Seekrieg in der Antike,aber wie?

Zur maritimen Kriegsführung gibt es eine interessante Ausstellung in Oxford, die danach in Kopenhagen und Bonn gezeigt werden soll: Exhibition: Storms, War and Shipwrecks: About - Ashmolean Museum

Ausgestellt werden auch die Rammsporne, die wohl nicht ordentlich poliert worden sind, weil da noch die "Reste der Karthager kleben".

Den nannte man Prognatomagister. Der musste immer dafür sorgen, dass der Rammsporn ordentlich poliert wird.


s. Unterwassergrabung: An den Rammspornen kleben noch Reste der Karthager - DIE WELT

Den Prognatomagister hätte man wahrscheinlich Kiel geholt.

Bevor das in irgend einem Fachaufsatz auftaucht. Das sollte ein Witz sein.

Dat is jetzt aber wohl schon im Ausstellungskatalog=).
 
Hab hier mal einen nicht ganz freiwilligen und nicht ganz vollständigen und/oder astreinen Selbstversuch gemacht. Vielleicht ist das Thema dennoch einigermassen analog zu gebrauchen:
Bei unserem Umzug vor ca. 2 Jahren habe ich eines meiner Regenfässer mitgenommen: Rotwein, Holz, zuvor bereits ca. weitere 2 Jahre in Gebrauch und frei von (für mich wahrnehmbaren) Rotweinresten.
Dieses Fass stand mit aufgelegtem, aber nicht dichtem Deckel unangeschlossen im Garten rum.
Als ich es jetzt anschließen wollte, stellte ich - einigermaßen überrascht - fest dass es randvoll war. Vermutlich hauptsächlich Regenwasser, das sich über die Jahre angesammelt hat. Der Deckel war die ganze Zeit so aufgelegt, dass ein im Mittel ca. 1 x 15 cm breiter Spalt offen geblieben war. Im Übrigen stand das Faß an einer schattigen Stelle. Zum leichteren Transport (ich bin nicht mehr der Herkules, der ich einmal war :weinen:) habe ich es über den eingebauten Ablaufhahn entleert.
Das Wasser im Fass war klar und geruchlos. Einziges sichtbares organisches Material war hereingewehtes Herbstlaub. Grüne Algen waren nicht wahrnehmbar. Die Innenwände und noch viel mehr der Boden des Fasses waren aber voller Schleim.
Ich hab's nicht probiert - aber spätestens nach einer Runde Abkochen dürfte dieses Wasser nicht unmittelbar tödlich gewesen sein. Auf hoher See und für die abgebrühten Mägen der damaligen Seefahrer dürfte dieses Wasser nicht als verdorben gegolten haben...

Auch wenn die Biologie schon etwas länger arbeiten konnte an Deinem Beitrag :winke:
Neben dem schon von anderen nicht unbedingt Desinfizierten Schöpfkellen und ähnlichen Werkzeugen, sollte das Problem sein, das das Wasser auf den Schiffen immer mehr oder weniger gerüttelt wurde. Also immer in Bewegung war und damit auch immer Luft und Gase, welche durch die Wandung der Fässer kamen, gute Möglichkeiten hatten sich im Wasser zu lösen.
Das andere Problem ist der Lagerort auf denn Schiffen gewesen. Tief im inneren des Rumpfes, wo kaum gelüftet werden konnten und die Ausdünstungen der Bilge herrschten. Und in die Bilge kam nicht nur Schwitzwasser und Gischt, sondern auch wohl das eine oder andere unappetliche. Ratten sind ja auch bezeugt. Nebenbei lagen da auch Trossen und wenn sie nicht trocken waren verfaulten sie auch.
Also genug Möglichkeiten das das Wasser etliches an "Biologie" mit bekam.

Apvar
 
Mit Holz ist auf jeden Fall eine Kohlenstoffquelle zur Nitratreduktion vorhanden, das gibt dann wieder z.T. wohl unerwünschte Nebenprodukte.
Ob jetzt Keime ins Wasser kamen oder nicht spielte wohl eine geringere Rolle, steril war das von Anfang an wohl nicht.
Ich glaube auch nicht dass durch intrinsische Prozesse im nährstoffarmen Wasser nach Wochen noch viel passiert.
Das "Faulen" bei Seereisen kam wohl eher durch eine Kombination aus stetigem Nährstoffeintrag, Eindickung durch Verdunstung und, wie bereits erwähnt, Lösung organischer Stoffe sowie Schwefel o.ä. durch das Holz im Wasser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben