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Sklaverei in den USA
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Beitrag:
<p>[QUOTE="Shinigami, post: 835845, member: 28017"]2.</p><p><br /></p><p>Bleibt wie von anderer Seite schon angeführt allerdings das Faktum, das hier schon mehrfach durchgekaut wurde, dass die Sklaverei auch Härten mit sich brachte, selbst wenn gerade einmal nicht geschunden wurde, z.b. im Rahmen der Möglichkeit dass die Familie jederzeit durch Verkauf auseinandergerissen werden konnte, etc.</p><p>Auch das sind, wie zu recht angeführt wurde, potentielle Grausamkeiten, die nicht dadurch wegzudiskutieren sind, dass es anderswo (wo es diese nicht gab) mitunter auch brutal zuging.</p><p><br /></p><p><br /></p><p><br /></p><p>Natürlich wird man vorsichtig damit sein müssen, es mal eben für normal zu erklären, dass Sklaven von früh bis spät halbtot geprügelt wurden. </p><p>Andere angesprochene Härten blieben aber bestehen. So ziemlich jeder Sklavenbesitzer hatte irgendwann mal Sklaven ge- oder verkauft und damit Familienverbände auseinandergerissen etc.</p><p>Wenn man das von dem Standpunkt diskutiert, war die Mehrheit der Sklavenbesitzer durchaus grausam, wenn vielleicht auch auf anderer Ebene.</p><p><br /></p><p><br /></p><p><br /></p><p>Damit bin ich nicht so ganz einverstanden, weil es dann in den Bergwerken, gemessen damit, was an Arbeitsschutz technisch möglich war (so lange zur Beleuchtung mit offener Flamme hantiert werden musste, weil es isoliterte Grubenlampen noch nicht gab, bestand da gerade im Kohlebergbau immer erhöhte Explosionsgefaht), doch durchaus besser gestanden hat, als in den meisten Fabriken, würde ich meinen. Da ging man auch relativ früh davon ab Kinder mit den wirklich gefährlichen Arbeiten untertage zu betrauen, sondern die übernahmen dann in der Regel Aufgaben übertagen oder beim Führen der Pferde um Kohle und Abraum aus dem Berg heraus zu schaffen.</p><p><br /></p><p>Zum anderen, wenn wir in den Fabriken jetzt das Thema Kinderarbeit mal außenvor lassen, war das noch immer freiwillige Arbeit, zu der es mitunter Alternativen gab (Dienst in der Armee oder Seefahrt, etc.), die freilich auch hässliche Arbeit waren, aber die Wahl gab es, auch wenns eine zwischen Pest und Cholera gab.</p><p>Und das Verkaufen von freien Arbeitern in Fabriken gegen deren Willen, ging so einmal auch nicht an. Das mag in den rückständigsten Winkeln Europas noch mit Leibeigenen funktioniert haben, wenn die Scholle, an die diese gebunden waren, den Besitzer wechselte, aber auch das hatte eine etwas andere Qualität als Sklaven mal eben quer über den Kontinent zu verschieben.</p><p>Das einzige, was an Härten da noch rannkommt, ist das wilde Zwanksrekrutieren, sprich Pressen von Rekruten bei Heer und Marine, dass dann allerdings im 19. Jahrhundert mit der Einführung von Wehrverfassungen allerorts auch als Rekrutierungsmethode verschwindet oder wenigstens marginalisiert wird oder die administrative Verbannung, bzw. Verbannung als Strafmaßnahme, wie Russland dass im Hinblick auf Sibirien betrieb und Großbritannien zu erst im Hinblick auf die nordamerikanischen Kolonien, später im Hinblick auf Australien.</p><p><br /></p><p>Aber selbst diese Härten waren noch an andere Hürden gebunden, nämlich daran, dass diejenigen Menschen, die verschoben wurden, irgendwas verbrochen hatten und mindestens periodisch musste das auch kapitaleres sein. Wie es mit GB aussieht, weiß ich nicht, aber in Russland ersetzte die Verbannung nach Sibirien ab dem 18. Jahrhundert de facto sukzessive die Todesstrafe.</p><p>Wenn man sich vor Augen führt, dass einem Sklaven jederzeit und einfach so, weil sein Besitzer Kapitalmittel brauchte, das gleiche Schicksal drohen konnte, wie einem Europäer, der sich schwererer verbrecherischer Akte schuldig gemacht oder Rebellionen angezettelt hatte (wenn wir an das Schiksal der Dekabristen denken), kommt man nicht umhin die Härten zu konstatieren, die in dieser Form sicher nicht normal und vergleichbar waren.</p><p><br /></p><p>Die Arbeit in Fabriken oder der Dienst in der Armee oder der Marine waren kein Zuckerschlecken und vergleichbar hart. Deswegen darf man sich nicht der Illusion hingeben, dass mit der persönlichen Freiheit ehemaliger Sklaven eine, nach unseren Maßstäben menschenwürdige Behandlung einhergegangen wäre.