Referat über die SU

vivilotta

Neues Mitglied
hallo ihr Lieben!
Das ist mein erster Post und es mag sein, dass das ein bisschen unhöflich kommt, wenn ich gleich um Hilfe "schrei". Verzeiht.
Ich bin gerade damit beschäftigt eine Gliederung für mein Referat zu basteln. Allerdings bin ich nicht sehr kreativ und ein bisschen überfordert.
Es geht dabei um den Anfang der Sowjetunion und ich möchte meinen Schwerpunkt auf Stalin legen.
Im ersten Punkt der Gliederung werde ich auf den Übergang vom Zarenreich zur SU und auf Leninsregierungszeit eingehen. Der zweite Teil soll sich dann eben mit Stalin bzw. seiner Politik beschäftigen (biografisches ist unnötig).
Jetzt soll ich allerdings die Überschrift als Frage formulieren, also worauf mein Vortrag dann die Antwort geben soll. Das ist mein Problem, ich habe keine Ahnung, was ich für eine Frage stellen soll.
Fällt euch vielleicht etwas ein, oder habt ihr eine Anregung?

lg vivilotta
 
Biografisches soll aber offenbar gerade nicht im Mittelpunkt stehen, sondern eher um seine Rolle im System gehen bzw. wie er die Sowjetunion geformt hat. Also z. B.:
"Wie hat Stalin die Sowjetunion geprägt?" oder "Entsprach Stalins Sowjetunion den Vorstellungen der Revolutionäre?"
 
@vivilotta

Dieses Thema ist äußerst anspruchsvoll. Du möchtest auf Stalin abstellen, o.k.

Also meine Vorschläge wären:

Das Ende der sozialistischen Utopie? Stalin als Vollstrecker der Revolution.
Hier könntest Du zwischen Philosophie und Geschichte hin und her wechseln, die Schwerpunktsetzung läge dann bei Dir, eher Philisophie oder Geschichte.

oder

Führte die russische Rvolution geradewegs in eine totalitäre Gesellschaft stalinistischer Prägung?
Das wäre stärker historisch ausgerichtet.

oder

Wurden die Ziele der russischen Revolution durch Stalin pervertiert, oder waren sie systemimmanent?

oder

Stalin, Vollender oder Usurpator der Revolution?

Um einen gewissen theoriegeschichtlichen Teil wirst Du bei diesem Thema nicht herum kommen. Den biographischen Teil würde ich, da hast Du recht, auch fast gegen "0" laufen lassen, außer ein paar Eckdaten.

Wenn wir helfen sollen, wäre natürlich Deine Jahrgangsstufe interessant bzw. Dein Semester.

M.
 
Danke für eure Antworten.

@ urvo und ravenik: An solche Fragen hatte ich auch schon gedacht, jedoch soll ich meine eher beatworten bzw. sie soll einer These näher kommen, welche ich dann im Laufe meines Vortrages beweise. :)

@ Melchoir: Deine Vorschläge passen glaube ich eher zu dem, was man von mir verlangt. Um deine Frage kurz zu beantworten, ich bin in der Jahrgangsstufe 2 (13. Klasse) oder besser gesagt, in 2 Wochen bin ich dort. Momentan haben wir hier noch Ferien. Es ist das erste Mal, dass ein Lehrer sowas von mir verlangt, deshalb bin ich noch recht wackelig.
Dein erster Vorschlag:
Das Ende der sozialistischen Utopie? Stalin als Vollstrecker der Revolution.

Der hat mir richtig gut gefallen. Ich glaube auch, das könnte das sein, was meine Lehrerin meinte mit der Aufgabenstellung.
Ich selbst habe mir gestern auch noch weiterhin Gedanken zu einem Thema gedacht und kam auf die Frage: Ist der Kommunismus in einem Staat möglich?
Diese These würde ich dann anhand des Stalinimus wiederlegen bzw. beweisen, dass es nicht ohne Gewalt geht etc.. Ich glaube aber nciht, dass das zum Lehrplan passen wird, muss noch auf eine Antwort warten.
Wie würdest du denn deinen Vorschlag gliedern? Ich habe ein bisschen Angst, weil ich nur 15min sprechen darf und dazu neige nicht gut auf den Punkt zu kommen, deshalb wollte ich versuchen das Thema klein zu halten.
 
