Polnische Sicherheits-/Verteidigungspolitik (Bündnispolitik) '33-'39?

Nun, es ist wohl mehr als einmal vorgekommen, das Infantrieeinheiten von Kavallerie angegriffen wurden und dann Panzer auf dem Plan erschienen.
Nach Erzählungen meines Vaters (bespannte Artillerie) kam das wohl auf dem Marsch öfter vor. Und "Angriffe" auf Panzerverbände ohne begleitende Infantrie, also dicht am Panzer vorbei zwischen denen durch ist sicherer als weglaufen
 
Zu Zeiten der Reichswehr machte man sich ja auch sorgen wegen der gefährlichen Nähe der Reichshauptstadt zur Grenze. Aus diesem Grund wurde ja der Ostwall angelegt, deren Bauarbeiten dann auf Befehl Hitlers unfertig abgeschlossen wurden, da er eine offensivere Vorgehensweise bevorzugte.

Ohne die polnische Planung näher zu kennen: ich könnte mir Vorstellen dass die Vorstellung einer Offensive auf Berlin, weiterhin in den Köpfen der polnischen Generalität herumgeisterte und zu dieser unvernünftigen Aufstellung führte. Im Krieg gegen die SU hatte man sich ja auch überschätzt und dann durch Glück und Erschöpfung der Gegenseite ein besseres Ergebnis erzielt, als eigentlich verdient.


Dem war auch so! An verantwortlicher polnischer Stelle machte man sich absurde Vorstellungen vom Kräfteverhältnis.

Als man dem polnischen Botschafter in Paris eine Äußerung Hitlers steckte, die dieser gegenüber carl Jacob Burckhardt dem Völkerbundkommisar machte: "Polen erobere ich mit meinen motorisierten Verbänden in drei Wochen!", entgegnete dieser nur:
"Lächerlich! Wir werden von Kriegsbeginn an Deutschland besetzen!".

Der polnische Botschafter in Berlin, der täglich die militärische Stärke beobachten konnte, glaubte, dass eine Revolution ij deutschland bei Kriegsbeginn ausbrechen würde und Polen im Triumph in Berlin eiunziehen werde.

Nachdem Ribbentrop, zu dessen Ehren Warschau am 25.- 26. 1. 1939 Hakenkreuzfahnen gehisst wurden, eröffnete Deutschland fordere den Korridor und diese Forderung einige Monate später wiederholte, warfen Studenten der deutschen Botschaft die Scheiben ein, und der Kriegsminister Kasprizicki tönte: Man empfiehlt uns Rückzugsmanöver... Wir kennen nur die Offensive, und im Angriff werden wir siegen."

Das polnische Heer sollte nach den Vorstellungen der Führung als eine Bauernarmee agieren, die sich aus dem Land versorgte und keine befestigten Wege und einen Reperaturdienst brauchte, den eine motorisierte armee benötigte.
 
Liddell Hart äußert in "The Defence of Britain" (Anfang 39) Bedenken darüber, dass die polnischen Militärs immer noch an Kavallerieangriffe gegen moderne Waffen glauben würden. Und damit gut 80 Jahre (US-Bürgerkrieg)hinter der Zeit her wären.
Was zu einem offiziellen Protest des polnischen Außenministeriums geführt hätte. "Man verbäte sich eine solche Kritik an der Kompetenz der polnischen Militärs"
 
Das ist sicher ein Teil der Legende, ähnlich wie der Umstand, dass sich nach den Memoiren angeblich und nahezu jeder polnische Botschafter in Europa in der Weise geäußert haben solle, man sei in ein paar Tagen Krieg in Berlin. Tatsächlich war man über die Umfassung wohl überrascht: so war die Stärke des Vorstosses aus Ostpreussen heraus unerkannt geblieben, ebenso wie die weite Umfassung aus Oberschlesien, tschechischen bis slowakischem Gebiet.

Die Wirkung der deutschen (Propaganda-)Kriegsliteratur für die späteren Erzählungen kann man auch kaum einschätzen. Tatsächlich waren die ca. 10 polnischen Kavalleriebrigaden 1939 der Kern der beweglichen Truppen, da es an Motorisierung im Übrigen mangelte. Einige Zusammenstösse mit deutschen gepanzerten Truppen (nicht unbedingt Panzerregimenter, aber auch Aufklärungseinheiten mit gepanzerten Fahrzeugen, wie zB bei der 10. ID mot.) waren daher zu verzeichnen, neben den spektakulären Durchbruchsversuchen größerer Kavallerieeinheiten aus dem Bzura-Kessel. Das ist aber wohl zu diesem Thema nur ein Randaspekt.
 
Wobei man bedenken muss, dass Kavallerie in den 30er Jahren zwar als veraltete aber keineswegs völlig wertlose Waffengattung gesehen wurde. Die meisten kleineren Armeen Europas besaßen noch mehr oder wneiger große Kavallerieeinheiten in dne 20ern und 30ern bei vielen sogar bis in die 40er hinein und die meisten Kavallerieeinheinheiten der 20er und 30er waren in Wahrheit Dragoner, also Soldaten die in den Kampf ritten und dann abgesessen kämpften (vorläufer der motorisierten Infanterie). Auch in den ersten Tagen des Polenfeldzuges kämpften deutlich mehr polnische Kavallerieeinheiten abgesessen als auf dem Pferderücken. Natürlich wurden diese Angriffe von der deutschen Propaganda ausgeschlachtet, wollte man doch zeigen wie anachronistisch die Kmapfweise der Polen doch war und wie fortschrittlich die Wehrmacht hingegen aufgestellt war.

