Söldnerwesen, Taktiken, Bekleidung, Ausrüstungen der Heere am Balkan 13. bis 15. Jhd

Kalojan

Aktives Mitglied
Das Söldnerwesen, Taktiken, Bekleidungen und Ausrüstungen auf dem Balkan vom 13. bis zum 15. Jahrhundert





Das Söldnerwesen

Söldner waren ein wichtiger Bestandteil in den Armeen des Balkans, und jeder hatte von fast überall aus dem Gebiet vom Balkan (und oft noch weiter weg), Söldner im Heer, so dienten im serbischen Heer auch albanische und wallachische Söldner, sowie Kumanen und Tataren, im bulgarischen Heer Kumanen und Wallachen, in Byzanz Serben, Bulgaren, Kumanen, Albaner etc. Dieses System war sehr wichtig, da man so schnell seine Truppenstärke erhöhen konnte.


Taktiken

Die Osmanen

Im Zentrum postiert, war die Elite der Osmanen: Die Janitscharen. Diese Bestand aus Männern, die als Kinder im Rahmen der so genannten „Knabenlese“ von christlichen Familien am Balkan entführt wurden. Sie wurden Islamisiert, und zur bedingungslosen Loyalität gegenüber dem Sultan erzogen und gedrillt.

In den ersten beiden Schlachtreihen wurden sie durch Irreguläre Truppen gedeckt: Den Akinji und den Azabs.
Die Akinji (in späterer Zeit wurden sie von Bewohnern des HRR „Mordbrenner“ genannt), waren irreguläre leichte Reiter, vorwiegend aus Muslimen, aber auch oft aus Christen, bestehend. Die Azabs waren irreguläre Infanteristen, die vorwiegend aus Türken bestanden. Ebenfalls in erster Linie postiert wurden Söldner, zB die vom christlichen Balkan kommenden „Voynuks“ (was soviel wie „Soldat“ bedeutet).

An den Flanken der Janitscharen waren die „Sipahis“ postiert. Diese waren die osmanischen Lehensherren, und schwere Reiter. In seinem Gefolge waren die sogenannten „Gebe“, Reiter, die man etwa mit den westlichen Edelknappen vergleichen kann und die ebenfalls gut gerüstet waren, sowie die Ghulam, leichte Reiter, die weniger gut gerüstet waren.

In der Reserve war die Reiterei des Sultans, und die Flanken dieser Formation wurden durch weitere Kavalleristen gedeckt (oft zB Serben).

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Die Byzantiner

Die Byzantiner postierten ihre Infanterie im Zentrum, während die Kavallerie an den Flügeln postiert wurde, genau wie auch zusätzlich Kavallerie dahinter als Reserve gestellt wurde. Das Ganze in einer engen Formation. Quellen sagen aus, das die Infanteriebogenschützen der Byzantiner erst den Gegner unter Beschuss nahmen, bevor die Kavallerie den Angriff startete. Viele der schweren Reiter mit einem Lanzenangriff westlicher Art, aber auch ebenfalls mit Bögen.

Die Serben

Die serbische Formation bestand aus 3 Linien:

In der ersten Linie war die Reiterei postiert, entweder nach westlichen Vorbild ausgerüstet, oder nach byzantisch-östlichem Vorbild. Diese Reiterei war besonders gefürchtet und geschätzt als Söldner, da sie sehr effektiv waren, was man in der Schlacht am Amselfeld und in der Schlacht von Nikopolis sehen konnte.
Dahinter war die Infanterie, deren Aufgabe es war, hinter der Reiterei den Rest aufzumischen. Ein großer Teil der Infanterie bestand aus Bogenschützen, und einigen Armbrustschützen. Die Bogenschützen der Serben waren gefürchtet, so schreiben die Kreuzfahrer oft, wie gefährlich diese waren.


Die Wallachen, Transsylvanier und Moldavier

Aufgrund der topographischen Eigenheiten des heutigen Rumänien beruhten die Taktiken hauptsächlich auf Geplänkel, bei dem sie den Gegner das Schlachtfeld ihrer Wahl aufzwangen.

