collo
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leider habe ich nur eine englische seite mit dem originaltext von 1929 gefunden (http://www.icrc.org/ihl.nsf/0/eb1571b00daec90ec125641e00402aa6?OpenDocument), der aber, soweit ich das überblicke, wortwörtlich 1949 übernommen wurde:
die amerikaner schufen, um nicht gegen das völkerrecht zu verstossen, eine neue kategorie, disarmed enemy forces (def). diesen gestanden sie nicht die rechte von kriegsgefangenen zu, d.h. es gab keine schutzmacht, keine besuche des ikrk, keine kontakte mit der heimat, keine entlassung schwerstverwudneter, zwangsarbeit z.b. zum minenräumen, überstellung der gefangenen an andere staaten...und zumindest in den letzten kriegswochen und der zeit unmittelbar nach kriegsende, entsprach die unterbringung und versorgung deutscher kriegsgefangener durch die west-alliierten nicht der genfer konvention
wie gesagt, ich persönlich würde dies nicht als kriegsverbrechen bezeichnen, aber es war zumindest eine beugung des vorherrschenden rechts, und zwar nicht mehr durch einzelne sondern systematisch.
man hat es stalin schon sehr, sehr einfach gemacht, seine "kriegsbeute" zu behalten. ich erinnere da an die unselige aufteilung nach prozenten zwischen churchill und stalin, was mich ein wenig an die aufteilung im hitler-stalin-pakt erinnert (auch wenn es kein offizielles dokument gibt).
ob stalin wirklich einen krieg gegen die westmächte riskiert hätte, um seine beute zu behalten, ist spekulation. wenn es je ein zeitfenster gegeben hat, wo die westmächte noch einen einfluss auf die gestaltung osteuropas gehabt haben, dann waren es die monate zwischen jalta und hiroshima. das haben die westmächte nicht genutzt, aber nicht weil die sowjets so einen hohen blutzoll erbracht hatten, sondern weil man sie sehnlichst zum kriegseintritt gegen die japaner bewegen wollte. das stillhalten der westmächte gegenüber der sowjetischen politik in osteuropa war der preis, den sie dafür zu zahlen bereit waren. im nachhinein haben die westlichen politiker dies als fehler angesehen.
SECTION II
LIBERATION AND REPATRIATION AT THE END OF HOSTILITIES
Art. 75. When belligerents conclude an armistice convention, they shall normally cause to be included therein provisions concerning the repatriation of prisoners of war. If it has not been possible to insert in that convention such stipulations, the belligerents shall, nevertheless, enter into communication with each other on the question as soon as possible. In any case, the repatriation of prisoners shall be effected as soon as possible after the conclusion of peace....
die amerikaner schufen, um nicht gegen das völkerrecht zu verstossen, eine neue kategorie, disarmed enemy forces (def). diesen gestanden sie nicht die rechte von kriegsgefangenen zu, d.h. es gab keine schutzmacht, keine besuche des ikrk, keine kontakte mit der heimat, keine entlassung schwerstverwudneter, zwangsarbeit z.b. zum minenräumen, überstellung der gefangenen an andere staaten...und zumindest in den letzten kriegswochen und der zeit unmittelbar nach kriegsende, entsprach die unterbringung und versorgung deutscher kriegsgefangener durch die west-alliierten nicht der genfer konvention
wie gesagt, ich persönlich würde dies nicht als kriegsverbrechen bezeichnen, aber es war zumindest eine beugung des vorherrschenden rechts, und zwar nicht mehr durch einzelne sondern systematisch.
man hat es stalin schon sehr, sehr einfach gemacht, seine "kriegsbeute" zu behalten. ich erinnere da an die unselige aufteilung nach prozenten zwischen churchill und stalin, was mich ein wenig an die aufteilung im hitler-stalin-pakt erinnert (auch wenn es kein offizielles dokument gibt).
ob stalin wirklich einen krieg gegen die westmächte riskiert hätte, um seine beute zu behalten, ist spekulation. wenn es je ein zeitfenster gegeben hat, wo die westmächte noch einen einfluss auf die gestaltung osteuropas gehabt haben, dann waren es die monate zwischen jalta und hiroshima. das haben die westmächte nicht genutzt, aber nicht weil die sowjets so einen hohen blutzoll erbracht hatten, sondern weil man sie sehnlichst zum kriegseintritt gegen die japaner bewegen wollte. das stillhalten der westmächte gegenüber der sowjetischen politik in osteuropa war der preis, den sie dafür zu zahlen bereit waren. im nachhinein haben die westlichen politiker dies als fehler angesehen.