Primär-/Sekundärquelle

esm95

Mitglied
also wie unterscheidet man diese beiden quellentypen.

das eine primär war glaube ich rückblickend aber wenn ich eine quelle bekomme woher weiß ich ob sie primär oder sekundär ist?
 
nee das wusste ich jetzt wirklich nicht.. (Omg)
naja wie soll ich es unterscheiden!!!!!!!! SCHREIB MORGEN NE ARBEITTTT
 
Hallo esm95, der Korinther liegt da ziemlich richtig mit den Links.

Denn das ist wirklich eine Tätigkeit, die man einem 3. Klässler zumuten könnte (sorry), aber bitteschön:
Aus einer Sekundärquelle kann man erfahren, was in der (eventuell verloren gegangenen) Primärquelle stand. Von einer Primärquelle ist nur zu sprechen, wenn im betreffenden Zusammenhang Sekundärquellen behandelt werden, ansonsten wird einfach der Begriff Quelle verwendet. (Wikipedia, aber zumindest verständlich)

kurz, Sekundärliteratur ist der Senf, den einer zu einer anderen Arbeit gegeben hat (nein, muss natürlich nicht die eigene Meinung sein, sondern ist legiglich nicht das Original)
Ein Beispiel wäre zum Beispiel die Bibel (PRIMÄRQUELLE) und als Gegenstück die Sekundärquelle dein Religionsbuch, das sich ja auf die Bibel beruft und eben die Bibel behandelt.
Andere Beispiele für Primärquellen wären z. B. Tagebücher, oder Reden.
Ein andere Sekundärquelle wäre noch eine literaturwissenschaftliche Abhandlung über ein Werk eines Dichters.
 
naja wie soll ich es unterscheiden!!!!!!!! SCHREIB MORGEN NE ARBEITTTT

Vielleicht würde es dir helfen selbst einmal nachzudenken und diese Leistung nicht nur von anderen zu verlangen. Möglicherweise würdest du dann die dir gestellten Aufgaben auch im Sinne deines Lehrers bzw. deiner Lehrerin erfüllen.
 
Zu den vielen Arten, Quellen untereinander zu unterscheiden, gehört das Begriffspaar Primärquelle / Sekundärquelle: Primärquellen sind oft, aber nicht unbedingt, Informationen von Augenzeugen oder von am Geschehen Beteiligten. Sekundärquellen sind Berichte aus zweiter Hand, die ihrerseits Primärquellen zitieren.

Ist es heutzutage so schwer Wikipediaarteikel zu lesen? Zweiter Abschnitt im Haupttext, nicht verschachtelt formuliert und auf den Punkt gebracht.
 
Selbst gestandene Geschichtslehrer verwechseln oft Sekundärliteratur und Sekundärquellen - und vermitteln das dann auch dementsprechend schräg. Sollte das in diesem Fall mal wieder so gewesen sein, so sollten wir gegenüber esm Milde walten lassen.


Primärquelle: Das Original (z. B. die Grabinschrift Kants).

Sekundärquelle: Ein Medium, was den Inhalt der Primärquelle wiedergibt (z. B. ein Foto der Grabinschrift wie dieses hier: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3c/Kant's_tombstone_Kaliningrad.jpeg ).

Wichtig ist die Unterscheidung, weil Sekundärquellen vom Original abweichen, also manipuliert sein können. Wer kann schon sagen, ob das verlinkte Foto nicht geshoppt ist?

Sekundärliteratur: Ist das, was über die Quellen und ihre Einordnung geschrieben wird. Also etwa dieser Text, in dem es um die Inschrift auf dem Grab Kants geht.


Der Vollständigkeit halber:

Oft taucht auch das Begriffspaar "Primärliteratur/Sekundärliteratur" auf. Dieses ist aber in der Geschichtswissenschaft weniger gebräuchlich, sondern stammt aus der Literaturwissenschaft. "Primärliteratur" sind hier die Werke von mehr oder minder berühmten Schriftstellern, "Sekundärliteratur" ist, was über diese Werke geschrieben wird.
 
