes kleines genealogisches Problemchen ...

laut Kirchenbuchauszug aus Mühltroff im Vogtland heirateten dort am 07.07.1806 Johann Dallera und Christiane Friederike Lippmann. Soweit erstmal nix besonderes. Christiane stammte aus Pausa und sowohl sie als auch ihr Ehemann verstarben dort. Auch nix aussergewöhnliches.
Aaaber: Vom Ehemann, seines Zeichens Handelsmann, fehlt mir der Geburtsort. Einziger Hinweis auf seine Herkunft ist, daß sein Vater Johannes Dallera Gutsbesitzer in Liema war. Und hier wirds spannend. Weder Blaschke, Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, Leipzig 1957 noch Schumann, Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen, Zwickau 1814, kennen diesen Ort. Und auf diese beiden Lexikas konnte ich mich bisher eigentlich immer verlassen. Weiterhin verweist das meiste, was ich zum Namen Dallera habe, nach Italien ...

Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten, die ich abklopfen möchte:

- Gibt es einen Ort / Ortsteil, wahrscheinlich im Vogtland, der Liema heisst / hiess und heute Teil eines anderen Ortes ist? Wenn ja, welches?

- Da der Schumann erst nach 1806 gedruckt wurde, könnte es in der Zeit vor 1814 ein Wüstung geworden sein, bzw. wo ist diese?

- Liegt Liema gar nicht im Vogtland sondern sonstwo? Italien? Oder ist es sogar die peruanische Hauptstadt? Um das herauszubekommen fragt sich, ob es zur gegebenen Zeit einen Händler (?) / eine Familie Dallera in Mühltroff oder dessen Nähe gab und ob man Informationen zu deren Herkunft findet? Zugegebenermaßen hab ich das Mühltroffer Stadtarchiv noch nicht kontaktiert, kommt aber noch ...

Tja, über jede Hilfe und jeden Hinweis im Zusammenhang mit dieser Problematik würde ich mich sehr freuen ...

Bye!

Suedwester
 
Limehna kenn ich ganz gut. Das ist hier sozusagen um die Ecke. Ich würde es zumindest als höchst unwahrscheinlich einstufen. Auch die regionalen Bezeichnungen (Liemehne oder nur Mehne) beziehen sich immer auf die zweite Silbe, soweit mir bekannt nie auf die erste ...
Und was die Mailinglisten angeht ... sei Dir sicher, die sind abgegrast. Ich fische hier sozusagen nach Zufallsfunden ... ohne das jetzt als Kritik am Geschichtsforum zu meinen: Für gezieltes Suchen nach speziellen Fakten ist das Publikum hier zu gemischt. Aber man weiss ja nie ;)
Bye
Suedwester
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kannst du nicht mal einen Original-Schriftzug von dem Eintrag einstellen. Evtl. könnte es auch etwas anderes heißen ?

Übrigens wäre der beste Beweis, daß es nicht Liemehna ist, dort einfach mal nachzusehen im Pfarramt oder im zuständigen Kreisarchiv.

Wenn es sich um einen Ort in einiger Entfernung handelt, steht das in der Regel mit dabei. Bei Orten aus näherer Umgebung stehen diese kommentarlos im Kirchenbuch.
 
Strupanice schrieb:
Kannst du nicht mal einen Original-Schriftzug von dem Eintrag einstellen. Evtl. könnte es auch etwas anderes heißen ?
Ist eine Schreibmaschinen-Abschrift aus den 80er Jahren. Anfragen (und anklopfen) in den letzten Jahren haben nur Stillschweigen bzw. einen Rausschmiss eingebracht. Hintergrund: Es gibt bei der evangelischen Landeskirche Sachsen die Regelung, dass man nur mit einer entsprechenden Erlaubnis des Oberkirchenrates der Evangelischen Landeskirche Sachsen Einsicht in die (evangelischen) Kirchenbücher in Sachsen nehmen darf. Das ich so böser Mensch bin, dass ich auch anderen bei genealogischen Nachsuchen hier in Sachsen unter die Arme greife, könnte man mir seitens der Landeskirche ja noch vergeben. Da ich das aber sogar für Amerikaner mache und das auch noch zugebe, die aber alles potentielle Mormonen sind und durch deren "paptism by proxy" (Vikariatstaufe) die Seelen der gutprotestantischen Sachsen gefährdet werden könnten, stehe ich laut Aussage eben des zumindest zur Zeit meiner Anfrage dafür zuständigen OKR auf der "Schwarzen Liste" der evangelischen Landeskirche Sachsen und habe damit keine Chance mehr, in diesem Leben nochmal in deren Kirchenbücher Einsicht zu nehmen. Und meine Erfahrungen bestätigen diese Aussage. Zwei Ausnahmen: Ich bringe den Nachweis, das für eine Uni zu machen (die Zeiten sind aber vorbei, früher ging das ganz gut) oder der zuständige Pfarrer findet das genau so bescheuert und schert sich nicht drum. Bloss die sind rar gesaet ... Ist also nix. Und gefakte Adressen - Nö, mach ich nicht. Ich hab' ja auch meinen Stolz. Und ausserdem wärs wohl kriminell, dort als Max Mustermann aufzulaufen ;)

Strupanice schrieb:
Übrigens wäre der beste Beweis, daß es nicht Liemehna ist, dort einfach mal nachzusehen im Pfarramt oder im zuständigen Kreisarchiv.
Siehe oben. Das Liemehnaische Kreisarchiv ist in Eilenburg, dort liegen aber meines Wissens so gut wie keine Akten aus der Zeit von vor 1814. Da hat Leipzig und Taucha schon mehr und das ist auch dürftig. Die DZfG passt übrigens auch (ist auch nur 10 Fahrradminuten von hier entfernt) und Mühltroff / Pausa kennt auch keine Person namens Dallera (wegen Liema habe ich wie gesagt in Mühltroff noch nicht angefragt)

Strupanice schrieb:
Wenn es sich um einen Ort in einiger Entfernung handelt, steht das in der Regel mit dabei. Bei Orten aus näherer Umgebung stehen diese kommentarlos im Kirchenbuch.
Und genau das fehlt mir in dem Auszug, weshalb ich ja vom Vogtland ausgehe. Normalerweise schau ich für sowas in den Schumann, der wirklich so gut wie jede Hütte und geographische Lokalität listet. Aber eben dieses Liema gibts bei dem nicht. Auch nicht mit entsprechenden Schreibvarietäten. Also heisst das für mich, ich muss mich nach Ortsteilen oder Wüstungen umschauen.

Bye
Suedwester
 
De Familienname ist nicht das wirkliche Problem. Den als solchen gibt es .. mir geht es eher um den Ort seiner Herkunft (bzw. der seines Vaters) Da das vor der Rechtschreibreform und dem Familienstandsgesetz stattfand, ist das Problem mit verschiedenen Schreibweisen von Namen (Ort und Familie) vorprogrammiert ..
Bye
Suedwester
 
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