Römische Kleidung

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Quintus Fabius

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Kleidung der Männer

Das eigentliche Kleidungsstück der Römer war die Toga. In der Zeit der Republik trug man noch unter der Toga ein einfaches Untergewand, dass den Unterleib bis zum Bauch bedeckte und das man subligar nannte. (auch subligaculum, campestre, cinctus) Die Toga wurde also da noch zum größten Teil auf nackter Haut getragen, diese Sitte hielt sich aber schon während der punischen Kriege nur noch bei konservativen Familien, bei denen aber durchaus noch bis zur Zeit Ceasars, so trug auch Marcus Porcius Cato Uticenses seine Toga noch auf diese Weise. Der Begriff wurde daher auch verwendet, um anzudeuten, dass man es mit besonders Konservativen zu tun hat, so schreibt Horaz von den cinctuti Cethegi. Später wurde dieses Gewand auch noch eine Zeitlang beim Sport auf dem Campus Martius getragen (daher Campestre) und dann in einer verkleinerten Form auch noch in den Bädern bzw in der alten Form von den Frauen im Bad. In seiner Eigenschaft als Untergewand unter die Toga wurde es jedoch schon während der punischen Krieg von der Tunika ersetzt.
Es war früher auch noch üblich, sich über die Toga bei großer Kälte Mäntel überzuziehen, diese nannte man laena, lacerna, abolla. Die Toga war zur Zeit der Republik noch leichter und enger am Körper anliegend und nicht so elegant und in Falten gelegt wie später zu Kaiserzeit, man kann also zwischen Republikanischer und Kaiserzeitlicher Toga unterscheiden, wobei letztere schon in der Spätzeit der Republik allgemein in Gebrauch war, und es auch Übergangsformen gab. Die republikanische Toga nannte man dann Toga exiuga. Die toga candida wurde von den Bewerbern um Staatsämter getragen und war glänzend weiß, daher unser Wort Kandidat; die Angeklagten trugen eine dunkle Toga (toga squalida). Im Sommer nannte man die Toga dann toga rasa, eine abgeschorene Toga aus dünnem Stoff; im Winter eine wollene (toga pinguis).


In der frühen Republik trugen auch die Frauen die Toga, ganz anfangs wohl auch mit einem subligar. In späterer Zeit jedoch trugen die Frauen dann andere, eigene Kleidung und nur die Prostituierten trugen die Toga weiter als Zeichen ihres Standes, insofern sie römischer Herkunft waren.

Die Tunika, die man aber nicht mit anderen, ähnlichen Leinenunterhemden verwechseln darf, bestand aus Wolle und zwei Stoffstücken (plagulae) die an der Seite zusammengenäht wurden, so dass das vordere Stück Stoff ursprünglich bis zu den Knie und das hintere bis zu den Waden reichte. Mit einem Gürtel schnürte man dann die Tunika zusammen und zog sie ein Stück weit hoch. Es widersprach dem guten Geschmack, die Tunika zu lang zu tragen oder discincti zu gehen, das heißt ohne Gürtel. Erst im dritten Jahrhundert wurde die Tunika allgemein mit langen, bis zum Handgelenk reichenden Ärmeln getragen, davor galt das als unschicklich und verweichlicht, kam aber ausnahmsweise auch vor, so trug zum Beispiel Augustus aus Gesundheitlichen Gründen langärmelige Tunika. Am Anfang war die Tunika noch sehr weit geschnitten und sie war Ärmellos, wegem ihrem breiten Schnitt fielen dann beiden Schulterecken wie kurze Ärmel über die Oberarme. Erst später kam dann auch die Kurzärmelige Tunika auf, die dann in der frühen Kaiserzeit die Ärmellose komplett verdrängte. Im 2 Jahrhundert gab es aber wieder eine kurzfristige Mode die dann zu einem zeitlich begrenzten Wiederaufleben der Ärmellosen Variante führte. Zu Augustus Zeiten war die Kurzärmelige Form schon Standard geworden, aber bei den Prätorianern blieb die Ärmellose Tunika weiter Standard Uniform.

