Sklaven

L

laila

Gast
hey ich hab da mal ne frage...
wie haben die sklaven früher gelebt?
und Wer hatte alles sklaven...?
konnten sie auch wieder vom sklaven dienst frei kommen wenn ja wie?
ich würd mich sehr über eine antwort freuen!!!
 
Wann genau war den früher?
Die Sklaverei war in unterschiedlichen Zeiten und Gesellschaften durchaus verschieden.
Am besten schreibst du erstmal über welche Sklaverei es dir geht. Antike? Mittelalter? Neuzeit? Amerika? Orient? Abendland? etc. etc.
 
hey ich hab da mal ne frage...
wie haben die sklaven früher gelebt?
und Wer hatte alles sklaven...?
konnten sie auch wieder vom sklaven dienst frei kommen wenn ja wie?

Wann ist dieses ominöse früher?

Wie Sklaven lebten, das kam ganz auf ihre Ausbildung und Verwendung an. Ein Plantagensklave in den nordamerikanischen Südstaaten, Brasilien oder der Karibik oder ein römischer Bergwerkssklave lebte anders als ein Gladiator, ein Lustsklave oder etwa der griechische Hauslehrer in einer römischen Patrizierfamilie. Hauslehrer konnte ein schwarzer Sklave der Neuzeit schon aus rassistischen Gründen kaum werden - es gibt lediglich Einzelbeispiele von Schwarzen, die aufgrund ihres Exotismus gesellschaftlich aufstiegen.
Ich glaube Seneca war es, der in seinen moralischen Briefen darüber klagte, dass mancher Herr, sobald die Sklaven für ihre Aufgaben zu alt waren, diese freisetzte, sprich seiner Verantwortung als pater familias nicht gerecht wurde. Plutarch berichtet über den Agrarschriftschriftsteller und Senatoren Cato, dass dieser seine Sklaven schlecht behandelt habe.
Freikommen konnten Sklaven dadurch dass sie freigelassen wurden oder sich freikauften. In der arabischen Welt erhielt ein ehemaliger Sklave dann den Beinamen al-Fata. Meist blieben freigelassene Sklaven aber ihren alten Herren in einer Form verbunden. So ist etwa aus dem römischen Reich der Fall eines Sklaven bekannt, der in einer Ziegelei arbeitete, später als Freigelassener ihr Aufseher wurde und schließlich ihr Besitzer (wahrscheinlich gibt es mehrere solcher Fälle). Beim Zusammenbruch des andalusischen Kalifats übernahmen viele der al-Fata, die ihre Positionen als Generäle oder hohe Verwaltungsbeamte nach ihrer Freilassung behalten hatten die Macht in ihren Städten, nur konnten die meisten aufgrund von Kastration keine Dynastien bilden. So waren die Könige von Almería und Denia Generäle, die von Valencia waren die Beamten, welche die Wasserversorgung kontrollierten. Mudjahid von Denia war einer der wenigen nichtkastrierten und konnte daher eine Dynastie gründen. Dummerweise wurde seine Frau bei einem seiner Piratenüberfälle auf Sardinien von den Sarden gefangen genommen und da sie selbst Christin war, blieb sie dort, auch als er das Lösegeld bezahlt hatte. Aber sein Sohn kehrte nach Denia zurück...
 
In der ersten SPIEGEL-Sonderausgabe dieses Jahres geht es um das Ende des Römischen Reiches, wo neben vielen anderen Themen auch teilweise über die Sklaven geschrieben wird.

Demnach gab es in Rom verschiedene Arten. "Ein Haussklave litt z.B. weniger als einer in der Landwirtschaft, und der wiederum hatte ein besseres Leben als einer in den Bergwerken."
Ein Sklaven in der Landwirtschaft sollte man sich danach wohl eher als abgabenpflichtigen Kleinbauern vorstellen, echte Plantagensklaven zu dieser Zeit gab es wohl nur in der Weinindustrie. "Im späteren Kaiserreich ähnelten Sklaven sehr viel mehr den Leibeigenen im Mittelalter."

Weiterhin wird geschrieben, daß es den Sklaven durchaus möglich war durch Zahlung von Lösegeld in dei Freiheit entlassen zu werden, sprich: aus der Klasse der servi (Sklaven) in eine der 3 angenommenen sozialen Gruppen (humiliores, honestiores, und theoretisch nicht annehmbar ordo).

"Prämien konnten von den Sklaven angespart werden und so für den Freikauf genutzt werden.Die servi machten davon regen Gebrauch und ein freigelassener Sklave, libertus, unterschied sich nur noch wenig von einem anderen freien Bürger. Der Enkel eines libertus war dem Freigeborenen dann völlig gleichgestellt."

Das ist ein Merkmal des römischen Reiches, welches sich jedoch von den Situationen der Sklaven im antiken Griechenland, Persien u.a. Reichen sicher unterschied, da Sklaven dort nicht solche verbrieften Rechte besaßen.



Quelle: SPIEGEL - Geschichte 1/2009
 
In der ersten SPIEGEL-Sonderausgabe dieses Jahres geht es um das Ende des Römischen Reiches, wo neben vielen anderen Themen auch teilweise über die Sklaven geschrieben wird.

Demnach gab es in Rom verschiedene Arten. "Ein Haussklave litt z.B. weniger als einer in der Landwirtschaft, und der wiederum hatte ein besseres Leben als einer in den Bergwerken."
Ein Sklaven in der Landwirtschaft sollte man sich danach wohl eher als abgabenpflichtigen Kleinbauern vorstellen, echte Plantagensklaven zu dieser Zeit gab es wohl nur in der Weinindustrie. "Im späteren Kaiserreich ähnelten Sklaven sehr viel mehr den Leibeigenen im Mittelalter."

Weiterhin wird geschrieben, daß es den Sklaven durchaus möglich war durch Zahlung von Lösegeld in dei Freiheit entlassen zu werden, sprich: aus der Klasse der servi (Sklaven) in eine der 3 angenommenen sozialen Gruppen (humiliores, honestiores, und theoretisch nicht annehmbar ordo).

"Prämien konnten von den Sklaven angespart werden und so für den Freikauf genutzt werden.Die servi machten davon regen Gebrauch und ein freigelassener Sklave, libertus, unterschied sich nur noch wenig von einem anderen freien Bürger. Der Enkel eines libertus war dem Freigeborenen dann völlig gleichgestellt."

Das ist ein Merkmal des römischen Reiches, welches sich jedoch von den Situationen der Sklaven im antiken Griechenland, Persien u.a. Reichen sicher unterschied, da Sklaven dort nicht solche verbrieften Rechte besaßen.



Quelle: SPIEGEL - Geschichte 1/2009


Diesen Spiegelband habe ich auch gelesen. Die von dir zitierten Teile gehören zu den gelungeneren Passagen. Sie stammen aus einem Interview, das der britische Historiker Peter Heather dem Spiegel gab.
 
Diesen Spiegelband habe ich auch gelesen. Die von dir zitierten Teile gehören zu den gelungeneren Passagen. Sie stammen aus einem Interview, das der britische Historiker Peter Heather dem Spiegel gab.

Ich habs aus mehrern Artikeln dieser Ausgabe zusammengesetzt.
Einmal das von Dir erwähnte Interview mit Peter Heather "Göttlich auserwählt" und dann noch aus dem Artikel "Risiko bei Tag und Nacht"von Rainer Traub
 
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