Polynesier brachten Haushuhn nach Amerika

collo

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Die Amerikaner verdanken ihre Frühstückseier offenbar nicht europäischen Vorfahren, sondern der Reiselust einiger Polynesier. Wie Forscher nun nachgewiesen haben, betrat das Huhn bereits vor den Europäern amerikanischen Boden.
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So wie ich den Text verstanden habe, wurde das Haushuhn nur in einem Fund in Suedamerika gefunden. Ob es aber Huehner auch in Nordamerika gab, geht aus der Untersuchung nicht hervor.

Ueberhaupt sollte man tunlich vermeiden, das prae-kolumbische Amerika als eine technologisch-kulturelle Einheit zu betrachten. In Wirklichkeit gab es zwischen Mesoamerika und den Andenkulturen erhebliche Unterschiede in Punkto Haben oder Nicht-Haben.

Z.B. kannten die Olmeken und Mayas die Schrift, aber die Inkas nicht. Umgekehrt nutzten die Indianer in Ekuador besegelte Boote, wohingegen allen mesoamerikanischen Kulturen das Segel unbekannt blieb. Usw.
 
Die Knollen der Süßkartoffel, die übrigens nur sehr entfernt mit der richtigen Kartoffel verwandt ist, könnten es auch auf andere Weise auf die polynesischen Inseln geschafft haben. wissenschaft.de - Wenn Süßkartoffeln eine Reise tun

Naja, ich glaube ein Boot mit Menschen darin hat eine erheblich höhere Wahrscheinlichkeit ohne um zu kippen von Amerika zu kommen wie eins mit eine Kartoffel darin (obwohl ich an Ausnahmen glaube :D). Außerdem ist die Ähnlickeit zwischen "cumal" und "kumala" schon groß.

Was haben wir? Katamarane bei den Polynesiern, Einbäume (Kanus) bei den Kariben, floßartige Schiffe bei den Inka.

Die Chumash-Indianer an der Amerikanischen Westküste sollen es gewesen sein die ähnliche Kanus bauten wie die Polynesier, aber das höhrt sich trotzdem weniger überzeugend an.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,500522-5,00.html

Die Westküstenindianer waren beruflich Fischer und Wahlfänger und werden dementsprechent auch in der Lage gewesen sein seetüchtige Schiffe zu entwickeln. Das diese Entwicklung auf ein Schiffstyp der Ähnlichkeit mit das der Polynesier hat hinauslief, ist nich so verwunderlich da sie am gleiche Meer wohnten.
 
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@Zananga, ich halte den Kontakt zwischen Polynesien oder sogar Ostasien und Amerika nicht für unwahrscheinlich. Ich finde es nur besser, auch über andere Möglichkeiten nachzudenken, wenn man keine sicheren Beweise hat.
Die Hühnerknochen geben mir zu denken, außerdem habe ich dadurch gelernt, dass das Haushuhn erst relativ spät in der Hallstattzeit erwähnt und sicher erst durch die Römer in Mitteleuropa in den Haustierbestand aufgenommen wurde.
Das hat mich erstaunt, da gesammelte Eier schon zur Nahrungspalette der Steinzeit gehörten. Der Vorfahre des Haushuhns stammt aus Südostasien Bankivahuhn ? Wikipedia, daher gehörten Hühner bestimmt mit zur Ausstattung auf den polynesischen Katamaranen.
Sie scheinen dann aber die einzigen Tiere gewesen zu sein, die die Seereise überstanden haben, denn Schweine und eine Rattenart sind in Westpolynesien auch über das Meer transportiert worden.
 
Bei dem südamerikanischen Haushuhn ist vor allem die Rasse Araucana gemeint, benannt nach dem Indianerstamm Araukaner. Diese Hühnerrasse unterscheidet sich sehr stark von den europäschen. Ein nicht-europäischer Ursprung wurde daher schon lange vermutet und wurde eben vor ein paar Jahren bestätigt.
Und just auf der Arauco-Halbinsel, benannt nach den Aurakanern, fanden Archäologen Überreste von Haushühnern aus dem 14. Jahrhundert.
Das Verbreitungsgebiet dieser Hühnerrasse geht heute kaum über Chile hinaus. Die polynesischen Haushühner haben also ihr Verbreitungsgebiet in 600 Jahren kaum verändert!
Auf Grund der vielen kuriosen Eigenschaften wie grüne Eier, Schwanzlosigket, Bommeln... der Araucana hat diese Hühnerrasse mittlerweile jedoch auf der ganzen Welt Liebhaber gefunden hat. Wirtschaftliche Bedeutung erlangte diese Rasse dort allerdings nie; genauso wenig besteht eine Verwandtschaft zu den Hühnerrassen in anderen Teilen Südamerikas, von Nordamerika ganz zu schweigen. Nahezu alle Amerikaner verdanken daher ihr Früstücksei doch den Europäern!