Das Pferd war auch in der Wehrmacht wichtiges Transportmittel. Mein Urgroßvater wurde 1939 als Hufschmied zur Wehrmacht eingezogen (mit einem Artillerieregiment vor Kursk in russische Gefangenschaft geraten). Bei der operation Barbarossa kämpften an der Seite der Wehrmacht diverse Kavallerieverbände, darunter Rumänen, Ungarn, aber auch Deutsche. Auch auf sowjetischer Seite diesnten noch sehr viele Berittene einheiten bis zmu Kriegsende.
 
Es wird ja gesagt, dass das Militär sich immer auf den letzten vergangenen Krieg vorbereitet. Und im ersten Weltkrieg spielte im Osten die Kavallerie noch eine wichtige Rolle, so wie auch im russischen Bürgerkrieg, den Polnisch-Sowjetischen Krieg 1919-21 und dem kurzen Ungarisch-Rumänischen Krieg von 1919.

Rumänien hatte deshalb auch zu Kriegsbeginn noch erhebliche Mengen an Kavallerie (26 Regimenter).

Bei den Polen kommt noch Ihre kavalleristische Tradition dazu und die Tatsache, dass viele Ihrer Offiziere im 1 WK entweder in der Zaristischen oder in der K.u.K. Kavallerie gedient hatten.

Im polnisch-sowjetischen Krieg gab es übrigens die kuriose Gegebenheit, dass in den selben Großeinheiten nebeneinander Schwadronen dienten deren Mannschaften und Offiziere zusammen in der vormals verfeideten Armeen gedient hatten: Also eine oder zwei Schwadronen ehemaliger KuK-Veteranen, zwei ehemals Zaristischer Soldaten und eine die in der deutschen Armee gedient hatte, jede mit den für sie gewohnten Ausbildungsformen, Ausrüstungen und sogar Waffen.

Unter den Offizieren die zu Beginn des 2 WK die polnische Armee führten finden sich viele die vorher dem Zaren (z.B. Rómmel, Anders), oder dem Kaiser von Österreich (Orlik-Rückemann, Kutrzeba, Kleeberg) gedient haben oder aus der polnischen Legion stammten. Ich habe aber keinen gefunden, der in der deutschen Armee gedient hätte. Gab es keine polnischen Offiziere in der deutschen Armee von 1914? Es gab doch einen deutsch-polnischen Landadel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Pferd war auch in der Wehrmacht wichtiges Transportmittel.

Das Transportmittel Pferd als "Zugmaschine" für Gerät und Material wäre noch ein anderer Aspekt. Das deutsche Heer zog 1939 mit etwa 573.000 Pferden in den Krieg, wovon den 180.000 im Bestand rund 393.000 durch Aushebungen hinzugefügt wurden.

Insgesamt wurden der Wehrmacht während des Krieges 2.750.000 Pferde zugeführt. Und selbst die durchschnittliche Iststärke an Pferden im Ostfeldzug 1941/42 lag bei rd. 650.000, und stieg bis Nov1942 auf 1.088.000 Pferde an.

Quelle: Zieger, Das deutsche Heeresveterinärwesen im Zweiten Weltkrieg

Die 12 polnischen Kavalleriebrigaden, den einzelnen Divisionsgruppen ("Armeen") beigefügt, hatten dagegen die Funktion (pferde-)beweglicher Kampftruppen.
 
Bdaian schrieb:
Ich habe aber keinen gefunden, der in der deutschen Armee gedient hätte. Gab es keine polnischen Offiziere in der deutschen Armee von 1914? Es gab doch einen deutsch-polnischen Landadel.
So wirklich passend ist der von mir gefundene nicht. Aber immerhin:

Jozef von Unrug war von 1925 bis 1939 zweithöchster polnischer Marineoffizier. Bis 1918 war er Angehöriger der Kaiserlichen Marine - zuletzt Kommandeur einer U-Flottille. Dessen Vater Tadeusz von Unruh (1837 bis 1907) war Generalmajor der preußischen Armee. Die von Unruhs / von Unrugs wandelten zwischen Polen und Deutschland durch die Jahrhunderte. Sie stammten wohl ursprünglich aus Sachsen oder Schlesien, später in Polen ansässig, dienten sie nach der polnischen Teilung dem preußischen Herrscherhaus.
Józef Unrug ? Wikipedia
 
So wirklich passend ist der von mir gefundene nicht. Aber immerhin:

Jozef von Unrug war von 1925 bis 1939 zweithöchster polnischer Marineoffizier. Bis 1918 war er Angehöriger der Kaiserlichen Marine - zuletzt Kommandeur einer U-Flottille. Dessen Vater Tadeusz von Unruh (1837 bis 1907) war Generalmajor der preußischen Armee. Die von Unruhs / von Unrugs wandelten zwischen Polen und Deutschland durch die Jahrhunderte. Sie stammten wohl ursprünglich aus Sachsen oder Schlesien, später in Polen ansässig, dienten sie nach der polnischen Teilung dem preußischen Herrscherhaus.
Józef Unrug ? Wikipedia
Ist schonmal einer. Ich habe mir die Lebensläufe zahlreicher polnischer Generäle angesehen und keinen einzigen gefunden der im deutschen Heer gedient hätte.

