"Sich ins Schwert stürzen".....

uff64

Neues Mitglied
Ave,

des öfteren stürzten sich ja römische Feldherren ins Schwert, angesichts einer Niederlage etc., siehe Varus .

Ist eigentlich bekannt, wie dieses "sich ins Schwert stürzen" ablief?

Kniete derjenige und setzte sich das Schwert an den Rippen Richtung Herz an? Oder lief das ähnlich dem "Harakiri" ab?

Die Experimental-Archäologen bitte nicht ausprobieren! Aber vllt kommt aus diesem Wissenschaftsfeld ja eine Antwort.......

Die Frage ist durchaus ernstgemeint.


Salvete.......
 
Es gab zwei Möglichkeiten, je nachdem, ob man einen Helfer hatte oder nicht.
Wenn man allein war, rammte man das Schwert mit dem Knauf in die Erde, sodass also die Schneide nach oben regte, und ließ sich dann in die Schneide fallen.
Oft wurde aber auch ein Helfer verwendet, der entweder das Schwert dem Feldherrn nur entgegenhielt, wenn er sich hineinfallen ließ, oder auch aktiv zustoßen musste.
 
Ein Vorbild gab es schon bei den Griechen. Ajax stürzte sich bekanntlich schon in sein Schwert. Wahrscheinlich hielten die Römer an dieser schönen alten Tradition fest und taten es ihm gleich. ;)
 
Es gab zwei Möglichkeiten, je nachdem, ob man einen Helfer hatte oder nicht.
Wenn man allein war, rammte man das Schwert mit dem Knauf in die Erde, sodass also die Schneide nach oben regte, und ließ sich dann in die Schneide fallen.
Oft wurde aber auch ein Helfer verwendet, der entweder das Schwert dem Feldherrn nur entgegenhielt, wenn er sich hineinfallen ließ, oder auch aktiv zustoßen musste.

Bei dir bin ich mir eigentlich immer sicher, dass solche Aussagen quellenbasiert sind (so auch jetzt!) dennoch die Frage: Quelle?
 
Zur Sache mit dem in die Erde stecken verweise ich auf Sophokles' "Aias", wo Aias in einem Monolog (V. 815 ff.) seine Vorbereitung auf seinen Selbstmord beschreibt und u. a. erwähnt, dass er das Schwert in den Boden gesteckt hat, um sich dann hineinzustürzen.
Zum Selbstmord mit Gehilfen verweise ich u. a. auf Appian, der in 4,131 der "Bürgerkriege" beschreibt, wie sich Brutus von Strato niederstechen ließ.
 
Das Bild mag zwar kunsthistorisch und rezeptionsgeschichtlich seine Bedeutung haben, für die Frage, wie man sich die Formulierung "sich ins Schwerz stürzen" aber tatsächlich vorzustellen habe allerdings nicht zielführend.
 
Cato hat sich nicht ins Schwert gestürzt. Zuerst verwundete er sich mit dem Schwert selbst am Bauch, wurde aber gegen seinen Willen zunächst gerettet und genäht und verbunden. Dann riss er sich die Wunde aber wieder auf und zerrte die Eingeweide heraus.
 
Cato hat sich nicht ins Schwert gestürzt. Zuerst verwundete er sich mit dem Schwert selbst am Bauch, wurde aber gegen seinen Willen zunächst gerettet und genäht und verbunden. Dann riss er sich die Wunde aber wieder auf und zerrte die Eingeweide heraus.

Wie verrückt oder verzweifelt muss man sein, auf diese Weise zu sterben...:(
 
Ich könnte mir vorstellen, dass es leichter ist, sich mit seinem Körpergewicht auf eine spitze Klinge fallen zu lassen als sich ein Schwert mit der Muskelkraft der Arme in die Brust zu stoßen. Ein Fall auf das Schwert ist nicht mehr rückgängig zu machen. Stößt man dagegen mit den Händen zu, so wird der erste Schmerz den Selbsterhaltungstrieb auslösen und die Arme versagen ihren Dienst.
 
Ich könnte mir vorstellen, dass es leichter ist, sich mit seinem Körpergewicht auf eine spitze Klinge fallen zu lassen als sich ein Schwert mit der Muskelkraft der Arme in die Brust zu stoßen. Ein Fall auf das Schwert ist nicht mehr rückgängig zu machen. Stößt man dagegen mit den Händen zu, so wird der erste Schmerz den Selbsterhaltungstrieb auslösen und die Arme versagen ihren Dienst.

Danke Galeotto,

das dachte ich mir auch. Eventuell hat sich ja derjenige, z.B. Varus, auf beide Knie gekniet, dann das Gladius gegen den richtigen Punkt am Torsus gerichtet und sich nach vorn fallen lassen. Ein Ausweichen ist dann unmöglich, es sei denn, das Schwert rutscht vom Boden weg.
Fragen über Fragen.......
 
bei Marcus Antonius ging es offenbar schief denn er lebte noch eine ganze Weile nach seinem sich-ins-Schwert-stürzen.
Dass das sich selbst mit der Hand erstechen meist nicht funktioniert zeigt Nero, der sich zu leicht in den Hals stach. Erst durch die aktive Hilfe des Epaphroditus gelang der Suizid.
 
Es ist gar nicht so einfach, sich umzubringen. Zur traditionallen römischen Methode habe ich mal gelesen, aber weiß nicht mehr wo, daß man üblicherweise die Klinge des Schwertes von unten unterhalb der Rippen ansetzte und dann schräg nach oben stach. Die Klinge ging dann durch den Magen ins Herz (wenn es gut lief). Sicher schmerzhaft und nichts für Feige, nach einem Stich oder Schuß ins Herz hat man in der Regel noch für 5 bis 20 Sekunden Bewußtsein und Handlungsfähigkeit. Es gibt aber zahlreiche weniger sichere Methoden.
 
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