Die wertvollste Art einer Tunika war die Delmatica (aus feinster Wolle oder sogar Seide) die von manchen dann an Stelle der Toga getragen wurde. Auch von der Delmatica gab es eine Sonderform ohne Ärmel, die man Colobium nannte. Talarartige Tuniken kamen dann mit dem Mithraskult auf und wurden von ihm von den Christen für ihren Ritus übernommen. Der gebräulichste Schmuck an der Tunika war der Clavus, ein Streifen, der dazu diente, die zugehörigkeit zu einem bestimmten Stand zu kennzeichnen, die Senatoren trugen den Latus Clavus (auch Laticlavium), die Ritter dann den Angustus Clavus. Dann gab es noch die Sonderform der Tunika Palmata, diese war mit Palmen bestickt und dem Feldherrn vorbehalten und wurde ursprünglich nur von ihm auf dem Triumphzug getragen.

Auch zur Tunika trug der Römer bei Kälte einen Mantel, wenn er nicht ohnehin die Toga trug. Manche Römer trugen auch mehrere Tuniken übereinander, so zum Beispiel wieder Augustus, der sich damit vor Erkältungskrankheiten schützen wollte, und zu einem Unterhemd vier Tuniken trug, darunter langärmelige. In späterer Zeit, mit dem Aufkommen der kaiserzeitlichen Toga trug der Römer nämlich die Toga wegen des komplizierten Aufbaus und der Behinderung die sie darstellte nur noch bei offiziellen Anlässen und wenn er ein öffentliches Amt ausübte, daheim oder im Alltag legte er sie ab. In der Stadt Rom selbst aber mußte sich noch bis in die Kaiserzeit jeder mit Toga zeigen, der nicht für einen Sklaven, Ausländer oder Tagelöhner gehalten werden wollte. Auch wenn ein Patron mit seinen Klienten ausging, trugen diese meist die Toga um einen guten Eindruck zu verbreiten und weil es auch praktisch war, in ihren Falten Waffen versteckt mitzuführen. Die Dienstfertigkeit und Einsatzbereitschaft von Klienten nannte man daher Opera Togata. So wurde die Toga auch das Symbol für die Magistratsherrschaft. Die Toga bestand aus schwerem weißen Wollstoff der in einem Stück gearbeitet war und die Form einer Ellipse hatte. Das Anlegen war eine schwierige Angelegenheit, und die Toga wurde schon am Vorabend mit Hilfedes Vestiplicus, eines Sklaven in ihre Falten geordnet und diese Verstärkt oder mit Klammern fixiert. Die republikanische Toga konnte man dagegen noch selbst anziehen und sie wies auch viel weniger Falten auf.

Zunächst wurde der Stoff in zwei ungleiche Hälften zusammengelegt und ein Teil davon über die Linke Schulter gelegt, so dass ein Ende des dadurch entstandenen Halbkreises vorn bis zu den Füßen hinabhing, das war dann ungefähr ein Drittel der Länge. Dann zog man den anderen Teil der Stoffbahn der einem ja über die Schulter nach hinten den Rücken hinunter hing unter dem Rechten Arm durch und vor sich wieder hoch zur linken Schulter, wo man ihn wieder nach hinten über die Schulter führte. Das Mittelstück des Gewandes, auf das elegante Männer besondere Sorgfalt legten nannte man sinus, dies zog man nun etwas nach unten und sorgte schon beim Vorfalten dafür, dass dort ein möglichst bauschiger Faltenwurf entstand. Da das Tuch der Toga ja doppelt gelegt wurde, mußte der obere Rand des Sinus unter die Achselhöhle zu liegen kommen, während der untere Rand bis zur Mitte des Beines herabhängen konnte. Nachdem man also den Sinus zurechtgerückt hatte, zog man unter dem Sinus das vordere Ende des Tuches hervor, zog es breit und ließ es dann unten hervorschauen. Auf diese Weise bildete sich dann der Nodus oder Umbo genannte Teil, der dem ganzen einen gewissen Halt gab.

Im Krieg verwendete man schon früh aber auch den Sagum militare, einen Mantel der sich aus den Übermänteln zur Toga laena, lacerna entwickelt hat. In ältesten Zeiten fanden auch auf dem Schlachfeld verschiedene sakrale Handlungen in der Toga statt, in diesen Fällen wurde die Toga dann unter dem Rechten Arm durchgezogen aber dann wie ein Gürtel um die Brust gewickelt, so dass beide Arme frei waren, diese spezielle Trageweise nannte man dann cinctus Gabinus. In den meisten Fällen wurde die Toga Pura getragen, also ohne Verzierungen. Die mit einem purpuroten Streifen geschmückte Toga der Knaben, der Magistratsbeamten und einiger Priester nannte man toga praetexta, die normale Toga wurde erst ab dem 17 Lebensjahr getragen. Während eines Triumphzuges trug man die Toga Picta und die verschiedenfarbige Toga der Auguren und der anderen Priester während feierlicher Handlungen hieß Toga Trabea.

