Reichsgebiet 1620 - 1627

Woife

Neues Mitglied
Da mir dieses hundertmalige Anmelden zu blöd ist, stell ichs eben hier ein:

Liebe Geschichtskenner,

als eigentlicher Ahnenforscher, muss ich mich heute mal an die Geschichtskenner wenden. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.

Ich habe von einem meiner Vorfahren einen Wappenbrief, der 1627 ausgestellt wurde. Leider ist kein Ort angegeben, an dem diese gelebt haben. Nach einem kurzem Telefonat mit einem Archiv wurde mir gesagt, das es eigentlich üblich war den Ort der Ausstellung mit anzugeben, dies wurde warscheinlich hier vergessen (der Schreiber wusste ja wo er sich befand:autsch: ).

Es ist mir nur bekannt, das der Brief mit Kaiser Ferdinand unterzeichnet ist, also muss er im Herrschaftsgebiet von Kaiser Ferdinand II. ausgestellt worden sein.

Da ich leider im Netz überhaupt nichts finde, kann mir jemand sagen, welche Gebiete das Deutsche Reich in den Jahren 1620 bis 1627 umfaßte? Kann man irgendwo Landkarten einsehen? Da Ferdinand zu diesem Zeitpunkt schon Gesamtdeutscher Kaiser war, könnte er ja eigentlich überall ausgestellt worden sein?

Hoffe ihr habt einige Tipps für mich.

MfG Wolfgang
 
Woife schrieb:
Da mir dieses hundertmalige Anmelden zu blöd ist, stell ichs eben hier ein:

Liebe Geschichtskenner,

als eigentlicher Ahnenforscher, muss ich mich heute mal an die Geschichtskenner wenden. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.

Ich habe von einem meiner Vorfahren einen Wappenbrief, der 1627 ausgestellt wurde. Leider ist kein Ort angegeben, an dem diese gelebt haben. Nach einem kurzem Telefonat mit einem Archiv wurde mir gesagt, das es eigentlich üblich war den Ort der Ausstellung mit anzugeben, dies wurde warscheinlich hier vergessen (der Schreiber wusste ja wo er sich befand:autsch: ).

Es ist mir nur bekannt, das der Brief mit Kaiser Ferdinand unterzeichnet ist, also muss er im Herrschaftsgebiet von Kaiser Ferdinand II. ausgestellt worden sein.

Da ich leider im Netz überhaupt nichts finde, kann mir jemand sagen, welche Gebiete das Deutsche Reich in den Jahren 1620 bis 1627 umfaßte? Kann man irgendwo Landkarten einsehen? Da Ferdinand zu diesem Zeitpunkt schon Gesamtdeutscher Kaiser war, könnte er ja eigentlich überall ausgestellt worden sein?

Hoffe ihr habt einige Tipps für mich.

MfG Wolfgang

Ich glaube nicht, dass Du über Karten usw. weiterkommst.

Hast du den Wappenbrief im Original?
Der müsste ja mindestens ein Datum haben, die Jahreszahl hast Du ja auch. Wenn er tatsächlich von Kaiser Ferdinand unterzeichnet wurde, lässt sich relativ leicht feststellen wo der Kaiser sich zu diesem Zeitpunkt aufhielt.

Wappen werden seit Jahrhunderten registriert! Vom Kaiser autorisierte auf jeden Fall.
Such mal unter Siebmacher.

Noch ein Hinweis: Ende des 19. Jahrhunderts war es Mode sich Familienwappen zuzulegen. Es gab zu jener Zeit professionelle Familienwappenmaler, die Wappen (teure Hinterglasmalerei) wurden mit einer ausführlichen Familienlegende ausgestattet. Aber Wappen sowohl als auch Familienlegende sind vielfach pure Fantasie. Viel Adel, Fürstenbaldachine usw.

Grüße Repo
 
Ich habe nicht den Wappenbrief an sich, sondern die Kopie der Vorfertigung aus dem Östrr. Staatsarchiv. D. h. es ist kein Wappenbrief an sich, sondern nur die, heute würde man sagen Behördenanweisung. Diese wurde von den kaiserlichen Behörden ausgestellt und dem Betreffendem mitgegeben, damit er sich aufgrund dieser Anweisung von einem Heraldiker einen Wappenbrief anfertigen lassen konnte. Dort steht der Name, die Wappenbeschreibung und der geleistete Verdienst. So hat mir das zumindest die Frau vom Archiv erklärt. Dieser "Wappenbrief" trägt das Datum 19. August 1627.

