Schwimmen im 18. Jh.

Die meisten bilden sich auch nur ein, nicht schwimmen zu können.
Alle Säuglinge können schwimmen.
Mir musste das keiner beibringen.
Da steckt wohl auch eine psychologische Schwäche dahinter.
Aber wie gesagt, mitten im Meer nützt das ja auch nichts.

Richtig, Säugling können schwimmen. Aber dieses Können geht wenige Monate nach der Geburt verloren, wie Versuche gezeigt haben.
 
[…]stürzten sich viele von ihnen mit Flößen und Brettern ins Meer. Diejenigen, die nicht schwimmen konnten, gerieten in verzweifelte Todesangst. […]Für die, die das nicht konnten, war die Angst noch viel größer, als sie versuchten, sich an Stöcke, Fässer oder Flöße zu klammern, wobei viele von ihnen ertranken, noch bevor sie sie erreichten.

Schmitt, Eberhardt (Hrsg.): Indienfahrer 2. Seeleute und Leben an Bord im Ersten Kolonialzeitalter. In: Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion 7. Wiesbaden 2008.


Wenn dieses Szenario ein heutiges Schiff treffen würde und ein brennendes Schiff ist keine schöne Sache.
Beispiel: Eine dieser Mittelmeerfähren, die schlampig geführt werden und bei einem Notfall absolut nichts funktioniert, diese gerät in Brand und es gibt kein geschultes Personal bei der Evakuierung, dann sieht dieses Bild sicherlich nicht viel anders aus…

Gab es da nicht in den 70igern so einen Fall, wo eine Fähre abgesoffen ist und das noch 20 km vor der Küste und die Leute sind dennoch ertunken?
 
Ich kann mich nur an das Schiff im Hafen von Zeebrügge erinnern, dass noch in der Hafeneinfahrt kenterte, ein Drittel der Besatzung und Passagiere starben.
 
Vielleicht würde sie sich auch darüber ärgern, dass Du falsch antizipierst. ;)

Sieh das nicht so verbissen.
Als ich meinen Rettungsschwimmer machte, sollte ich im Schweriner See einen Plastikteller aus 5 Meter Tiefe holen. Das Wasser war so dreckig, dass ich mich nicht getraut habe, die Augen aufzumachen. Also nicht gefunden.
Ich konnte nur noch punkten, weil ich 30 sec. unter Wasser blieb und wieder auftauchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie lernen heute Kinder schwimmen? Dadurch, dass sie systematisch Schwimmunterricht erhalten, meist schon im Verein vor der Grundschule, spätestens aber dort. Vor dem 19. Jahrhundert gab es aber weder Sportvereine noch ein systematisches Schulsystem mit festem Curriculum.

Damals wird es wohl auf learning by doing (ohne Unterricht) hinausgelaufen sein. So habe ich das übrigens auch gelernt.
 
Ich kann mich nur an das Schiff im Hafen von Zeebrügge erinnern, dass noch in der Hafeneinfahrt kenterte, ein Drittel der Besatzung und Passagiere starben.

Das hat jetzt aber nichts mit Schwimmen können oder nicht zu tun.
Ein Teil der Toten ist nicht mal ertrunken. Wenn ein Schiff kentert, nützt die beste Schwimm oder Fitnesausbildung gar nichts, wenn man in einer Kabine, im LKW oder sonstwo im Schiffsinneren von der Sache überrascht wird. Und selbst wenn man es schafft, mehr als 20 Minuten im Nordseewasser ohne Spezialbekleidung stehen auch nur die wenigsten durch.
 
Dabei sollte man aber nicht vergessen das die meisten Matrosen wohl mit entsprechender Montur ins Wasser gefallen sind.

Ich selber konnte auch schon sehr früh frei schwimmen (zugegen im Schwimmbad, mal im Baggersee), einmal bin ich jedoch mit einem Kanu gekentert und habe da, als ich ein Paddel wieder einsammeln wollte, schnell
gemerkt wie schwer Kleidung werden kann, besonders Schuhe hindern ungemein. Ich hab das Paddel dann Paddel sein lassen und habe mich zurück
an zum Bootssteg gemacht.

Ich denke mir, das Problem dürfte früher die Zeit gewesen sein um, ausser etwas planschen, echtes schwimmen zu lernen.
Dazu noch moralische Bedenken, sich nackt ins Wasser zu
begeben, und die Gefahr von Krankheiten, sei es nur eine Erkältung.
Ohne Handtücher dürfte auch das trocknen relativ schwierig gewesen sein.

Ich kann mit gut vorstellen das Kinder früh dazu angehalten wurden das
Wasser zu meiden, in Verbindung mit einem Märchen. Selbst heute ertrinken
doch noch oft genug Kinder, im Schwimmbad mit Bademeister und den Eltern in Rufweite.

EDIT:
Da fällt mir ein, hat ein römischer General nicht mal seine Germanischen Hilfstruppen
durch die Themse schwimmen lassen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Da fällt mir ein, hat ein römischer General nicht mal seine Germanischen Hilfstruppen
durch die Themse schwimmen lassen?
Die Bataver galten als "Wasserratten". Das war aber nicht im 18. Jahrhundert.

Mir fällt noch Robinson ein, der schwimmend noch allerlei Nützliches aus dem Wrack holte. Wenn es der Regelfall gewesen wäre, dass die Teerjacken schwimmen konnten - in der Südsee mit ihren "Verlockungen" wären sie in Massen desertiert.
 
Richtig, Säugling können schwimmen. Aber dieses Können geht wenige Monate nach der Geburt verloren, wie Versuche gezeigt haben.

Das kann man auch bei den eigenen Kindern beobachten. Wenn 2-4jährige kopfüber in ein 30 cm hohes Wasser fallen, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass sie ertrinken. Null Instinkte, sofort Schockstarre.
 
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