Mit dem Thema bearbeitest Du m.E. eines der spannensten historischen Epochen.

Meine persönlich Empfehlung an Dich wäre, versuche es poltisch neutral zu sehen und nicht nach einem "Gut vs.Böse"-Muster abzuarbeiten.

Das Thema ist sehr kompliziert, da es die realen historischen Ereignisse der Revolution, oder besser der Revolutionen, mit der Ideengeschichte der einzelnen sozialen Bewegungen der russischen Revolution verbindet.

Es sind eine Reihe von Punkte, die für die Beurteilung der damaligen Situation von Bedeutung waren.

1. Die Kriegssituation zwischen der revolutionären, ersten sozialistischen Arbeiter- und Bauernrepublik und dem Deutschen Reiche und die sehr harten Friedensbedingungen (härter als die des VV), die Russland oktroiert wurden.

2. Die Zeit des Bürgerkriegs zwischen den Weißen und den Roten. Im wesentlichen zu 1. und 2. die Phase, die allgemein als "Kriegskommunismus" bezeichnet wird.

The Furies: Violence and Terror in the French and Russian Revolutions: Amazon.de: Arno J. Mayer: Englische Bücher

Und ich wäre auch vorsichtig mit einer vorschnellen Bewertung des Bürgerkriegs.

3. In der Folge die sozialen und wirtschaftlichen Probleme, die Lenin im Rahmen des Neuen ökonomischen Programms (NEP) zu lösen versuchen und halbkapitalistsiche Zustände zuließ.

4. Wichtig ist auch die außenpolitische Situation in den zwanziger Jahren, die auf eine weitgehende Isolation der SU hinauslief, da die internationale Rolle der SU via Komintern noch nicht eindeutig definiert war, trotz des von Stalin formulierten Konzepts des "Kommunismus in einem Land".

5. Wichtig die Konflikte zwischen Stalin Trotzki, um die wichtigste ideologische Dimension zu benennen. Und auch das Erklären, warum Trotzki, trotz besserer Papierform, seinem Rivalen unterlag. Wichtig auch für das Verständnis der Machtmechanismen in der SU!

6. Wichtig auch das Verständnis für die unterschiedlichen, teilweise sehr komplizierten Machtverhältnisse, die Anfangs durchaus nicht auf eine dominante Stellung Stalins hinasuliefen.

7. Die Periode sollte bsi ca. 30 laufen, da sich in dieser Zeit die Position von Stalin festigte und die Positionen zu den "Rechtsabweichlern" im Rahmen auch der Wirtschaftspoltik deutlich wird.

8 In diese Zeit fällt die Militarisierung der russsichen Gesellschaft, die einherging mit den ersten Fünfjahresplänen und einer ideologisch bedingten Aufrüstung der RKKA.

Das auf die Schnelle als wichtige Rahmenbedingen. So viel Spass bei der weiteren Beschäftigung.
 
@vivilotta

Wie Du in #6 siehst, mein Mitdiskutant ist bereits zur "Hochform" aufgelaufen. Alle seine Hinweise sind vollständig in Ordnung. Dir wird es auch so gehen, wenn Du Dich mit dem Thema befasst; es ist hochkomplex und hat viele Facetten und man kann elend lange darüber referieren.

Die Kunst ist bei einem Vortrag ihn auf den Punkt zu bringen (eine Deiner Schwächen wie Du schreibst) und die Zeit einzuhalten (hier 15 Minuten, sehr wenig bei einem solchen Thema).

Solltest Du Dich für das Thema:

Das Ende der sozialistischen Utopie? Stalin als Vollstrecker der Revolution.

entscheiden, würde ich Dir folgende Grobgliederung vorschlagen:

1. Die Geschichte der sozialistischen Utopien

Hier hast Du eine riesige Auswahl, z.B. Morus, Proudhon, St. Simon, christliche Utopien (Franziskus, Luther etc.), antike Philosohphen; nimm was Dir sympathisch ist. Enden sollte die Geschichte der sozialistischen Utopien bei Marx, ansonsten kommen wir nicht zu Lenin und den brauchen wir, und zwar da:

Diktatur des Proletariats ? Wikipedia

2. Die Revolution in Rußland

Vorstellung von Lenin als "Schlüsselfigur" der Revolution. Theoretische Begründung, warum Revolution in Rußland?