Sogar als im 1 WK von den deutschen in Nachahmung der polnischen Legion die "polnische Wehrmacht" gebildet wurde, um gegen die Russen zu kämpfen, war der Ausbildungschef ein übergelaufener zaristischer Offizier.

Persönlich habe ich mal einen Nachfahren eines Adelsgeschlechts aus Westpreussen kennengelernt. Sein Großvater musste sich seinerzeit für Deutschland oder Polen entscheiden und blieb trotz polnischen Namens lieber Deutscher. Sein Sohn war im 2 WK Offizier der Wehrmacht (oder Waffen-SS?) und man legte im Nahe sein Nachnahmen einzudeutschen, wozu er sich jedoch weigerte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei man bedenken muss, dass Kavallerie in den 30er Jahren zwar als veraltete aber keineswegs völlig wertlose Waffengattung gesehen wurde. Die meisten kleineren Armeen Europas besaßen noch mehr oder wneiger große Kavallerieeinheiten in dne 20ern und 30ern bei vielen sogar bis in die 40er hinein.

Für die Rote Armee im Zeitraum 1939-41 findet sich bei Glantz (1) die Angabe, dass noch 1939 10% der Bodentruppen aus Kavallerieeinheiten bestanden, dieser Anteil aber bis 1941 rasch sank:

"(...) In 1939 cavalry forces made up 10 percent of Red Army ground forces, a greater proportion than armored forces or RKG (Reserve of the High Command) artillery considered together. Cavalry forces shrank considerably in size in 1940 and 1941, however, since the NKO (People's Commissariat of Defence) used many cavalry corps and divisions as the nuclei for the new mechanized corps. By June 1941, of the 7 cavalry corps and 32 cavalry divisions that had existed in 1937, only 4 corps and 13 divisions (including 4 mountain cavalry divisions), numbering 80.000 men, remained in the force structure. (...)

Few records exist that document the precise composition and combat performance of the cavalry divisions during the first few days of war. This is because they normally operated in tandem with mechanized corps and were overshadowed by their more powerful companions or because they were quickly consumed in combat or fought in relative obscurity as dismounted infantry."

(1) David M. Glantz: Stumbling Colossus. The Red Army on the Eve of World War. University Press of Kansas 1998, S. 146f.
 
1). Kavallerie.
Die Kavallerie war nur 10% der polnischen Armee in September 1939, zusammen ca. 70 000 Soldaten. War das viel? SU hat bis 1945 mindestens ein Kavallerie Korps auf jeder der Fronten bis 1945. Frankreich in 1939 hatte 5 Divisionen, Deutschland – 1 Brigade und 5 Regimente, USA – 7 Divisionen (!). Die deutsche 4. Kavallerie Division hat erst am 11. Mai 1945 kapituliert. Auch SS hat ihre eigene Kavallerie Divisionen (8., 22. und 37. SS-Kavallerie-Division) bis Ende des Krieges gehabt, die vor allem Partisanen im Osten bekämpfen sollten. Am 23. 09. 1939 gab es in der nahe von Krasnobród das Gefecht zwischen 25. Ulanen Regiment und deutsche 17. Reiter-Regiment, in klassischer Form: zuerst Galopp beider Einheiten nach Gegner und dann Kampf mit Säbeln.

Die polnische Generelitat hat intensiv diskutiert, besonders in 1930er, ob die Kavallerie ganz auszulosen oder noch zu modernisieren. Natürlich gab es die widersprüchlichen Meinungen und es gab viele Offiziere, die gefragt haben, ob wir Kavallerie noch brauchen. Kazimierz Sosnkowski, der einflußreichster polnischen Stabsgeneral und in Zukunft Chef der Exil Regierung, war ein deklarierter Gegner der Kavallerie. Auch die Mehrheit der Inspektoren von Główny Inspektort Sił Zbrojnych (Hauptinspektion des Heeres) haben negative Meinung. General Daniel Konarzewski hat beweisen, daß pro Jahr die Panzerbrigade einfach billiger als Kavallerie Brigade ist.
In 1937 hat Polen die Reorganisation der Kavallerie angefangen, die konsequent die Panzerwaffe bekommen sollte. Dmie Ende des Prozesses sollte bis 1943 realisiert. Zuerst 11 Brigaden (Krakowska, Kresowa, Mazowiecka, Nowogródzka, Podlaska, Podolska, Pomorska, Suwalska, Wielkopolska, Wileńska und Wołyńska) sollten motorisiert werden. Polen hat aber zu wenig Mitteln, um diese Plane zu realisieren. Der haupte Problem war Treibstoff – die Reserven Polens waren einfach zu klein und die Militär- Industrie war für solche Revolution noch nicht vorbereitet. Oberst Rowecki schrieb am 4.09, daß er über 100 Wagen seiner Brigade lassen mußte, um Benzin aus ihnen für die anderen zu nehmen. Endlich ist nur eine (10. Warschauer Panzer-Motorisierte) solche Brigade entstanden. Erst im Sommer 1939…
Alle andere Kavallerie-Einheiten blieben weiter „Kavallerie“, aber ihre Ausrüstung und Bewaffnung waren so komplettiert, um der erfolgreicher Kampf gegen Panzer und Luftwaffe möglich zu machen.

