Russland um 1900

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Gast Annie

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Hallo alle zusammen.
Für einen Schreibwettbewerb bin ich auf der Suche nach Informationen über Russland um 1900 (vor allem über Zar Nikolaus II, seine Familie, den 1. Weltkrieg und unbedingt Kartenmaterial des Russischen Reiches) Ich benötige vor allem Hintergrundinformationen, da es (trotz des geschichtlichen Hintergrundes) eine fiktive Geschichte sein soll (Nach dem Motto: was wäre, wenn es den 1. WK nicht ggeben hätte, wenn der letzte Zar nich ganz so insuffizient gewesen wäre etc.)
Dann würde mich interessieren, wer Nachfolger von Nikolaus geworden wäre: seine älteste Tochter oder der zuletzt geborene Sohn (wäre die Familie nicht getötet worden; es soll wie gesagt fiktiv sein!)?
Vor allem eine Karte Russlands um 1900 würde ich benötigen, konnte aber keine im Netz finden (zumindest keine für mich brauchbare)
Mein Buch der Weltgeschichte gibt auch nicht all zu viel her. Leider.
Ich hoffe, ihr könnt mir in irgendeiner Weise helfen. (Links, Buchtipps etc.)
Vielen Dank im Voraus.
Gruß Annie
 
Dann hätte ich dazu noch eine Frage (bezieht sich in gewisser Weise auch auf das Thema "Russland um 1900"): Hätte durch das Vermeiden des 1. WK eventuell auch der 2. WK vehindert werden können?
Mich würden eure Gedanken und Meinungen dazu interesseiren, da meine Kenntnisse über die Territorialen Verhältnisse und Länderbeziehungen zu dieser Zeit sehr, sehr beschränkt sind.
Danke schon mal.
Hezrliche Grüße
Annie
 
Hallo :winke:

http://www.ontoinfo.com/wp-content/uploads/2006/12/1900.jpg
Die Karte ist zwar etwas klein aber vielleicht hilft sie dir ja.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_II._(Russland)#Kr.C3.B6nung_zum_Zaren
Hier findest du Information zu Zar Nikolaus.

Ein Was-Wäre-Wenn-Frage ist immer sehr schwierig zu beantworten, da es sich geschichtlich nicht immer belegen lässt, aber du könntest auf den Konflikt mit Japan oder auf die Unruhen im Land eingehen. Es sit dennoch schwer zu sagen was passiert wäre, weil man dabei auch Deutschland, Frankreich, Österreich, England usw. mit betrachten muss.

Grüße
 
Dann würde mich interessieren, wer Nachfolger von Nikolaus geworden wäre: seine älteste Tochter oder der zuletzt geborene Sohn (wäre die Familie nicht getötet worden; es soll wie gesagt fiktiv sein!)?

Der Zarewitsch Alexei, der einzige Sohn. Erst wenn männliche Nachfolger gestorben sind, fängt die weibliche Linie mit der ältesten Tochter an. Da Alexei an der Bluterkrankheit litt, kann man herrlich fiktive Geschichten spinnen um mögliche Nachfolger von Zar Nikolaus.
So sind auch Zar Peter dem Großen im frühen 18.Jahrhundert seine zwei überlebenden Töchter später Zarinnen geworden, nachdem sein Sohn und Zarewitsch - vom Zaren angeordnet - hingerichtet wurde.
 
Vielen Dank für eure Antworten und Hilfen.

@Ricco:
Ja, fiktive Geschichten sind immer schwierig, vor allem mit realem historischen Hintergrund, da ein jeder eine andere Vorstellung hat, wie sich etwas auswirken könnte.
Auch den Konflikt mit Japan werde ich versuchen zu integrieren. Vielen Dank.

@Hurvinek:
Vielen Dank, das hilft mir ungemein weiter.

Ich musste auch bereits feststellen, dass dieses Thema sehr, sehr komplex ist und ich befürchte, dass es sich wahrscheinlich nicht in die Form einer Kurzgeschichte pressen lässt.