Andere Spuren eines Austausch von Nutztieren mit den Polynesiern sind unbekannt. Immerhin kannten die Polynesier auch schon Hausschweine.
Den Maniok sollen die Polynesier hingegen von den amerikanischen Ureinwohnern übernommen haben.
 
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@Zananga, ich halte den Kontakt zwischen Polynesien oder sogar Ostasien und Amerika nicht für unwahrscheinlich. Ich finde es nur besser, auch über andere Möglichkeiten nachzudenken, wenn man keine sicheren Beweise hat.

Es kann ja sein dass sich so ein Floß oder Kanu losgeschlagen hat und herumtreibt, aber ist es dann nicht wahrscheinlich das es auf der langen Reise irgendwann umkippt? Natürlich ist es nicht unmöglich. Wäre schon witzig: da treibt eine kleine Kartoffel mal in ein losgeschlagenes Floß herum, und wir grübeln Hunderte Jahre später wie er das geschafft hat.;) Und an mich erinnert sich in Hundert Jahren kein Mensch mehr.:cry:
 
Naja, solange es nur um ein Huhn geht?

Kolumbus wurde mal eine Frage gestellt.
Wer war zuerst da, das Ei oder das Huhn.
Der hat das nicht mal schlecht geregelt und nicht lange darüber gegrübelt.
Daraus entstand der Spruch, "Das ist das Ei des Kolumbus".:D
 
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Man muß ja nicht alles abschließend beantworten.
Wahrscheinlich gab es Kontakte von Seiten der Polynesier und die hatten noch ein paar Hühner an Bord und da die Südamerikaner zuvor @Maglors Warzenente http://www.geschichtsforum.de/f15/terra-preta-gartenbau-amazonien-24673/index2.html#post381856 domestiziert hatten, aßen sie nicht einfach alle Eier auf, sondern züchteten weiter.
Die Süßkartoffelknollen nahmen die Polynesier als Proviant für die Rückreise mit an Bord.
Von Seiten der Polynesier kann ich mir Erkundungsfahrten durchaus vorstellen, scheinbar ließen sie sich aber lieber auf unbewohnten Inseln dauerhaft nieder.
Dass die Amerikaner ihrerseits Überseeentdeckungsfahrten unternahmen, finde ich eher unwahrscheinlich, ist aber nur meine Meinung.
Einmal ist Küstenfischerei eine geringere Herausforderung als Hochseeseefahrt über den Pazifik und andererseits neigen Völker mit großer Landmasse als Hinterland nicht so zur Eroberung von fremden Küsten. China soll doch auch nur einen legendären Versuch unternommen haben.
 
Wenn man sich mal die Fahrten berühmter Entdecker anguckt, wie die hönizier, Griechen, Araber, Portugiesen und Chinesen sieht man das diese sich nie sehr weit von den Küsten entfernen. Die Polynesier sind die große ausnahme: sie segelten auf offener Ozean.
 
Wenn man sich mal die Fahrten berühmter Entdecker anguckt, wie die hönizier, Griechen, Araber, Portugiesen und Chinesen sieht man das diese sich nie sehr weit von den Küsten entfernen. Die Polynesier sind die große ausnahme: sie segelten auf offener Ozean.

Ja, die polynesischen Reisen sind faszinierend und wurden über einen längeren Zeitraum in 3 Etappen unternommen, die man anhand der Keramik nachweisen kann.
Sie haben darin "ihren" speziellen Weg gefunden mit Überbevölkerung umzugehen allerdings hatten sie Seefahrterfahrung.

(Bin zu faul zum Googeln, ist ja hier auch nicht Thema)
 
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