POLIS & DEMOKRATIE

Multivista

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Polis

Das Wort Politik stammt von Polis , der Bezeichnung für den antiken griechischen Stadtstaat, der sich zwischen 500-800 v. Chr. entwickelte. Während die Poleis nach außen politisch und wirtschaftlich unabhängig waren, bildeten die Bürger nach innen eine politisch-ökonomische sowie religiös-kulturelle Lebensgemeinschaft. Wie hießen Fremde, die ohne Bürgerrecht in einer Polis wohnten?

Politen?
Falsch

Nein. Politen waren die Bürger einer Stadt. Entscheidungsberechtigt waren jedoch nur die männlichen Politen, die aufgrund ihrer Vermögensverhältnisse, gemessen am Grundbesitz, mächtig genug waren.

Periöken?
Falsch

Nein. Diese freien, aber politisch rechtlosen Bürger lebten in Umland Spartas. Herodot beschreibt viele Städte der Spartaner, die letztlich Periökenstädte waren. Zu der Herkunft der Periöken gibt es verschiedene Theorien.


Metöken?
Ja. Metöken nannte man jene, die zwar dauerhaft in einer Stadt wohnten, jedoch weder politische noch Bürgerrechte besaßen. Sie entrichteten eine Steuer und erhielten den Schutz der Polis, doch sie durften keinen Grundbesitz erwerben.

Zum Thema:

Wie konnt die POLIS überhaupt trotz ihrer strukturellen Schwächen so lange bestehen bleiben?

Wir haben heute in Europa ein Demokratie.
In wie fern ist sie eine Polis?
Und ist sie nicht eher eine Republik nach römischen Vorbild - aber OHNE Kaiser?
 
der Bezeichnung für den antiken griechischen Stadtstaat
Polis bezeichnet eine Bürgergemeinschaft, der Begriff ist mehr an Personen als an Terretorien gebunden. Es gab auch nichtgriechische Polis z.B. Rom bis zu einem gewissen Zeitpunkt oder Karthago.
Multivista schrieb:
Nein. Politen waren die Bürger einer Stadt. Entscheidungsberechtigt waren jedoch nur die männlichen Politen, die aufgrund ihrer Vermögensverhältnisse, gemessen am Grundbesitz, mächtig genug waren.
Die Spezifizierung männliche Politen/Bürger ist mir neu. Ich habe noch nie gelesen, dass Frauen der Polis in irgendeiner Weise als Bürger bezeichnet wurden.
politische noch Bürgerrechte
Wo ziehst du den Unterschied:confused:
Wie konnt die POLIS überhaupt trotz ihrer strukturellen Schwächen so lange bestehen bleiben?
Könntest du bitte die stukturellen Schwächen einer Polis nennen. Denn bei so unterschiedlichen Strukturen, müsste man ungefähr 6 Antworten mindestens geben. Bei Athen könnte man Anworten, dass ein Überleben durch regelmäßige Änderungen der Struktur erreicht wurden.
 
Multivista schrieb:
Wir haben heute in Europa ein Demokratie.
In wie fern ist sie eine Polis?
Und ist sie nicht eher eine Republik nach römischen Vorbild - aber OHNE Kaiser?

Meine Güte, um das endlich einmal klarzustellen: Zur Zeit der römischen Republik existierte kein 'Kaiser'.
Davon einmal abgesehen und der Tatsache, dass in Sparta keine demokratische Staatsform vorherrschte, haben wir heute doch eine völlig andere Auffassung von Demokratie als in der Antike, man denke an Rousseau, Locke und Montesquieu.
 
wahnsinn, wie der threaderstller sich verirren konnte...
ist ja schon schlimmer als ich!

polis ist so viel... ^^
rom war eine, athen und viele andere städte auch, es herrschte demokratie, ob diese immer strikt durchgezogen wurde ... aber ich denke schon =)

jetzt bin ich aber mal gespannt, was er selbst zu seiner verteidigung zu sagen hat :)

MfG
Toku
 
Themistokles schrieb:
Die Spezifizierung männliche Politen/Bürger ist mir neu. Ich habe noch nie gelesen, dass Frauen der Polis in irgendeiner Weise als Bürger bezeichnet wurden. Wo ziehst du den Unterschied:confused: .


Kwame Anthony Appiah findet Identität durch Bürgerrechte: Rasse, Ethnizität, Nationalität, Religion, Geschlecht sind einige der "kollektiven Identitäten", welche die kultur- und sozialwissenschaftliche
Forschung in den vergangenen Dekaden verstärkt in den Blick genommen hat. Bei Medien und Politik hat dieser Begriff seit geraumer Zeit ebenfalls weltweit Konjunktur. Inzwischen ruft er heftigen Widerspruch hervor. Lutz Niethammer schlug vor, das "Plastikwort" kollektive Identität aus unserem politischen Wortschatz zu streichen. Die amerikanischen Historiker Roger Brubaker und Frederick Cooper warnten vor den intellektuellen Kosten des Identitätsbegriffs. Identität stehe für zu vieles und damit für nichts, sei als analytische Kategorie unbrauchbar..

