Seminararbeit über Spartacus (1960)

stevey

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Hey Leute,
ich bin gerade dabei, meine Seminararbeit zu schreiben. Das Thema lautet "Spartacus - Das Thema der Sklaverei". Ich muss dabe also die Sklaverei, wie sie im Film dargestellt ist, mit der damaligen Realität vergleichen und eben herausfinden wo der Film mit seiner Darstellung Recht hat und wo er falsch liegt. Nun bin ich bei dem Punkt, an dem ich den Teil analysiere, in dem Spartacus als Gladiator an der Schule ausgebidet wird. Dazu habe ich einige Fragen:
1. In einigen Quellen habe ich gelesen, dass die Unterkünfte der Sklaven sehr unbequem sein sollen (sprich sie konnten nicht einmal aufrecht in ihrer Zelle stehen). In einer Quelle jedoch habe ich gelesen, dass ihre unterkunft doch einigermaßen gemütlich war. Auch im Film sind die Zellen hochgenug um darin stehen zu können. Was ist nun richtig?
2. Stimmt es, dass den Gladiatoren hin und wieder, wie im Film, Frauen zur Vergnügung gegeben wurden, oder ist dies nur im Film, damit die Beziehung zwischen Spartacus und Varinia glaubwürdig erscheint?
3. Kennt ihr vielleicht noch gute Internetquellen, die mir bei meiner Seminararbeit weiterhelfen könnten?

Nun, das wars erstmal und ich hoffe es gibt hier einige Spezialisten auf diesem Gebiet :)
danke, euer stevey
 
Es gibt Hinweise darauf, z.B. aus Pompeji, dass erfolgreiche Gladiatoren begehrte Sexobjekte waren. In Pompeji wurden offenbar die Reste einer reichen Römerin gefunden, die offenbar vom Vulkanausbruch bei einem Schäferstündchen in Gladiatorenunterkünften überrascht worden war. Zumindest wurde das aus einem Fundensemble erschlossen.
 
Internetquellen zu Gladiatorenschulen, der Ausbildung u.ä können vor allem der Online zugängliche Neue Pauly und livius.org sein. Zumindest ersteres sollte dir aber schon ein Begriff sein. Dann kann ich dir nur noch zusätzlich JSTOR und gnomon-online empfehlen. Bei ersterem kannst du (Lizenz vorrausgesetzt) ganze Zeitschriftenartikel als PDF abspeichern.
 
ok, danke erstmal für die Antworten.

Es gibt Hinweise darauf, z.B. aus Pompeji, dass erfolgreiche Gladiatoren begehrte Sexobjekte waren. In Pompeji wurden offenbar die Reste einer reichen Römerin gefunden, die offenbar vom Vulkanausbruch bei einem Schäferstündchen in Gladiatorenunterkünften überrascht worden war. Zumindest wurde das aus einem Fundensemble erschlossen.
ja, das hab ich auch schon gelesen, aber bei meiner Frage bezog sich das auf Gladiatoren, welche noch in der Ausbildung sind und die Frauen als "Abwechslung" bekommen. So hab ich das bisher in einer Quelle gelesen.

Internetquellen zu Gladiatorenschulen, der Ausbildung u.ä können vor allem der Online zugängliche Neue Pauly und livius.org sein. Zumindest ersteres sollte dir aber schon ein Begriff sein. Dann kann ich dir nur noch zusätzlich JSTOR und gnomon-online empfehlen. Bei ersterem kannst du (Lizenz vorrausgesetzt) ganze Zeitschriftenartikel als PDF abspeichern.
Der Neue Pauly ist in unseler Bibliothek zwar gerade ausgeliehn, aber ich bin der nächste der ihn bekommt. Wie ich allerdings online auf ihn zugreifen kann, weiß ich nicht, Muss ich mich dort auf dieser Internetseite einfach anmelden? Für mich kam das so rüber, als wäre er nur für zahlende Unis usw. zugänglich. Die anderen Addressn halfen mir bisher noch nicht wirklich weiter, vielleicht bin ich auch einfach nur zu dumm zum Suchen. :rotwerd:

ich werde mich wieder melden, wenn ich weitere Fragen habe, euer stevey
 
Der Neue Pauly ist in unseler Bibliothek zwar gerade ausgeliehn, aber ich bin der nächste der ihn bekommt.

