Sammelthread, kurze Hinweise zu laufenden Sonderausstellungen

Rund um die Schöninger Speere -
werde ich mir auf jeden Fall ansehen, wenn sie hier sind:

Die Schöninger Speere — Mensch und Jagd vor 400.000 Jahren

Ich war gestern auf Einladung zur Eröffnung; seit heute ist die Ausstellung im Niedersächsischen Landesmuseum offiziell für alle zugänglich. Es lohnt sich, sie zu besuchen.

Die etwas futuristisch anmutende Ausstellungsarchitektur verträgt sich durchaus mit den 400.000 Jahren alten Fundstücken. Homo erectus liegt dort wie auf dem OP-Tisch. Die Speere wurden zuvor mit einem Computertomographen untersucht, um Erkenntnisse über die innere Struktur der Hölzer zu erhalten. Zudem wurde mit der "Rapid Prototyping"-Technik ein Kunststoffreplikat eines Speeres gefertigt. Zu sehen sind aber die Originale, die in mit Wasser gefüllten Spezialvitrinen zu schweben scheinen.

Zitat aus dem Flyer:
Die Speere sind die bislang ältesten vollständig erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit und haben durch ihre Entdeckung das wissenschaftliche Bild des europäischen Urmenschen grundlegend verändert. Mit den technisch perfekt gearbeiteten Wurfwaffen, die mit heutigen Wettkampfspeeren vergleichbar sind, ging der späte Homo erectus aktiv auf die Jagd. Der Fundplatz Schöningen zeigt, dass der Mensch damals kein Aasfresser mehr war und dass er sich innerhalb einer Gruppe verständigen und planerisch handeln konnte. Der Homo erectus verfügte demnach über kognitive Fähigkeiten, die die Fachwelt bisher selbst dem viermal jüngeren Neandertaler abgesprochen hatte.
Weshalb die sorgfältig hergestellten Speere dort zurückgelassen wurden, wird ewig ein Rätsel bleiben...
 
100.000 Jahre Sex

Es fällt schwer, aus dieser Vorlage keinen Kalauer abzuleiten, der etwas über die erotische Leistungsfähigkeit des modernen Mannes aussagt. Dennoch soll an dieser Stelle darauf verzichtet werden.
Dem vollen Ausstellungstitel ist zu entnehmen, dass es sich um eine »archäologische Ausstellung über Liebe, Lust und Fruchtbarkeit« handelt.
Dass sich Archäologen und Erotik nicht generell ausschließen, weiß man ja spätestens seit Harrison Ford in Indiana Jones, einen weiteren Beweis bietet die neue Schau im Landesmuseum. Trotzdem sollten sich die Besucher bewusst sein, dass sie keine historische Erotikmesse erwartet.

Stadtgespräch | Rheinisches Landesmuseum Nach Konstantin: 100.000 Jahre Sex
 
am Samstag wurde in Rosenheim eine Ausstellung eröffnet:

Haus der Bayerischen Geschichte - Adel in Bayern


ich war mit meinem Freund in der Ausstellung in Rosenheim - es ist interessant und auch liebevoll gemacht. Es wird ein Überblick über die Adelszeiten in Bayern gezeigt. Wer es zeitlich einrichten kann, sollte unbedingt die Kombitour Rosenheim/Hohenaschau nehmen.
Das Schloss Hohenaschau liegt wunderschön und es lassen sich einige Ausflüge ins Umland unternehmen.

Ausstellungsorte


(Unzufrieden waren wir mit der Beschriftung und einzelnen Erklärungen, hätte deutlicher gestaltet werden können.)
 
König genehmigt Promotion

... titelt die Mitteldeutsche Zeitung gestern und berichtet über die Eröffnung einer Ausstellung im Löwengebäude der Universität in Erinnerung an Dorothea Christiana Erxleben, der ersten Frau mit Doktortitel.