Und doch lässt mich der Gedanke nicht los, vor allem nicht jener, welchen Einfluss diese möglichen Veränderungen für die heutige Zeit bedeutet hätten, wenn es so und nicht anders geschehen wäre und vor allem: hätte die Vermeidung des 1. WKes auch ein Nichtgeschehen des 2. WKes zur Folge haben können? Was wäre geschehen, wenn sich die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" nicht ereignet hätte...

Eine Geschichte um die Familie des Zaren zu stricken wäre nicht das Problem, das Außen herum macht es mir schwer.
Wäre schön, wenn ihr noch ein paar Tipps für mich hättet, vor allem, was die WK anbelangt.

Herzlichste Grüße und erfüllt mit Dank
Annie
 
Dann hätte ich dazu noch eine Frage (bezieht sich in gewisser Weise auch auf das Thema "Russland um 1900"): Hätte durch das Vermeiden des 1. WK eventuell auch der 2. WK vehindert werden können? ...


In diesem Zusammenhang solltest du auch überlegen, welche Folgen z. B. eine erfolgreiche bürgerliche Revolution im Jahr 1905 gehabt hätte.
 
In diesem Zusammenhang solltest du auch überlegen, welche Folgen z. B. eine erfolgreiche bürgerliche Revolution im Jahr 1905 gehabt hätte.
Wenn alles so läuft, wie ich es mir Vortstelle, dann sollte es diesen Aufstand 1905 gar nicht geben. Aber noch fehlen mir zu viele Hintergrund informationen und ich bin fleißig am Sammeln. :fs:

Dass es schwierig word, dachte ich mir schon, da wirklich sehr viel zu beachten ist, dass dieses Thema allerdings so komplex ist, hatte ich nicht gedacht.

Also, her mit euren Ideen, mit eurem Wissen. Ich lechze nahezu nach Informationen...

Herzlichst
Annie
 
Da du eine Alternativweltgeschichte schreiben willst, musst du dir zuerst einen Konvergenzpunkt aussuchen, d.h. einen Punkt, ab dem die Geschichte anders verläuft, als unsere Geschichte.

Einige Beispiele:

In "Der Große Süden" gewinnen die Südstaaten die Schlacht von Gettysburgh und beherrschen 1944 den Amerikanischen Doppelkontinent.

In "Vaterland" gewinnt das 3. Reich den zweiten Weltkrieg.


In "Anti-Ice" wird um 1800 eine neue Energiequelle (Antimaterie) entdeckt und gibt der Industriellen Revolution eine ungeahnte Richtung.

Konvergenzpunkte für Russland könnten sein:

Fortsetzung der Bündnispolitik mit dem Deutschen Reich, was zu einem Ausgleich mit Österreich auf dem Balkan und zu einer neuen "Heiligen Allianz" (Deutsches Reich, Österreich und Russland vs. die Westaliierten Großbritannien und Frankreich) führt.

Erfolg der Bürgerlichen Revolution 1905

Russland siegt über Japan 1905

Ausgehend vom Konvergenzpunkt kannst du dann dein alternative Russland aufbauen.


Gab es nicht mal eine GEO-Epoche zum Thema Russland um 1900?
 
Da du eine Alternativweltgeschichte schreiben willst, musst du dir zuerst einen Konvergenzpunkt aussuchen, d.h. einen Punkt, ab dem die Geschichte anders verläuft, als unsere Geschichte.
Ich bin schon seit ein paar Tagen auf der Suche nach solchen Dingen und ich bin am Überlegen, ob ich nicht beim Zaren selber anfangen soll, ihm eine andere Persönlichkeit andichte, da mit ihm sehr viel steht und fällt. Damit hätte ich eine große schöpfereische Freiheit, was die nachfolgenden Ereignisse anbelangt.

