Quellenkundlicher Kommentar schreiben

Hallo.

Ich brauche dringend Informationen darüber, was alles in einen Quellenkundlichen Kommentar hinein muss. Kennt jemand von euch sich damit aus bzw. kennt jemand einen Link etc. wo ich solche Informationen finde?

Danke

Ich arbeite nach diesem Schema:

Exemplarische Quellenkritik und -interpretation

Die "historisch-kritische Methode" bildet die Basis historischen Arbeitens. Im Folgenden soll an einem themenbezogenen Beispiel gezeigt werden, welche Schritte im Einzelnen zu gehen sind. Es handelt sich hier um ein idealtypisches Muster; nicht jede Quelle erlaubt die Anwendung aller aufgeführten Analyseelemente; gleichwohl sollten Sie sich in Ihrer Hausarbeit
(sofern Quellenarbeit) darum bemühen, möglichst viele der genannten Elemente für sich nutzbar zu machen.

Gliederungsschema für Quellenkritik und Quelleninterpretation

Formbestimmung
Art der Quelle; Bestimmung der Quellengruppe; Überlieferung; ggf. Erhaltungszustand. Ermittlung des authentischen Wortbestandes, Prüfung der Echtheit. Ermittlung von Entstehungszeit, -ort, Verfasser, Adressat; Sammlung von Zusatzinformationen zur Entstehung.

"Innere Kritik"

Sprachliche Aufschlüsselung: Erklärung von unbekannten Wörtern, nicht mehr geläufigen Wortinhalten, Erklärung von Begriffen.

Sachliche Aufschlüsselung: Aufklärung über unbekannte Sachverhalte; Erklärung von Anspielungen auf bestimmte Personen, Ereignisse und bestimmte soziale, wirtschaftliche, politische und rechtliche Sachverhalte.

Inhaltsangabe
Bestandsaufnahme als Zusammenschau der im Text enthaltenen zentralen Aussagen.

Eingrenzung des Aussagebereichs / Kontextbestimmung
Kontrolle durch andere Quellen und Fachliteratur; Rekonstruktion der Entstehungs- und Wirkungsgeschichte; Einordnung in ein soziales, wirtschaftliches, biographisches, rechtliches, politisches, ideologisches, kulturelles Umfeld und in größere historische Zusammenhänge.

Einschätzung
Bestimmung des Erkenntniswerts für die eigene Fragestellung.

Der Quellenkundliche Kommentar soll bei mir Teil einer Hausarbeit in Mittelalter werden.
Nun gut. Ich kenne diese Vorgehensweise:

Quellenkritik
a) Quellenkundlicher Kommentar
- Zum Autor:
Horizont: Lebensdaten, Stellung, (Aus-) Bildung, Nähe zu den Ereignissen
Tendenz: Weltbild, Werturteile, Stellungnahmen
- Zum Werk:
Abfassungszeit, Berichtszeit (zeitgenössisch?), Abhängigkeiten (Quellen des Autors), Art (Gattung) und Absicht des Werkes, Überlieferung, maßgebliche kritische Edition

b) Äußere Kritik:
- der Echtheit
- der Herkunft (Autor, Zeit, Ort, Institution, Überlieferung)
- der Originalität (Abhängigkeiten)

c) Innere Kritik
- „objektive“ Richtigkeit (Horizont)
- „subjektive“ Richtigkeit (Tendenz è Verfälschung, Absicht, Akzentuierung, Auswahl, Wertung)

Quellenkunde, Einleitung zur Edition

Somit gehört nur a) zum quellenkundlichen Kommentar, oder ?

Eigentlich ist die Q-Kunde doch nur das, was Ursi als Formbestimmung eingebracht hat.

Kommentar versus Kritik

Quellenkunde kommt für mich am ehesten mit den Regsten zusammen.
Das sind in Urkundeneditionen die an Beginn stehenden Zusammenfassungen zu den Urkunden. Der Kopfregest hat neben einer kurzen Inhaltsangabe noch wer an wen, Datum und Ort. Zum Vollregest kommen noch alle weiteren Namen und Rechtsinhalte hinzu.
http://www.gda.bayern.de/download/erschliessung/richtlinien_regesten.pdf
Viel Spaß mit den bayrischen Richtlinien.