Was? :confused: Der gesamte DNP ist ausgeliehen? Habt ihr keinen Präsenzbestand? Normalerweise sollten Nachschlägewerke, selbst in Bibliotheken, die Nacht- oder WE-Ausleihe haben, zum festen Präsenzbestand gehören, also unausleihbar sein. Das sind die üblichen Regeln.


Wie ich allerdings online auf ihn zugreifen kann, weiß ich nicht, Muss ich mich dort auf dieser Internetseite einfach anmelden?

Du musst dich dazu über das Netzwerk deiner Uni anmelden, da du als Privatperson dir die Lizenz nicht wirst leisten können.
 
Ach ja: Unterscheide bitte in deiner Hausarbeit zwischen Quellen und Literatur. Ich habe den Eindruck, dass du den Begriff Quelle auf die Literatur anwendest.
 
Was? :confused: Der gesamte DNP ist ausgeliehen? Habt ihr keinen Präsenzbestand? Normalerweise sollten Nachschlägewerke, selbst in Bibliotheken, die Nacht- oder WE-Ausleihe haben, zum festen Präsenzbestand gehören, also unausleihbar sein. Das sind die üblichen Regeln.

ja, da glaub ich hast du Recht, dass der mittlerweile im Präsenzbestand ist, da ihn meherer für ihre Arbeit brauchen können, dies war aber nicht immer so.

Du musst dich dazu über das Netzwerk deiner Uni anmelden, da du als Privatperson dir die Lizenz nicht wirst leisten können.

hier hast du mich wahrscheinlich falsch verstanden, ich bin momentan noch aufm Gymnasium 12. klasse. Wir müssen eine Seminararbeit schreiben, ist für viele hier vermutlich besser bekannt als Facharbeit.

Ach ja: Unterscheide bitte in deiner Hausarbeit zwischen Quellen und Literatur. Ich habe den Eindruck, dass du den Begriff Quelle auf die Literatur anwendest.

ja, hier hab ich mich in der Tat falsch ausgedrückt. Aber was bezeichnet man denn bei solch einer Arbeit dann als Quelle?
 
Als Quellen bezeichnest du i.d.R. historische "Quellen" (epigraphisch etc.) in ihren jeweiligen Editionen. Du kannst dich allerdings auch mit archäologischen bzw literarischen Quellen beschäftigen. Cassius Dio 47,28 wäre dementsprechend eine Quelle, dann musst du nur noch angeben aus welcher Edition/Übersetzung du sowas zitierst. Du findest normalerweise aber auch in Sekundärliteratur (sofern sie gut ist), Bezüge auf Quellen
 
Im Prinzip ist die Arbeit ja nur zum Teil eine geschichtliche Arbeit, sondern vielmehr einen geschichtsdidaktische (Vermittlung von Geschichtsbildern im Vgl. zu den historischen Quellen), mit einem gewissen filmwissenschaftlichen Anteil.
Du hättest also zunächst mal historische Quellen und Primär-, sowie Sekundärliteratur (Historiker können zwar zwischen Primär- und Sekundärquellen unterscheiden, aber unterscheiden anders als Literaturwissenschaftler nicht zwischen Primär- und Sekundärliteratur).
 