Gab es nicht mal eine GEO-Epoche zum Thema Russland um 1900?
Da muss ich mal nachsehen. Kann sein. Und wenn, dann werde ich es bald in den Händen halten.

Vielen Dank.
Herzlichst Annie
 
Eine andere Einstellung des Zaren könnte doch der Grund dafür sein, dass sich bestimmte Dinge anders entwickelt haben. Ich denke, eine Mischung aus inneren und äußeren Faktoren könnte einen unterschiedlichen Gang der Geschichte am besten erklären. Zum Beispiel:

1.) 1887 fällt Zar Alexander III. dem Mordanschlag zum Opfer. Nikolaus II. wird gerade mal mit 19 Jahren zum Zaren gekrönt. Wie verhält sich ein junger Mann, wenn er überraschend in diese Position gedrängt wird? Zumal Nikolaus von seinem Vater für naiv und einen "Dummkopf" gehalten wurde? Dies könnte seinen Ehrgeiz angespornt haben.
Nikolaus folgte dem Vorbild Peters des Großen und trieb die Modernisierung (sprich Industrialisierung) Russlands voran, was Russland in eine enge Verbindung mit einer der westlichen Mächte (z.B. Deutschland) brachte. Eine Heirat mit dem Haus Hohenzollern könnte diese Verbindung noch verstärkt haben, wodurch ein Enges Bündnis Deutschland-Russland entstanden wäre.

2.) Nikolaus heiratet nich Alice von Hessen, sondern eine andere europäische Prinzessin. Diese könnte einen mäßigenden Einfluss auf den Zaren gehabt haben, wodurch sich auch seine Innenpolitik änderte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine andere Einstellung des Zaren könnte doch der Grund dafür sein, dass sich bestimmte Dinge anders entwickelt haben. Ich denke, eine Mischung aus inneren und äußeren Faktoren könnte einen unterschiedlichen Gang der Geschichte am besten erklären. Zum Beispiel:

1.) 1887 fällt Zar Alexander III. dem Mordanschlag zum Opfer. Nikolaus II. wird gerade mal mit 19 Jahren zum Zaren gekrönt. Wie verhält sich ein junger Mann, wenn er überraschend in diese Position gedrängt wird? Zumal Nikolaus von seinem Vater für naiv und einen "Dummkopf" gehalten wurde? Dies könnte seinen Ehrgeiz angespornt haben.
Nikolaus folgte dem Vorbild Peters des Großen und trieb die Modernisierung (sprich Industrialisierung) Russlands voran, was Russland in eine enge Verbindung mit einer der westlichen Mächte (z.B. Deutschland) brachte. Eine Heirat mit dem Haus Hohenzollern könnte diese Verbindung noch verstärkt haben, wodurch ein Enges Bündnis Deutschland-Russland entstanden wäre.

2.) Nikolaus heiratet nich Alice von Hessen, sondern eine andere europäische Prinzessin. Diese könnte einen mäßigenden Einfluss auf den Zaren gehabt haben, wodurch sich auch seine Innenpolitik änderte.
Genau so hatte ich es mir vorgestellt. Auf jeden Fall Punkt 1. Das ist bisher die Idee, an der ich festhalte und welche ich überaus faszinierend finde.
Wie gesagt, dazu muss ich auch wissen, wie es am Hofe des Zaren zuging, wer evtl. dort verkehrte etc... Sehr viel Arbeit und wirklich sehr faszinierend...

Geo Epoche gibt es, über die Zaren und Russland um die Zeit, leider ist diese Zeitschrift vergriffen. :cry:

Noch mal vielen Dank für eure Mühen...
Herzliche Grüße
Annie
 
Mich interessiert dein Projekt auf jeden Fall. Ich würde gerne das Ergebnis lesen.
Das wird sich einrichten lassen, sofern ich nicht über der Stoffsammlung verzweifle. :S
Wenigstens nimmt die Geschichte in meinem Kopf langsam Gestalt an. Zar Nikolaus II. wird auf jeden Fall im Mittelpunkt stehen. Das ist sicher.

