Schlacht von Crécy

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Gast

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Hallo

habe eine Frage zur Schlacht bei Crécy!
In verschiedenen Quellen kann man immer wieder Lesen das im Französichen Heer ein großer Teil des Adels gefallen war incl. Johann von Luxemburg und
Rudolf von Lothringen......aber wer war der andere Teil des Adels?
Ich suche so etwas wie eine Liste aus der wenigstens teilweise zu ersehen ist wer dort gefallen ist.
Da dort ein hoher Anteil des Adels um ihr leben kam hatte dies einen grossen Einfluss auf die gesamteuropäische Politik und daher mein Interesse.



Danke und Gruss
 
Hallo! Es gab viele Schlachten bei denen immer wieder teile der Aristokratie / Adlige gefallen sind, und deren plätze wurden ganz schnell wieder von anderen Personen eingenommen,

daher glaube ich nicht , das es, weil nur in Frankreich, deshalb langfristige Auswirkungen europaweit gegeben hat!

Ein beispiel wären z.b. die Schlachten des deutschen Ritterordens am Peipus-See und am Tannenberg, wo die Ritter vernichtend geschlagen wurden.

Mit einer Liste kann ich nicht dienen.

Aber hoffentlich kann dir einer der Fans hier weiterhelfen, viel Glück!
 
Ich denke nicht, das das auf dem gesamten Kontinent erhebliche Auswirkungen, gehabt hat!

Die freien Stellen wurden sogleich von anderen Personen ( Brüder, Väter , Söhne etc.) wieder besetzt.

Sicher wurden auch einige die sich woanders hervorgetan haben in den adelsstand erhoben, und die reihen haben sich wieder gefüllt, bis zur revolution 17 89 !

Mit einer Liste kann ich aber nicht dienen ! Sorry !:red:
 
Bei Crécy sind einige Angehörige des hohen Adels Frankreichs gefallen. Zum Beispiel die Grafen von Sancerre, Blois, Auxerre, Flandern, Roucy und Vaudémont. Und auch der Graf von Alencon, der ein Bruder von König Philipp VI. war.

Europäische Dimensionen hatte wenn überhaupt nur der Tod König Johanns von Böhmen, auf dem nun Karl IV. folgte.

Einen ähnlich hohen Blutzoll forderten nur die Schlachten bei Cambrai (Sporenschlacht 1302) und Azincourt (1414).
 
Zuletzt bearbeitet:
Joinville hat schon einige genannt. Hier noch ein Link zur Übersetzung der Chronik von Froissart, bei der Du ja hoffentlich das erste Kapitel schon duchgesehen hast:

The Chronicles of Froissart

(Ich verstehe es nicht - da gibt es die englische Übersetzung online, aber nicht das lateinische Original. Kapier einer die Onlinewelt...)
 
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war nicht johannes von böhmen blind und ist daher immer mit einem zweiten mann auf einem pferd geritten?ich meine mich auch zu erinnern, das er derjenige gewesen ist, der mit seinem taktischen planungen zumindest halbwegs das bild eines überlegten und ritterlichen führer abgegeben hat (was man von den französischen rittern ja nicht unbedingt sagen kann)
 
war nicht johannes von böhmen blind...

Er war seit 1337 auf einem Auge und seit 1339/40 vollständig erblindet.
Siehe dazu bspw. johann_der_blinde_koenig_von_boehmen_+_1346

... und ist daher immer mit einem zweiten mann auf einem pferd geritten?

Das freilich wohl kaum, denn das Pferd wäre unter der Last zweier entsprechend gerüsteter und zudem körperlich mit Sicherheit nicht schwach gebauter Männer recht schnell ermüdet. Was stimmt - zumindest bzgl. Crecy 1346 -, ist der Umstand, daß er sich festgurten ließ und von einem anderen Ritter aufs Schlachtfeld geleitet wurde (siehe Ausführungen in diesem Beitrag weiter unten).

ich meine mich auch zu erinnern, das er derjenige gewesen ist, der mit seinem taktischen planungen zumindest halbwegs das bild eines überlegten und ritterlichen führer abgegeben hat (was man von den französischen rittern ja nicht unbedingt sagen kann)

Zu Crecy existieren die verschiedensten Legenden - u.a. die der englischen Langbögen als Wunderwaffe.
Was zutrifft, ist der Fakt, daß sich die Ritter auf französischer Seite derart siegessicher waren, daß sie auf gewohnte Art gegen eine günstige Verteidigungsstellung der Engländer anrannten und dabei scheiterten*.
Dabei war der böhmische König jedoch keineswegs überlegter im Handeln als die verbündeten Franzosen, ließ er sich doch dabei sogar am Pferd festgebunden vom Ritter Heinrich Münch von Basel in die Schlacht führen.
* Die französischen Ritter scheiterten - um dies der Vollständigkeit geradezurücken - übrigens nicht, weil sie einfach von den englischen Bogenschützen zusammengeschossen wurden, sondern weil sie sich an deren Stellung bzw. der englischen Verteidigung aufrieben: es gelang ihnen nämlich mehrfach(!), zu einigen hundert(!) Rittern, in die Stellung von etwa 6000(!) Langbogenschützen einzubrechen.
 
Hm, dann hätten sie aus den Schützen eigentlich Frikassee machen müssen...

Das stimmt. Zum Glück für die Langbogenschützen wurden sie aber von ausreichend englischen Gewappneten geschützt, hinter die sie sich bei einem Angriff zurückziehen konnten. Trotzdem gelang es angeblich mindestens einem französischen Ritter (John du Fuselles) durch die gesamte englische Linie zu brechen.
 
Diese Schlacht wird auch des öfteren verklärt dargestellt. Es ist das einzig richtige, wenn Ritter Schützen gegenüberstehen dass diese sofort und ohne Zeitverlust angreifen, das ist das einzige Mittel! Es war also nicht dumm.

Man muss eben die Führungsmöglichkeiten eines Ritterheeres beachten, die sind nahezu Null, dafür ist der Ritter ein viel zu individueller Kämpfer und für diesen Einzelnen ist die entscheidung anzugreifen in diesem Fall richtig.

Aber auch richtige Entscheidungen führen unter manchen Bedingungen zu einer Niederlage.
 
... dann hätten sie aus den Schützen eigentlich Frikassee machen müssen...

Witege war so freundlich, mit seiner Aussage
Zum Glück für die Langbogenschützen wurden sie aber von ausreichend englischen Gewappneten geschützt, hinter die sie sich bei einem Angriff zurückziehen konnten.
darauf hinzuweisen, daß die Bogenschützen ja nicht allein und v.a. ungeschützt auf dem Feld herumstanden.

Zwar kann ich es nicht für Crecy 1346 aus dem Handgelenk heraus spezfizieren, aber für Poitiers 1356 - ergo nur 10 Jahre später - lassen sich diesbezüglich zwei Dinge herausstellen:
1. Die französischen Ritter wurden nicht von den englisch-walisischen Langbogenschützen, sondern von den englischen Schwergepanzerten (men-at-arms) niedergemacht.
2. Die Bogenschützen erzielten überhaupt erst dann einigermaßen Wirkung, als die französischen Ritter nahe genug herangeritten waren und es somit möglich wurde, die Pferde an ihren ungeschützten Stellen zu treffen.

Hier noch einmal der entsprechende Link dazu: Die englischen Bogenschützen - der Langbogen in Wales Schottland bei Crecy Poitiers und Azincourt
 
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