Sollten sie in formeller Anordnung kämpfen, so gingen meistens die Infanteristen voran. Der Großteil dieser Bestand aus Bogenschützen. Die Moldavier tendierten dazu, die Kavallerie als Reserve zurück zu halten, oft verborgen, und ließen sie angreifen, wenn der Gegner bereits durch das Geplänkel deutlich geschwächt war. Einem Erfolg am Schlachtfeld folgte meistens eine massive Verfolgung durch die Kavallerie.


Die Albaner

Es scheint, das sich die Taktiken der Albaner aufgrund der Topographie ihres Landes denen der Wallachen im Besonderen ähnelten (Wie auch ihre Bewaffnung), Abhängig von Bedrohungen und Geplänkel. Als berittene Plänkler machten die Stradioten Geschichte, die als Söldner in Venedig berühmt wurden.


Die Ungarn

Die Taktik der Ungarn beruhte auf ihre Kriegswägen, die sie als Deckung verwendeten.

Die Ungarn verfügten über schwere Reiterei, die ident mit der im Westen war, aber diese wurde selten eingesetzt. Wesentlich öfter wurden die leichten Reiter eingesetzt, die mit ihren Bögen als berittene Plänkler kämpften.

Ein wichtiger Bestandteil ihrer Armee war auch die Infanterie, die sowohl aus leicht- und schwer gepanzerten Truppen bestand, manche mit Pavisen ausgerüstet.


Die Bulgaren

Die bulgarischen Taktiken ähnelten denen der Byzantiner und der Rumänen: Im offenen Feld postierten sie die Infanterie im Zentrum, am Rechten Flügel die schwere, und am linken die leichte Kavallerie. Ein großer Teil der Infanterie bestand aus Bogenschützen, die aus den Reihen der bulgarischen und wallachischen Bauern rekrutiert wurden, aber auch schwere Infanterie war durchaus oft vertreten.

Oft griffen die Bulgaren die Gegner beim Marsch an, die topographischen Begebenheiten nutzend. Bei offener Feldschlacht täuschten sie dem Gegner oft einen Rückzug vor, bei dem sie den Gegner in einen Hinterhalt lockten, und ihn überraschten.
 
Ausrüstung und Kleidung

Die Osmanen

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1, 2: Osmanische Sipahis, 14. und 15. Jahrhundert (nach einem Gemälde „Trés Riches du duc de Berri von 1416) :

Man sieht sehr gut die Typische Kleidung sowie die Bewaffnung mit Lanze, Säbel und Bogen. Diese scheinen weniger gut gerüstet zu sein, was aber in einer Chronik bestätigt wird. Wie gut/schlecht ein Sipahi gerüstet war, entschied sich durch den Wohlstand seines Lehens.

3, 4: Osmanische Fußsoldaten, 15. Jahrhundet (vermutlich Azaps; Aus Bildern von 1480) :

Sie kämpften laut den Chroniken ohne Panzerung, viele mit Bögen oder Wurfspeeren bewaffnet.

5; 6: Janitscharen, 15. Jahrhundert (aus persischen Chroniken von 1470ern oder 1480ern) :

Typisch für die Janitscharen war ihre Uniform, besonders ihre Kopfbedeckung. Laut manchen Quellen, waren sie ausschließlich mit Bögen bewaffnet, bevor sie zu Feuerwaffen griffen, laut anderen durften sie sich ihre Waffen aussuchen. Sicher ist, das sie vorwiegend mit Bögen ausgerüstet waren, aber auch andere Waffen waren sicher anzurtreffen, so nach manchen Chronisten Wurfspeere (djarid genannt), Äxte, Säbel etc.

7; Feuerwaffenschütze, 15. Jahrhundert:

Die Gewehrschützen wurden zur Hälfte aus Bosniern oder Serben rekrutiert, die andere aus Türken.


8; Schwerer Infanterist, 15. Jahrhundert:

Nach vielen Quellen waren zumindest einige Infanteristen gut gerüstet, bewaffnet mit Bögen, Säbel und Lanzen.