Wie schon erwähnt ersetzte man dann im Alltag in der Kaiserzeit die Toga durch praktischere Übermäntel, das Pallium, die Lacerne usw die man anfangs bei sehr kaltem Wetter über der Toga getragen hatte. Die Lacerna war ursprünglich ein reiner Soldatenmantel, und ähnlich dem griechischen Chlamy, während der Kaiserzeit wurde sie dann zur normalen bürgerlichen Tracht. Je nach Feinheit des Stoffes und der Färbung hatte man verschiedene Arten. Das einfache Volk trug die Lacerna unverarbeitet, je eleganter und wertvoller, desto farbiger oder desto teurer und wertvoller die Farbe. Die Paenula, ein einfacher Mantel diente hauptsächlich gegen Kälte und schlechtes Wetter, vor allem gegen Regenwetter. Durch eine Öffnung in der Mitte des Stoffes zog man sie wie einen Poncho über den Kopf, so dass sie ohne Gewandnadel auf den Schultern lag. Für gewöhnlich war sie mit einer Kapuze versehen, später und in den nördlichen Provinzen war dann die Kapuze Standard. Aus diesem Kleidungsstück entwickelte sich dann die Mönchstracht mit. Als Stoff verwendete man dichte schwere Wolle, Loden, Filz und vor allem auch Leder, wenn sie aus Leder gefertigt war nannte man sie Paenula scortea, die Filzvariante hieß Paenula gausapina.

Ein runder Umhang aus Stoff, in der Tragweise ähnlich dem Sagum der Soldaten war die Laena die man auch duplex nannte, vermutlich wegen der Dicke des Stoffes, oder weil man sie auf den Schultern doppelt trug. Die Laena war kürzer und meist aus gröberem Stoff, der als abolla bezeichnete Umhang hatte die gleiche Form, war aber aus besserem Material und häufig farbig, und wurde auch auf Festmählern getragen.
Dicke Mäntel mit Kapuze waren noch der Cucullus (wortwörtlich Kapuze) der Bardocucullus, der Birrus und die Caracalla. Der bis zum Boden, zumindest bis zu den Füßen reichenden Caracalla talaris verdankte z.B. der Kaiser Markus Auerlius Antonius seinen Beinamen Caracalla, weil er sie immer und zu allen Anlässen trug und auch für seien Soldaten auf Befehl einführte, daher auch Caracalla Antoniniana. Von diesem langen Mantel mit Kapuze muß die Caracalla der Frauen unterschieden werden, die aus viel leichterem Stoff und ohne Ärmel war.

In der Spätzeit gab es auch noch eine höchst elegante, enganliegende Jacke, die man synthesis oder vestis cenatoria oder auch cenatorium nannte, man trug sie zu Gastmählern und auch in der Stadt während der Saturnalien, wenn alle, auch die hohen Beamten die Toga ablegten. Und dann gab es noch einen Spezialmantel, denn man nach einem griechischen Schuh benannt hat, diesen trug man nur bei starken Regengüssen oder nach gymnastischen Übungen, wenn man stark geschwitzt hatte und es kühl und windig war. Diesen Mantel aus festem Stoff, meist auch Filz nannte man Endromis oder Endromida.

Das Schuhwerk kann man im Endeffekt in drei Formen einteilen. Zum ersten die Sandalen, soleae, sandalia, die durch Lederriemen (habenae, amenta, obstragula) geschnürt wurden. In der Öffentlichkeit in Sandalen zu erscheinen galt anfangs als Verstoß gegen den Anstand, es sei denn, man war Soldat. Cicero beklagt sich z.B. über Verres, dass dieser seine Würde und seinen Anstand vergessen hätte, soweit sogar dass er sich als Prätor in Sandalen gezeigt hätte.
Andererseits galt es als unschicklich, in Stiefeln in einem fremden Haus herumzulaufen, wenn man für einen Besuch geladen war. Wer daher zu einem solchen ging hatte meist ein paar Sandalen dabei, um sie vor dem Betreten des Triclinum anzuziehen. Wenn man enger Befreundet war, hatte man eventuell auch dauerhaft ein paar solcher Hauschuhe bei dem Freund deponiert. Zum zweiten gab es verschiedene Formen von Pantoffeln, vor allem auch aus Filz und Leder, die man Socci nannte und auch im Haus trug, wenn auch eigentlich vor allem in privater und vertrautet Umgebung, also nur bei sich zu Hause oder bei Einladungen zu engen Freunden oder Verwandten. Und dann die Calcei, die eigentliche Fußbekleidung der Römer, die man vor allem zur Toga de facto tragen mußte.

