Shadowplay - Im Schatten der Mörder

War die ZDF-Serie Shadowplay gut und akurat?

  • Nein, sie war weder gut noch akurat

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nein, sie war zwar gut, aber nicht akurat

    Stimmen: 1 50,0%
  • Nein, sie war zwar akurat, aber nicht gut

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ja, sie war gut und akurat.

    Stimmen: 1 50,0%

  • Umfrageteilnehmer
    2
  • Umfrage geschlossen .

Stefan70

Aktives Mitglied
Hallo, liebe Geschichtsfans,

wie fandet ihr die ZDF-Serie "Shadowplay"? Akurat oder nicht?

Viele Grüße

Euer
Stefan
 
wie fandet ihr die ZDF-Serie "Shadowplay"? Akurat oder nicht?
Ich kannte die Serie bislang nicht und habe jetzt nur einmal kurz hineingeschaut. Leider fällt sofort auf, dass man sich um Authentizität kaum geschert hat. Sehr augenfällig ist das in den Frisuren der meisten weiblichen Darstellerinnen, die der Mode von 1946 nicht einmal ansatzweise entsprechen. Besonders albern ist die wie aus den 1980ern gefallene "Hauptkommissarin" — die darüberhinaus als solche selbst vor 40 Jahren noch anachronistisch wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich nur eine Folge der Serie gesehen habe (die 3.?) und die auch nur mit einem halben Auge, kann ich nur einen Eindruck schildern:
- die Geschichte kam mir sehr amerikanisch daher: wenig Story, viel Action
- warum sprechen die Amis akzentfrei Deutsch, die Russen aber nur osteuropäisch akzentuiertes Deutsch?
- es ist in letzter Zeit in geworden, Schauspieler im Dialekt reden zu lassen, damit der Film Lokalkolorit bekommt, so auch hier, es wird berlinert. Das allerdings wirkte auf mich so schlecht, aufgesetzt und unüberzeugend, dass ich es als störend empfunden habe
 
Ich schaute alle Folgen der Serie und fand sie unterhaltend und anregend.
Folgende Themen wurden angeschnitten, die sonst in Unterhaltungsfilmen kaum zu finden sind und die mich zu weiterer Lektüre und Diskussion im Freundeskreis inspirierten:
Sexuelle Gewalt durch Soldaten der West-Besatzungsmächte (Eine der Hauptprotagonistinnen wird von amerikanischen GIs vergewaltigt, nicht wie sonst in Nachkriegsfilmen üblich von Russen, obwohl die Russen in dem Film sicher auch nicht gut wegkommen).
Opportunität und Opportunismus im Chaos - Möglichkeiten für ungeahnte und ungeahndete Willkür und Verbrechen auf allen Seiten, auch durch Soldaten und Behörden der Besatzungsmächte.
Prostitution als Überlebensstrategie in der Nachkriegszeit.
Aufbau der deutschen Polizei nach dem Krieg - Kompetenzen und Verhältnis zur Besatzungs-Militärpolizei.
Psychologische Wirkung der KZ-Befreiung auf die befreienden Truppen und deren (Nicht-)Bewältigung (der traumatisierte Bruder der Hauptfigur).
Tätigkeiten der Nakam.

Das ist eine bemerkenswerte Menge für eine Fernsehserie. Sie hat aber in meinen Augen niemals den Anspruch erhoben, historische Fragen zu beantworten oder zu Ende zu erzählen. Es war ein Krimi in einem ungewöhnlichen Umfeld. Die schauspielerische Leistung war gut.
Die sprachlichen Ungereimtheiten haben mich nicht gestört. Janz im Jejenteil, sie führten mich zur Frage über den Stellenwert des Dialekts in der Zeit im Vergleich zu heute.

In diesem Zusammenhang noch erwähnenswert: die letzten Sonntag gestartete Serie "Frieden" im Schweizer Fernsehen. Gleicher Zeitraum, anderer Ort, andere Themen. Ebenfalls unterhaltend und inspirierend, wenn auch produktionsmässig auf einem anderen Level.
 
Die sprachlichen Ungereimtheiten haben mich nicht gestört. Janz im Jejenteil, sie führten mich zur Frage über den Stellenwert des Dialekts in der Zeit im Vergleich zu heute.
Früher hat man Schauspieler standardisiertestes Standarddeutsch sprechen lassen, seit ca. 20 Jahren denkt man da um und lässt sie immer mehr in Dia- oder Regiolektvarianten sprechen (meist eher Regio- als Dialekt, damit das gesamtdeutsch verständlich ist). Finde ich per se in Ordnung und begrüßenswert. Einmal weil die Nichtwertschätzung von Dialekt Dialekte verschwinden lässt, was Schade ist, zum anderen, weil es die Filme interessanter macht.
Wenn in älteren Filmen oder Theaterstücken Dialekt gesprochen wird, dann sollte das meist signalisieren, dass die Person ungebildet ist, eben nicht über mehrere Sprachregister verfügt. Es war also nicht so sehr Lokalkolorit als vielmehr Darstellung eines sozialen Milieus bzw. eine Charakterisierung der Figur. Dass das heute nicht mehr so gehandhabt wird, finde ich a priori gut. Nur hatte ich bei dem Berlinern hier den Eindruck, dass das nicht echt, eben aufgesetzt war. Es wirkte nicht authentisch. Ich habe der Schauspielerin nicht abgenommen, dass das ihre Alltagssprache ist.
 
Ich habe die Serie auch gesehen und schliesse mich Naresuan in der Einschätzung an.
Für mich war es ein Krimi der 1946 spielte und wohl auch weiter gehen wird.
Die Handlungsstrenge waren interessant - historische Genauigkeit fehlte schon in vielen Bereichen - aber das erwarte ich jetzt auch nicht wirklich von einem Krimi.

Wegen der Sprache, es ist eine Synchronisation - Originalsprache der Serie ist Englisch. Die Schauspieler - Kanadier, US-Amerikaner, Deutsche - die Synchronisation war vielleicht nicht so glücklich - hat mich aber nicht gestört.
 
Ich weiß immer noch nicht so richtig was ich von der Serie zu halten habe. Da scheint es auch zwei Meinungen zu zu geben.
 
Ich weiß immer noch nicht so richtig was ich von der Serie zu halten habe. Da scheint es auch zwei Meinungen zu zu geben.

Nur zwei ;-)

Bilde dir deine eigene Meinung - die Geschmäcker sind verschieden, das ist auch bei Filmen so. Was dem einen Gefällt muss ja nicht dem andern gefallen.
 
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