Sachsen-die Schwertsöhne

askan

Aktives Mitglied
Bei Fussballspielen oder auf Feuerwehrfesten in Niedersachsen hört man häufig wie ein bestimmtes Lied gegrölt wird, eine Textstelle lautet:


Wo versank die welsche Brut?
Auf blühend roter Heide starben einst vieltausend Mann,
für Niedersachsens Treue traf sie der Franken Bann.
Vieltausend Brüder fielen von des Henkers Hand,
vieltausend Brüder für ihr Niedersachsenland.
Das war'n die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen,
Heil Herzog Widukind Stamm.

Ob manche Leute in manchen Landstrichen besonders nachtragend sind?
 
Der gesuchte Sachsenlink. Vielleicht kann einer von den Mods. ja die Postings hierherschieben.

http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=572&page=2&pp=20

Aus den dortigen Beiträgen von Titus:

1: Kommt der Name des germanischen Stammes Sachsen wohl von seiner Hauptkampfwaffe, dem Sax, oder als Var. II von sahsnotas- Schwertgenosse. Das heutige Niedersachsen bekam den Namen, weil hier ursprünglich die Sachsen siedelten. Übrigens sind hier wohl noch die Nachkommen der "echten" Sachsen. Im heutigem Sachsen dürfte nur eine Minderheit "echter" Sachsen wohnen.
Im Mittelalter verschob sich der Begriff Sachsen aufgrund der Ostkolonisation, da es nur zwei starke Stammesverbände gab, nämlich die Franken und die Sachsen, welche hauptsächlich die Adelsschicht in den neuen Grafschaften und Herzogtümern bildeten. So bekam das Gebiet des heutigen Sachsens seinen Namen von Markgraf Friedrich von Meißen, als er zum Herzog von Sachsen erhoben wurde.

2:1140 rief der ungarische König Geisa II. deutsche und flämische Bauern, Handwerker, Kaufleute und niedere Adlige (Ministeriale) auf, sich in Siebenbürgen anzusiedeln, um die "Wälder zu roden und land urbar zu machen".
Einige Jahre später metzelten aber die Magyaren viele Siedler nieder, was fast zu einem Krieg zwischen Kolonisten und Einheimischen führte. Der Friede konnte jedoch gewahrt bleiben und kurz darauf erfolgte ein erneuter Aufruf zur Besiedelung des Landes. Diesmal hauptsächlich im norddeutschem Raume. Da dort, wie unter 1. beschrieben nunmal die Sachsen leben, folgten ebendiese teilweise dem Ruf und gaben generell den Einwanderern den Namen. Dies erfolgte aufgrund des mitgebrachten sächsischen Rechtssystems. Übrigens scheinen insgesamt nicht sehr Neusiedler dem Ruf gefolgt zu sein. Es gibt sehr wenige Quellen darüber.

3: Die slawische Bezeichnung "die Stummen" für die Deutschen rührt einfach aus der Tatsache her, daß die Deutschen keine slawische Sprache sprachen. Mit Schwaben, Sachsen oder .... hat das nichts zu tun.

Die 1. Sächsische Spaltung:
Einige Sachsen hatten keine Lust mehr zum Randalieren. Sie wollten lieber angeln und wanderten nach England aus. So entstanden die Angelsachsen.

Die 2. Sächsische Spaltung:
Andere Sachsen fühlten sich von der Auswanderung inspiriert. Da in England aber schon die Angelsachsen waren, wanderten sie flußaufwärts die Elbe entlang. Die neu besiedelten Gebiete lagen höher, und so wurden die daheimgebliebenen nunmehr Niedersachsen genannt.
Die 3. (und zum Glück letzte) Sächsische Spaltung:
Vom vielen Wandern waren einige Sachsen müde geworden. Sie wollten endlich mal eine Pause machen und verlangten: "Nun laßt uns doch mal anhalten!" Am Ende liefen sie einfach nicht mehr weiter mit und werden seitdem als Sachsen-Anhalter bezeichnet.

Ja, von den einstmals vielen Sachsen waren nur noch wenige übrig geblieben. Deshalb ließen die Führer abstimmen, ob man auch noch das Erzgebirge überqueren soll. Die Mehrheit entschied sich jedoch dafür, im Raum Dresden zu bleiben. Und so leben die Sachsen heute in Sachsen. ;) :p

Die Besonderheiten der sächsischen Sprache im Dialog:

"Babba, was for ä Ardiggl sedzd mor denn vor Lehm?"
"Das gommd druff an, mei Sohn. Der Lehm is das, womidd dor Dischler de Dische lehm duhd, die Lehm sin wilde Diere un das Lehm is das Geschndeil von Dohd."

Frage von Leopold Bloom:

Aha, und wo kommen denn dann die Kaffeesachsen her?

Antwort von Titus Livius:

Also das war so: Als die Sachsen während der ganzen Wanderei nun bei Leipzig vorbeizogen; kurz nachdem sie die Anhalter verlassen hatten, da stand am Stadtrand ein Herr Lehmann. Und dieser Herr Lehmann brachte die vom Wandern erschöpften Sachsen auf den Geschmack. Nun hatten sie aber nichts mehr im Gepäck, als die Sammeltassen mit dem Blümchenmuster. Und weil dieses Muster so gut zur Blumenwiese passte und die kräftigen Farben noch durch den Kaffee schimmerten, denn Herr Lehmann hatte ja nicht mit sovielen Sachsen gerechnet, weshalb der Kaffee mit Wasser etwas gestreckt wurde, nannte man fortan den Kaffee Bliemch'ngaffee. Aber dieser Kaffe hatte noch eine ganz besondere Wirkung- er war herzschonend. Und deshalb kann einen richtigen Sachsen nichts, aber auch gar nichts aus der Ruhe bringen.

Und diesen Bliemch'ngaffee tranken die Sachsen bis zur Franzosen- Zeit. Als nämlich 1806 die Franzosen in Leipzig einrückten und "Moka faut" in den Tavernen verlangten, da blieb den Sachsen nichts, aber auch gar nichts weiter übrig, als sich von ihrem Bliemch'ngaffee langsam zu verabschieden und das Gebräu aus Malz- mit Zichorie versetztem Kaffee mitzutrinken. Nun kann aber ein Sachse kein Französisch- sprechen und darum nannte man das Gesöff fortan Muggefukk. Und so wurden die Sachsen fortan wegen ihrem geliebtem Bliemch'ngaffee und ihrem Muggefukk zu den wahren Kaffeesachsen.


(copyright by Titus & sponsored/edited by Schini)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
„Es ist schwer zu sagen, wie oft die Sachsen überwunden und gedemütigt dem König sich unterwarfen, die Befehle auszuführen versprachen, die verlangten Geiseln ohne Zögern stellten, die Gesandten Gewaltboten aufnahmen, öfters so gezähmt und mürbe gemacht, dass sie den Götzendienst aufzugeben und das Christentum anzunehmen sich verpflichteten. Aber ebenso eilig, wie sie dies zu tun bereit waren, brachen sie auch immer ihre Versprechen, so dass nach beginn des Krieges kaum ein Jahr verstrich ohne solche Sinnesänderung zu bringen.“

Einhard, Biograph Karls des Großen
 
Diese Frage ist eigentlich geklärt. Ich bin jetzt nicht so firm drin, aber so weit ich weiß wurden nach der 1. Unterwerfung alle sächsisches Fürsten und Herzöge zu einer Versammlung geladen, um das Reich anzuerkennen. Es kamen alle Fürsten, aber um Widukind sammelten sich die die sich fürs Weiterkämpfen entschieden hatten. Dann folgte ein jahrzehntelanger Guerillakrieg in Alt(Nieder)sachsen.
 
Ich das hier auf einer Homepage gefunden, ich weiss aber nicht wie wissentschaftlich es ist:

"743 Pippin der Kleine führt Krieg gegen die Sachsen. Er gewinnt den Krieg, da die Sachsen untereinander im Streit liegen. Die Eintreibung des Zehnten war nicht besonders streng.

747 kamen die Franken mit einem 100.000 Mann Heer nach Ohrum und schlugen ein festes Lager auf. (Metzer Annalen). Zur Schlacht kam es nicht. Die Römer und Franken zogen auf den alten germanischen Helwegen ( heile ganze Wege) die durch das ganze Land führten. In unserer Feldmark liegt der Deiweg (Volksweg). Der Weg ist in Fragmenten von Minden an der Weser her noch feststellbar und führt weiter in Broistedter Feldmark, Hallendorf, Engelnstedt und Heerte. (Karte hierzu beifügen!)
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 5.


772 Karl der Große führt Krieg gegen die Sachsen. Mit der Zerstörung des heiligen Baumstamm, die Irminsul macht er die Sachsenkriege zu Religionskriegen. In wechselhaften Kriegserfolgen kommt Karl auch zur Zwangstaufe von 3000 Sachsen bei Ohrum.

775 Grausamer Feldzug gegen die Sachsen, die durch die noch immer stattfindende Abwanderung auf die britische Insel an Volkskraft verloren hatte.

777 Die hochadligen Sachsen unterwerfen sich auf dem Reichstag zu Paderborn, es findet eine Massentaufe statt, wie sie Karl häufig durchführt. Das einfache Volk versteht das nicht, aber „Karl bekämpft diese ihren Göttern opfernden Sachsen, indem er sie unblutig christianisiert oder blutig auf sakrale Weise abschlachtet“
45) Heer, 95 in Reppner Der Führer Widukind flieht nach Dänemark.

778 Widukind stößt bis Köln vor und plündert Kirchen und Klöster. Der sächsische Hochadel, der um seinen Großgrundbesitz bangt, geht zu den Franken über.

780 Karl sammelt sein Heer unterhalb des Hornberg bei Hornburg an der Oker nach der Zwangstaufe von 3000 Sachsen im Vaddernlok bei Ohrum.



Die Schlacht am Süntel 782
Der Sachsenherzog Widukind besiegt Karl den Großen

Erdal Bilderreihe129 Bild 5

782 Karl zieht gegen die slawischen Sorben. Das zurückkehrende fränkische Heer wird im Süntelgebirge fast vollkommen von Widukind vernichtet. Karls Rache: 4500 vom sächsischen Hochadel ausgelieferte „rebellische“ Sachsen sollen nicht durch den Henker, sondern durch Karls eigene Mannen bei Verden enthauptet worden sein.
>> Karl der Sachsenschlächter.

782 Die fränkische Grafschaftsverfassung wird eingeführt. Fränkische und getaufte sächsische Adlige sind seine örtlichen Vertreter diese stattet er mit der Gerichtsbarkeit aus. (Berel gehörte jetzt zur Grafschaft am Ries ???) , die ihren Namen nach der alten Gerichtsstätte im Bereler Ries hatte. Aus dieser Zeit sind keine urkundlichen Belege auffindbar.
Grafen sind Beamte, die nach gemischt römischen und fränkischen Recht Niedersachen verwalten mussten. Hier in der Gegend lag die Asselburg bei Burgdorf (vermutliche einst eine Stätte alten Götzendienstes).
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 7

Der aus Lesse gebürtige Mittelschullehrer Maasberg in Wolfenbüttel hat seine Forschungstätigkeit den Feldmarken im Kreise Wolfenbüttel zugewandt. Für die Dörfer Bettrum, Burgdorf, Grasdorf, Groß- und Klein Himstedt, Luttrum, Nord- und Hohenassel, Rhene, Söhlde, Wartjenstedt, Westerlinde haben eine Zweihörigkeit, die sonst in der Nachbarschaft nicht oder doch in ganz unbedeutendem Maße vorkommt. In allen diesen Ortschaften gehören Höfe und Ländereien in größerer Zahl sowohl dem späteren Herzog von Braunschweig als auch dem Bischof von Hildesheim oder dem Domkapitel in Hildesheim oder den Hildesheimschen Äbten. Diese Dörfer umfassen das Gebiet der Grafen von Assel, sie hatten hier Gewalt und Recht der karolingischen Grafen, und übten beides aus, soweit es ihnen unter den sich verändernden Zeiten möglich war.
Chronik Söhlde, Pastor Ernst Bertheau, 1930 Seite 11. Suche zu Berel bei Maasberg fehlt noch.

783 weitere Feldzüge gegen die Sachsen finden statt.

785 Widukind unterwirft sich in der Pfalz Attigny bei Reims.

793 Aufstand der Sachsen. Ein fränkisches Heer wird bei der Überquerung der Weser niedergemacht. Der Angelsachse Alkuin erklärte: „Dieser Aufstand erfolgte wegen der Härte des Klerus beim Eintreben des Zehnten“.
47) Heer, 102 Reppner

794 Karls Heer durchzieht und verwüstet das Sachsenland nach jeder Richtung. Er wendet die „Pazifizierung“ die zwangsweise Umsiedlung an. Sächsische Adlige denunzieren „unzuverlässige Elemente“, die verschickt werden.

802 Karl lässt das Sachsenrecht aufzeichnen. Lex Saxorum. Zusätzlich wird auch wieder festgelegt ,dass zu jeder Kirche die dazugehörigen Einwohner einen Hof und 2 Hufen Land zu schenken und je 120 Männer dem Pfarrer einen Knecht und eine Magd zuzuweisen haben. Am drückendsten ist jedoch die nochmals erhobene Forderung, dass allen den zehnten Teil ihrer Einkünfte den Kirchen und Priestern zu schenken haben, „sowohl Edle, als Freie, als Hörige. Jeder Christ gebe danach, was ihm Gott gegen, zurück“ 49) Behm, 18 in Reppner.

Dieser Zehnte wurde seit 785 über tausend Jahre lang entrichtet.

804 10.000 Sachsen werden zerstreut nach Franken und Gallien umgesiedelt. Siehe Sachsennamen in Schwaben und Franken. Die Todesstrafe wird durchgeführt, wenn heidnische Bräuche weiter verfolgt werden. „Christentum oder Tod.“


Quelle:
http://www.berel-am-ries.de/seiten/Chronik/Forschungen-bis-808-nChr/Forschungen-808.htm
 
Mercy schrieb:
Das stecken wir besser in unsere Märchenkiste.

Jetzt kommt was nicht aus der Märchenkiste:

715 fielen die Sachsen in das Land der Chattuarier (Land an der unteren Ruhr) ein. Diese waren aber den Franken tributpflichtig. Daraufhin griff Karl Martell die Sachsen an und zog plündernd und brennend bis zur Weser. Im folgenden Jahr taten die Sachsen dasselbe im Frankenland.

738 kam es zum großen Heerzug von Martell gegen die Sachsen. Die westlichen Sachsen wurden daraufhin tributpflichtig.

741 übernahmen Martells Söhne Karlmann und Pippin III. als Hausmeier die Regierung des Frankenreichs.

748 Pippin III. zog von Thüringen aus nach Norden in das Sachsenland (bis nach Schöningen bei Helmstedt). Es kam aber zu Friedensverhandlungen und der Auslieferung des fränkischen "Überläufers" Grifo.

751 Pippin III. wird zum fränkischen König geweiht.

753 Pippin III. kämpft wieder gegen die Sachsen und kommt bis Minden. Danach Friedensverhandlungen. Aber nachdem die christlichen Missionaren von den Sachsen nicht akzeptiert wurden, kam es 758 wieder zum Krieg (diesmal hatten die Sachsen aber eine Kette von Wallbefestigungen angelegt).

768 starb Pippin III und seine Söhne Karlmann (der früh verstarb) und Karl der Große erbten sein Reich undTitel.

772 Nach 14Jahre Ruhe greift Karl der Große die Sachsen an, nachdem die Sachsen ins Land der Chatten (unter fränkischer Oberhoheit) eingefallen sind. Die Sachsen weichen zurück und Karl d.G. erobert die Eresburg und zerstört 3tagelang die Irminsul.

775 Nachdem die Sachsen die fränkischen Besatzungtruppen vernichtet haben und den Italienfeldzug der Franken ausgenutzt haben, kommt Karl d.G. wieder ins Sachsenland. Die Hohensyburg, Iburg und die Eresburg werden erobert. Der Feldzug geht bis an die Oker (Grenze zwischen Nordsachsen und Thüringen).

776 die Sachsen machen weiterhin Randale. Zunehmend geht der Widerstand von den freien sächsischen Bauern aus. Als Anführer tritt hier schon Widukind in Erscheinung. Der sächsische Adel akzeptiert zunehmend das Christentum. Widukind flüchtet bei Gefahr nach Dänemark.

778 Karl d.G. zieht nach Spanien und Widukind greift wieder an. Der Feldzug geht bis Koblenz und Fulda. Christliche Einrichtungen werden zerstört. Ein Frankentrupp wird nach Norden geschickt und die Sachsen werden geschlagen. Ein Jahr danach greift Karl d.G. wieder die Sachsen an.

