Ränge der Soldaten im Mittelalter

Ränge in unserem Sinn oft gar keine. Ein echtes Rangsystem bildete sich im Großteil Europas erst in den Söldnerheeren an der Wende vom Spätmittelalter zur Neuzeit heraus. Eine Ausnahme war das Byzantinische Reich mit seinem Militär- und Verwaltungssystem.
 
Als Ergänzung, nicht als Widerspruch zu Ravenik:

Vorläufer späterer Rangstufen bildeten sich nach und nach heraus:
(Alles aus Prietzel, Krieg im Mittelalter)

"Bannerherr" als Anführer eines von Adligen geführten Kontingents von Rittern + Gefolge
"Feldhauptleute"
"Hauptleute": ein Panzerreiter als Anführer einer Kompanie Fusssoldaten von 300 Mann ( aus Prietzel nach Olivier De La Marche)
"Hundertschaftsführer": ein Panzerreiter als Anführer einer Hundertschaft
 
Hallo Steffen 04,
auf welchen Zeitraum bezieht sich deine Ausführung? Bin leider (noch) nicht so fit bzgl. des mittelalterlichen Militärwesens. :rotwerd:
 
ist eigentlich bekannt, was für eine Stellung die Soldaten in das Byzantinische Reich hatten? (waren sie eher wie Sklaven..?)
 
Zitat Ritter 34: "Welche Ränge gab es im Mittelalter"
das kommt darauf an, welches Zeitalter genau und welches Land gemeint ist.
Ein Beispiel: eine Kompanie walisischer Bogenschützen hatte 1342 (also zu Beginn des Hundertjährigen Krieges) 110 Mann. Das waren 100 Bogenschützen, organisiert in vier "Züge" mit einem Vintenar (also Zugführer). Das Kommando der Kompanie führte ein Centenar. Zur Kompanieführung gehörten noch ein Kaplan, ein Fahnenträger, ein Feldscher, ein Schreiber, ein Übersetzer. Während die Positionen der Schreiber und Feldschere sowie der Kaplane oft unbesetzt blieben, waren Centenare und Vintenare immer vorhanden, es waren also schon echte militärische Ränge (das galt allerdings nur für die Infanterie).
In Frankreich tauchte ein ähnliches System mit der Heeresreform durch Charles VII. auf (um 1440).
Vgl. Ian Heath: Armies of the Middle Ages, Volume I, Worthing 1982.
 
Jedoch wurde das "Rang(un)wesen sicherlich nicht sointensiv praktiziert wie heute. Ich meine mit sehr vielen verschiedenen Dienstgraden?
 
Was die Bezahlung angeht, schon: hier wieder am Beispiel des Königreichs England, gilt für das Jahr 1347 (diese Besoldungstabelle war aber ziemlich langlebig):

königlicher Prinz 1 Pfund (da war aber nur einer im Einsatz, Edward the Black Prince

Duke rund 13 Schilling

Earl knapp 7 Schilling

Banneret (Bannerherr) oder Baron 4 Schilling

Ritter 2 Schilling

Esquire / Man-at-arms 1 Schilling
usw.
Das sind wohlgemerkt Tagessätze.
Quelle: Ian Heath: Armies of the Middle Ages, Volume 1, Worthing 1982.
 
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