Herzliche Grüße
Annie
 
Vielen Dank!!!
Warum habe ich den Beitrag unter dem ersten Link nicht gesehen? Habe doch das Forum abgegrast,ob ich etwas zu diesem Thema finde...:grübel:Komisch...

Wegen der Bücher werde ich mal wieder Buchgeschäfte abklappern... Ich danke Dir auf jeden Fall!!!
Liebe Grüße
Annie
 
Vielen Dank!!!
Warum habe ich den Beitrag unter dem ersten Link nicht gesehen? Habe doch das Forum abgegrast,ob ich etwas zu diesem Thema finde...:grübel:Komisch...

Wegen der Bücher werde ich mal wieder Buchgeschäfte abklappern... Ich danke Dir auf jeden Fall!!!
Liebe Grüße
Annie

In meiner Stadtbibliothek gibt es allerhand Bücher über den letzten Zaren und seine Familie. Biographien bis ins kleineste Detail. Name hab ich gerade nicht, z.B. ein Buch dass den Briefwechsel der Zarin mit allerhand Leuten in Russlands als dokumentarischen Ablauf der Denke der Zarin und der weitverzweigten Zarenfamilie darstellt. Über die letzten Romanows gibt es viele dicke Wälzer.
 
Dann hätte ich dazu noch eine Frage (bezieht sich in gewisser Weise auch auf das Thema "Russland um 1900"): Hätte durch das Vermeiden des 1. WK eventuell auch der 2. WK vehindert werden können?
Ja. Allerdings ist die Frage ob der 1. WK wirklich hätte verhindert werden können - es gab zuviele mächtige Menschen und Staaten die ein zu großes Interesse an diesem Krieg hatten.
Aber gehen wir mal davon aus Serbien hätte 1914 alle Wünsche Österreich-Ungarns erfüllt und/oder die Russen hätten NICHT auf ihre Schutzmachtrolle beharrt (oder idealerweise: russische und serbische Geheimdienste hätten nie das Attentat von Sarajewo durchführen lassen) und auch andere Krisen hätte man umschifft...
Dann hätte es keine russischen Revolutionen gegeben - Lenin und Stalin hätten ihr Terrorregime in der "UdSSR" nie aufbauen können; es hätte keinen "Versailler Vertrag" gegeben und wir würden uns heute noch gern an die "wilhelminische Ära" erinnern, die bis 1941 gedauert hätte. Deutschland wäre nie in dieses Versaille-Trauma gerutscht und hätte die Krisen der 20er Jahre wohl auch glatter überstanden. Kurz: Hitler wäre irgendein kleiner Antisemit irgendwo im Kaiserreich Österreich (Ungarn hätte wohl irgendwann seine Autonomie bekommen) geblieben und keiner würde ihn heute kennen.
In Großbritanien gäbe es eine große, Deutschland sehr freundlich gesonnene Lobby und auch Winston Churchill wäre nie aus der Opposition hinausgekommen.
Damit würden drei wichtige Personen, die später in den 2. Weltkrieg führten, in der Bedeutungslosigkeit gelandet sein.

Tja - aber das sind natürlich alles nur Phantasiespielereien. Der Lauf der Geschichte war leider ein anderer (kein besserer).
 
. Kurz: Hitler wäre irgendein kleiner Antisemit irgendwo im Kaiserreich Österreich (Ungarn hätte wohl irgendwann seine Autonomie bekommen) geblieben und keiner würde ihn heute kennen.
Der Schicklgruber ist im Mai 1913 nach München gegangen um dem Dienst in der österreichischen Armee zu entgehen. Und Ungarn hatte seit dem Ausgleich 1867 ein Maximum an Autonomie erhalten.