Das geht jetzt eigentlich jedes Jahr so weiter, z.B. Widukind mit den verbündeten Friesen....
Das Blutbad von Verden ist zweifelhaft. Einerseits wird berichtet, daß nur eine Handvoll Rädelsführer hingerichtet wurden, andererseits sollen es tatsächlich 4.500 gewesen sein (höchstwahrscheinlich viele erklärte Heiden).

Im Grunde hat es nur 2 große Schlachten zwischen Sachsen und Franken gegeben und zwar im Jahre 783 bei Detmold (gegen die Enger) und Osnabrück (3tagelang gegen Widukind).
Es ging aber immer weiter mit sächsischen Überfällen. Allerdings war Widukind schon fast 60Jahre alt und mußte bedingt durch eine Rückenwirbelverletzung auf das Pferd gehoben werden. Da war dann für ihn endlich Schluß und er ließ sich unterwerfen und taufen.
Der säschische Widerstand erlahmte, ging aber weiter.
Der säschisch/fränkische Krieg dauerte 32Jahre! :motz:

814 starb Karl der Große.
 
askan schrieb:
782 Karl zieht gegen die slawischen Sorben. Das zurückkehrende fränkische Heer wird im Süntelgebirge fast vollkommen von Widukind vernichtet.

Das war die schwerste Niederlage der Franken gegen die Sachsen. Die Franken verloren 2Königsboten (Adalgis und Gailo), 4Grafen und 20Edle und etliche Krieger.

Allerdings weiß man wiederum nicht, wo das passiert ist. Einige behaupten das Dachtelfeld, andere bei Sedemünder....dann gibt es den Blutbach in der Nähe von Hessisch Oldendorf, der sich vom vielen Blut rot gefärbt haben soll. Allerdings dient der Schauplatz auch für den Angriff der Germanen unter Arminius gegen den Bataverführer Chariovalda (Idistavisoschlacht der Germanicus-Feldzüge).

Im Mittelalter wurde die Bezeichnung "Suntal" auch für das Wiehen- und Wesergebirge verwendet. :yes:
 
Cherusker schrieb:
Jetzt kommt was nicht aus der Märchenkiste:

Der säschische Widerstand erlahmte, ging aber weiter.
Der säschisch/fränkische Krieg dauerte 32Jahre! :motz:

814 starb Karl der Große.
Am Ende aber waren auch die Sachsen im Reich integriert. Zwar hatte Karl mit der "Capitulatio in partibus Saxorem" (782 oder 785) auf Jahre hinaus ein hartes Standrecht begründet, das er 797 milderte und 802 durch die "Lex Saxonia" ablöste. Mit dieser neuen Rechtsordnung ergänzten und durchdrangen sich fränkisches Reichsrecht und traditionelles sächsisches Stammesrecht.
Widukinds Nachkommen förderten maßgeblich die Christianisierung Sachsens. Mathilde, die zweite Gemahlin König Heinrichs I., entstammte dieser Familie. Es sprich für Karls politische Weitsicht, daß er die Zwangsherrschaft so bald wie möglich wieder aufhob. Die Sachsen konnten auf diese Weise neben den Franken zum zweiten Reichsvolk werden. Das ändert aber nichts an der Brutalität, mit der sie ins Frankenreich hineingezweungen wurden. (Friedrich Prinz)
 
Eine Sachsensiedlung - aus aktuellem Anlass

Vor 846 Jahren gründete der Sachsenherzog Heinrich der Löwe die heutige bayrische Landeshauptstadt München. Er errichtete bei den Isarinseln eine Brücke um von den anfallenden Zöllen für den Salzhandel zwischen Reichenhall und Augsburg zu profitieren. Die Salzhändler nutzen jedoch weiterhin bevorzugt die bischöfliche Brücke des Otto von Freising in Höhe des heutigen Stadtteils Unterföhring, weshalb der Welfe zu pragmatischeren Mitteln griff: Heinrich der Löwe ließ die bischöfliche Isarbrücke kurzerhand abreißen und leitete die Verkehre der Salzstraße über seine Brücke um. Zugleich verlegte er den in Föhring stattfindenden Markt kurzerhand an seine Brücke; die ersten Händler ließen sich dort nieder. Otto von Freising legte zwar umgehend Einspruch bei Kaiser Friedrich Barbarossa ein, dieser entschied aber am 14. Juni 1158 im Augsburger Schiedsspruch zugunsten Heinrich des Löwen. Zudem wurde der neu entstehenden Siedlung „Munichen“ das Markt- und Münzrecht bestätigt und bereits im Jahr 1175 erhielt München die Stadtrechte.

In diesem Sinne - Happy Birthday München! :king:
 
Hallo,
um das Jahr 1000 gab es wohl kaum noch irgendwelche genauen Stammeszugehörigkeiten in den Gebieten des heutigen Bundeslandes Hessen. Das war nach ca. 500 Jahren Zugehörigkeit zum Frankenreich wohl nicht mehr aktuell. Auch die sächsichen Gebiete waren ja um 530 schon dem Frankenreich angegliedert. Der sogenannte Sachsenkrieg, war wohl eher die entgültige Durchsetzung der erstarkten Königsgewalt in Form der Christianisierung. In Thüringen gab es da weniger in den sächsischen Gebieten mehr Wiederstand.
 
Das das fränkische Heer durch das Süntelgebirge zog, zeigt ja gerade, daß dies zum Reich gehörig war. Die Unruhen und Abspaltungsbestrebungen der einzelnen Herzöge, sei es in Bayern in Thüringen, speziell im Hassegau oder in Westfalen sind in dieser Zeit keine Seltenheit. Doch waren es, wie Widukind z.B. eben fränkische Herzöge in fränkischen Provinzen. Die einzelnen slawischen Stämme waren in dieser Zeit mal auf der einen, mal auf der anderen Seite, mal kämpften sie mit den fränkischen Herzögen in Thüringen gegen die Zentralgewalt des Frankenreichs, mal mit dem fränkischen Heer gegen die Herzöge in Thüringen und im Hassegau. Schon unter Pippin gibt es große Ansammlungen von planmäßig umgesiedelten Slawen ins Reichsgebiet, z.B.an der Werra um Gerstungen und Eschwege.
Die Schlachten zwischen Franken und Thüringern im ersten Drittel des 6. Jh. fanden vorwiegend in den Gebieten westlich und nördlich des Harzes statt. Nur eine größere Schlacht fand an der Unstrut statt.
 
Strupanice schrieb:
Das das fränkische Heer durch das Süntelgebirge zog, zeigt ja gerade, daß dies zum Reich gehörig war. Die Unruhen und Abspaltungsbestrebungen der einzelnen Herzöge, sei es in Bayern in Thüringen, speziell im Hassegau oder in Westfalen sind in dieser Zeit keine Seltenheit. Doch waren es, wie Widukind z.B. eben fränkische Herzöge in fränkischen Provinzen. Die einzelnen slawischen Stämme waren in dieser Zeit mal auf der einen, mal auf der anderen Seite, mal kämpften sie mit den fränkischen Herzögen in Thüringen gegen die Zentralgewalt des Frankenreichs, mal mit dem fränkischen Heer gegen die Herzöge in Thüringen und im Hassegau. Schon unter Pippin gibt es große Ansammlungen von planmäßig umgesiedelten Slawen ins Reichsgebiet, z.B.an der Werra um Gerstungen und Eschwege.
Die Schlachten zwischen Franken und Thüringern im ersten Drittel des 6. Jh. fanden vorwiegend in den Gebieten westlich und nördlich des Harzes statt. Nur eine größere Schlacht fand an der Unstrut statt.

Zu diesem Thema habe ich etwas im Thread "Stamm der Chatten" geschrieben. Dort habe ich die Schlacht zwischen Franken und Sachsen gegen die Thüringer im Ablauf beschrieben.

Das Süntelgebirge war Sachsengebiet und wurde erst von Karl dem Großen erobert.
 
Hallo Cherusker,

das mit dem Süntelgebirge sagst Du, bzw. die bekannten 3 "sächsischen" Überlieferungen und deren späteren Abschriften gehen davon aus, ohne es genau zu definieren. Welcher historische Beleg aber beweist, daß es wirklich zu dieser Zeit "Sachsengebiet" war, bzw. welcher Fakt lässt darauf schließen?

Gruß
Andrei
 
Festzuhalten bleibt, dass die Franken wohl anspruch auf diese Gebiet erhoben, aber nicht in der Lage waren es zu kontrollieren. Wie sagt Clausewitz schon. "Ein Gebiet ist dann erst erobert, wenn man in der Lage ist, es militärisch zu besetzen". Dass war anscheinend niucht der Fall, sonst hätten die franken nicht durch Widukind diese Niederlage erlitten. :rolleyes:
 
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