Römer: Barbaren?

romanus00I

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Barbar war in Griechenland jeder (also aus Sicht der Griechen), der nicht Grieche war. Bei Makedoniern und griechischeren "Griechen" gibt das schon eine Debatte, aber sahen dei Griechen die Römer als Barbaren. In der Litteratur sagt man manchmal die Griechen hätten die Römer bewundert, andersrum war das sowieso so, andere sagen das die Griechen sagten, die Römer wären Barbaren.

Wo liegt da die Wahrheit?
 
Das hängt zunächst vom Individuum ab und außerdem natürlich von der fraglichen Zeit. Als italische Griechen für die Römer deren ersten Münzen prägten, war die Situation eine völlig andere, als in der Kaiserzeit, als die Römer ein Weltreich zusammenerobert hatten und überall als Bauherren auftraten.
 
guten tag. wenn ich mich richtig erinnere waren Barbaren all jene, die nicht griechisch sprachen.mithin wären auch römer in diese kategorie zu ordnen.
bis dann
 
Das mit den Wort Barbaren stimmt, sein Ursprung kommt von barbar, so klangen Fremdsprachen im Ohr manch alter Griechen. Aber das Wort Barbar wurde auch für Griechen benutzt deren Sitten gegenüber den ein oder anderen Polis Griechen so Rau erschienen haben, also kann man da schwer verallgemeinern oder eine feststehenden Gebrauch des Wortes festlegen.
Die Römer wurden meistens als ein nicht griechisches Element gesehen, obwohl die mythisch gesehen schon eine Verbindung mit den mykensichen Griechenland gehabt haben und die Polis Rom schon seit ihrer Gründung griechische Elemente hatte, ausser Etruskern und Latinern die die Herrscher der unmittelbaren Umgebung Roms waren. Wenn ich mich nicht irre kommt auch der Name der Stadt vom griechischen Romi, also robust durchhaltend, eine Art von Stärke und Ausdauer wird mit den Wort Romi bzw romaleos beschrieben.
Die meisten Römer haben sich selbst von den Griechen unterschieden und auch die meisten Griechen haben die als nicht Griechen gesehen, obwohl von beiden Seiten ein Wissen über einer zum Teil gemeinsamen Herkunft existierte.
Nicht zu vergessen die offizielle Sprache der Römer, das Lateinische die kein griechisch war.
 
Zuletzt bearbeitet:
die Polis Rom schon seit ihrer Gründung griechische Elemente hatte
Welche sollen das gewesen sein?

Wenn ich mich nicht irre kommt auch der Name der Stadt vom griechischen Romi, also robust durchhaltend, eine Art von Stärke und Ausdauer wird mit den Wort Romi bzw romaleos beschrieben.
Das ist eine spätere Interpretation. In Wahrheit sind der Ursprung und die Bedeutung des Namens unbekannt, erwogen wird u. a. die Ableitung vom Namen einer etruskischen Adelsfamilie.
 
Welche das sein sollen weiss ich nicht, aber ich hab schon gelesen dass Rom schon von Anfang an griechische Elemente hatte ich halte dass auch nicht für unwahrscheinlich dass die Stadt ausser einheimischen Latinern, Sabinern durch trojanische Flüchtlinge oder durch andere Griechen während der griechischen Kolonisation als Romi gegründet worden ist. Ich weiss nicht was Funde zu Rom zeigen ob da überhaupt nennenswerte griechische Elemente existierten in den Zeiten bevor die Stadt allgemein bekannter wurde und ihre Macht stabilisiert hat, will mich auch nicht in dieser These festlegen aber ich halte so eine Version für wahrscheinlich.
 
ich halte dass auch nicht für unwahrscheinlich dass die Stadt ausser einheimischen Latinern, Sabinern durch trojanische Flüchtlinge oder durch andere Griechen während der griechischen Kolonisation als Romi gegründet worden ist
Schon in der Antike hat man erkannt, dass zwischen dem Fall Trojas und der Gründung Roms ein paar Jahrhunderte liegen, die Stadt also nicht von trojanischen Flüchtlingen gegründet worden sein kann. (Als Überbrückung hat man daher die Könige von Alba Longa eingeschoben.) Dass die Stadt von Griechen gegründet worden sei, haben weder Griechen noch Römer behauptet (und das, obwohl in späterer Zeit fast jede Stadt in Italien ihren Ursprung von den Griechen herleitete) und gibt es auch keinen sonstigen Hinweis darauf.
 
Dass viele Städte in Italien ihren Ursprung von Griechen herleiteten ist bis zu ein Grad logisch, nicht zu vergessen dass eine Mehrheit in Süditalien und Sizilien bis zum 11. Jahrhundert n.Chr. griechischsprachig waren und erst mit der katholisizierung eine Minderheit griechischsprachiger in diesen Regionen übrig blieb.
Dass was Sie schreiben kann gut sein, dennoch hielten sich viele Römer für Nachfahren der Trojaner ausserdem sahen die die Latiner nicht als ihre Stammesverwandten oder ähnlich sondern als ein anderes Element das über Rom eine Zeit lang geherrscht hat. Auch wenn Rom keine griechische gründung gewesen ist lässt sich die Verwandschaft worauf sich einige Römer mit den Griechen bezogen eventuell auch logisch erklären ausser mit den Mythos und dass die sich gegenüber den Griechen legitimieren wollten usw.
 
Dass viele Städte in Italien ihren Ursprung von Griechen herleiteten ist bis zu ein Grad logisch
Bei den griechischen Kolonien, die ab dem 8. Jhdt. v. Chr. gegründet wurden, natürlich, aber auch anderen Städten wie Capua wurde später ein griechischer oder trojanischer Ursprung angehängt, und zwar nicht durch griechische Kolonisten ab dem 8. Jhdt., sondern schon wesentlich früher durch irgendwelche mythische Helden.

dennoch hielten sich viele Römer für Nachfahren der Trojaner ausserdem sahen die die Latiner nicht als ihre Stammesverwandten oder ähnlich sondern als ein anderes Element das über Rom eine Zeit lang geherrscht hat
Woraus leitest Du das ab? Immerhin feierten die Römer zusammen mit den Latinern jährlich das Fest des Iupiter Latiaris, also des latinischen Stammgottes, auf dem Albanerberg.
 
Allen voran proklamierten natürlich die Iulier ihre Abstammung von Aphrodite (und Anchises) über Aeneas, der aus Troia geflüchtet nach Italien gelangte. Gerade im Prinzipat des Augustus wurde das zu einem grundlegenden ideologischen Thema wie etwa aus der Aufstellung der Aeneas-Gruppe im Augustusforum, der Darstellung an der ara Pacis und natürlich auch an der Abfassung der Aeneis durch Vergil deutlich wird.
Im späteren 2. Jh. n. Chr. trat dann bemerkenswerterweise das Phänomen auf, dass sich auch Angehörige der Reichselite mit einem vorgeblichen Troertum schmückten wie etwa Herodes Atticus, der in einem an dem Grab seiner Frau Regilla angebrachten Epigramm deren Abkunft von Aeneas rühmen ließ (stadtrömisch, IG XIV 1389).
 
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