Tja - aber das sind natürlich alles nur Phantasiespielereien. Der Lauf der Geschichte war leider ein anderer (kein besserer).
Stephen Fry, Geschichte machen
 
Ja. Allerdings ist die Frage ob der 1. WK wirklich hätte verhindert werden können - es gab zuviele mächtige Menschen und Staaten die ein zu großes Interesse an diesem Krieg hatten.
Aber gehen wir mal davon aus Serbien hätte 1914 alle Wünsche Österreich-Ungarns erfüllt und/oder die Russen hätten NICHT auf ihre Schutzmachtrolle beharrt (oder idealerweise: russische und serbische Geheimdienste hätten nie das Attentat von Sarajewo durchführen lassen) und auch andere Krisen hätte man umschifft...
Dann hätte es keine russischen Revolutionen gegeben - Lenin und Stalin hätten ihr Terrorregime in der "UdSSR" nie aufbauen können; es hätte keinen "Versailler Vertrag" gegeben und wir würden uns heute noch gern an die "wilhelminische Ära" erinnern, die bis 1941 gedauert hätte. Deutschland wäre nie in dieses Versaille-Trauma gerutscht und hätte die Krisen der 20er Jahre wohl auch glatter überstanden. Kurz: Hitler wäre irgendein kleiner Antisemit irgendwo im Kaiserreich Österreich (Ungarn hätte wohl irgendwann seine Autonomie bekommen) geblieben und keiner würde ihn heute kennen.
In Großbritanien gäbe es eine große, Deutschland sehr freundlich gesonnene Lobby und auch Winston Churchill wäre nie aus der Opposition hinausgekommen.
Damit würden drei wichtige Personen, die später in den 2. Weltkrieg führten, in der Bedeutungslosigkeit gelandet sein.

Tja - aber das sind natürlich alles nur Phantasiespielereien. Der Lauf der Geschichte war leider ein anderer (kein besserer).

Aber war es nicht so, dass nach dem Attentat Deutschland sofort hinter Österreich-Ungarn stand und zusicherte, Rückendeckung zu geben, erst danach Österreich-Ungarn Forderungen an Serbein stellte, die nicht zu erfüllen waren; Serbeien zwar Zugeständnisse machte und an den Verhandlungstisch wollte, dies aber durch Österreich-Ungarn abgelehnt wurde?
Österreich allein hätte wahrschienlich nie einen Schritt gegen Serbien unternommen, was ich bisher bei meinen Recherchen herausfand, oder aber ich deutete die Texte falsch.

Es geht mir um eben jene Phantastereinen: was wäre, wenn es bestimmte Ereignisse nicht gegeben hätte, oder aber Personen anders reagiert hätten. Das ist zwar äußerst aufwendig und schwierig aber überaus spannend!
Vielen Dank und liebe Grüße
Annie
 
Zum Ultimatum an Serbien:

Österreich hatte nach dem Attentat von Sarajewo Forderungen an Serbien gestellt, die kaum zu erfüllen waren. Die Serbische Regierung überraschenderweise jedoch dazu bereit, dies Forderungen weitestgehend zu akzeptieren, so dass Kaiser Wilhelm II. den Kriegsgrund sogar schon als beseitigt betrachtete. Österreich-Ungarn wollte jedoch den Krieg und wies das Serbische Angebot zurück und brach die diplomatischen Kontakte zu Serbien ab. In den folgenden Tagen bemühten sich Großbritannien und das Deutsche Reich noch um Vermittlungen in dem Konflikt zwischen Wien und St. Petersburg. Österreich Ungarn zeigte sich jedoch unbeirrbar und erklärte am 28. Juli 1914 Serbien den Krieg. Damit setzte der "Automatismus der Verträge" ein und die Großmächte erklärten sich nacheinander den Krieg.


