Post und Briefverkehr im Nationalsozialismus

Hallo an alle,
vielleicht kann mir jemand ein paar Informationen liefern.
Ich recherchiere gerade über Briefverkehr in Zeiten des Nationalsozialismus. Meine erste Frage dazu wäre: Wie lange dauerte es bis ein Brief in den USA war? und hat jemand dazu verlässliche Quellen? Es geht dabei auch eher um die Zeit, also die dreißiger Jahre und ob man schon mal einen Monat auf einen Brief warten musste, oder das schneller ging?
Des weiteren interessiert mich ab wann die SS berechtigt war Briefe von eigenen Männern zu öffnen und wie sicher es war von Bekannten aus dem Ausland Briefe zu bekommen? Wäre super wenn jemand dazu etwas sagen könnte
Liebe Grüße

Ich kann dir die gewünschten Infos nicht liefern. Bei Feldpostbriefen musste damit gerechnet werden, dass die gelesen und zensiert wurden, je nach Inhalt konnte das auch juristische Konsequenzen haben, bis hin zu Zuchthaus und Todesstrafe.
Grundsätzlich unterscheiden musst du zwischen dem Zeitraumm 1933 - Augustt 1939 und September 1939 - 1945. Aber das liegt wohl auf der Hand.
Je nach Kriegsverlauf etc. dürfte es leichter bzw. schwerer gewesen sein Post von A nach B zu schicken.

Ich meine keine Feldpost. Ein ganz normaler Brief einer Familie an eine andere in den USA. Wie lange dauerte so etwas ca? 1 Monat ? 2 Wochen?

Vielleicht werden all ihre Fragen von Christine Hartig – Uni Hamburg mit diesen Text vom 04/2017 beantwortet.

Titel der Ausarbeitung: „Briefe als Zugang zu einer Alltagsgeschichte der Nationalsozialismus“.

Am Schluss finden Sie auch einen Literatur – und Quellennachweis.

Die im Text verwendete Abkürzung -> RAD müsste bekannt sein.

https://storage.sbg.cloud.ovh.net/v...b271-3997-4f0d-a555-3d00efee313c/original.pdf

Das ist natürlich eine Frage des Transportweges. Heutzutage kann ein Brief einfach als Luftfracht zwischen Deutschland und den USA befördert werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Luftpost#Die_Anfänge_der_Luftpost

In den 1930er Jahren waren Transantlantikflüge noch selten. Zuerst flogen die Zeppeline "Graf Zeppelin" und "Hindenburg" zwischen Deutschland und Europa und nahmen auch Luftpost mit. Mit Flugzeugen sollte es im Sommer 1939 losgehen

https://www.welt.de/reise/Fern/arti...ere-Erster-Linienflug-ueber-den-Atlantik.html

Aber dann begann der 2. Weltkrieg.

Die meiste Post wird im Linienverkehr der Ozeandampfer zwischen USA und Europa ausgetauscht worden sein. Die "Europa" und ihr Schwesterschiff "Bremen" werden die Strecke Bremerhaven - New York wohl in rund 6 Tagen geschafft haben. Ein Brief von Nürnberg nach New Orleans musste also erstmal von Nürnberg nach Bremerhaven kommen. Dann musste in den USA der Brief noch einmal von New York nach New Orleans gelangen. Optimal wird der Brieflauf wohl 9 Tage bis zu 14 Tage gedauert haben. Das ist jetzt mur mal eine überschlägige Rechnung.

Die älteren von uns sind ja noch mit der Bundespost aufgewachsen und kennen somit noch den verbeamteten Briefträger/Postboten. Ich meine bei uns ist die Post früher täglich gekommen. Mit der Privatisierung der Post und der Digitalisierung (E-Mail, Messenger-Dienste) kommt Briefpost mittlerweile seltener. Mit in die Rechnung einzubeziehen wäre also die Frequenz, mit der der Briefträger vorbeikommt, täglich, mehrfach wöchentlich, einmal wöchentlich, seltener...