Als erste Frau in ganz Deutschland legte Frau Erxleben am 06.Mai 1754 an der Uni Halle ihr Examen im Bereich Medizin ab und promovierte wenig später ebenfalls an der Alma Mater der Saalestadt.
Halle sei damals die fortschrittlichste deutsche Universität gewesen," auch das war eine Voraussetzung für den Einzug der ersten Frau in den Hörsaal"

Halle-Forum.de | Online-Zeitung aus Halle (Saale): Kunst und Kultur: Erxleben-Ausstellung in Halle (Saale)
 
Kommern Rheinisches Freilichtmuseum 22.-25.Mai 2008

Etwas spät kommt mein Tipp für die Ausflügler über Fronleichnam, aber besser als ganz verpasst:

"Die Preußen kommen" Gespielte Geschichte im Bergischen Land Anno 1814

Wo? Im "Rheinischen Freilichtmuseum Kommern - Landesmuseum für Volkskunde Kommern".
Die Darstellung wird sich allerdings auf die Baugruppe "Bergisches Land" konzentrieren.

Wann? 22. bis 25. Mai 2008.

Was gibt es zu sehen? Die Darstellung des Lebens auf dem Lande um 1814 unter spezieller Berücksichtigung des historischen Hintergrundes, nämlich dass Napoleon gerade geschlagen wurde und die von Napoleon abhängigen Staaten Kgr. Westphalen und Großherzogtum Kleve und Berg zusammenbrachen. Die Preußen gewannen daraufhin ihre Rheinprovinzen hinzu, wo schon bald die westphälische Landwehr z.B. ausgehoben wurde. Es wird also diese Aushebung ebenso dargestellt, wie das bäuerliche Leben und das der dienstbaren Leute, der Oberschicht wie des Handwerkers drumherum.

http://www.ingenieurgeograph.de/Living_History/Material/LeporelloFARBE_IGHAKommern-5-2008.pdf

(Und ganz im Vertrauen: ich werde auch dort sein.)
:cool:
 
Abegg-Stiftung Riggisberg Kostüme des 16. bis 18.Jh. 20.04.-02.11.2008

"Bürgerstolz und Fürstenpracht, Kostüme des 16. bis 18.Jahrhunderts"

Wer schon Ausstellungen in Riggisberg kennt, weiß dass hier v.a. besondere Schmuckstücke europäischer Sammlungen ausgestellt werden. Mich selbst faszinierte bereits eine Ausstellung zu Textilien, wobei der Schwerpunkt auf dem Mittelalter und der Spätantike lag.

Interessant klingt auch bei der vorliegenden Ausstellung, was wohl präsentiert wird, nämlich in Riggisberg restaurierte Stücke aus Dresden und Darmstadt.
Ich selbst bin jedenfalls darauf gespannt, da gerade in der Rüstkammer Dresden (direkt bei der Gemäldegallerie) keine Textilien ausgestellt wurden und ich die famosen Dresdener Stücke eher aus ausländischer Literatur statt aus deutscher kenne.


ABEGG-STIFTUNG
 
Schlosshof bis 8. November 2008

Eine scheinbar tolle Ausstellung zur Kleidung gibt es auch auf Schloss Hof.

Es handelt sich um die Präsentation
"Mode im 18.Jahrhundert"

:: Kaiserliche Festschlösser ::#

Gezeigt werden offensichtlich Stücke sowohl aus Wiener als auch deutschen Sammlungen. Bemerkenswert für mich sind vor allem die Raritäten an Herrenanzügen aus der früheren Zeit des 18.Jh.. :yes:

Leider werde ich selbst es wohl nicht dieses Jahr bis dorthin schaffen.:heul:
 
Lebendige Geschichte in Konz:
"Lebendige Vergangenheit" 11.07.-12.07.2008 im Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof, Konz

http://www.roscheiderhof.de/topframe.html
(links klicken auf "Veranstaltungen"!)
Zu sehen sein wird Handwerk und Leben auf dem Lande im späten 18.Jh., am Beginn der Zeit der Koalitionskriege.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Bauern, Bettler und Soldaten"

Historische Erlebnistage im Freilichtmuseum Kiekeberg

am 23. und 24. August

http://www.ingenieurgeograph.de/a3_flmk_2008_Bauern__Bettler.pdf

oder unter "Veranstaltungen" - "Gelebte Geschichte" in: Freilichtmuseum am Kiekeberg: Gelebte Geschichte 1804

Gezeigt wird der Alltag der Menschen von 204 Jahren. Hinzu kam im Jahre 1804 die Bedrohung in der Gegend durch die wieder aufflackernden Kriege Napoleons gegen England.
1803 rückten die Franzosen ins Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg ein und besetzten dieses. In der Konvention von Artlenburg am 5.Juli 1803 musste das Kurfürstentum gegenüber den Franzosen kapitulieren. Gerade diese Zeit der Besetzung wird in einem der renommiertesten Freilichtmuseen Deutschlands veranschaulicht. Man sieht französische Truppen genauso wie einheimische Bauern oder durchreisende Bürgerliche, wie sie 1804 lebten.
 
