Deswegen lehnte er die Religionen ab oder begegnete ihnen indifferent.
Jemand, der Religion grundsätzlich ablehnte, hätte sich kaum ein Kreuzzugsversprechen abnehmen lassen oder sich zum weltlichen Schutzpatron eines geistlichen Ordens aufgeschwungen.
Da machst du den Mann dann zu etwas, was er dann auch wieder nicht gewesen ist.
Das erzeugte Dankbarkeit, schließlich hätte er auch sie vernichten können.
Das die Deportierten für ihre Deprtation besonders dankbar waren, halte ich für eine ziemlich steile These. Wahrscheinlich hätte er sie vernichten können. Er hätte sie aber auch einfach am angestammten Platz weiterleben lassen können, wie die normannischen Könige vor ihm.
Das Mittelalter mag etwas rauere Sitten gehabt haben, als die heutige Zeit, aber zu unterstellen, dass religiöse Minderheiten in dieser Zeit dankbar sein mussten, wenn man sie nicht mit Stumpf und Stiel ausrottete, ist nun wirklich Unsinn.
Friedrich war nicht grausamer als andere Herrscher, aber er war darin gerecht.
Gerechtigkeit ist eine Frage des Standpunktes. Im Hinblick auf die Grausamkeit überrascht mich dieses Urteil im Übrigen, gemessen daran, wie du an anderer Stelle die Brutalität des Deutschen Ordens im Prussenland verurteilt hast. Wer hatte diesen noch gleich massiv gefördert und ihm diese Territorien zuerkannt?
Selbst wenn Klagen über seine Vasalen kamen, er hielt weiter zu ihnen
Das an und für sich ist kein Nachweis für Gerechtigkeit oder sonst etwas, sondern nur dafür, dass er die Klagen wohl für unberechtigt und das Verhalten seiner Vasallen für in seinem Sinne hielt.
Und delegieren musste er, denn ein so großes Reich ließ sich anders nicht zusammenhalten und verwalten.
Inwiefern unterscheidet ihn das von anderen römisch-deutschen Herrschern des Mittelalters?
Friedrich kümmerte sich um das große Ganze
Friedrich kümmerte sich vor allem um seine Süditalienischen Besitzungen, nördlich der Alpen hielt er sich nur selten auf.
Ich bin nun wahrlich kein Fan der Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts und des Postulats, dass durch die ewige Bearbeitung der italienischen Peripherie die deutschsprachigen Teile des Reiches unter den mittelalterlichen und neuzeitlichen Kaisern vernachlässigt woren wären.
Wenn man aber als Kritik anbringen möchte, dass Probleme im Raum nördlich der Alpen nicht in der Form angegangen wurden, wie das vielleicht notwendig gewesen wäre und dass mit einem Aufreiben in den italienischen Angelegenheiten korrespondierte, dann ist Friedrich II. da einer der heißeren Kandidaten.
Im Sinne des Versuchs die beiden Herrschaften miteinander zu verbinden, war das sicher nur konsequent, ob man aber jemandem, der sich beevorzugt an der südlichen Peripherie aufhielt und nicht in den Norden zog, wenn es nicht unbedingt sein musste, als jemanden charakterisieren kann, der das Große Gannze im Blick hatte, wird man hinterfragen können.
Wie das Beispiel der Templer und Johanniter zeigt, hatte die Exkommunikation auch handfeste Folgen, die bei seinem Kreuzzug hätten tödlich sein können.
Davon dass du das widerholst, wird es nicht richtiger. Auch ohne Exkommunikation wären Templer und Johanniter nicht verpflichtet gewesen Friedrich II. bei seinem Kreuzzug zu unterstützten.
Angesichts der Tatsache, dass Friedrichs Streitmacht relativ bescheiden war und höchst fraglich erscheinen musste, ob sich damit dauerhafte militärische Gewinne hätten erzielen lassen, hätte es auch ganz gute Gründe gegeben ihm die gefolgschaft zu verweigern, wenn er nicht exkommuniziert gewesen wäre.
Friedrich würde nach seinem Kreuzzug wieder verschwinden und seine Truppen zum Großteil mitnehmen, die in der Levante sitzenden Ritterorden mussten auch daran denken, wie sie ihre eigentlichen Aufgaben danach hätten erfüllen können und in diesem Sinne waren sie sicherlich nicht unbedingt an einem Kreuzzug interessiert, der eerstmal alle ausghandelten Kompromisse mit den muslimischen Fürsten zerstören musste, wenn der keine Aussicht auf nachhaltige Erfolge hatte.
was ihn aber im Augen der Kirche nicht zum vollwertigen Kreuzfahrer machte, denn die wollte Blut der Ungläubigen fließen sehen.
Das Blutvergießen dürfte nicht so das Problem gewesen sein, sondern mehr der Umstand, dass durch den Vertrag, den Friedrich schloss, sich die strategischen Positionen der Lateiner in der Levante nicht verbesserten.