Wobei aber zu beachten ist, dass es oft auch auf darauf ankommt unter welchen Gesichtspunkten ich eine Quelle betrachte. Um hier auch ein Beispiel zu nennen:

Die Werke des Historikers Franz Leopold von Ranke sind - bezogen auf die von ihm behandelten Zeiten - zumeist Sekundärquelle. Für Hyden White allerdings werden sie zur Primärquelle, da er an ihnen (und anderen) die Entwicklung narrativer Strukturen in den Geschichtswissenschaften aufzeigen kann.
Man muss also immer wissen wo man steht und was man betrachtet, um seine Quellen zuordnen zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Primärquelle: Das Original (z. B. die Grabinschrift Kants).

Sekundärquelle: Ein Medium, was den Inhalt der Primärquelle wiedergibt (z. B. ein Foto der Grabinschrift wie dieses hier: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3c/Kant's_tombstone_Kaliningrad.jpeg ).

Wichtig ist die Unterscheidung, weil Sekundärquellen vom Original abweichen, also manipuliert sein können. Wer kann schon sagen, ob das verlinkte Foto nicht geshoppt ist?

Sekundärliteratur: Ist das, was über die Quellen und ihre Einordnung geschrieben wird. Also etwa dieser Text, in dem es um die Inschrift auf dem Grab Kants geht.

Wie ist das mit Memoiren? Gilt da die Originalschrift als Primärquelle oder auch eine gedruckte Ausgabe, auch unter dem Aspekt, dass eine gedruckte Ausgabe gelegentlich nur ein Auszug ist? Z. B. die deutschen Ausgaben von Caulaincourt.

Grüße
excideuil
 
Ganz einfach zu merken:
Prima(lat.)=die Erste Secunda (lat,) =die Zweite
Also ist die Primärquelle das Original,die Sekundärquelle eine Quelle in der über das Original Aussagen getroffen werden. :)
Der Heeresbericht über Kalkriese wäre,so er denn erhalten wäre ,die Primärquelle- das was Tacitus darüber schreibt ,der den Bericht gelesen haben könnte ,ist die Sekundärquelle und alles,was über die Varusschlacht auf der Grundlage der Tacitus-Abhandlung geschrieben wurde ist Sekundärliteratur.
 
Ganz einfach zu merken:
Prima(lat.)=die Erste Secunda (lat,) =die Zweite
Also ist die Primärquelle das Original,die Sekundärquelle eine Quelle in der über das Original Aussagen getroffen werden. :)
Der Heeresbericht über Kalkriese wäre,so er denn erhalten wäre ,die Primärquelle- das was Tacitus darüber schreibt ,der den Bericht gelesen haben könnte ,ist die Sekundärquelle und alles,was über die Varusschlacht auf der Grundlage der Tacitus-Abhandlung geschrieben wurde ist Sekundärliteratur.

Na, ja, so einfach scheint es mir nicht zu sein.

Es gibt, bleiben wir beim Beispiel Caulaincourt, ein Originalmanuskript, dann eine gedruckte französische Ausgabe. Dann gibt es eine deutsche Ausgabe (logischerweise eine Übersetzung!). Gilt diese Übersetzung, auch unter dem Aspekt, dass sie nur Teile des Originals widergibt, noch als Primärquelle?

Grüße
excideuil
 
Gilt diese Übersetzung, auch unter dem Aspekt, dass sie nur Teile des Originals widergibt, noch als Primärquelle?

Streng genommen ist jede Übersetzung bereits eine Sekundärquelle - jedenfalls, wenn man die Definition Jordans teilt:

Stefan Jordan: „Als sekundäre Quelle bezeichnet man die sinngemäße Wiedergabe einer Quelle in einer anderen Quelle.“
Nach: Quelle (Geschichtswissenschaft) ? Wikipedia

Deutlich wird das, wenn man sich vergegenwärtigt, wie oft doch darüber gestritten wird, welches die "bessere" Übersetzung eines Werkes sei.
 