Einige Wörter kann ich leider nicht entziffern, aber die letzte Seite dieses "Wappenbriefes" heißt:

Dienst
Auch die getrewen (gehorsamen) vnnd
willigen Dienst so nit alls weilandt seine
Voreltern, unßern höchstgeehrten vorfahren
am Reiche, Römischen Kaisern vnd König(en),
auch vnsern löblich Hauß österreich
zu kriegs vnd Fridens Zeitten, in
underschiedlich fählen erzeigt und be-
wisen .Sondern Er selber auch solchen noch
täglichs thuet und hinfüro zuthun und[er]-
thenigsten erpietens ist auch wol thun . . .
vnd solle ...

also grob für gute Dienste hat er ein Wappen erhalten. Leider ist überhaupt nicht ersichtlich, wo und wer das ausgestellt hat. Das einzige was ich machen kann, ist die Suchgebiete einzugrenzen.:confused: :S
 
Woife schrieb:
Leider ist überhaupt nicht ersichtlich, wo und wer das ausgestellt hat.

Eigentlich müßte die Herkunft die Bestände in einem Staatsarchiv nachvollziehbar sein. Es werden dort ja nicht einfach irgendwelche Dokumente gebunkert, bei denen keiner fragt, woher sie stammen.
Anhand der Archivunterlagen müßte doch zu klären sein, aus welcher Behörde das Dokument ins Archiv kam.
 
hyokkose schrieb:
Eigentlich müßte die Herkunft die Bestände in einem Staatsarchiv nachvollziehbar sein. Es werden dort ja nicht einfach irgendwelche Dokumente gebunkert, bei denen keiner fragt, woher sie stammen.
Anhand der Archivunterlagen müßte doch zu klären sein, aus welcher Behörde das Dokument ins Archiv kam.
Das kaiserliche Haus- Hof- und Staatsarchiv ist ja nicht irgendein Archiv - es ist das größte historische Archiv der Welt! Von kaiserlichen Bullen bis zur Privatkorrespondenz der Habsburger wurde alles hier gesammelt. Dokumente von unbeschreiblichen Wert und Bedeutung liege hier ebenso wie einfache Verwaltungsakte. Da ist´s eher wahrscheinlich dass so eine Lapalie wie eine Titelbestätigung bloß chronologisch eingeheftet wurde.
 
Rovere schrieb:
Von kaiserlichen Bullen bis zur Privatkorrespondenz der Habsburger wurde alles hier gesammelt.

So wie in allen anderen Staatsarchiven, die ich kenne. Die Herkunft von Bullen und Privatkorrespondenzen ist dort gleichwohl in aller Regel nachvollziehbar.


Rovere schrieb:
Da ist´s eher wahrscheinlich dass so eine Lapalie wie eine Titelbestätigung bloß chronologisch eingeheftet wurde.

Mir ist die Arbeitsweise des Österreichischen Staatsarchivs nicht geläufig, aber ich kann mir nicht recht vorstellen, daß eine Behörde ihren Akteneingang lediglich chronologisch abheftet.
 
hyokkose schrieb:
So wie in allen anderen Staatsarchiven, die ich kenne. Die Herkunft von Bullen und Privatkorrespondenzen ist dort gleichwohl in aller Regel nachvollziehbar.




Mir ist die Arbeitsweise des Österreichischen Staatsarchivs nicht geläufig, aber ich kann mir nicht recht vorstellen, daß eine Behörde ihren Akteneingang lediglich chronologisch abheftet.
Es ist nicht nur das Österreichische Staatsarchiv, sondern auch das Hauptarchiv des HRR. Und daher haben sich dort etwas mehr Archivalien angesammelt als bei irgendwelchen Duodezhof-Nachlassverwaltern ( :D :D ).
Und aus diesem Grund halte ich es für unwahrscheinlich dass etwas sekundäres wie eine Adelsbriefsbestätigung 1627 regional abgelegt wurde. Wäre es anders, hätte die Dame vom Haus- Hof- und Staatsarchiv (so der korrekte Name) eine entsprechende Auskunft erteilt.
 
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