Vom gewöhnlichen Calceus des einfachen Bürgers unterschied man den Calceus Patricius du den Calceus senatorius. Ersterer war ursprünglich tiefrot und wurde mit exakt vier Lederriemen (corrigiae) geschnürt und durch eine Lederzunge (ligula) geschlossen die mit einer halbmondförmigen Schnalle (lunula) geschmückt war. Zur Kaiserzeit hörte aber die Lunula auf, ein ausschließliches Privileg der Patrizier zu sein und zeichnete einfach nur noch elegantes und wertvolles Schuhwerk. Der Calceus Senatorius hatte die gleiche Form, war jedoch aus tiefschwarz gefärbtem Leder gefertigt. Andere, gröbere Schuhformen für das einfache Volk waren der Pero aus ungegerbtem Fell, die Caliga, die zwar eine Sandale war, die man aber als Fußbekleidung der Soldaten zu den Calcei rechnete, die sculponea, eine Art Pantine oder Holzschuh den vor allem Bauern trugen. Die Römer machten keinen Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Fußbekleidung, auch die Frauen trugen Soleae, Socci und Calcei, das Schuhwerk der Frauen war nur meist leichter, eher verziert und mit lebhafteren Farben versehen, sehr beliebt waren hellrote und gelbe Schuhe.

Auch außerhalb ihrer Wohnungen gingen die Römer fast immer barhäuptig, nur wenn es regnete setzte man eine extra Kapuze wie den Cucullus auf oder zog die Kapuze der Panuella hoch. In der Kaiserzeit kam dann noch die Ausnahme hinzu, dass man bei Reisen in großer Hitze und wenn man im Theater oder in der Arena in der prallen Sonne sitzen mußte ein breitkrempiger Hut getragen wurde, der Petasus causia. Und dann wieder einmal die Ausnahme der Saturnalien, dort trug man ja auch keine Toga sondern die Synthesis, und bei diesem Fest trugen dann sehr viele eine Art Mütze, die Pilleus genannt wurde. Ansonsten kennzeichnete das Tragen einer Mütze einen Freigelassenen. Dazu gab es noch als Besonderheit bestimmte priesterliche Kopfbedeckungen, die aber zu speziell sind.

Der einzige erlaubte männliche Schmuck war der Ring. Während der Republik war nur ein Ring statthaft, den man meistens am Ringfinger der linken Hand getragen hat und der häufig zugleich als Siegel diente. Ein Ring durfte nur von Freien getragen werden. In der Kaiserzeit wurden dann zum Siegelring immer mehr auch noch andere Ringe getragen, manche hatten dann an jedem Finger einen Ring und diese wurden immer wertvoller, aus Gold und zum Teil mit Edelsteinen besetzt, wegen dem sehr großen Wert dieser Ringe wurden dies dann in einem besonderen Schrein dafür aufbewahrt, denn man dactyliotheca nannte. Dennoch kam auch später männliche Eitelkeit nicht so sehr durch Schmuck zum Vorschein, es galt als Geschmacklos so viele und so wertvolle Ringe in der Öffentlichkeit zu tragen. Wenn man seinen Reichtum zur Schau stellen wollte, dann trug man eher wertvolle Kleidung, vor allem aber zeigte man das dann durch die Einrichtung seiner Wohnung.

Fazit: wie man also sieht, war die Kleidung im Alten Rom doch etwas vielfältiger, als es gemeinhin den Anschein hat, vor allem die vielen Sonderformen von Mänteln, auch wenn sie sich aus unserer heutigen Sicht nur wenig unterschieden, unterschieden sich doch erheblich, wenn man bedenkt, dass sie nach Anlässen und Örtlichkeit differenziert getragen wurden, obwohl man also in der Mehrheit schon von einem recht einheitlichen Aussehen ausgehen kann, hat auch die römische Kleidung, auch in Italien und im Westlichen Mittelmeer Raum mehr Differenzierung als man gemeinhin weiß. Zur Frauenkleidung möchte ich noch vorschlagen, dass sich dessen ein anderer annimmt.

