Sammelthread: historische Serien

Kenne irgendwie keine guten Serien. Was ich als Jugendlicher toll fand, scheint mir heute irgendwie plump oder billig gemacht. Früher gab es ne Menge Abenteuerserien auf RTL2, sowas wie "Scharfschützen" (Sharpe). Mit den modernen Formaten kann ich irgendwie nix anfangen. Denke mal, dass das Problem darin liegt, dass man bei historischen Stoffen oft Schlachten und sowas erwartet. Ausnahmen sind literarische Stoffe, die dann aber auch eher als typische BBC Miniserie oder sowas daher kommen. "City of Vice" und sowas hat mich aber bisher nicht überzeugen können.
 
"Vikings"...wer sich an den Fantasyoutfits nicht stört.

"Borgia" (die ZDF Serie, nicht dier andere)
 
"Vikings"...wer sich an den Fantasyoutfits nicht stört.

"Borgia" (die ZDF Serie, nicht dier andere)

Vikings hatte einige gute Ansätze besonders in den ersten Folgen, es wurden auch stimmige Themen wie die frühen Christen im Norden aufgegriffen. Leider hielt dies für mich dann nicht sehr lange vor, und im Gesamten erinnert es mich vom Niveau doch zu sehr an "Xena" oder ähnliches.
 
Vikings hatte einige gute Ansätze besonders in den ersten Folgen, es wurden auch stimmige Themen wie die frühen Christen im Norden aufgegriffen. Leider hielt dies für mich dann nicht sehr lange vor, und im Gesamten erinnert es mich vom Niveau doch zu sehr an "Xena" oder ähnliches.
Ich habe bei den Szenen, die ich sah, immer gedacht, das soll halt als Illustration zum Tabletop-Game Saga dienen. =)
 
Ich habe bei den Szenen, die ich sah, immer gedacht, das soll halt als Illustration zum Tabletop-Game Saga dienen. =)

Ich kenne zwar Saga nicht, aber in der Tat ist das Problem, oder die verpasste Chance, der Serie, dass sie sich zu sehr an der "High Fantasy" orientiert. Magier und Drachen gibt's zwar nicht, aber von der ganzen Stimmung her ist es "Game of Thrones" mit historischem Setting - ohne annähernd so gut zu sein wie "Game of Thrones".
 
Man schaue sich heute abend statt dem Bayern-Spiel ab 20:15 auf Arte *Blutspur durch Frankreich* an
Soviel zur Fama der HIAG. die waffen-SS sei ein normaler Kampfverband gewesen
 
Erster Weltkrieg:
"Deadline Gallipoli" beleuchtet die Schlacht aus der Sicht von vier unterschiedlichen Kriegsreportern als Teil der Landungstruppen im Kampf gegen das Osmanische Reich
 
Ich habe mich gestern mal in "Blood River" von 2023/24 gewagt.

Die Serie läuft auf arte, umfasst 4 Folgen und soll angeblich 1837 spielen. Mit Igor van Dessel (L'échange des princesses) und Antoine Reinartz gibt es einen durchaus ansehnlichen Cast. Aber schon Folge 1 ist super langweilig und regelrecht mickrig ausgestattet.
Auffällig ist bei der Ausstattung, dass die Hugenotten einfach aussehen wie mach sich die Buren in den Burenkriegen vorstellt. So hat eine der Hauptfiguren einfach ein Patronengurt wie man das von Mexikanern kennt für so großkalibrige Gewehre wie MGs, hat dann aber eine Steinschlosspistole mit der er, nachdem er einen Sklaven ermordet hat und seinen einzigen Schuss verballert die anderen Sklaven bedroht (also mit einer leeren Pistole erschreckt man doch keinen). Überhaupt wirkt vieles surreal. Da sind auch die Kostüme wie Sakkos, die nach spätem 19.Jh. aussehen und die Planwagen, die man so eben auch aus einschlägigen Filmen kennt.
Ich finde, dass die Serie einfach zu billig aussieht. Der Konflikt, der sich zwischen dem Zulu-König und einem seiner Gefolgsleute anbahnt, noch am spannendsten; der Rest hat mich total kalt gelassen.
 
... hat dann aber eine Steinschlosspistole mit der er, nachdem er einen Sklaven ermordet hat und seinen einzigen Schuss verballert die anderen Sklaven bedroht (also mit einer leeren Pistole erschreckt man doch keinen).
Das Nicht-nachladen von einschüssigen Vorderladern triggert mich regelrecht, ich neige zum abschalten.*
Das letzte mal fiel mir das bei einem sonst gut gemachten Film über Andreas Hofer auf.