Eine Kavallerie-Brigaden sollte in 1939 nach Reorganisieren (in Klammern befinden sich Datei für grossere, 4Regimenten-Brigade) haben :
  • Offiziere : 232 (373)
  • Unteroffiziere, Soldaten: 5911 (6911)
  • Pferde: 5194 (6291)
  • Autos: 65 (66)
  • Maschinengewehre: :
    • MG wz. 28: 89 (107) – „wz.“ = wzór (Modell)
    • Leichte MG wz. 08/15 und MG wz. 08/18: 10 (12)
    • Schwere MG wz. 30: 52 (64)
  • Granatenwerfer wz. 1930 oder wz. 1936: 9 (9)
  • Artillerie
    • Mörser Kal. 81mm: 2 (2)
    • Kanone wz. 02/26 Kal. 75mm: 12 (16)
    • FLAK wz. 36 Kal. 40mm: 2 (2)
    • PAK wz. 36 Kal. 37mm: 14 (18)
  • Panzergewehre „Ur“ Kal. 7,92 mm wz. 35: 51-68 (64-78)
  • Panzerkompanie:
    • Panzerwagen wz. 34 oder wz. 29: 8
    • Tankette TKS oder TK3: 13
Leider auch dieses Ziel wurde nicht komplett erreicht und in meisten Falle haben die Kavallerie-Brigaden nur ein Teil der geplanten Ausstattung bekommt. Generell ist die Frage, war die Kavallerienutzung in 1939 von Polen ein Fehler total sinnlos. Die ökonomische Lage Polens hat uns keine andere Möglichkeiten gegeben. Der Hauptargument der Kavallerielieber war der Wegenetz im Polen und der Stand der Wege, die für Autos zu schlecht waren (gut, dass unsere Offizieren diesen Argument heute nicht wiederholen…).
September 1939 war für polnische Kavallerie eine schone Abschied. Sie war überraschend erfolgreich ab ersten Tag des Krieges, besonders diese Einheiten, die früher modernisiert und mit moderne Waffe ausgerüstet wurden.
Schon am 1. September hat Wołyńska Kavallerie-Brigade erfolgreich die folgenden Angriffe von 1. und 4. Panzer-Divisionen (Generalen Reinhardt und Kirchner) gestoppt. Deutsche Verluste : 800 Soldaten (tot und verletzt) und über 100 Panzer und Autos. Die 4. Panzer-Division war nach dieser Schlacht durch 2 Tage ganz paralysiert.
Auch diese Kavallerie Truppen, die keine moderne Waffen gehabt hat versuchten ihre Aufgabe zu machen. Die klassische Attacken haben die polnische Kavallerie in folgenden Schlachte gemacht: Krojanty - 01. 09; Mokra - 01. 09; Janów und Krzynowołga Mała - 01. 09; Borowa – 2.09; Osuchowo – 11.09.; Kałuszyn – 12.09; Mińsk Mazowiecki – 13.09; Maliszewo – 13.09; Brochowo – 15.09; Gajówka Dębowska – 16.09; Wólka Węglowa – 19.09; Łomianki – 19.09; Kamionka Strumiłowa – 21.09; Krasnobród – 23.09; Husynne – 24.09 (gegen RA); Morańce – 26.09. In 14 Fallen waren diese Attacken erfolgreich. Was sehr interessant ist – deutsche Infanterie ohne Panzer war fast immer total ratlos in der Konfrontation mit polnischer Kavallerie, wenn die Zahl beider Truppen gleich war.
Attacke im Galopp hat immer der selbe Effekt gemacht: Panikexplosion und Flucht. Das macht Eindruck, dass die deutsche Infanterie den Kampf gegen Kavallerie nicht trainiert hat. Man muß aber sofort sagen, daß das Pferd nur ein Transportmittel war. Das Gefecht auf dem Pferd wurde für eine Ausnahme gehalten und nur 15% der Übungsprogramms umfaßt.Die Pferde der Kavallerie waren selektiert. Es gab ab 1928 folgende Kategorien von ihnen: W – Pferde zu Reiten,AL – leichte Pferde für Artillerie,AO – niedrige Pferde für Artillerie, AC – schwere Pferde für Artillerie, T – Pferde für Bagage, WArt – Reiten Pferde für Artillerie, AK – Pferde für Pferd-Artillerie,M – „mierzyn“ – ich kenne die deutsche Terminologie nicht, aber „mierzyn“ ist ein kleines Pferd von jeder primitive Rasse wie Huzul oder Haflinger. Der Hauptnutzer der Pferde war Artillerie, nicht Kavallerie.

Natürlich die besten Pferde (W)haben in Kampftruppen gedient, wo sie mit grossem Respekt behandelt wurden. Auch die Farben haben Bedeutung - jeder Befehlshaber hat immer ein schwarzes Pferd, die Trompeter haben die weißen gehabt und alle andere die braunen. Pferde ab 1920er wurde sehr spezifisch treniert. In Grudziądz ist „die polnische Reiten Schule“ entstanden. Sie basierte auf italienischen, so genanten „natürlichen“ Stil des Reitens. Heute heißt das „natural horsmenship“, aber in Tat ist das nichts neues. Am 23. 09. 1939 hat 25. Ulanen Regiment in der nahe von Krasnobród Wehrmachts 17. Reiter-Regiment getroffen. Es kam zu ein Gefecht und die Polen haben dank ihrer besser trainierten Pferde gewonnen. Der deutsche und polnische Befehlshabern haben einen Säbelduell angefangen und als der erste ist der Hengst Satan gefallen, der Stolz der polnischen Kavallerie, der in ganzem Europa die zahlreichen Konkursen gewonnen hat.