Streng genommen ist jede Übersetzung bereits eine Sekundärquelle - jedenfalls, wenn man die Definition Jordans teilt:


Nach: Quelle (Geschichtswissenschaft) ? Wikipedia

Deutlich wird das, wenn man sich vergegenwärtigt, wie oft doch darüber gestritten wird, welches die "bessere" Übersetzung eines Werkes sei.

Das ist wohl so auch richtig. In der neuen Talleyrand-Biografie von Willms finden sich in den Anmerkungen die Zitate ausschließlich aus den Originalquellen - meist französisch oder englisch. Damit kann sich jeder seine eigene "bessere" Übersetzung schaffen. Was aber im Grunde bedeutet, dass wer eine Biografie liest, schon über weitergehende Sprachkenntnisse verfügen sollte.

Grüße
excideuil
 
Aus einen älteren Beitrag von mir über Primär- und Sekundärquellen:

Zur Unterscheidung von Primär- und Sekundärquellen:

Als bildliche Primärquelle erscheinen z. B. eine Fotographie oder Filmaufnahmen der Ermordung des Thronfolgers Franz-Ferdinand oder des Königs Alexander von Jugoslawien gegenüber etwa nach Augenzeugenberichten nachträglich angefertigten Zeichnungen der Ereignisse. Goethes Tagebuch der Italienischen Reise hat gegenüber der späteren absichtlichen Komposition seiner Italienischen Reise den Rang einer Primärquelle. Für manche Ereignisse und Erlebnisse Bismarcks sind seine Aufzeichnungen und brieflichen Mitteilungen Primärquelle gegenüber der wesentlich späteren Darstellung desselben Zeugen in seinen Gedanken und Erinnerungen. Was Otto von Freising als Miterlebender und Mithandelnder über die frühe Stauferzeit berichtet, hat den Wert einer Primärquelle gegenüber Aussagen späterer oder auch räumlich oder nach der Person des Verfassers entfernter chronistischer Darstellungen.

Doch muss beachtet werden, dass die erwähnte Vorsaussetzung des Ceteris paribus keineswegs immer zutrifft. Es ist durchs denkbar, dass eine sog. Sekundärquelle wegen grösserer Objektivität im Bericht, besseren Überblicks über die Zusammenhänge eine Primärquelle an Wert übertrifft.

Ein und dieselbe Quelle kann ferner durchaus, je nachdem auf welche Frage sie zu antworten hat, einmal Primär-, einmal Sekundärquelle sein.

Primärquelle ist das Chronicom Slavorum des Priesters Helmod von Bosau für die von ihm selbst miterlebten Vorgänge des nordostdeutschen Kolonisation um die Mitte des 12. Jahrhunderts; Sekundärquelle ist es mit der Schilderung zeitlich oder räumlich weit abliegende Ereignisse der Welt-, Reichs- und Kreuzzugsgeschichte, der der Verfasser anderen Autoren entnommen hat. Die Gruppierung in Primär- und Sekundärquellen ist also relativ abhängig von der jeweiligen historiographischen Fragestellung.


Quelle: Werkzeug des Historikers

Dann noch aus dem Buch; Die Interpretation historischer Quellen, Schwerpunkt Antike Band 1, S. 17 bis 20

"Der Unterschied zwischen beiden Kategorien lässt sich folgendermassen definieren: Das primäre Material, d. h. die ungeformte Überlieferung, ist ein Teil des aktuellen historischen Geschehens; das sekundäre hingegen bestehend aus der geformten Überlieferung, spiegelt eben jenes Geschehen aus einer gewissen zeitlichen Distanz heraus wider.
Zum primären Material gehört entsprechend die gesamte nicht schriftliche Überlieferung, also die materiellen und archäologischen Quellen, aber auch schriftliche Überlieferung, die unmittelbar zum aktuellen Geschehen zu rechnen ist, u. a Urkunden, Volksbeschlüsse, Staatsverträge, Privatverträge, Reden, Briefe, Flugschriften, Memoiren, Rechtsaufzeichnungen. Unter den Sekundärquellen ist dagegen die gesamte Überlieferung zu verstehen die mit Hilfe der Primärquellen das historische Geschehen nachträglich zu rekonstruieren sucht."
 
Zurück
Oben