Zoki55
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Eine "bosnische Identität" wird niemand für das 15./16. Jh. behaupten. Ergo sind es Serben, die in dieser Zeit zum Islam konvertierten und die aufgrund ihrer Insellage inmitten einer christlichen Bevölkerung allmählich zu einer eigenständigen bosnisch-muslimischen Identität fanden. Die war somit nicht ethnisch, sondern religiös begründet.
Natürlich tut das Leute, eine bosnische Identität bis weit ins Mittelalter zu sehen. Eine bosnische Identität innerhalb aller Bosnier die von serbischen und kroatischen Nationalisten im 19. Jahrhundert zerstört wurde. Das tun nicht mal nur die bosniakischen Historiker sondern auch Malcom welcher eine Geschichte von Bosnien geschrieben hat.
Die bosnische Identität hat es sicherlich gegeben, Bosnien hat war ab dem 12 Jahrhundert kein Gebiet welches der serbische Großfürst beherrschte. Aber die Entwicklung der Bosniaken hat damit nur wenig zu tun.
Diese Behauptung ist zumindest ungenau. Ich habe hier ein schönes Buch mit dem Titel: "Städte unter dem Halbmond. Geschichte und Kultur der Städte in Anatolien und auf der Balkanhalbinsel" von Friedrich-Karl Kienitz. Dort steht, dass nur die Städte Bosniens und der Herzegowina vielfach echte "Türkenstädte" gewesen seien, was natürlich an der Konversion der bosnischen Bevölkerung zum Islam liegt. Eine ganze Reihe von Städten wie Novipazar im Sandschak wurde überhaupt erst von den Osmanen gegründet, Novipazar z.B. von Sultan Mehmed II. In Ungarn, Kroatien oder Griechenland sah das schon anders aus. Da dominierte die einheimische Bevölkerung
Ich weiß nicht woher Herr Karl Kienitz diese Informationen hat. Von den serbischen Rebellen wurden alle Städte erobert. Belgrad wurde 3 Jahre und mehrere Monate belagert und sah nach der Eroberung so aus wie Sarajevo 1995.
Ähnlich lange dauerte die Belagerung von Sabac und Sokol. Valjevo, Smederevo, Pozarevac, Kraljevo, Jagodina, Kragujevac, Smederevska Palanka, Loznica, Cacak wurden in Brand gesteckt. Welche nicht türkischen Städte in Serbien sollen es den gewesen sein???
Vuk Karadzic berichtet davon das es unterhalb der Donau fast keine serbischen Stadtbewohner gibt. Vuk Karadzic beschreibt die Flucht der muslimischen Bevölkerung aus Serbien. Dositej Obradovic beschreibt wie er und Karadjodje besprechen, was man mit den zurückgebliebenen "Türken" machen soll. Milos Obrenovic unterzeichnet mit dem Sultan eine Auswanderung der Muslime aus dem Land und Vuk Karadzic und andere beschreiben wie sich die Serben langsam aus den Bergen in die Städte und Täler ziehen. Welche von den Muslimen verlassen wurden.
Sima Milutinovic Sarajlija beschreibt seine Liebe zu einer "Türkin" die natürlich wie sich herausstellt slawischer Herkunft war.
Und das wichtigste mehr oder weniger es gibt keine Stadt in Zentralserbien welche keiner Europäisierung zum Opfer viel. Was defakto die völlige Zerstörung der Stadt bedeutete.
http://www.etd.ceu.hu/2008/jovanovic_milos.pdf
Um welches Jahrhundert redet Herr Kienitz, ich erkläre hier die Situation am Ende des Osmanischen Reichs und nicht am Anfang. Wo es sicherlich anders ausgesehen hat.
Nicht zuletzt wir haben unzählige Familien in Bosnien die aus Serbien stammen wie Izetbegovic welche aus Belgrad stammen.
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