* auch ganz schlimm:
rückstossfreie Kanonenschüsse
 
Ich kann sehr die Mini-Serie Chernobyl(2019) über die Explosion des Vladimir Lenin Kernkraftwerkes empfehlen.
Die Serie schafft es, unfassbar gut das Entsetzen im Jahre 1986 in der Sowjetunion rüberzubringen.
Chernobyl hat exzellente Kritiken bekommen - Und ich kann das bestätigen.

Düster und sehr spannend, von Anfang bis Ende.
Bewegt, schockiert, macht einen fassungslos.


Danach sieht man Kernenergie mit anderen Augen.


Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Favoriten was historische Serien betrifft sind I Claudius u. a. mit Derek Jacobi in der Titelrolle und Brian Blessed als Augustus.
Die Serie das war Kammerspiel vom Allerfeinsten mit soliden britischen Schauspielern, die mit großer Brillanz das Stilmittel des "underacting" und overacting einsetzten.

Meine Lieblingsszene ist die zwischen Tiberius und seinem Astrologen Thrasyllus. Tiberius ist kaltgestellt, sitzt auf Rhodus und Thronerben sind Tiberius Großneffen Gaius und Lucius. Thrasyllus hat Tiberius sehr günstige Horoskope gestellt, doch der ist sauer, traut Trasyllus nicht. Statt sein eigenes Horoskop sieht er sich das von seinem Astrologen an, und Tiberius hat bereits beschlossen, Thrasyllus die Klippen runterzuschmeißen.

Im allerletzten Moment trifft aber ein Schiff ein, dass Tiberius die Nachricht bringt, dass sein Großneffe bei einem mysteriösen Bootsunfall, bei dem Livia die Hand im Spiel hatte ums Leben kam und Tiberius da alle Prätendenten tot sind, auch Lucius Caesar ist inzwischen tot und Tiberius darf nach Rom zurückkehren.

Auf die Trauernachricht brechen Tiberius und sein Astrologen in schallendes Gelächter aus- klasse die Szene!

Mein anderer Favorit ist Boardwalk Empire. Die Serie spielt während der Prohibition in Atlantic City, und die Serie beschäftigt sich mit dem Aufstieg von bekannten Mobstern wie Lucky Luciano, Arnold Rothstein, Al Capone und andere, vor allem aber um Enoch "Nucky" Thompson, der erkennt, dass die 1920 eingeführte Prohibition eine riesige Chance für die organisierte Kriminalität ist.
 
Mein anderer Favorit ist Boardwalk Empire. Die Serie spielt während der Prohibition in Atlantic City, und die Serie beschäftigt sich mit dem Aufstieg von bekannten Mobstern wie Lucky Luciano, Arnold Rothstein, Al Capone und andere, vor allem aber um Enoch "Nucky" Thompson, der erkennt, dass die 1920 eingeführte Prohibition eine riesige Chance für die organisierte Kriminalität ist
Da habe ich gerade, dank deines Hinweises, die 1. Staffel zu Ende gesehen und mit der 2. angefangen. Alles in allem nicht schlecht, aber so ein paar Unstimmigkeiten sind mir aufgefallen:
Da sitzt der weiße "Nucky" mit dem schwarzen Mr. White zusammen in einer Zelle. Nucky kommt aus Kaution raus. Etwas später muss Mr. White umziehen, weil es eine "weiße Neubelegung" für seine Zelle gibt; "Rassenmischung" sei nicht ok; und er kommt in einen Haftraum, wo nur Schwarze sitzen.

Dann werden in der Serie Iren mit Kilts und Dudelsack in Verbindung gebracht, was ich auch nicht nachvollziehen kann. Klar, gibt es in Nordirland eine schottische Tradition, die sich jedoch eher nicht für die irische Unabhängigkeit eingesetzt hat, sondern royalistisch war und ist. Dann wird auch noch vorausgesetzt, dass eine Irin, die Anfang des 20.Jahrhundert in die USA ausgewandert ist, zwangsläufig gälisch kann. Anders als heute, als Gälisch in Irland in der Schule (als Fremdsprache) gelehrt wird, war die Anzahl der Gälischsprechenden in dieser Zeit zwischen der großen Hungersnot 1848 und der Unabhängigkeit 1921 am niedrigsten.

Jimmys Rolle im 1.Weltkrieg ist bis jetzt sehr undurchsichtig. Er schreibt seiner Frau/Verlobten nicht, weil er denkt, er stirbt soundso. Sie kann ihm ebenfalls nicht schreiben; sie wisse nicht wohin. Die Postzustellung sollten doch die American Expeditonary Forces halbwegs bewerkstelligen können.
Bislang kam auch nicht raus, dass Al Capone gar nicht im 1.Weltkrieg gekämpft hat, sondern nur so getan hat als ob. Aber wer weiß, vielleicht klärt sich das ja noch im weiteren Verlauf. Danke jedenfalls für den Serientipp.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben