Prüfungsthema Mittelalter

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Gast

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peinlich aber wahr: muss mir prüfungsthemen für mittelalter überlegen und hab echt null ahnung (bin eher für neuere geschichte…). kann mir ein mittelalter-freak mal nen tipp geben? brauch möglichst übersichtliche und "einfache" themen… danke schön! marie
 
Prüfungsthemen für ... Zwischenprüfung/Vordiplom ... Examen ... oder was?

Du kannst eigentlich fast davon ausgehen, dass ein Prüfer, der etwas vom Thema versteht, ein zu übersichtliches und einfaches Thema (gibt es überhaupt sowas) nicht akzeptiert.

Wie wäre es mit:
- Kreuzzüge: Das sollte man noch etwas einschränken (z.B. Kreuzzugsidee und Realität ... oder Der 1. Kreuzzug als Modell für die späteren?)
- Investiturstreit (auch hier kann in Absprache mit dem Prüfer eingeschränkt werden, zeitlich - nur Heinrich IV - oder thematisch - z.B. "Propaganda" während des Inestiturstreits ... könnte dann aber fast zu "übersichtlich" werden)
- Königtum und Fürsten im Mittelalter (auch hier kann man zeitlich oder thematisch einschränken)
- Der mittelalterliche Personenverbandsstaat
- Die Entstehung eines "deutschen" Reiches
 
Was ich persönlich auch sehr interessant finde und vielleicht auch für einen nicht so mittelalter- Kenner: technische Innovation im MA und ihre Auswirkungen auf das tägliche Leben. Z.B. die Uhr, neues Pferdegeschirr und -pfug, Mühlen usw. Wobei ich Papa's Vorschläge auch sehr schön finde, vor allem die Kreuzzüge(da gibt es ja nun Material zu hauf) und den Investiturstreit.

Lieben Gruß :winke:
 
zusätzlich noch:
- Rittertum: Entstehung ... oder "Ideal und Wirklichkeit"

oder ... warum nicht eine Gegend zur Zeit des Mittelalters nehmen, die nicht immer im Blickpunkt der üblichen Geschichtswissenschaft steht (hat evtl. den Vorteil, dass der Prüfer sich da auch nicht so auskennt), über die sich aber doch Informationen finden lassen ... China z.B. oder Japan.
 
Da ich die Zwischenprüfung hinter mir habe, hier meine beiden Themen:

- die Kreuzfahrerstaaten
- die frühen Staufer

Insgesamt gabs eine gute Bewertung. Bei den Kreuzfahrerstaaten, so hatte ich das Gefühl, habe ich etwas besser abgeschnitten, weil bei dem anderen Thema teils sehr spezielle Fragen kamen (z.B: Wo befinden sich die Grablegen der Staufer?). Das bestätigt ein wenig das von Papa Leo geschriebene, denn der Prof war halt vor allem Experte im deutschen Mittelalter. Allerdings würde ich nicht so ein spezielles oder exotisches Thema auswählen, dass der Prüfer von seiner Ausrichtung her nichts mehr mit anfangen kann (ist mir mal bei einer Hausarbeit passiert) - deshalb vielleicht lieber nicht China und Japan, wenn das überhaupt zugelassen wird.

Thema A kann ich zudem sehr empfehlen, weils da viel Literatur zu gibt. Ansonsten solltest du vielleicht gucken, wo deine persönlichen Präferenzen liege, ist eigentlich das wichtigste. Zum Beispiel würde ich mich nie in der Kirchengeschichte prüfen lassen.
 
An einem vernünftig geführten Lehrstuhl wird der zuständige Prüfer kein Thema akzeptieren, dass er nicht selbst in Vorlesungen oder Seminaren behandelt hat. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit, Themen frei nach Schnauze wählen zu können recht gering.

Zudem, und das ist bei Aussenstehenden oftmals zu beobachten, scheint man unter Geschichtsstudium etwas ähnliches wie einen Geschichtsunterricht in der Schule zu verstehen. Dem ist definitv nicht so.

Methodik, Quellenkunde und Literaturkenntnis sind fundamentale Grundlagen für ein Studium der Geschichte und gute Prüfungsergebnisse.
Daher gibt es keine "einfachen" Themen im Sinne von "da hats wenig Zahlen und Personen also ist es einfach gelernt" - beherrscht man die Methodik und Arbeitsweisen des Fachbereiches nicht, so ist das simpelste Thema keine Garantie für ein Prüfungsbestehen.

Nicht zuletzt ist die Persönlichkeit des Prüfers und eventuell das Verhältnis Prüfer und Prüfling entscheidend.
 
@ Ypy:
Methodik, Quellenkunde und Literaturkenntnis sind fundamentale Grundlagen für ein Studium der Geschichte und gute Prüfungsergebnisse.

Grundsätzlich gebe ich dir Recht, dass ist das, was einen guten Historiker ausmacht. Aber ich finde schon, dass es "schwere" und "einfache" Themen gibt. "Einfach" bedeutet für mich vor allem, dass in der Prüfung (Prüfung, wohlgemerkt) eine breite Basis aktueller Literatur vorhanden ist. Und dann kommt noch was dazu: Wenn man sich zum Beispiel in der mittelalterlichen Geschichte nicht so heimisch fühlt, würde ich eher ein "Mainstream"-Thema empfehlen.

Bei uns war es so, dass wir in Geschichte in der Zwischenprüfung die Themen für schriftliche wie mündliche Prüfung in Absprache mit den Prüfern wählen konnten. Ich sehe das eigentlich als gut an: So kann man ein Thema wählen, in dem man sich gut vorbereitet fühlt; wem es z.B. etwas an der Kreativität mangelt, der kann dann immer noch das Vorlesungs-Thema des jeweiligen Profs wählen.
Da wir aber zumindest mündlich zwei Themen vorzubereiten hatten, mussten wir so oder so mindestens ein "eigenes" beisteuern.
 
Bei uns ist es so, dass die Vorlesung das Prüfungsthema vorgibt, und du dich dann darin auf einen Block versteifen kannst, was aber auch mit weitreichendem Wissen verbunden ist.
Aber generell geben die Dozenten die Themen vor :D
 
Ein schoenes Thema ware sicherlich auch das Avignonesische Papsttum.
Das koennte man dann auch in diese und jene Richtung drehen:
Die avignonesischen Paepste und die weltlichen Herren
Die avignonesischen Paepste und die Ideale der Kirche
Warum wurde der apostolische Stuhl nach Avignon verlegt
Grosses abendlaendisches Schisma, Ursachen, Hintergruende, Loesung
Oder einen bestimmten avignonesischen Papst aussuchen und darueber n Thema formulieren.

Ueberhaupt bezeichnet das Papsttum eine interessante Epoche, wie das ganze uebrig Mittelalter auch, also stell dich mal nicht so an, es gibt unendlich viele Pruefungsthemen, die man aus dieser Epoche rausholen kann.
:winke:
 
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