9; Osmanischer Sipahi, 15. Jahrhundert (nach einem Gemälde im Topkapi-Palast) :

Dieser osmansiche Sipahi, der wohl ein reiches Lehen hat, ist schwer gerüstet, bewaffnet mit Lanze, Bogen, Schild und Säbel, also den typischen Ausrüstungegenständen eines osmanischen Reiters.

10; Akinji, 15. Jahrhundert (Holzstich von Dürer):

Obwohl zu Fuß abgebildet, war dieser ein leichter Reiter, bewaffnet mit Bogen und Säbel. Die Akinji wurden meistens zum Plündern des Gebietes des Gegners eingesetzt was ihnen im HRR den Namen "Mordbrenner" eintrug.

11; 12; Osmanische Musiker

13; Osmanischer Schütze, 15. oder 16. Jahrhundert (Abbildung der Schlacht von Mohács)

14; Balkanischer Auxilliar, 15. Jahrhundert


Die Byzantiner

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49; 50; 51; byzantinische Reiter, 14. Jahrhundert (49 nach Beschreibungen, 50 von einer Darstellung des heiligen Demetrios, 51 von „Der Roman von Alexander dem Großen“):

50 und 51 sind die typischsten Beispiele für byzantinische Kavallerie, ausgerüstet mit Schwert oder Säbel, Bogen, Lanze und Drachenschild, der meistens blau-gestreift bemalt war.

52; 53; byzantinische Infanteristen, 14. Jahrhundert (52 aus einer Abbildung eines Wandgemäldes in Zemen/Bulgarien; 53 aus einer Abbildung aus dem Roman „Alexander der Große)

52 zeigt einen typischen byzantinischen Infanteristen, bewaffnet mit einem gestreiften Drachenschild, Speer und Schwert.

53 ist mit einen Reflexbogen bewaffnet. Nur eine Gruppe wird mit einem Schild während des Schießens abgebildet (weswegen das Schild, ist unklar), was aber ein Beweis dafür ist, das man wohl die Schussweise der Steppenvölker, also die mit Daumenring, übernahm.

54; Waräger, 14. Jahrhundert (aus einer Abbildung aus dem 14. Jahrhundert)

55; Byzantinischer Reiter, 15. Jahrhundert (nach einem Medaillion)

Hier sieht man eindeutig den starken türkischen Einfluss auf die Truppen von Byzanz.

56; Byzantische Milliz, 1453 (von einem Zeitgenössischen moldavischen Fresko)

Diese Darstellung zeigt sehr deutlich, die Dominanz des Reflexbogens auf dem Balkan. Selten gezeigt waren Armbrustschützen, und auch Feuerwaffenschützen gab es nur wenige (meistens italienische Söldner).

57; Byzantiner in voller Rüstung, 15. Jahrhundert (hypothetische Zeichnung, basierend auf verschiedenen zeitgenössischen Abbildungen).

58; Almughavar-Söldner, 15. Jahrhundert

59; Italienischer Söldner, 15. Jahrhundert

Die Serben und Bosnier

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69; serbischer Reiter, 14. Jahrhundert (basierend auf zwei zeitgenössische Freskos in Serbien)

Hier sieht man sehr schön den Einfluss von Byzanz und den Steppenvölkern auf die Ausrüstung der Serben. Ausgerüstet ist er mit einem Drachenschild, Schwert, Lanze, aber auch mit Kompositbogen.

70;71;72; serbische oder bosnische Panzerreichter, 14. bis 15. Jahrhundert

Die Serben und Bosnier bezogen ihre Ausrüstung meistens aus Venedig und der Lombardei. Am Ende des 14. Jahrhunderts waren die serbischen und bosnischen Reiter bereits schwer von denen im Westen zu unterscheiden, abgesehen von ihrer weit verbreiteten Verwendung des Schildes, vermutlich aufgrund der Dominanz von Bogenschützen auf dem Balkan.

