Reichsbanner Schwarz - Rot - Gold

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Aus mehreren spontan entstandenen Vereinigungen zum Schutz der jungen Republik wurde die dachorganisation als "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund deutscher Kriegsteilnehmer und Republikaner" im Februar 1924 in Magdeburg gegründet. An der Gründung maßgeblich beteiligt war der SPD-Vorsitzende Otto Wels und die Magdeburger Sozialdemokratie.

Als überparteiliche Organisation wurde das Reichsbanner-Schwarz-Rot-Gold überwiegend vom rechten Flügel der SPD, aber auch von der DDP und dem Zentrum getragen. das Reichsbanner entstand als Reaktion auf die zahlreichen Morde sowie Putsch- und Aufstandsversuche in den Anfangsjahren der Weimarer Republik. Im Gegensatz zu den vielen anderen Wehrorganisationen der Weimarer Republik war das erklärte Ziel desReichsbanners der Republik-,Verfassungs-,Versammlungsschutz. das Reichsbanner ist daher als republikstreue Antwort auf den nationalistischen Stahlhelm, monarchistische Gesellschaftsentwürfe und die kommmunistischen Bestrebungen des Rotkämpferbundes zu verstehn. das Reichsbanner verfolgte u.a. auch den Gedanken, die vielen ehemaligen Soldaten des Ersten Weltkrieges für die Republik zu gewinnen.

Schnell entwickelte sich das Reichsbanner zu einer Massenorganisation. Die Schätzungen bzgl. der Mitgliederzahl schwanken heute zwischen 1,5 und 3 Millionen. In jedem Fall war das reichsbanner der größte Wehrverband der Weimarer Republik. Dem reichsbanner gehörten u.a. Politiker wie Theodor Haubach, Carlo Mierendorf, Erich Ollenbauer und Kurt Schumacher an.

Nach dem großen Wahlerfolg der NSDAP im September 1930 versuchte das reichsbanner, dem jetzt einsetzenden Straßenterror durch die Bildung paramilitärischer Formationen entgegenzutreten, was nicht zuletzt in der SPD auf große Kritik stieß, da diese lange Zeit jede Form von gewaltsamen Widerstand ablehnte. 1931 schließlich schloss sich das Reichsbanner mit der SPD, den freien Gewerkschaften und dem Arbeitersportbund zur "Eisernen Front" zusammen.

47 Mitglieder des Reichsbanners fielen bis Februar 1933 dem Straßenterror zum Opfer, mit dem Machtantritt der Nazis wurde die Organisation verboten.
 
EIne bis zu gewissem Grad vergleichbare Organisation gab es auch in Österreich, den "republikanischen Schutzbund" Er war der Wehrverband der österreichischen Sozialdemokratie und ihrer Gewerkschaften. Er sollte im Fall der Fälle zum Schutzb der Demokratie eingesetzt werden und fungierte auf Demonstrationen als Ordnerdienst. 1934 ein Jahr nach Ausschaltung des Parlaments durch den austrofaschistischen Kanzler Dollfuß führt er den bewaffneten Aufstand der Sozialdemokratie an. Der Aufstand scheiterte jedoch, nicht zu letzt weil der Generalstreik von den lange Zeit schikanierten ArbeiterInnen nicht eingehalten wurde, die völlig demoralisiert waren. In Folge der dieses kurzen Bürgerkriegs wurde die Sozialdemokratie und ihre Vorfeldorganisationen verboten und eine austrofaschistische Staatpartei (Vaterländische Front) gegründet.
 
Das reichsbanner ist auch heute noch aktiv als Schutzbund der Demokratie. Zusammen mit dem August-Bebel Institutes organisiert es Studienfahrten für Jugendliche, die Gecshichte haben, um die Demokratie in ihnen zu festigen. Denn Demokratie war nicht immer was selbstverständliches und muss daher geschützt und gepflegt werden!
 
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