Quellen

Alltag im Alten Rom von Karl-W. Weber
Das Alte Rom von Sylke Tempel
Das Leben im Alten Rom von Ugo E. Paoli
Die Legionen des Augustus von Markus Junkemann
 
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Ergänzung zu "Römische Kleidung"

Ergänzung:
Die Toga kommt am Ende der Republik und mit Ausdehnung des Reiches sehr schnell außer Mode. Diverse Autoren äußern sich darüber, so sagt Martial in einem Werk an Juvenal, dass die Toga schon von den Bauern vor den Toren Roms nicht mehr getragen wird.


Die Tunika wurde nicht nur aus Wolle hergestellt, es gibt sie ebenfalls aus Leinen.
Ab dem zweiten Jahrhundert kommt die tunica talaris in Mode, die lange Tunika.

Neben Wolle und Leinen kannten die Römer für ihre Kleidung auch Stoffe wie Seide und Baumwolle. Ersteres kam über die Seitenstrasse aus China, zweiteres wurde im Orient, beispielsweise in Ägypten angebaut.

Korrektur Schmuck: Zwar trugen die Männer keine Ohrringe o.ä. dafür legten sie eine enorme Eitelkeit an den Tag. Während ihre Hände oft vor Ringen glitzerten schmückten Symbole ihre Burst in FOrm von Anhängern, etwa Priapussymbolen.
Auch ihre Gürtel, insbesondere der milit. cingulum, wiesen oft komplexe Muster, Symbole und Bilder auf.
Auch Waffen und Ausrüstung im Feld zeigen reiche Bildmuster, bsp. Schwertscheiden und Pugiohüllen.

Auch die Schuhe der reichen Adligen konnten verziert werden.

Ergänzung: Braccae wurden die Beinkleider der Kelten und Germanen genannt, die meistens aus Leinen bestanden und bis zu den Knöcheln oder länger fielen, und unten durch Kordeln gebunden wurden. Zuerst blickten die Römer verächtlich auf diese Mode hinab, doch nachdem sie im Norden ihre Provinzen errichtet hatten und die kalten und nassen Wälder ebenso kennen gelernt hatten wie die schneebedeckten Wege der Alpen als Zugangswege, kamen sie doch schon recht bald auf die positiven Seiten von Hosen und führten Anfang des zweiten Jahrhunderts die faminalia, eine etwas über die Knie reichende Hose ein. Getragen wurde sie vermutlich aber schon früher.

Ergänzung: Die normalerweise Barfuß getragenen Schuhe der Römer erwiesen sich im Norden als extrem Unvorteilhaft. So wickelte man sie recht früh mit Bändern warm ein, auch wenn der genaue Zeitpunkt noch umstritten ist.
Mittlerweile hat man in Nordengland auch "Socken" entdeckt, welche auf die Kaiserzeit datieren.

Ergänzung Frauenkleider.
Zuerst muß man trennen, die Mode in der Stadt Rom und Italien unterscheidet sich teilweise recht deutlich von der provinzialen.

Innerstädtisch trug die Frau eine lange Tunika, welche an der Hüfte auf knöchelhöhe gerafft wurde, unter welches oft eine Art Unterhemd, die Subucula oder das Intusium getragen wurde.
Die Tunika konnte auch langärmlig sein und wies oft Ärmelknöpfe zur Verzierung auf.
Darunter wurde vermutlich ein Subligar angelegt, auf Reliefs sieht man öfter etwas, das einem trägerlosen BH ähnelt, welches vermutlich auch ein weiches Lederband sein konnte, das sog. strophium und eine Art Höschen. ( http://www.racine.ra.it/nonocircolo/ipertesti/romani/images/subligar3.jpg )


Über der Tunika wurde oft, vor allem außerhalb des Hauses eine Stola angelegt, ein viereckiges Tuch, welches auf den Schultern verknotet, durch Träger oder Fibeln gehalten wurde.

Über die Stola wiederum legte die Frau, wenn sie das Haus verließ die Palla, ein rechteckiges Tuch, über die linke Schulter. Das Tuch konnte über die linke Schulter gezogen werden und bedeckte dann den gesamten Oberkörper oder wurde ihr durchgezogen und ließ so, ähnlich der Toga, eine Schulter frei. Der so herabfallende Stoff wurde über den rechten Arm oder die Schulter drappiert.
 
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