Die momentan in Deutschland am ehesten zu habende Vegetius Übersetzung samt Originaltext findest du beim Franz Steiner Verlag.
Zu den Themen: Soldaten sind in der frühen Kaiserzeit recht gut zu erkennen und zu unterscheiden. Sie tragen verschiedene soziale Erkennungsmerkmale, etwa die caligae und das cingulum.
Natürlich gibt es auch Zeiten, in denen die Soldaten ohne diese Merkmale umherlaufen, so wie unsere Soldaten eben auch in ihrer Freizeit gerne mal auf Uniform verzichten.
Im Laufe des ersten Jahrhunderts beginnt sich ein geschlossener Schuh langsam durchzusetzen, der calceus, und verdrängt nach und nach die Soldatenlatschen.
Auch das cingulum militare verändert sich. Erst werden die Schurzstreifen, die pteryges, weniger und kürzer bis sie ganz verschwinden, dann bleiben die Beschlagplatten weg und die Schnalle wird zu einem Ring oder, noch später zu Kerbschnitt u.ä. prachtvollen Gebilden.
Aber auch wenn er sich massiv verändert, bleibt der Gürtel immer ein gewisses Erkennungszeichen, die auch bei den Körpergräbern der Spätantike oftmals helfen, Soldaten als solche zu identifizieren.
Die von dir angeführte Petroniosstelle zeigt also nicht, dass sich Bauern und Soldaten so ähnlich sahen, sondern das sich dort eine gewisse Person anmaßte, die Insignien dieses Standes, dazu zählen dann in der Tat auch die Waffen, zu tragen.
Wenn das Tatoo wirklich existierte, was ich ehrlich gesagt massiv bezweifle und die Vegetiusstelle schlichtweg als einen weiteren der Irrtümer dieses Autors oder seiner Interpretation ansehe, kann es auf keinen Fall eine Beziehung zu einem bestimmten Feldherren, auch und gerade nicht in der spätantike Darstellen.
Der Kaiser mußte stets darauf bedacht sein, seine Macht herauszustellen und konnte persönliche Gefolgsschaftstreue nur bei den Föderati und Alliierten dulden, da diese ja nun mal nur bedingt zu "seinem" Volk gehörten.
Exemplarisch dafür würde ich dir die Lektüre von Ammianus empfehlen, der sehr genau beschreibt, wie eifersüchtig Constantius II. über seine Alleinherrschaft wacht.