73;74; serbische oder bosnische Infanteristen, 14, Jahrhundert und 15. Jahrhundert (74 aus einer zeitgenösischen Abbildung)

Standardbewaffnung der Infanteristen der Serben und Bosnier waren Speer, eine Axt mit langem Stiel oder Stangenwaffen, und im Falle von Fernkämpfern Bögen, und später, allerdings selten, Armbrüste, aber auch Feuerwaffen, die aus Italien importiert wurden.

73 trägt einen Schild, der typisch ist für diese Zeit ist, und deren Form schon bei den frühen Slawen in veränderter Form zu finden war.

74 ist aus dem 15. Jahrhundert, und bereits in der Ausrüstung stark verwestlicht, abgesehen vom Helm. Eine ähnliche Rüstung trugen auch die Feuerwaffenschützen.

Die Rumänen

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75; Rumänischer Fußsoldat; 14. Jahrhundert (Abbildung „Kepes Kronika“)

Prinzipiell waren sie mit Kompositbögen bewaffnet, aber auch das ganze Repertoire an Nahkampfwaffen war vertreten.

76; Rumänischer Fußsoldat; 15. Jahrhundert (Zeitgenössische Abbildungen aus der Zeit Stefans des Großen)

Der Kompositbogen blieb, zusammen mit dem ganzen Repertoire an Nahkampfwaffen, eine prinzipielle Waffe der Infanterie, aber auch ein paar Armbrüste waren zu finden, und auch Feuerwaffen kamen langsam in den Dienst.

77; Rumänischer Reiter, 14. Jahrhundert („Kepes Kronika")

Das Gros der rumänischen Reiter waren ungepanzerte leichte Kavalleristen, bewaffnet mit Bögen, Schwertern oder Säbeln und einer leichten Lanze, manchmal auch mit Streitkolben oder leichten Äxten.

78; Rumänischer Reiter, 15. Jahrhundert

Die Ausrüstung blieb seit dem letzten Jahrhundert ziemlich gleich, aber das Schild kam dazu. Entweder ein Rundschild, wie hier abgebildet, oder eine Tartsche.

79; Schwerer Rumänischer Reiter; 15. Jahrhundert (Moldavische Reliquie)

Obwohl in den Chroniken selten von Panzerung gesprochen wird, ist es ziemlich sicher, das es sie gab. Besonders interessant ist der Fakt, das viele Boyaren Litauer waren.

Die Albaner

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Albanischer Reiter, 15. Jahrhundert

Die albanische Reiterei bestand zum Großteil aus leichten Reitern, bewaffnet mit einen Schwert oder Säbel, einem Streitkolben, einer Lanze, oder einem Wurfspeer genannt „zagaie“ (ca. 3 Meter lang, mit einer Klinge an beiden Enden), oder statt dessen einen Bogen oder eine Armbrust.

Die Infanterie bestand zum Großteil aus Bogenschützen, aber auch Armbrust-, und sogar Feuerwaffenschützen waren vertreten.

Die Ungarn

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85;86;87; Leichte Ungarische Kavallerie, 14. Jahrhundert (Kepes Kronika)


85 könnte auch ein Kumane, Szekler oder sogar ein Tatare sein, wenn man seine Kleidung betrachtet. Standartbewaffnung war Bogen und Säbel. Sie waren kaum gerüstet.

88; Ungarischer Panzerreiter, 14. Jahrhundert (Kepes Kronika)

89; ungarischer Fußsoldat, c. 1350 (Italienische Darstellungen)

Besonders der Abgebildete Soldat, könnte von der Minderheit der Szekler stammen. Aber auch die andern Ungarn waren ähnlich ausgerüstet. Die Chroniken erzählen, das sie ähnliche Bögen wie die „Türken“ verwendeten, diese aber nicht so gut, und so stark waren, und auch nicht so gut wie diese damit umgehen konnten, und dass sie den mediterranen Auszug anwendeten.

90; ungarischer Fußsoldat, c.1380 (Kirchenfresko)

Dieses Bild zeigt, das der abgebildete Soldat ein wohlhabenderer „Jobaggy“, also ein Fußsoldat ist.

