Spanien Anfang 20 Jh vs Heute. Werte!

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schimmelhütte

Neues Mitglied
Hallo zusammen!

Ich ich soll ein kurzes Referat halten in dem ich Spanien Anfang des 20Jh mit der Situation heute vergleiche. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Werten in der Gesellschaft und wie sich das geändert hat.
Anlass zu dem Spaß ist das Buch "Bernada Albas Haus" (la casa de Bernada Alba) in der es um die Rolle der Frau im Spanien der 30er geht. Die Familienehre, die Wirkung nach außen ist ein wichtiges Thema.

Ich habe jetzt einiges an Artikeln im Internet gelesen, aber so ganz viel schlauer bin ich nicht geworden. Was ich bisher hab ist:
- Heute: Emanzipation, Frauen rechtlich gleichgestellt, Wahlrecht
- Spanien im ww1 neutral, Land gewinnt wirtschaftlich, Bürger profitieren aber kaum -> Anarchie wird vom Volk gefordert.
- Früher: Familienbanden noch enger
- Früher: Respekt vor dem Alter, den ältesten Familienangehörigen, Höflichkeit
- Nachrichten wurden Mündlich übermittelt, wenig Zeitungen, hohe Analphabetenquote
- Heute: Hygienischer, Ärztedichte höher
- Früher: Gesellschaft "prüder" -> kein sex vor der ehe, sehr geschlossene Kleidung, schwule/lesben Außenseiter der Gesellschaft

Ist das soweit in Ordnung bzw habe ich noch elementares übesehen? Das kommt mir alles etwas allgemein vor und hat auch keinen besonderen Bezug zu Spanien, außer dem Part mit der Anarchiewilligkeit.

Weitere Links, Ideen, Tipps sind gern gesehen!
Danke für eure Hilfe.

Gruß,
Schimmelhütte
 
schimmelhütte schrieb:
Hallo zusammen!

Ich ich soll ein kurzes Referat halten in dem ich Spanien Anfang des 20Jh mit der Situation heute vergleiche. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Werten in der Gesellschaft und wie sich das geändert hat.
Anlass zu dem Spaß ist das Buch "Bernada Albas Haus" (la casa de Bernada Alba) in der es um die Rolle der Frau im Spanien der 30er geht. Die Familienehre, die Wirkung nach außen ist ein wichtiges Thema.

Ich habe jetzt einiges an Artikeln im Internet gelesen, aber so ganz viel schlauer bin ich nicht geworden. Was ich bisher hab ist:
- Heute: Emanzipation, Frauen rechtlich gleichgestellt, Wahlrecht
- Spanien im ww1 neutral, Land gewinnt wirtschaftlich, Bürger profitieren aber kaum -> Anarchie wird vom Volk gefordert.
- Früher: Familienbanden noch enger
- Früher: Respekt vor dem Alter, den ältesten Familienangehörigen, Höflichkeit
- Nachrichten wurden Mündlich übermittelt, wenig Zeitungen, hohe Analphabetenquote
- Heute: Hygienischer, Ärztedichte höher
- Früher: Gesellschaft "prüder" -> kein sex vor der ehe, sehr geschlossene Kleidung, schwule/lesben Außenseiter der Gesellschaft

Ist das soweit in Ordnung bzw habe ich noch elementares übesehen? Das kommt mir alles etwas allgemein vor und hat auch keinen besonderen Bezug zu Spanien, außer dem Part mit der Anarchiewilligkeit.

Weitere Links, Ideen, Tipps sind gern gesehen!
Danke für eure Hilfe.

Gruß,
Schimmelhütte
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Hallo Schimmelhütte

In diesem Artikel des Spiegels von 1986 zum 50en Jahrestag des Bürgerkrieges in Spanien wird sehr gut und ausführlich der Mentalitäts/Kultur/Strukturwandel der Spanier bis zu diesem Krieg dokumentiert. Hier kommt vor allem zum tragen, dass der soziale Hass der verarmten spanischen Bevölkerung (Stadtproletariat/Landbevölkerung) im Lauf des 19. Jahrhunderts auf die Strukturen der noch mittelalterlich eingestellten spanischen katholischen Kirche und der mit ihr verbündeten Generäle und Traditionalisten/Falangisten und Krone immens war und dies auf Gegenseitigkeit beruhte. Die ehemals tieffrommen einfachen Spanier (Befreiungskampf gegen Napoleon) waren nungrösstenteilsl kirchenfeindlich eingestellt ( Exzesse an Klöstern während der Anarchistenaufstände 20er Jahre/ Bürgerkrieg). Wie sich die 40 Jahre Franco Diktatur Mentalitässgeschichtlich auf die heutige Gesellschaft ausgeprägt haben und in wieweit die Demokratie in den Köpfen der Spanier verankert ist, dazu bräuchte es noch Quellen...

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j...sg=AFQjCNFuhhXsXGaUSN6gSjF2oQHQ95DYPA&cad=rja
 
Was war denn Spanien bis 1931 und was ist es heute wieder? (Und warum darf man das, was Spanien bis 1931 war und heute wieder ist trotzdem nicht gleichsetzen?)
Was die Frauen angeht, so sieht das zwar heute rechtlich anders aus, aber häusliche Gewalt, die insbesondere für Frauen mitunter tödlich ausgeht, ist immer noch ein Thema, ob das tatsächlich ein kulturelles Problem ist, oder eines, was in allen Kulturen zu finden ist, sei dahin gestellt, von vielen Spaniern selbst wird das als problematisches kulturelles Erbe gesehen.
Viel interessanter dürfte aber in Bezug auf die geschlechtlichen Unterschiede ein Blick auf das Schulsystem sein, und zwar der Vergleich 1900 - 1931, dann 1931 - 1936/39 und schließlich die Jahre 1939 - 1956.
Zu den Anarchisten - ja Spanien ist - außer vielleicht der Machno-Bewegung in der Ukraine - das einzige europäische Land mit einer wirklich nennenswerten anarchistischen Bewegung - allerdings solltest du hier noch einmal nachforschen, denn ganz offensichtlich hast du hier eine wesentlichen Punkt noch nicht verstanden. Wie stand eigentlich Lorca zu den Anarchisten? (Weiß ich wirklich nicht, ist aber evtl. eine Frage, die du dir stellen und wenn du kannst beantworten solltest.)
Mit der früher prüderen Gesellschaft, das würde ich mal außen vor lassen, auch wenn Lorca homosexuell war und man nach dem Konsum mancher, vor allem älterer Almodóvarfilme den Eindruck haben könnte, dass die Spanier nur aus Sexmonstern bestünden. Jedenfalls ist das nichts, was die spanische Gesellschaft von anderen Gesellschaften unterscheidet.

Du solltest aber auf jeden Fall über die Internetrecherche hinaus gehen und dir auch gedruckte Literatur zum Thema besorgen (Bibliothek!), das muss sicher nichts aufwendiges sein, z.B. würde sicher Kulturwissenschaft Spanien von Arno Gimber ausreichen, das ist ein dünnes Buch mit einem gut aufgestellten Register.

Was für eine Schulstufe bist Du? Oberstufe? Spanisch-LK? Dann lest ihr La casa de Bernarda Alba? Handelt es sich um eine Schülerausgabe? Wenn dem so ist, dann findest du darin sicher auch Ergänzungsmaterial, welches dir bei deinem Referat hilfreich sein kann.
 
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