Schau hier:

KomInform: LENIN: "Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück" (Leninistische Parteitheorie)

Lenin: Der Imperialismus ... [9. Kritik des Imperialismus] (Imperialismustheorie)

3. Verlauf der Revolution

Orientiere Dich an einer Zeittafel.
Verheißungen der Revolution.

4. Die Sowjetunion, ein totalitärer Staat

Hier sind keine Namen oder Biographien interessant, thanepower erwähnte es, sondern die systemischen Strukturen. Argumentationskette:

=> Diktatur des Proletariates (Marx)
=> die Partei als Avantgarde des Proletariates (Lenin)
=> die totalitäre Ausrichtung des Staates (unter Stalin)

Zu der Kategorie "Totalitär" findest Du im Netz mehr als genug Infos.

Das wäre so meine Grobgliederung.

Zeitliche Ordnung des Vortrages:

ad 1) ca. 3 - 4 Minuten
ad 2) max. 3 Minuten
ad 3) ca. 2 - 3 Minuten
ad 4) ca. 7 bis 10 Minuten (Das ist der Kernpunkt Deines Referates)

Bei Fragen, frag.


M.
 
ich kann die Argumentation von EQ durchaus nachvollziehen.

Dennoch halte ich die Teilnehmer des Forums für ausreichend souverän, selber zu entscheiden, ob sie ein Buch per Fernleihe, per Amazon oder per Buchladen erwerben.
 
Und nochmal Danke für Eure Antworten, wobei ich nicht glaube, dass ich mir ein Buch extra kaufen werde. Dennoch ist es ganz nützlich, wenn Du mir dieses Buch empfehlst thanepower, dann kann ich mal in der Bücherei schauen.

@Melchoir, Dir nochmal ganz besonderen Dank :) Ich denke mal ich werde auf alle Fälle auf Dein Angebot zurück kommen, da das Thema echt recht kompliziert ist ;) Allerdings, geh ich jetzt heute erstmal in die Bücherei...schon wieder^^
 
Meint ihr, ich soll bei "Der russischen Revolution" auch die von 1905 mit ein beziehen? Ich hab mir jetzt schon ein paar Quellen angeschaut, auch Buchquellen, und es wird immer unterschiedlich dargestellt. Also einmal mit 1905, einmal ohne etc.. Ich meine, ich kann sie ja auch einfach nur erwähnen, weil sie ja im großen Rahmen betrachtet, eine Art Vorreiter der Februarrevolution ist... .

@ Melchoir: Danke auch noch mal für die grobe Gliederung. Hast du was dagegen, wenn ich sie in etwa übernehme? Ich würde nur die Punkte 2 & 3 verändern (größten Teils zusammen tun). Und Punkt 4 würde ich untergliedern. Meinst Du das kann man in diese Argumentationskette (die werd ich auch ein bisschen abändern müssen, zumindest "übersetzen", ich weiß nicht ob die meisten in meiner Klasse das ein oder andere Fremdwort verstehen^^) untergliedern?
 
Zuletzt bearbeitet:
@vivilotta

Selbstverständlich kannst Du die Gliederung verwenden.

Ich würde Dir empfehlen, die Argumentationskette nicht zu verändern, klar, Du kannst Begriffe verändern, w.z.B.

=> Diktatur des Proletariates
=> Diktatur der Partei
=> Totalitärer Staat

Aber das würde nichts an Deinem Grundproblem des Vortrages etwas ändern (in der Klasse unbekannte Begriffe, Du schriebst "Fremdworte"). Um Zeit zu sparen, Du hast nicht viel Zeit, bestünde die Möglichkeit ein "hand out" für die Klasse herzustellen; z.B.:
- Zeittafel "Russische Geschichte", hier böte sich als Starttermin 1861 an "Aufhebung der Leibeigenschaft in Rußland"

Russland-Aktuell - Russland Geschichte: Leibeigenschaft aufgehoben

dann kommst Du auch gut zu Marx und den brauchen wir gewiss:

Karl Marx - Die Frage der Aufhebung der Leibeigenschaft in Russland

o.t. Der alte Knabe hat viel geschrieben ;)