91; Osteuropäischer Wehrbauer, 15. Jahrhundert

92; Ungarischer Panzerreiter, ca. 1445 (Italienisches Kirchenfresko)

Deutlich zu sehen ist der Einfluss aus Italien auf die Rüstung, aber auch typisch: Die Tartsche

93; Ungarischer Panzerreiter, 1487 (Grabplatte)

94;95; serbische oder ungarische Husaren, spätes 15. Jahrhundert (94 von einer Schwertscheidengravur von 1500)

Obwohl leichte Kavallerie in Serbien ab dem 14. Jahrhundet stets „Gusar“ oder „Usar“ genannt wurden, so muss man die Bildung dieser Einheit den Ungarn zuzuschreiben.
Die exakte Herkunft dieses Wortes ist unklar, könnte aber von „Khazar“ abstammen, oder von Ungarischen „huszar“ was „der Zwanzigste“ bedeutet, oder vom serbischen „Gusar“ oder „Usar“, was „Einbrecher“ oder „Plünderer“ bedeutet.


Die Bulgaren

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Abb. A

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Abb.B

80;81;82;bulgarische Reiter, 14. Jahrhundert (80 + 81 „Mannasses Chronik“, 82 Wandgemälde in Berende)

Abb.A: bulgarischer Reiter, 13. - 14. Jahrhundert, und Infanterist, 13. – 14. Jahrhundert, („Manasses Chronik")

Abb.B: bulgarischer Reiter, 13. - 14. Jahrhundert, („Manasses Chronik")

Bei der bulgarischen Reiterei war der Bogen Standartbewaffnung, aber auch Lanze, Schwert oder Säbel (der erst sehr spät allerdings, und auch selten, am öftesten bei den Kumanen) und Schild (Drachenschild, aber auch oft Buckler).

No. 80 könnte von der Kleidung her auch ein Kumane sein.

Abb. B, aus der Manasses Chronik, zeigt einen besser gerüsteten bulgarischen Reiter, wie er einen Bogen im Galopp einsetzt.

Der Infanterist ist einer schwereren Typuses, der sich eine teurere Ausrüstung leisten kann. Das Drachenschild nach byzantischem Vorbild war bei den Fußsoldaten in dieser Zeit dominierend, und waren auch meistens ähnlich bemalt.

Wenn Infanteristen in den Chroniken auftauchen, dann oft als Bogenschützen oder Speerträger, rekrutiert aus den Reihen der bulgarischen und wallachischen Bauern, sowie von griechischen Milizen. Dennoch war natürlich Axt, Schwert, und Streitkolben eine wichtige Waffe.

Kumane

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14. Jahrhundert; (Kirchenfresko in Ungarn)

Die Kumanen waren stets als berittene Bogenschützen in den Kämpfen eingesetzt. Wer mehr Informationen den Kumanen will, dem würde ich den Thread über die Kumanen im "sonstige Völker"-Unterforum empfehlen.

Quelle:

Infos:
Ian Heath: Medieval Armies 2,
Alexander Trenev: Великите Битки и Борби на българите през средновековието

Bilder:
Ian Heath: Medieval Armies 2,
Alexander Trenev: Великите Битки и Борби на българите през средновековието
 
Bewaffnung

Der Bogen

Wie man im Teil vorher lesen konnte, war der Bogen eine sehr wichtige Waffe auf dem Balkan. Es handelt sich hierbei ausschließlich um Kompositreflexbögen, die schon seit spätestens dem 9. Jahrhundert den Vollholzbogen komplett verdrängten. Oft wird in westeuropäischen Chroniken geschrieben, das man "türkische Bögen" eingesetzt hat. Dies hat aber nicht zu bedeuten, das man ausschließlich die heute als "Türkenbogen" bezeichneten osmanischen Bögen einsetzte: Dieser Begriff wurde im Allgemeinen für Kompositbögen verwendet.
Man übernahm die Typen meistens von den umgebenden Völkern, so übernahmen zB die Serben erst den Bogen magyarischen Typus, dann den osmanischen Bogen. Welchen Schussstil man verwendet hat, ist umstritten, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass der Auszug mit Daumenring am Anfang ziemlich gleich oft wie der 3-Finger-Auszug bzw. 2-Finger-Auszug verwendet wurde, später mit dem Aufkommen der kurzen Bögen der Osmanen komplett durch den Daumenabzug abgelöst wurde.