Keine Ausstellung, sondern...

Herzlich willkommen
auf der Homepage des 47. Deutschen Historikertages. Das Institut für Geschichte an der TU Dresden lädt Sie herzlich ein, vom 30. September bis zum 3. Oktober 2008 an Europas größtem geisteswissenschaftlichen Kongress in der sächsischen Landeshauptstadt teilzunehmen. Veranstalter ist der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) in Zusammenarbeit mit dem Verband der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD).

http://www.historikertag.de/Dresden2008/
+
http://www.historikertag.de/Dresden2008/index.php/programm
 
Mittelalterliche Gießkunst

"Bild und Bestie. Hildesheimer Bronzen der Stauferzeit" heißt die derzeitige Ausstellung im Hildesheimer Dom-Museum. Noch bis zum 5. Oktober zeigt sie Meisterwerke mittelalterlicher Gießkunst, die einen Bezug zur Domstadt haben, vor allem zur Ausstattung des Doms und zum Domschatz. Die Ausstellung versammelt Werke aus der Petersburger Eremitage ebenso wie aus dem Metropolitan Museum of Art in New York. Sie dokumentieren den Einfluss morgenländischer Kunst auf das Abendland.

NDR 1 Niedersachsen - Programm - Sendungen - Kulturspiegel- Mittelalterliche Gießkunst im Hildesheimer Dom-Museum
 
Ich glaube zwar nicht, dass ich es noch dorthin schaffe, aber empfohlen sei es dennoch.:yes:

"Die königliche Menagerie

Jean-Baptiste Oudry (1686-1755) und das exotische Tierporträt"

In Tübingen findet vom 20.09.2008 bis 04.01.2009 noch die große Ausstellung der Schweriner Oudry-Sammlung statt. Das historische Umfeld und der Anreiz für Oudry diese Werke zu schaffen, sind sicher auch für mehr als nur Zoologen und Kunstliebhaber, sondern auch für historisch Interessierte spannend.

Im Radio habe ich schon viel Lob über die Ausstellung gehört, welches natürlich v.a. von dem Genie des Künstlers selbst rührt, der in einzigartiger Weise verstand, Tiere abzubilden und dabei über das damals übliche Tierbild hinaus zu gehen.

Kunsthalle Tübingen - Die königliche Menagerie
 



"Munih ve Istanbul"

03.12.2008-08.03.2009




„Hier kann jeder unter seinem Feigenbaume und seinem Weinstocke ruhig leben“, schreibt der Rabbiner Isaak Zarfati in einem Aufruf im 15. Jahrhundert aus dem Osmanischen Reich an die jüdischen Gemeinden in Mitteleuropa.

Ausgehend von diesem Brief eröffnet die Ausstellung den Blick auf den exotischen Exilort Istanbul. Was bedeutetet die Flucht von West nach Ost? Vom katholischen München in die muslimische Stadt am Bosporus? Istanbul als toleranter Ort? Als Transitpunkt nach Palästina? Wer suchte und fand von 1933 bis 1945 in Istanbul Exil? Gezeigt werden Lebensgeschichten zwischen München und Istanbul, das Zusammentreffen von Kulturen, geprägt durch die Widersprüche von Verfolgung und Neubeginn.

Ergänzend zu der Ausstellung Stadt ohne Juden – Die Nachtseite der Münchner Stadtgeschichte (24. September 2008 bis 30. August 2009) werden in diesem Ausstellungsjahr drei Orte vorgestellt, die nach den Vertreibungen seit dem Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert Fluchtpunkte wurden: Istanbul (03.12.2008 bis 08.03.2009), Tel Aviv (25.03.2009 bis 07.06.2009) und Washington Heights (17.06.2009 bis 30.08.2009).


Das Ausstellungsprojekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Künstler Via Lewandowsky, Berlin realisiert.

Kuratorin: Jutta Fleckenstein




Jüdisches Museum München: "Münih ve Istanbul"
 
Zurück
Oben