Und jetzt die Lanzen… Durch Jahrhunderte Kennzeichen der polnische Kavallerie. Generell haben die Polen in 1939 keine Lanzen genutzt. Noch im Jahrbuch 1938 von Branche Zeitung „Przegląd Kawaleryjski“ (Kavallerie Durchschau) wurde die Rolle der Lanze auf modernen Schlachtfeld acht mal diskutiert. Das ist sehr guter Beispiel damaliger Mentalität – polnische Militär haben heroisch Vorwand gesucht, um nicht klar festzustellen, dass wir einfach kein Geld haben, um die Armee zu modernisieren. Die einzige Losung ist – improvisieren und zurechtkommen. Endlich aber wurden die Lanzen aus der Armee verhindert und magaziniert, obwohl einige Exemplare wurden sporadisch und zufällig genutzt (Wólka Weglowa). Sie waren „die Lanzen wz. 1913“, die Kopie von den französischen (9.910 Exemplare) und deutsche Lanzen „1893 n/A“ bei Regimente aus Großpolen (1330 Exemplare).
Fotographie- ein Pferd der W-Klasse
 

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2). Panzerwaffe (nach www.1939.pl)
Polen hat in 1939 die folgenden Panzer gehabt:
- 102 Renault 17FT – alt, langsam und schwach. Ihr einziger Erfolg war das Stoppen des Angriffs von XIX. Panzer Korps (Guderian) nach Brześć.
- 36 Vickers Mk E – ab 1932 im Polen – damals eine gute, universale Konstruktion von England verkauft und von den Käufer oft modernisiert - russische T-26 war eine Entwicklung dieses Panzers. Interessant, dass polnische Vickers die japanische Camouflage getragen haben, da die Japaner auf dem Grund des Vickers ihr eigenen Typ 89 konstruiert haben.
- 44 Renault 35 – langsam und schwach, kurz vor dem Krieg gekauft, in 1940 haben Deutsche in Frankreich 843 von ihnen übergenommen, also 90%.
- 3 (drei) Hotchkiss H 35/39 – sehr ähnlich mit R 35 mit allen Nachteile – vor allem zu langsam.
- 132 7TP – ab 1935 - polnische Vickers-Modernisierung. Die beste polnische Panzer Waffe. Unter allen deutschen Panzer nur Pz IV war eine Konkurrenz für ihm. 7TP mit 37 mm Bofors Kanone hat alle deutsche Maschinen zerstört. Andererseits 7TP hat sehr schwache Panzerung, die von 20 mm Kanone penetriert werden konnte.
7TP wurde von Deutschen übergenommen und dienten in Frankreich (1. Panzer Division) und in Norwegen.
- 400 Tanketten TK – die Konstruktion basierte auf englischen Carden Lloyd Mk VI. Verschiedene Modifikationen von TK dienten vor allem zur Aufklärung. Soldaten haben sie geliebt und „Kakerlake“ genannt – sie waren klein, schnell
Es gab keine deutsche Maschinen aus IWK.


Polnische Panzersoldaten haben in 1939 auch ihr Ruhm-Moment übergelebten. Die einzige polnische richtige Panzer Einheit, 10. Warschauer Panzer Brigade hat die höchste Klasse gezeugt. Ihr General Stanisław Maczek, ist der verkannteste polnische Befehlshaber des IIWK… Maczek hat ab 1939 bis 1945 gekämpft – im Polen, Frankreich, Normandie, Holland und endlich im Deutschland. Und hat nie verloren. Dieser Typ hat durch 6 Jahre des Krieges keine Schlacht verloren. In 1939 hat er mit seiner 10. Panzer Brigade erfolgreich gegen XXII. Panzerkorps, XVII. Armeekorps, 2. Panzer Division, 4. Leichte Division und 3. Gebirgs-Division gekämpft.
Polnische Armee hat in 1939 auch eigener Panzer As gehabt. Fähnrich Roman Orlik in Tankette TKS (20 mm Kanone) hat am 14. 09 bei Brochów an Bzura 3 Panzer zerstört, dann am 18. 09 – nächste 3 PzKpfw-35(t) und am 19. bei Sieraków noch 7 Panzer. Orlik hat später in Warschau gekämpft, aber ohne weitere Erfolge.


Literatur:
W. K. Cygan Kawaleria Polska 1939, z. 2, 1985.
J. Magnuski Karaluchy przeciw panzerom, 1995.
S. Krasucki Pomorska Brygada Kawalerii 1994.
B. Królikowski Ułańska jesień, 2002.
A. K. Kunert, Z. Walkowski, Kronika Kampanii Wrześniowej 1939, 2005.
J. Piekałkiewicz, Wojna Kawalerii 1939–1945, 2003.
A. Zawilski, Bitwy polskiego września, t. 1 i 2, 1972.
J. Magnuski Broń Wojska Polskiego"
A. Jońca, R. Szubański, J. Tarczyński Wrzesień 1939 pojazdy Wojska Polskiego barwa i broń, 1990
R. Szubański Polska broń pancerna 1939, 1983.
photographien - 7TP in deutschem Dienst
 

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@Bartek: Sehr schöner Beitrag, vielen Dank dafür :winke:

Zwei kleine Hinweise zu den Darstellungen aus der polnischen Literatur:

Am 23. 09. 1939 gab es in der nahe von Krasnobród das Gefecht zwischen 25. Ulanen Regiment und deutsche 17. Reiter-Regiment, in klassischer Form: zuerst Galopp beider Einheiten nach Gegner und dann Kampf mit Säbeln. ...

Schon am 1. September hat Wołyńska Kavallerie-Brigade erfolgreich die folgenden Angriffe von 1. und 4. Panzer-Divisionen (Generalen Reinhardt und Kirchner) gestoppt. Deutsche Verluste : 800 Soldaten (tot und verletzt) und über 100 Panzer und Autos. Die 4. Panzer-Division war nach dieser Schlacht durch 2 Tage ganz paralysiert.

Das Reiterregiment 17 war im Zuge der Mobilmachung August 1939 bereits aufgelöst, und wurde auf die Aufklärungs-Abteilungen 7, 10 und 27 sowie Teile der Aufklärungs-Abteilung 54 verteilt (das waren Divisionsabteilungen bei der 7., 10., 27.ID, 1. GebirgsD, jeweils im Umfang von 3 bis 4 Kompanien). Die "Reiter-Schwadronen" (jeweils in Kompaniestärke) wurden in den Aufklärungsabteilungen zT beibehalten (je AA eine Schwadron), zT in Radfahr-Schwadronen umgebildet.

Die 4. PD (und nebenbei die 1. PD, zusammen über 35.000 Mann und >400 Panzer) wurden nicht paralysiert, und konnten auch durch eine einzelne polnische Kavalleriebrigade aufgehalten werden . Die 4. PD stand nach 7 Tagen und über 200 km andauernden Gefechtsmarsch in den Randbezirken von Warschau.

Die Umbildungen - oben wurde die Verteilung der Reiterregimenter auf die Aufklärungsabteilungen einzelner Divisionen angesprochen - fand auch bei der deutschen Wehrmacht statt. Vor dem Rußland-Feldzug wurde so die verbliebene 1. Kavallerie-Division zur 24. Panzerdivision umgebildet. Wie Du richtig schreibst, fehlten der polnischen Armee für diese Umbildungen eben auch die Ausrüstungen. aber auch bei der deutschen Wehrmacht dauerte das eine Weile an.
 
Zuletzt bearbeitet:
1). Kavallerie.
Die Kavallerie war nur 10% der polnischen Armee in September sch Vorwand gesucht, um nicht klar festzustellen, dass wir einfach kein Geld haben, um die Armee zu..............se


Vielen Dank für diesen fundierten Beitrag.
Da scheinen sich doch so manche Legenden durch die intern. Literatur zu ziehen.

Das ist jetzt wirklich gut.
 
Das ist eine sehr gute Zusammenfassung.

Und ja, 70.000 Mann Kavallerie sind viele, vor allem wenn man bedenkt, dass dazu noch Artillerie und eventuell andere beritten Einheiten wie Aufklärungseinheiten und Gendarmen kommen, die üblicherweise nicht dazu gezählt werden.
Aber dass auch andere Länder noch bedeutende Kavalleristische Anteile hatten haben wir schon hier und auch im Thema kavallerie in der Neuzeit behandelt. Polen stand in dem Feld nicht alleine da.

Der Hintergrund (Knappheit an Mitteln) erinnert mich jedoch stark an einen Text den ich mal von einen spanischen General aus den 50er Jahren gelesen habe.

Damals war die spanische Armee völlig veraltet und hatte noch geringere Mittel als die Polen 1939, um sich auf einen neueren Stand zu bringen. Man nutzte noch deutsche Panzer aus dem 2 WK oder sogar russische T26 aus dem Bürgerkrieg, führte noch den Mauser und flog Messerschmidt und Heinkel nachgebaut bei CASA in Sevilla (und man hatte auch noch Kavallerie). Und trotzdem stellte der gute General das Ganze als Vorteil dar. Die fehlenden Mittel zwangen nämlich den spanischen Soldaten seine "traditionellen sodatischen Tugenden" zu entfalten, nach dem Moto, "Not macht erfinderisch" und Tapferkeit so wie Sturheit ersetzen moderne Waffen. Es war im Grunde idiotisch und nicht einmal der Verfasser glaubte was er da schrieb. Aber es war ein guter Trost. Zum Glück für die Spanier hatten sie damals kein größeren Konflikt, aber sogar der kleine Kolonialkrieg in Sidi-Ifni wurde zum Problem. Aber wie ich schon weiter oben festgestellt habe: Positives denken ist eine militärische Tugend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist eine sehr gute

Der Hintergrund (Knappheit an Mitteln) erinnert mich jedoch stark an einen Text den ich mal von einen spanischen General aus den 50er Jahren gelesen habe.


eigentlich ist es OT, es gehört aber auch in Bild

Als Anfangs der 60er die wunderschönen (ich empfand sie so) Karl May Filme im damaligen jugoslawien gedreht wurden, hatte kurz zuvor die Jugoslawische Armee ihre Kavallerie endgültig auf "Motor" umgerüstet, und die Kavalleriepferde preiswert an die Bauern verscherbelt.
Die dann wiederum in jenen Filmen die tollen Attacken ritten, auf echten Kavalleriepferden

Mit anderen Worten, die bei den Karl May Filmen eingesetzten Pferde waren die letzten Vollprofis.
 
eigentlich ist es OT, es gehört aber auch in Bild

Als Anfangs der 60er die wunderschönen (ich empfand sie so) Karl May Filme im damaligen jugoslawien gedreht wurden, hatte kurz zuvor die Jugoslawische Armee ihre Kavallerie endgültig auf "Motor" umgerüstet, und die Kavalleriepferde preiswert an die Bauern verscherbelt.
Die dann wiederum in jenen Filmen die tollen Attacken ritten, auf echten Kavalleriepferden

Mit anderen Worten, die bei den Karl May Filmen eingesetzten Pferde waren die letzten Vollprofis.
Fast. Der Film "Taras Bulba" wurde 1962 mit Yul Brinner und Tony Curtis gefilmt. Als Kosaken und Polen fungierten dort argentinische Gauchos und die Soldaten des (aktiven) 5 Kavallerieregiments aus Salta. Argentinien rüstete seine recht große Kavallerie erst um 1970 völlig auf Motorisierung um.
 
Fast. Der Film "Taras Bulba" wurde 1962 mit Yul Brinner und Tony Curtis gefilmt. Als Kosaken und Polen fungierten dort argentinische Gauchos und die Soldaten des (aktiven) 5 Kavallerieregiments aus Salta. Argentinien rüstete seine recht große Kavallerie erst um 1970 völlig auf Motorisierung um.
Fast :)
Die letzten Kavallerie Truppen haben in der Sowjetischen Armee gedient. Russen haben in 1957 die Kavallerie als separate Waffengattung ausgelost, aber die einzelnen Kompanien funktionierten dort bis 1989.
Die letzte als der Teil von der Motorisierte Gebirgsjager Brigade in Kirgistan, wo sie den lokalen Abschnitt des Wegs aus China nach Afghanistan im Tal von Wachsch Fluss gewacht hat.

R. Jarymowicz Dzieje Kawalerii, 2010.
 
3). Kriegsmarine.
Schon Am Anfang muss Man sagen, dass Polen die kleine, aber moderne Kriegsmarine gehabt hat. Zwei Zerstörer ORP Błyskawica und ORP Grom wurden in England (J. Samuel White & Co. Ltd. in Cowes) in 1936 gebaut. Zwei U-boote (ORP Orzeł und ORP Sęp) wurden in 1938 in Holland (Damen Schelde Naval Shipbuilding und Rotterdamsche Droogdok Maatschappij) gebaut. Das waren große, sehr schnelle ozeanische U-boote. Andere drei U-boote (ORP Wilk, ORP Ryś und ORP Żbik) haben die Franzosen in 1928 gebaut (Ateliers et Chantiers de la Loire in Nantes; Chantiers Naval Français in Caen und Chantiers Augustin Normand in Havre). Sie waren die Minenlegern.

26. August hat Konteradmiral Unrug der „Sonderbefehl 1000“ untergeschrieben, um in der Flotte „Plan Peking“ vorzubereiten – die Evakuation der 3 modernen Zerstörern (Błyskawica, Grom und Burza) nach England vor dem Konflikt mit Deutschland. Am 30. August hat Marschall Rydz-Śmigły befohlen, um Plan Peking zu machen. Die drei Zerstörern haben aus dem Signal-Turm in Oksywie mit Flagge-Kode die Parole Dyon KT. Peking bekommt und haben die Reise angefangen. Am nächsten Tag Waren sie schon im England. Die Zerstörern wurden von U 5, U 19 und deutsche Flugzeuge entdeckt aber nicht angegriffen.

Andere Schiffe haben ab 1.09. „Plan Worek“ realisiert – der Kampf mit deutscher Kriegsmarine in der Nahe von Kriegshafen Hel und Danzig.
ORP Orzeł, nach relativ ruhiger ersten Woche des Krieges, wurde am 8.09. in neutralem Tallin interniert, aber am 15.09 ist er geflohen. Orzeł war bis 7.10 aktiv auf Ostsee, aber sein Befehlshaber, Grudziński, sehend die extreme Ermüdungder Matrosen hat entschieden um nach England zu schwimmen, wo sie am 14.10 angekommen sind. Flucht von Orzeł aus Ostsee durch dänischen Engen ohne Karten und Navigationsgerate, die in Tallin demontiert und requiriert wurden, ist heute in Militär Akademien als ein Beispiel des Navigationskunsts der höchsten Klasse gelehrt.
ORP Wilk hat am 3.09 die Minen-Sperre bei Danzig gelegt und danach hat er weitere Gelegenheiten gesucht, um die deutsche Kräfte anzugreifen. Nach viele Abenteuern (u.a. Torpedoduell mit U 48 bei Anholt) hat er alle Möglichkeiten des weiteren Kampfs verloren und am 20.09 ist er auch nach England angekommen.
Andere drei U-boote wurden sukzessiv in Schweden (ORP Sęp – 4.09, ORP Ryś -11.09; ORP Żbik – 25.09) bis 1945 interniert.
Plan Worek war kaum erfolgreich. Die von ORP Żbik gelegten Minen haben zwei Minentrawlern gesunken - am 1.10. 1939 „M85“ und am 22.01.1940 Muehlhausen” PG – 314. In dem letzten Fall mit ganzer Mannschaft. Polen nutzte „Kontaktmine wz. 08/39”, die In Tan die modernisierte russische „Mine 08“ aus IWK war. Sie hat ein sehr interessantes Entzündungssystem gehabt. Alle so für Seeminen charakteristischen Zündfingern“ waren aus Glass gemacht und von eiseneren Rohren bedeckt, die Federn in der Mitte gehabt haben. Die Stahlline hat sie alle um der Mine verbunden und unbeweglich gemacht. Die Enden dieser Line befanden sich in dem Klammer, der von Zuckerwürfel blockiert wurde. Die Matrosen haben die Mine ins Wasser gesunken. Das Wasser hat nach einer Zeit Zucker im Klammer gelöst, die Federn haben die Bedeckungen aller „Zündfingern“ weggeworfen und die Mine war aktiv.