Hallo nochmal
ich bin jetzt fast fertig mit der Seminararbeit doch mir fehlen noch 2 Punkte.
1. Andere Spartacusfilme: ich habe in der Arbeit nur den Film von 1960 behandelt. Nun möchte ich aber noch andere Filme miteinbringen. Dazu habe ich mir jetzt noch die Neuverfilmung von 2004 gekauft, nur leider weiß ich nicht, wie genau ich diesen noch behandeln soll und was in in dem Abschnitt noch schreiben könnte.
2. Schluss: hier ist mir bis jetzt noch nichts gescheites eingefallen. Hättet ihr evtl. Tipps für mich?

danke, euer stevey
 
sry für den Doppelpost
ich weiß, dass es ziemlich sch... ist, so spät damit zu kommen, aber am dinstag ist Abgabe und ich wäre über jeden Tipp sehr dankbar :red:
 
Ich kenne den neuen Film nicht. Aber häufig greifen solche Neuverfilmungen ja den Vorgänger auf. Wenn du also wirklich noch auf die Neuverfilmung eingehen möchtest, dann schau,
- ob es sich um etwas eigenständiges oder nur ein modernes Remake handelt
- ob der neue Film, wenn er eigenständig ist, den alten zitiert
- ob der neue Film, wenn er ein Remake ist, den alten Film getreu kopiert oder sich Freiheiten ihm gegenüber erlaubt - sind z.B. die Sympathieträger dieselben?
- ob der neue Film, vor allem im Falle der Eigenständigkeit, historisch genauer bzw ungenauer ist. Nimmt er sich mehr oder weniger erzählerische Freiheiten als der ältere?
Hat der Spartacus-Darsteller 2004 Ähnlichkeit mit Kirk Douglas?
 
Ich habe die Verfilmung von 2004 gesehen. Dabei handelte es sich um einen TV-Film, der aber keine eigenständige Darstellung der Geschichte um Spartacus bot, sondern dieselbe (historisch recht freie) Geschichte erzählte wie der Film von 1960. Da der Film von 1960 jedoch auf einem Roman basierte, weiß ich nicht, ob der Film von 2004 ein Remake des Films von 1960 war oder direkt auf dem Roman basierte, sodass die deutliche inhaltliche Ähnlichkeit der beiden Filme auf die gemeinsame Vorlage zurückzuführen wäre. Da die DVD keinerlei Bonusmaterial enthält, wird sich über die Hintergründe aber nur schwer Zuverlässiges herausfinden lassen.
 
danke an euch beide, das hat mir auf jeden Fall schonmal weitergeholfen, doch jetzt fehlt mir immernoch eine Idee für den Schluss der Arbeit. Soll ich einfach ein Fazit bringen ala "Die im Film dargestellte Sklaverei entschpricht (/nicht) der Realität"? Ich weiß eben nicht, wie ich damit noch ca. eine Seite vollbringen soll :grübel:
ich hoffe ihr könnt mir noch ein letztes mal weiterhelfen, euer stevey
 
Also im Fazit fasst man seine Erkenntnisse und den Weg auf dem man zu ihnen gelangt ist doch nochmal zusammen oder? Dann sollte eine halbe Seite doch durchaus machbar sein. Also nicht nur " (...) entspricht nicht der tatsächlichen Sklaverei (...)" sondern "(...) entspricht nicht weil wie dargelegt (...)".

Des Weiteren ist mir gerade eingefallen: Hast du eventuell mal in Junkelmann - Hollywoods Traum von Rom geschaut? Dort rechnet er zwar eher mit neueren Monumentalschinken der Sandalensparte á la Gladiator ab, aber eventuell sagt er auch was zu Spartacus, hatte das Buch lange nicht mehr in der Hand.
 