Zur Alternativwelt: Wenn in Annies Alternativ-Welt ein anderer Nikolaus II. Russland regiert, wird die Geschichte des späten 19. Jahrhunderts zwangsläufig anders verlaufen, sonst würde es keinen Sinn machen, diese Alternativweltgeschichte zu erzählen. Die Frage lautet daher: Wie verläuft die Geschichte in den anderen Großmächten Europas?
Da als Konvergenzpunkt das Attentat auf Zar Alexander III. 1887 vorgeschlagen wurde, wäre die Deutsch-Französische Erbfeindschaft zu diesem Zeitpunkt noch immer auf ihrem Höhepunkt. Frankreich ist durch das Bündnissystem Bismarcks isoliert. In Deutschland regiert noch der greise Wilhelm I., sollte aber bald sterben (in der Realität: 9.3.1888). Bismarck ist noch Reichskanzler.
Neben der Entwicklung in Russland wäre es also hoch interessant, sich auch Überlegungen über den Verlauf der Geschichte in Deutschland zu machen. Wird auch Kaiser Friedrich III. nach nur 99 Tagen im Amt sterben? (Er ist immerhin an Krebs erkrankt) Oder kann er länger regieren?
Was passiert, wenn Wilhelm II. deutscher Kaiser wird? Soweit ich mich mit seinem Einfluss auf die Außenpolitik des Reiches auskenne, war Wilhelm II. die treibende Kraft bei der Aufgabe des Bismarckschen Bündnissystems und bei der beginnenden Konfrontation mit Russland (Nichtverlängerung des Rückversicherungsvertrages [FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]1890, Zollkrieg gegen Russland.) Allerdings: Zu diesem Zeitpunkt war in der realen Geschichte noch Alexander III. Zar von Russland.
Für die Alternativweltgeschichte müsstest du dir überlegen, welchen Einfluss Nikolaus II. auf die deutsch-russischen Beziehungen nehmen konnte, um diese Entwicklung zu verhindern. Denn sonst würde auch in der Alternativwelt die außenpolitische Geschichte ähnlich verlaufen, wie in der Realität.


Zu 2. WK in der Alternativwelt oder nicht?

Einen zweiten Weltkrieg kann es nur geben, wenn es auch einen 1. WK gab. Und ob es zu diesem kommt, hängt ganz davon ab, wie die Geschichte in der Alternativwelt verläuft.

Nehmen wir z.B. Anti-Ice. In diesem Roman benutzt Großbritannien das Anti-Ice um den Krimkrieg 1854 zu verhindernt. Eine Antimateriewaffe löscht die Stadt Sevastopol aus und Russland kapituliert. In den folgenden Jahrzehnten wird Britannien zu unumstrittenen Hegemonialmacht auf der Welt und in Europa.
Als 1870 Preussen einen Krieg gegen Frankreich beginnt, nutzt Britannien erneut die Antimateriewaffe, um den Krieg zu beenden. Die Stadt Orleans wird am Ende des Romans durch eine Rakete mit Anti-Materie-Sprengkopf vernichtet. Die Folge des Eingreifens: Das deutsche Reich wird nicht gegründet. Elsass-Lothringen wird von eine englischen "Friedenstruppe" besetzt um ein weiteres Zusammenstoßen von Deutschland und Frankreich zu verhindern.
Im Epilog, der 1915 spielt, gerät die Welt dennoch an den Rand eines Weltkrieges, da Frankreich und Preussen sich gemeinsam von der Englischen Vormundschaft befreien wollen. Und beide Staaten haben inzwischen selbst Antimateriewaffen erfunden.

Je nachdem, wie du deine Alternativweltgeschichte aufbaust, kannst du den 1. Weltkrieg (und damit auch den 2. WK verhindern), oder du lässt es dennoch zum Krieg kommen, wenn auch unter anderen Voraussetzungen. Damit greifst du ein wesentliches Element der Alternativweltgeschichten auf: Kann der Lauf der Geschichte geändert werden oder sind wir dennoch dazu verdammt, bestimmte Katastrophen (wie z.B. die großen Weltkriege) zu erleben?
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