Andere Schiffe – der große, moderne Minenleger ORP „Gryf“ (1934 gebaut) mit sechs kleine Trawlern (ORP Jaskółka, Czapla, Żuraw, Czajka, Rybitwa und Mewa) und zwei Kanonenboote (ORP Haller und ORP Piłsudski) haben „Plan Rurka“ gemacht. Gryf war Minenleger, aber war so geplant, um auch als Schulschiff zu dienen.

Die sollten eine große Minen-Sperre bauen, um die Kommunikation mit Ostpreußen unmöglich zu machen. Die Aktion war von Zerstöre ORP Wicher abgesichert. Die Luftwaffe (Ju 87) hat ORP Gryf und ORP Wicher 1-3.09. bombardiert. Der grossere und langamere Gryf wurde getroffen und aus dem Kampf ausgeschlossen, aber Wicher hat intensiv unter Bomben und Feuer manövriert. Trotz der wachsenden Verluste an Mannschaft, Beschädigungen und Luftangriffe hat Wicher am 3.09. mit Zerstörern „Leberecht Maass“ und „Wolfgang Zenker“ Artillerieduell geführt, von halfgesunken ORP Gryf und die 152 mm Küsten Batterie „Heliodor Laskowski“ in Hel unterstützt. „Leberecht Maass“ wurde getroffen und beide Schiffe sind zurückgezogen. Danach haben die zwei Wellen von Ju 87 wieder angegriffen und um 15:00 ist Wicher, von vier Bomben getroffen, gesunken. Die Matrosen, die überlebt, haben nach Hel geschwommen und dort haben sie bis 2. Oktober gekämpft.

Die kleinsten polnischen Schiffen – 6 Trawlern (ORP Jaskółka, Czapla, Żuraw, Czajka, Rybitwa, Mewa) und zwei Kanonenboote (ORP Haller und ORP Piłsudski) - haben sehr mutig bis 14.09. gekämpft. Nur Mewa wurde schnell, schon am 3.09 bombardiert und gesunken. Die anderen haben nach der Niederlage des Plans Rurka intensiv die deutschen Truppen auf Hel Halbinsel und deutsche Bomber beschossen. Am 14.09. ORP Jaskółka wurde von Ju 87 gesunken, aber Czapla, Czajka, Rybitwa und Żuraw sind nach Kriegshafen Hel gekommen. Die Matrosen haben die Kanonen demontiert und bis 2.10. haben sie sie um Hel kämpfend genutzt.

Polen hat in 1939 auch zwei Fluss-Flottillen – auf Weichsel und Prypeć (zusammen ca. 90 Schiffen). Auf Weichsel sollten vor allem 4 Flussmonitoren aus Thorn operieren (ORP Warszawa, ORP Horodyszcze, ORP Toruń und ORP Pińsk). Alle wurden in Danzig von „Danziger Wurf“ gebaut. Das war aber ganz mangelhafte Konstruktion, die Probleme mit Stabilität auf dem Wasser gehabt hat. Nach verschiedenen Losungsproben (zB ORP Warszawa versuchte mit 2 Tonnen Blei im Bug schwimmen) musste Danziger Wurf 500 000 Mark Strafe zu bezahlen. Alle Monitoren, nach den Proben um die Weichselbrücken zu schützen, wurden sie alle endlich von eigenen Mannschaften bis 17-18.09. gesunken und die Matrosen haben weiter auf Land gekämpft.

J. Pertek Mała flota wielka duchem, 1989.
J. Pertek Wielkie dni małej floty, 1990.
Foto – Flussmonitor ORP Warszawa.
 

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Trotz der wachsenden Verluste an Mannschaft, Beschädigungen und Luftangriffe hat Wicher am 3.09. mit Zerstörern „Leberecht Maass“ und „Wolfgang Zenker“ Artillerieduell geführt, von halfgesunken ORP Gryf und die 152 mm Küsten Batterie „Heliodor Laskowski“ in Hel unterstützt. „Leberecht Maass“ wurde getroffen und beide Schiffe sind zurückgezogen.

Vielleicht interessiert dazu der Bericht LM (= Z 1) vom 3.9.1939:
 

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