Du könntest auch anhand deiner Ergebnisse deine Erwartungshaltung reflektieren: Was hat sich von deinen Hypothesen zu Anfang der Arbeit bewahrheitet, was nicht? Sind noch Fragen offen geblieben, die du nicht beantworten konntest? Warum konntest du diese Fragen nicht beantworten? Was würdest du besser machen, wenn du die Arbeit noch einmal schreiben müsstest? (Würdest du etwas besser machen?)
 
sooo, hallo Leute
ich melde mich nach langem mal wieder hier. Die Seminararbeit ist nun schon eine Weile her, doch jetzt dann steht die Präsentation vor der Tür. Hier bin ich mir bei manchen Sachen noch nicht ganz sicher. Eine davon wäre die Einleitung. Hier habe ich mir überlegt, da ich eine Power Point Präsentation mache, dass es logisch wäre, einen Filmausschnitt als Einleitung zu zeigen. Doch ich bin mir nicht sicher welchen. Hättet ihr hier vielleicht eine Idee? Achja, der Filmausschnitt sollte natürlich aus "Spartacus" (1960) von Stanley Kubrick sein.

Danke, euere Stevey
 
Hallo, ich grabe den Thread mal aus und wollte stevey fragen, ob er seine Seminararbeit vielleicht für alle hier reinstellen möchte?

Ich beschäftige mich gerade ein wenig mit Spartacus und würde gerne noch mehr wissen.
Zum Beispiel beschäftigt mich die Frage, warum Spartacus 71 v.Chr. nach dem Sieg bei Mutia (Modena) nicht über die freien Alpen nach Gallien zog, sondern mit seinem Heer wieder nach Süden.
 
Weil seine Männer von ihren Erfolgen verblendet waren und lieber weiter in Italien plündern wollten. Spartacus aber konnte seine Männer nicht einfach herumkommandieren, sondern war auf ihre Zustimmung zu seiner Führung angewiesen.

Abgesehen davon halte ich es ohnehin für fraglich, ob ein Abzug nach Gallien wirklich etwas gebracht hätte. Die Römer waren unerbittlich, sie hätten ihn und die anderen entlaufenen Sklaven vermutlich auch dort noch gejagt.
 
Der Spartacus Film den Kirk Douglas Bryna Production 1960 drehte, ging auf eine Romanvorlage von Howard Fast zurück, der auf der schwarzen Liste stand. Als Fast nicht in der Lage war, ein Drehbuch für den eigenen Roman auszuarbeiten, übernahm Dalton Trumbo die Aufgabe zunächst unter dem Pseudonym Sam Jackson. Peter Ustinov, der einige seiner Dialoge selbst schrieb, machte sich darüber lustig, indem er sich Sonewall Ustinov nannte. Trumbo, einer der besten Drehbuchautoren Hollywoods war noch viel tiefschwärzer als Fast auf der Schwarzen Liste verewigt, und er gehörte zu den "Hollywood Ten" einer Gruppe liberaler Regisseure und Autoren.Trumbo hatte seinen Spartacus weit radikaler angelegt und äußerte sich auch negativ über Jean Simmons, die man ganz entgegen des Hays Codes oben ohne zu den Klängen Rachmaninoffs gefilmt hatte. Trumbo fand sie agierte wie eine coole Lady, die ihren Geliebten verabschiedet, der nach Flandern in den Krieg zieht. Letztlich aber war Spartacus ein finanzieller Erfolg, und es war das erste Mal, das im Spinoff der Name eines "Blacklisted Authors" namentlich genannt wurde, und allmählich änderte sich auch in Hollywood das Klima. In Stanley Kramers Gerichtsfilm Judgement of Nuremberg (Spencer Tracy, Marlene Dietrich, Burt Lancaster u. a.) der sich mit den Juristenprozessen beschäftigt, treten in zwei Schlüsselszenen Judy Garland und Montgomery Clift auf, Garland als deutsche, der man Rassenschande anhängte, Cliff als Arbeiter, der durch die NS- Eugenik sterilisiert wurde. Dass diese Rollen ausgerechnet mit den beiden besetzt wurden, wurde allgemein auch als Kritik an der Hatz der McCarthy Ära in Hollywood interpretiert und verstanden.
 
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