</p><p>Das Faktum, dass das Innehaben persönlicher Grundrechte den Sklaven vom freien Menschen unterschied, bleibt aber bestehen und damit kann man Sklavenarbeit und freie Arbeit in dieser Form nicht auf eine Stufe stellen.</p><p><br /></p><p><br /></p><p><br /></p><p>Mit dem Unterschied, dass der Industriearbeiter aus Pennsylvania wenn er ein paar bescheidene Mittel gespart hatte, sich jederzeit als Farmer im mittleren Westen versuchen konnte, zumal es Land dort nach dem Homestead-Act von 1862 ja mehr oder minder zum Schleuderpreis gab:</p><p><br /></p><p><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Homestead_Act" target="_blank" class="externalLink ProxyLink" data-proxy-href="https://de.wikipedia.org/wiki/Homestead_Act" rel="nofollow">Homestead Act – Wikipedia </a></p><p><br /></p><p>Und sonst konnte er sich, wenn ihm sein Job nicht mehr passte auch jederzeit für die US-Army verpflichten oder bei einer der großen Eisenbahngesellschaften für Bauprojekte anheuern etc. etc.</p><p><br /></p><p>Demgegenüber konnte sich der Sklave aus Virginia, wenn sein Besitzer morgen in Geldnot geriet, weil er gestern abend mit besoffenem Kopf beim Zocken sein Blatt überreizt hatte, übermorgen auf einer Baumwollplantage in Georgia oder Alabama wiederfinden, mal eben auf nimmer Wiedersehen von Frau und Kindern getrennt.</p><p><br /></p><p>Und das gehört dann da auch berücksichtigt.</p><p><br /></p><p>Und an der Stelle, muss ich mich, auch wenn ich dazu neige den Ball flach halten zu wollen, dann auch anderem Anschließen. Wenn die Vergleiche so gezogen werden, dass sie sich auf die körperlichen Härten verschiedener Tätigkeiten reduzieren, die zusätzlichen Härten der Sklaverei aber keine Berücksichtigung finden und systematisch die miesesten Formen freier Arbeit mit dem Leben der Sklaven vergleichen wird, die es am glücklichsten Getroffen haben, wird es leider etwas apologetisch.</p><p>Sollte man von weg kommen und kann ich nicht unterstützen.</p><p><br /></p><p>Wie gesagt, die persönliche Freiheit war nicht die materielle Sicherheit und auch nicht die Garantie menschenwürdiger Behandlung. Aber gewisse Schicksalsschläge blieben einem damit unter Garantie erspart und das gehört da mit dazu, in der Gesamtabrechnung.[/QUOTE]</p><p><br /></p>
[QUOTE="Shinigami, post: 835845, member: 28017"]2. Bleibt wie von anderer Seite schon angeführt allerdings das Faktum, das hier schon mehrfach durchgekaut wurde, dass die Sklaverei auch Härten mit sich brachte, selbst wenn gerade einmal nicht geschunden wurde, z.b. im Rahmen der Möglichkeit dass die Familie jederzeit durch Verkauf auseinandergerissen werden konnte, etc. Auch das sind, wie zu recht angeführt wurde, potentielle Grausamkeiten, die nicht dadurch wegzudiskutieren sind, dass es anderswo (wo es diese nicht gab) mitunter auch brutal zuging. Natürlich wird man vorsichtig damit sein müssen, es mal eben für normal zu erklären, dass Sklaven von früh bis spät halbtot geprügelt wurden. Andere angesprochene Härten blieben aber bestehen. So ziemlich jeder Sklavenbesitzer hatte irgendwann mal Sklaven ge- oder verkauft und damit Familienverbände auseinandergerissen etc. Wenn man das von dem Standpunkt diskutiert, war die Mehrheit der Sklavenbesitzer durchaus grausam, wenn vielleicht auch auf anderer Ebene. Damit bin ich nicht so ganz einverstanden, weil es dann in den Bergwerken, gemessen damit, was an Arbeitsschutz technisch möglich war (so lange zur Beleuchtung mit offener Flamme hantiert werden musste, weil es isoliterte Grubenlampen noch nicht gab, bestand da gerade im Kohlebergbau immer erhöhte Explosionsgefaht), doch durchaus besser gestanden hat, als in den meisten Fabriken, würde ich meinen. Da ging man auch relativ früh davon ab Kinder mit den wirklich gefährlichen Arbeiten untertage zu betrauen, sondern die übernahmen dann in der Regel Aufgaben übertagen oder beim Führen der Pferde um Kohle und Abraum aus dem Berg heraus zu schaffen. Zum anderen, wenn wir in den Fabriken jetzt das Thema Kinderarbeit mal außenvor lassen, war das noch immer freiwillige