ich habe gelesen, dass 3000 v.C. im süd indien dravischie kultur und im nord indien harappa/Indus-kultur gelebt hat, danach kamen die Arier ins industal und vermischen sich mit indus/harappa-kultur und unterdrückten die dunkelhäutigen dravidar. stimmt dass?.
Auch wenn das Datum der Frage inzwischen Staub angesetzt hat, so ist die Thematik dennoch interessant.
Die Indus-Kultur wird ungefähr von 2800-1700 v. Chr. datiert, wobei bis heute Uneinigkeit darüber herrscht, welche Faktoren für ihren Untergang verantwortlich sind. Die meisten Wissenschaftler gehen heute nicht mehr von einer Zerstörung durch nomadische Indo-Arier aus, die vermutlich um 1700 v. Chr. im Panjab und Nordindien einfielen, sondern begründen den Niedergang mit klimatischen und geologischen Ursachen (Dürreperioden, Überschwemmungen, geologische Störungen des Indus-Laufs usw.).
Welcher Ethnie die Bevölkerung der Indus-Kultur angehörte, ist ebenfalls umstritten. Zwar vermutet man eine Besiedlung durch drawidische Völker, wie man ohnehin die häufig geäußerte Meinung hört, Indien sei vor Ankunft der indoeuropäischen Indo-Arier ausschließlich von Drawida besiedelt gewesen, die wegen des stetigen Vordringens der Indo-Arier nach Südindien zurückgedrängt wurden. Beweisen lassen sich solche Hypothesen freilich nicht, da die Archäologie und entsprechende Ausgrabungen das nicht hergeben.
Der Indologe Hermann Kulke bemerkt zu Kulturkontakten zwischen der Indusbevölkerung mit ihren Zentren Mohenjo-Daro und Harappa und den einwandernden Indo-Ariern: "Die Nachfahren dieser frühen Aryas dürften Träger einer ersten indo-aryanischen kulturellen Synthese gewesen sein, in der sich Elemente der vermutlich drawidischen Harappa-Kultur und der zentralasiatischen Kultur der Einwanderer verbanden." (
Hermann Kulke, Dietmar Rothermund, Geschichte Indiens, München 2006, S. 47).