- Begriffsdefinitionen eventuell in Frageform: w.z.B.: "Was ist die Diktatur des Proletariates?"; "Was bedeutet die Partei als Avantgarde des Proletariates?", "Was ist Totalitarismus?" usw. usf. Hier kannst Du Dir Wiki-Artikel oder andere Artikel herunterladen und einkopieren (Quellenangabe dabei nicht vergessen!). Damit sparst Du Zeit, da, wenn einer aus Deiner Klasse fragt, mußt Du nur auf Dein "hand out" im Vortrag verweisen, allerdings mußt Du für eine anschließende Diskussion diese Begriffe parat haben, also erklären können.

Wow, die Revolution von 1905, Du hast ja schon mächtig gelesen. Eine mehr oder minder gescheiterte bürgerliche Rvolution, die sollte in Deiner Zeittafel stehen; aber geh nicht zu sehr auf selbige ein, ansonsten bestünde die Gefahr der "Verzettelung". Weder für die Theoreme "Diktatur des Proletariates", der Leninistischen Parteitheorie, noch für den Totaliarismus ("Stalins Staat") ist diese Revolution wichtig. Jedenfalls nicht in einem 15'minütigen Vortrag und Du möchtest Dich ja in Deinem Vortrag nicht mit Revolutionstheorie beschäftigen ;)

o.t. Natürlich hat diese Revolution Einfluss, sowohl auf die Theorie als auch auf Biographien gehabt, aber mit Blick auf Deine "Vortragsökonomie" und Dein Vortragsziel wäre das einfach zuviel, es sei denn, es interessiert Dich jenseits Deines Vortrages.

Somewhere over the revolution... ;)

M.
 
ist der Sozialismus denn jetzt eine Art Vorstufe des Kommunismus? Oder sind die beiden das Gleiche?
Ich habe gerade gelesen, dass Parteimitglieder einer kommunistischen Partei sich nie als kommunisticsh sondern als sozialitische bezeichnen würden, da der Kommunismus auch durch ihre Diktatur noch nicht erreicht sei...
 
Laut marxistisch-leninistischer Lehre ist der Sozialismus eine Übergangsphase zur klassenlosen Gesellschaft des Kommunismus. Das bedeutet, dass kein Land jemals den Kommunismus verwirklicht hatte. Wenn man heutzutage die Sowjetunion oder die DDR als "kommunistisch" bezeichnet, so ist das schlichtweg eine unzulässige Verallgemeinerung - um nicht zu sagen, es ist falsch.

Die Kommunistischen Parteien nannten sich so, weil sie diese (utopische) Gesellschaft als Ziel anstrebten.
 
@vivilotta

In Ergänzung zu den Ausführungen meines Mitdiskutanten in #17, ein Zitat von Marx. Bei ML-Themen und hiervon abgeleitete Themen sind Zitate der "Klassiker" m.E. und aus meiner Erfahrung immer angezeigt.

Der Sozialismus ist als Übergangsformation mit den "Muttermalen" der alten kapitalistischen Gesellschaft behaftet.

Außerdem bringt es "Extrapunkte" ;)

Schau hier:

"Womit wir es hier zu tun haben, ist eine kommunistische Gesellschaft, nicht wie sie sich auf ihrer eignen Grundlage entwickelt hat, sondern umgekehrt, wie sie eben aus der kapitalistischen Gesellschaft hervorgeht, also in jeder Beziehung, ökonomisch, sittlich, geistig, noch behaftet ist mit den Muttermalen der alten Gesellschaft, aus deren Schoß sie herkommt...."

Vergl. "Kritik des Gothaer Programms", Karl Marx, 1875, Hervorhebung durch mich

Karl Marx - Kritik des Gothaer Programms


M.
 
Ich sitze gerade vor einem großen Problem: Und zwar soll ich auch eine Textquelle mit in mein Referat einbeziehen, welches ich entweder interpretiere, damit etwas beweis oder so ähnlich. Da ich mich ja auf Stalin fixiere, dachte ich vielleicht eine Quelle bzgl. seines Ideologie, das sein Handeln rechtfertigte oder so wäre nicht schlecht. Kennt ihr eventuell eine passende Quelle?
 
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