Religionen im Orient vom 6. Jhd AC bis zum Jahr 700 AD

Nimrud

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hallo.

kann mir einer sagen welche religionen es alles gab vom 600 AC bis 700 AD? auch weiterführende links wären hilfreich.

wie ist das genau mit baal und hubaal?
 
hallo.
kann mir einer sagen welche religionen es alles gab vom 600 AC bis 700 AD? auch weiterführende links wären hilfreich.
wie ist das genau mit baal und hubaal?

Um das Pantheon des Alten Orients zu verstehen, muss man auf den Götterhimmel der alten Sumerer zurückgehen. Die sumerische Religion bildet die Ur-Religion Mesopotamiens, auf der die Religion der Babylonier und Assyrer und auch die syrisch-kanaanäischen Gottheiten basieren.

Die älteste Götterschicht von Sumer bilden die Himmelsgötter Anunna, deren oberster Gott An ist. Sie stellen die früheste Stufe der Götterverehrung dar und sind zuständig für den Ackerbau, die Viehzucht und die Webkunst.

Auf die "Anunna" folgt eine jüngere Götterschicht mit Enlil als Oberhaupt, der den alten Gott An verdrängt, und dessen Gemahlin Anlil eine Muttergottheit repräsentiert. - Inanna ist die "Himmelskönigin" und beliebteste Göttin der Sumerer. Sie ist verheiratet mit dem menschlichen Ehegatten "Tammuz", der alljährlich stirbt und wieder aufersteht, und damit das Wachsen und Vergehen der Vegetation repräsentiert. Inanna ist Tochter des Mondgottes Nanna und der Mondgöttin Ningal, ihr Sohn ist Utu. Schwester der Inanna ist Ereschkigal, die mitleidlose Göttin der Unterwelt.

Babylonien und Assyrien übernahmen wesentliche Züge der sumerischen Religion sowie zahlreiche sumerische Gottheiten. So wurde der sumerische Mondgott Nanna zu "Sin", die Fruchtbarkeitsgöttin Inanna zur Göttin "Ischtar", der sumerische Gott Utu zum Rechtsgott "Schamasch". Der zuvor unbedeutende sumerische Wettergott Ischkur wurde zum babylonisch-akkadischen Hauptgott "Adad".

An der Spitze des Götterhimmels standen diese Götter als Verkörperung einer "kosmischen Dreiheit" bzw.Triade (Himmel, Erde, wasser) und einer "astralen Dreiheit" (Mond, Sonne, Ischtar).

In späterer Zeit bildeten sich aus dem Machtwillen der Herrscher heraus zwei Staatsgötter: In Babylonien war das der Reichsgott Marduk, der auch die Bedeutung der zahlreichen Stadtgötter Mesopotamiens mindern sollte.

In Assyrien wurde Assur zum Hauptgott, der vielleicht ursprünglich ein Erd- oder Berggott war und zum Reichs- und Kriegsgott der Assyrer aufstieg. Er wurde übrigens nach einer Zeit, in der Assur nicht mehr in den Quellen auftaucht, erneut zur Zeit der iranischen Parther bis ins 3. Jh. n. Chr. verehrt. Damit zeigt er ein letztes Nachleuchten des alten Assyrien an, das später in Vergessenheit gerät!

Gemeinsam ist den babylonisch-assyrischen Götter ein ethischer Zug, der Menschen und Götter an Normen und Gesetze bindet, und auch ein Sündenbewusstsein schafft. Das war bei den sumerischen Göttern unbekannt.

"Baal" ist die Bezeichnung vieler syrisch-palästinensischer Götter, vor allem des kanaanäischen Wettergottes. Er bedeutet ursprünglich nur "Herr" und wurde in Verbindung mit den jeweiligen lokalen Göttern einer Stadt oder eines Bergs verwendet. So gab es den Baal-Melkart von Tyros oder den Baal-Hadad, ein syrischer Wetter- und Fruchtbarkeitsgott. Die Große Göttin und Fruchtbarkeitsgöttin der westsemitischen Völker war die Astarte (hebräisch: Aschtoret; aramäisch: Attar). Ihr verwandt ist die babylonische Ischtar und die ägyptische Isis.

So weit zunächst die kleine Einführung in den altorientalischen Götterhimmel. :winke:
 
Zuletzt bearbeitet:
Anzufügen wäre noch, dass all diese Religionen Vorderasiens zwischen dem 3. und 5. Jh. dem Christentum weichen mussten, das sich in Ägypten, Palästina, Syrien, Armenien und auch im oberen Euphrat- und Tigrisgebiet ausbreitete. Dies umfasste im wesentlichen den Machtbereich des Oströmischen Reichs.

Östlich und südlich des Tigris hingegen dominierte das Sassanidenreich mit seiner auf Zarathustra basierenden Religion.
 
Es gab damals noch mehr als das Christentum! Die Lichtreligion des Mani, zahlreiche gnostische Sekten die sich zwar aufs Christentum beriefen, aber sehr exotische Vorstellungen hatten und natürlich lebten die "alten" Götter auch noch weiter.
 
Es gab damals noch mehr als das Christentum! Die Lichtreligion des Mani, zahlreiche gnostische Sekten die sich zwar aufs Christentum beriefen, aber sehr exotische Vorstellungen hatten und natürlich lebten die "alten" Götter auch noch weiter.

Natürlich hast du Recht, askan! Aber mein Beitrag ist auch so schon lang genug und ich wollte mich daher auf zentrale Punkte konzentrieren!
 
was ist mit hubaal?

ich habe gelesen er war ein wichtiger gott für die saudi araber und sein bild war sogar in der kaaba aufgehängt, welche lange vor dem islam da rumstand.
mohammed hat huball als götze verbannt, aber wie war es vorher mit ihm bestellt und was hat er mit baal gemeinsam?

2.)
was ist mit den Yeziden und den Mandäern/Sabäern? Waren deren Religion weit verbreitet?
 
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