Pro und kontra Genstudien zu früheren Völkern

Ashigaru

Premiummitglied
Bei diesem Thema möchte ich mal grundsätzlich zu den in letzter Zeit recht populären Genstudien diskutieren. Sowohl medial als in vielen Foren liest man davon, wie durch Genuntersuchungen die Abstammung von Völkern oder wahlweise auch Verwandschaftsbeziehungen aktueller Völker untesucht werden sollen. Von diesen ganzen biologistischen Ansätze, die zur Zeit viele Geisteswissenschaften beeinflussen, habe ich während meines Studiums nicht mehr mitbekommen. Ich habe also keine Kenntnisse darüber, wie diese Genstudien funktionieren.

Allerdings habe ich einen gewissen Skeptizismus gegenüber solchen Forschungen, weil sich meiner Meinung nach Völker eher über Sprache und Kultur definieren.

Das zweite Problem ist, dass mir nicht ganz klar ist, wie die Genforscher Merkmalgruppen für Völker bis zurück in die Bronzezeit definieren wollen (es sei hier etwa an das Beispiel des gentechnisch ermittelten "Schweizers" in einem Grab nahe von Stonehenge erinnert). Kommt es da nicht zu Zirkelschlussproblematiken?

Ich hoffe, dass sich über die entsprechenden Methoden mal eine Diskussion anstossen lässt.
 
Hallo @Ashigaru, ich habe dazu kürzlich dieses Buch verlinkt.
Anthropologie Europas: Völker, Typen und Gene vom Neandertaler bis zur Gegenwart: Andreas Vonderach: Amazon.de: Bücher

Ansonsten wurde ja schon viel hier im Forum darüber debattiert. Übrigens, "den Schweizer" wies man m.W. mit Isotopenanalyse in Knochen und Zähnen nach, das ist ein anderes Verfahren und spiegelt wider, wo der betreffende Mensch aufwuchs bzw. sich zuletzt aufhielt.
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/cstuecke/43443/index.html
Mit dieser Methode kann noch vieles andere machen, zum Beispiel die Brutgebiete und Winterquartiere von Zugvogelpopulationen anhand von Mauserfedern eingrenzen oder die Herkunft von illegalen Importen (z.B. verseuchte Lebensmittel, illegaler Tierhandel) untersuchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genstudien

Zitat ashigaru :" Bei diesem Thema möchte ich mal grundsätzlich zu den in letzter Zeit recht populären Genstudien diskutieren."

Du hast sicher was geisteswissenschaftliches studiert.Die Molekukarbiologie und Genetik eröffnet uns in der Ärchäologie ganz neue Chancen,neue Möglichkeiten.
Man kann damit verwandschaftliche Zusammenhänge in Gräberfeldern,Verwanschaften unter Stammesverbänden und Wanderbewegungen der Stammesverbände klären.Man könnte auch nervige Fragen der Vor-und Frühgeschichte der Beantwortung näher bringen,
Historiker brauchten sich nicht mehr mit Vorgeschichtlern kloppen.Man müßte sich nicht mehr so stark auf Cäsars Schreiber verlassen in Fragen wie " waren die hess.Ubier Germanen oder Kelten aus welcher älteren Population gingen sie hervor.
Durch konkrete Ergebnisse steigt auch das Ansehen eines wissenschaftlichen Zweigs:winke:Ist doch ne tolle Sache!
 
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