Arbeit, zu der es mitunter Alternativen gab (Dienst in der Armee oder Seefahrt, etc.), die freilich auch hässliche Arbeit waren, aber die Wahl gab es, auch wenns eine zwischen Pest und Cholera gab. Und das Verkaufen von freien Arbeitern in Fabriken gegen deren Willen, ging so einmal auch nicht an. Das mag in den rückständigsten Winkeln Europas noch mit Leibeigenen funktioniert haben, wenn die Scholle, an die diese gebunden waren, den Besitzer wechselte, aber auch das hatte eine etwas andere Qualität als Sklaven mal eben quer über den Kontinent zu verschieben. Das einzige, was an Härten da noch rannkommt, ist das wilde Zwanksrekrutieren, sprich Pressen von Rekruten bei Heer und Marine, dass dann allerdings im 19. Jahrhundert mit der Einführung von Wehrverfassungen allerorts auch als Rekrutierungsmethode verschwindet oder wenigstens marginalisiert wird oder die administrative Verbannung, bzw. Verbannung als Strafmaßnahme, wie Russland dass im Hinblick auf Sibirien betrieb und Großbritannien zu erst im Hinblick auf die nordamerikanischen Kolonien, später im Hinblick auf Australien. Aber selbst diese Härten waren noch an andere Hürden gebunden, nämlich daran, dass diejenigen Menschen, die verschoben wurden, irgendwas verbrochen hatten und mindestens periodisch musste das auch kapitaleres sein. Wie es mit GB aussieht, weiß ich nicht, aber in Russland ersetzte die Verbannung nach Sibirien ab dem 18. Jahrhundert de facto sukzessive die Todesstrafe. Wenn man sich vor Augen führt, dass einem Sklaven jederzeit und einfach so, weil sein Besitzer Kapitalmittel brauchte, das gleiche Schicksal drohen konnte, wie einem Europäer, der sich schwererer verbrecherischer Akte schuldig gemacht oder Rebellionen angezettelt hatte (wenn wir an das Schiksal der Dekabristen denken), kommt man nicht umhin die Härten zu konstatieren, die in dieser Form sicher nicht normal und vergleichbar waren. Die Arbeit in Fabriken oder der Dienst in der Armee oder der Marine waren kein Zuckerschlecken und vergleichbar hart. Deswegen darf man sich nicht der Illusion hingeben, dass mit der persönlichen Freiheit ehemaliger Sklaven eine, nach unseren Maßstäben menschenwürdige Behandlung einhergegangen wäre. Das Faktum, dass das Innehaben persönlicher Grundrechte den Sklaven vom freien Menschen unterschied, bleibt aber bestehen und damit kann man Sklavenarbeit und freie Arbeit in dieser Form nicht auf eine Stufe stellen. Mit dem Unterschied, dass der Industriearbeiter aus Pennsylvania wenn er ein paar bescheidene Mittel gespart hatte, sich jederzeit als Farmer im mittleren Westen versuchen konnte, zumal es Land dort nach dem Homestead-Act von 1862 ja mehr oder minder zum Schleuderpreis gab: [URL="https://de.wikipedia.org/wiki/Homestead_Act"]Homestead Act – Wikipedia [/URL] Und sonst konnte er sich, wenn ihm sein Job nicht mehr passte auch jederzeit für die US-Army verpflichten oder bei einer der großen Eisenbahngesellschaften für Bauprojekte anheuern etc. etc. Demgegenüber konnte sich der Sklave aus Virginia, wenn sein Besitzer morgen in Geldnot geriet, weil er gestern abend mit besoffenem Kopf beim Zocken sein Blatt überreizt hatte, übermorgen auf einer Baumwollplantage in Georgia oder Alabama wiederfinden, mal eben auf nimmer Wiedersehen von Frau und Kindern getrennt. Und das gehört dann da auch berücksichtigt. Und an der Stelle, muss ich mich, auch wenn ich dazu neige den Ball flach halten zu wollen, dann auch anderem Anschließen. Wenn die Vergleiche so gezogen werden, dass sie sich auf die körperlichen Härten verschiedener Tätigkeiten reduzieren, die zusätzlichen Härten der Sklaverei aber keine Berücksichtigung finden und systematisch die miesesten Formen freier Arbeit mit dem Leben der Sklaven vergleichen wird, die es am glücklichsten Getroffen haben, wird es leider etwas apologetisch. Sollte man von weg kommen und kann ich nicht unterstützen. Wie gesagt, die persönliche Freiheit war nicht die materielle Sicherheit und auch nicht die Garantie menschenwürdiger Behandlung. Aber gewisse Schicksalsschläge blieben einem damit unter Garantie erspart und das gehört da mit dazu, in der Gesamtabrechnung.[/QUOTE]
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