Na ja - ich denke Bürger sind noch lange keine Bürgerinnen gewesen :) :) :)
Und dennoch gab es grosse Königinnen, in Ägypten allerdings. Wäre das wohl in Rom/Griechenland unmöglich gewesen?
 
Dich verstehe wer weill...ich fühle mich reichlich verar****
Einerseits machst du Fehler wie ein Grundschüler, andererseits wartest du mit Begriffsdidaktik auf, die eigentlich aus der Uni stammen müßte...

Es war möglich, dass Frauen in der römischen Kaiserzeit in eine dominierende Position brachten, so etwa die Mutter Neros oder Elegabals.
In der Republik war dies nicht möglich...


Über den Rest will ich kein Wort verlieren...
 
Kwame Anthony Appiah findet (...) für nichts, sei als analytische Kategorie unbrauchbar..
Könntest du diesen Text bitte so umformulieren, dass ein 16 jähriger Schüler den Zusammenhang zwischen seiner Frage und deiner Antwort erkennt.
[QUOTEMultivista]
Und dennoch gab es grosse Königinnen, in Ägypten allerdings. Wäre das wohl in Rom/Griechenland unmöglich gewesen?[/QUOTE]
Bei den Ägyptern waren es auch keine Pharaoninen sondern eher weibliche Pharaos.
In Athen konnten Frauen nur politischen Enfluss gewinnen, wenn sie ihren Ehemann/Sohn/Bruder/Vater/... beeinflussten. Allgemien waren Frauen in Griechenland komplett von derPolitik ausgeschlossen, ihr Bereich war das Haus.
 
Hallo Zusammen

Zum Thema Demokratie und Antikes Griechenland habe ich eine grundsätzliche Frage.

Wie demokratisch wahren die alten Stadtstaaten in Griechenland wirklich?

Im Geschichtsunterricht wurden immer due Verfassungen im antiken Griechenland diskutiert. Mir kommen aber immer mehr zweifel das das antike Griechland wirklich demokratisch (in unserem heutigen Sinne, weil viele Leute wohl vom Wahlrecht ausgeschlossen gewesen sind.) war. Könnte man die damaligen Staaten evtl als Adels-Republiken ansehen?

Bis Neulich

Apvar
 
Im Geschichtsunterricht wurden immer due Verfassungen im antiken Griechenland diskutiert. Mir kommen aber immer mehr zweifel das das antike Griechland wirklich demokratisch (in unserem heutigen Sinne, weil viele Leute wohl vom Wahlrecht ausgeschlossen gewesen sind.) war.
1.Es herrschte nicht in jeder griechischen Polis Demokratie.
2.Attische Demokratie: Es waren wirklich ziemlich wenige Menschen wahlberechtigt. Frauen, Sklaven und Bewohner fremder Herkunft waren von der Wahl ausgeschlossen.
 
Ich habe gewisse Probleme damit den Athenern die Demokratie abzusprechen, denn schließlich haben sie das Wort geprägt und gingen dabei natürlich von ihrem Verständnis von Demos aus, der eben die Bürger und nicht die gesamte Bevölkerung meint.
Überdies ist statt Wahl besser von politischer Aktivität zu sprechen, denn die bestand weniger darin zu wählen als selber Ämter zu besetzen, die einem zugelost wurden oder in der Volksversammlung abzustimmen.
Tatsächlich erfüllten sie nicht die heutigen Anforderungen an einer moderne (also zumeist repräsentative) Demokratie, aber man kann ihnen ja schlecht im nachhinein vorwerfen, dass sie sich den falschen Begriff ausgedacht haben.
Adelsrepublik trifft es im Falle Athens auf jeden Fall nicht, denn rein rechtlich hatte der Adel keine sonderlich herausgehobene Stellung und der Begriff verschweigt die Bürgerkultur.
 
zum einen mehr eine demokratie als heute.
+ zum anderen weniger;)

dadurch dass nur ein kleiner teil des volkes wählen konnte, war es sozusagen eine herrschaft der minderheit.
durch eine sehr direkte demokratie vor allendingen nach reformen von drakon(gesetzgebung), solon, kleisthenes , ephialtes, und auch perikles wurde die demokratie sehr ausgeglichen unter den schichten verteilt.
vor allendingen, dass spesen gezahlt wurden erleichterte die arbeit für bauern und ähnliche.

wenn du aber stadtstaaten sagt, schliesst du auch sparta ein, dass nicht demokratisch war.
das einzige sooo demokratische war athen..-.
gruß alex
 
Unsere modernen Demokratien haben sich durchaus nach dem Vorbild der attischen Demokratie entwickelt. Wahlrecht hatte der Hausvorstand, sofern er attischer Bürger war. Kein Wahlrecht hatten Metoiken, Sklaven, Frauen. In den modernen Demokratien war es zunächst nicht anders. Es dauerte, bis die Sklaverei abgeschafft wurde, noch später erst durften Frauen wählen und in einigen modernen Demokratien war es zunächst auch so, dass nur der Hausvorstand wählen durfte. Also eine Stimme pro Haushalt.
Und wenn ich das richtig sehe, ist in D gemeldeten Ausländern bis heute nur die Zulassung zur Kommunalwahl gelungen.
 
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