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Rekonstruktion eines kumanischen Bogens (wie genau, ist unklar)

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Rekonstruktion eines Bogens der Szekler (wie genau, ist unklar, vermutlich zweite Hälfte 13. Jahrhundert)

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Osmanischer Bogen (Rekonstruktion)

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Ungarischer Reflexbogen früheren Typus (Rekonstruktion)

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Ungarischer Reflexbogen späteren Typus (Rekonstruktion)

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Bogen, serbisch, 14. Jahrhundert (Militärmuseum Belgrad)

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Wurfarmenden (Siyas) von Kompositbögen, Fundort in Bulgarien

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Daumenringe; Bulgarisch; 7. bis 14. Jahrhundert

Die Armbrust

Die Armbrust war auf dem Balkan weit weniger verbreitet als zB im Westen oder in Russland, aber dennoch vorhanden. So gibt es nur wenige Abbildungen, die Armbrustschützen zeigen. Öfter eingesetzt wurden Armbrüste im Westlichen Einflussbereich, also zB Albanien, Serbien oder Ungarn.

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„Konstantinopel unter Angriff“ (Manasses Codex)

Das Schwert und der Säbel


Das Schwert verdrängte den Säbel aus dem Arsenal der Bulgaren und Ungarn ab spätestens dem 10. Jahrhundert, jedoch kam der Säbel mit zunehmenden Einfluss aus der Steppe ab der Zweiten Hälfte des 13.Jahrhundert wieder zurück, und wurde bald auch von den Völkern übernommen, die vorher keine Säbel hatten.

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Säbel ungarischen Typus

Das Schild

Schilder gab es auf dem Balkan in verschiedensten Formen und Variationen, und das Repertoire reichte von Drachenschildern, über rechteckigen Schildern und Tartschen bis zu Rundschilden.

sonstige Waffen

Der Speer bzw. die Lanze war eine sehr wichtige Waffe auf dem Balkan, aufgrund ihrer einfachen und schnellen Herstellbarkeit.
Auch Äxte waren nicht selten auf dem Balkan zu finden. Oft verbreitet waren Bartäxte, und von den Kroaten, aber auch von den anderen Balkanvölkern wird oft gesprochen, dass sie zweihändige Äxte führten. Eine Besonderheit hier zu erwähnen ist die ungarische Reiteraxt, das Fokos. Diese Waffe bestand aus einem sehr kleinen Axtkopf an einem langen Stil. Doch diese wurde auch bald von den Wallachen übernommen, die sie in ihren Kämpfen zu Fuß einsetzten, und 2-händig führten. Von daher kommt auch die Slowakische und Tschechische Bezeichnung dieser Waffe als „Valashka“. Es entwickelte sich in Moldavien, in der Ukraine und in Polen sogar aufgrund dieser Waffe ein eigener Kampfstil mit dieser Axt.
Ebenfalls sehr wichtig, da einfach, waren Waffen wie der Streitkolben, und der Dreschflegel.
Feuerwaffen wurden von den Osmanen und von Serben, sowie von Italienischen Söldnern gern verwendet, während zB in Bulgarien diese sehr spät ihren Einzug fanden (in den Truppen vor der Einnahme der Osmanen waren genau genommen keine zu finden).

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Skizzen von Funden von Waffen in Bulgarien

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Ungarisches Fokos



Quellen:

Infos:
Ian Heath: Medieval Armies 2,
Ian Heath: Byzantine Armies 1118 - 1461
Alexander Trenev: Великите Битки и Борби на българите през средновековието

Bilder:
Ian Heath: Byzantine Armies 1118 - 1461
Alexander Trenev: Великите Битки и Борби на българите през средновековието
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