Selbstbau eines Schildes

Ich möchte mir selbst einen Rundschild bauen, hab mich aber zeitlich noch nicht festgelegt (hoffe da gibt es nicht do viele Unterschiede), regional wäre aber Schottland. Und dazu hab ich jetzt ein paar Fragen:
Aus welchem Holz wurden sie vorwiegend gemacht? Und wie und mit welchen Farben wurden Schilde gefärbt?

Danke im Voraus.
 
Hast du schonmal mit "Rundschild Bauanleitung" gegoogelt? Da erhält man solche Treffer:
http://www.edu.uni-klu.ac.at/~mdorfer/soldknechte/bauanleitungen.html#Der%20Rundschild
http://www.heimdallsborg.de/Werkstatten/Schreinerei/Rundschild/body_rundschild.html
In denen wird allgemein von Hartholz gesprochen. Wieso sie als Beispiele dafür unter anderem Esche nennen verstehe ich aber nicht.
Weitere Hinweise wirst du hier bekommen http://www.fletchers-corner.de/forumview_showthread_threadid_2307.html
 
William Wallace schrieb:
Ich möchte mir selbst einen Rundschild bauen, hab mich aber zeitlich noch nicht festgelegt (hoffe da gibt es nicht do viele Unterschiede), regional wäre aber Schottland. Und dazu hab ich jetzt ein paar Fragen:
Aus welchem Holz wurden sie vorwiegend gemacht? Und wie und mit welchen Farben wurden Schilde gefärbt?

Danke im Voraus.

arschgrauviolett gefärbtes Balsaholz bezogen mit Froschleder....:rofl:


sorry, aber mich überkam es mal wieder einfach so...Wiliam, hoffe du nimmst es mir nicht so übel! :rofl:
 
Zuletzt bearbeitet:
Themistokles schrieb:
...
In denen wird allgemein von Hartholz gesprochen. Wieso sie als Beispiele dafür unter anderem Esche nennen verstehe ich aber nicht.
...

Vielleicht weil Esche eine Hartholzart ist?
 
William Wallace schrieb:
Ich möchte mir selbst einen Rundschild bauen, hab mich aber zeitlich noch nicht festgelegt (hoffe da gibt es nicht do viele Unterschiede), regional wäre aber Schottland...

Zwar sind Rundschilde nicht so meine Sache, aber schau Dich auch hier einmal um: http://www.tempus-vivit.net/tempus-vivit/bibliothek/ruestungen/schildformen/

Zum Thema Hartholz: Esche kann ich mir noch vorstellen, bei anderen Harthölzern wird der Schild mE aber zu schwer.
Ritterliche Schilde im Hochmittelalter waren bspw. aus Linde, was heute aber zu teuer wäre.

Als eine gute Alternative hat sich im Reenactment z.B. Fichte erwiesen, da dieses Holz dem der Linde einigermaßen ähnlich ist, sprich leicht und stabil ist.
 
Bdaian schrieb:
Vielleicht weil Esche eine Hartholzart ist?
Mir kam es immer (z.B. beim Speerschleuderschnitzen) ziemlich weich vor. Ich habe aber auch noch nie mit richtig weichen Hölzern (Pappel?) gearbeitet.

PS: Machen sie nie den Fehler auf Themistokles bei handwerklichen Fragen zu hören. Stadtkind mit fast 2 linken Händen.
 
Hölzer

timotheus schrieb:
Zum Thema Hartholz: Esche kann ich mir noch vorstellen, bei anderen Harthölzern wird der Schild mE aber zu schwer.
Ritterliche Schilde im Hochmittelalter waren bspw. aus Linde, was heute aber zu teuer wäre.

Als eine gute Alternative hat sich im Reenactment z.B. Fichte erwiesen, da dieses Holz dem der Linde einigermaßen ähnlich ist, sprich leicht und stabil ist.

Harthölzer und Weichhölzer.
Unterscheidungskriterium ist die Darrdichte (Rohdichte) von Hölzer. Dichte und Schwere gehen miteinander einher. Als mitteleuropäische Harthölzer gelten Eiche, Buche und Esche.

Linde:
Lindenholz ist das Schnitzholz par exellance. Eine scharfe Klinge geht wie durch Butter bei glatten Schnittflächen. (Da kannste auch mal gut "um die Kurve" schnitzen!) Insofern bin ich ganz erstaunt, falls hochmittelalterliche Ritterschilde (für den Kampf? für das Drama beim Turnier? für die schöngeformte Zier?) aus Linde hergestellt wurden. Da muss es auf dem Schlachtfeld wie in der Schreinerwerkstatt ausgesehen haben. Waten in Spänen... :D

Die heutige Verwendung von Fichtenholz dürfte dem Preis und der Verfügbarkeit über die Baumärkte geschuldet sein. Es ist aber äußerst rissanfällig - ein Schlag in Faserrichtung und aus einem Schild werden zwei Halbe.

Herzlicher Gruß, Martin
 
Martin 69 schrieb:
Die heutige Verwendung von Fichtenholz dürfte dem Preis und der Verfügbarkeit über die Baumärkte geschuldet sein. Es ist aber äußerst rissanfällig - ein Schlag in Faserrichtung und aus einem Schild werden zwei Halbe.
Dagegen gibt es Rohhaut. Oder war es im MA zusätzlich üblich, 2 Schichten Bretter zu verwenden?
 
Martin 69 schrieb:
Linde:
Lindenholz ist das Schnitzholz par exellance. Eine scharfe Klinge geht wie durch Butter bei glatten Schnittflächen. (Da kannste auch mal gut "um die Kurve" schnitzen!) Insofern bin ich ganz erstaunt, falls hochmittelalterliche Ritterschilde (für den Kampf? für das Drama beim Turnier? für die schöngeformte Zier?) aus Linde hergestellt wurden. Da muss es auf dem Schlachtfeld wie in der Schreinerwerkstatt ausgesehen haben. Waten in Spänen... :D

Nein, es geht schon um Schilde, die in Schlachten verwendet wurden.
Bezüglich der spanabhebenden Vorgänge möchte ich noch zwei wichtige Dinge anmerken:
1. Ein hochmittelalterliches Schwert ist nicht so scharf wie ein Messer zur Holzschnitzerei, dessen wichtigstes Merkmal, um "wie durch Butter" schneiden zu können, zudem der Hohlschliff ist, den Du bei keiner mittelalterlichen Schwertklinge finden wirst... :cool:
2. Die Schilde waren an den Außenkanten mit Rohhaut gesäumt und deswegen verstärkt, da Rohhaut äußerst widerstandsfähig gegen jegliche Bearbeitung ist... :fs:
 
Danke für die Links. Vom Bau dürfte es kein Problem mehr geben. Aber bleibt noch immer das mit der Farbe offen. Wie wurden sie eingefärbt? Da muss es doch ein aufwendigeres Verfahren gegeben haben, als Erdfarben.
 
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