Nachdem ich nun ein paar Filmchen über Elizabeth I. gesehen habe, fühlte ich mich einmal animiert, einen Thread zu Filmen zu eröffnen, die im 16.Jh. spielen.
1.
"Elizabeth I." (2006) von Tom Hooper
Dieser insgesamt 213 Minuten lange, zweiteilige Film beschreibt ungefähr die Zeit zwischen der Werbung des Herzogs von Anjou bis zu ihrem Tod.
Im ersten Teil verfolgt der Zuschauer das Leben von Elizabeth zusammen mit dem Earl of Leicester, besser bekannt als Robert Dudley. Elizabeth wird von ihren Beratern Walsingham und Burghley zu einer Heirat mit dem Herzog von Anjou gedrängt. Nachdem Anjou in England auf Ablehnung stößt, gibt Elizabeth I. dieses Hochzeitsprojekt auf. Man hatte am Anfang des Films ohnehin befürchtet, dass sie nicht mehr schwanger werden könne, da sie schon zu alt war. Scheinbar erkennt sie nun, dass damit ihre letzte Chance diesbezüglich vertan war.
Im Zuge des erfolglosen Besuches des Herzogs von Anjou in England hatte Elizabeth den Earl of Leicester vom Hof verband - hier wird die heimliche Ehe des Earl of Leicester mit Lettice Konolly. Einige Jahre (angeblich 7) später, als England in den Konflikt mit Spanien stürzt, ruft sie ihn zurück. Leicester zieht daraufhin erfolglos, wie er es auch selbst nachher zugibt, für Elizabeth und England in den Krieg. Nach seiner Rückkehr wird Maria Stuart unter Leicesters tatkräftiger Einmischung hingerichtet. Er übernimmt es, Elizabeth von der Hinrichtung zu unterrichten. Nachdem die Armada von den Engländern geschlagen worden ist, stirbt Leicester überraschend in Elizabeths Armen, nicht ohne den Sohn seiner letzten Frau (also seinen Stiefsohn) ihr anempfohlen zu haben - der 2nd Earl of Essex.
Der zweite Teil schildert die Höhen und Tiefen der Beziehung des Earl of Essex zu Elizabeth I.. Essex wird zu einer Art Liebhaber, jedoch verweigert die Königin ihm Sex oder derlei. Dafür protegiert sie nach einigem Widerstreben seine militärische Karriere und sogar einen Sitz für Essex im Staatsrat. Das tut sie auch weiterhin, ein bisschen wohl aus einer Schwäche für ihn, obwohl sie eine Intrige von Essex und Francis Bacon gegen ihren Arzt Lopez später als fadenscheinige Verleumdung erkennt - doch da ist Dr. Lopez schon brutal hingerichtet. Schließlich verstrickt sich Essex allerdings in einige Intrigen, die ihn in Verbindung zu König James von Schottland bringen. Ein Putschversuch von Essex scheitert und er wird hingerichtet. Kurz darauf stirbt auch Elizabeth.
Weit besser als "Elizabeth" (1998) und "Elizabeth - Das Goldene Königreich" (2007) wird ein Versuch unternommen sich dem widersprüchlichen Charakter von Elizabeth I. zu nähern. Sowohl Jeremy Irons (als Leicester), als auch Helen Mirren (Elizabeth) und auch Hugh Dancy (2nd Earl of Essex) meistern ihre Sache gut, Helen Mirren und Jeremy Irons wurden besonders lobend später erwähnt. Aber die gesamte Schauspielerrunde ist durchweg recht gut besetzt und muss sich hinter dem 1998er Kinofilm nicht verstecken. Ähnlich wie die beiden Kinofilme von 1998 und 2007 ist aber auch "Elizabeth I." eher ein Kammerspiel. Bis auf ein paar Ausnahmen von Bootspartien und der etwas armselig wirkenden Versammlung der Truppen auf einer Wiese spielt der Zweiteiler in ein paar Räumen des Schlosses - ein großer Teil sogar nur in dem Schlafzimmer der Königin, den Gemächern des Earl of Leicester und dem Raum des Staatsrates.
Das führt zu einer Fokusierung auf das Gefühlsleben der Königin und ihrer beiden Favoriten Essex und Leicester. Auch wenn das lang und breit erzählt wird, bleibt die Handlungsweise der Königin mysteriös, sonderbar. Ihr verbürgtes aufbrausendes Wesen wie auch ihre Launenhaftigkeit, ihr Spott, die Erfindungsgabe von Spitznamen für ihre Umgebung, all das kommt vor.
Etwas kontrastierend zur Kammerspielatmosphäre ist die blutige Darstellung der Hinrichtungen samt Hängen und Herausreißen von Innereien lebender Verurteilter.
Wie alle filmischen Biographien kommen allerdings die Jahreszahlen etwas durcheinander. So trennen zwar die Heiratsverhandlungen zwischen dem Herzog von Anjou und dem Angriff der Armada die eingeblendeten 7 Jahre. Aber dass die Königin erst 1588 wie dargestellt von dem Tod des Herzogs erfährt, der schon 1584 geschah, erscheint wenig plausibel. So wird einiges gedrängt erzählt und mit manchen Zahlen und der Chronologie an sich recht frei umgegangen.
Immerhin werden aber die Charaktere grundsätzlich weitaus getreuer der damaligen Persönlichkeiten dargestellt als in den Vergleichsfilmen, die ich bis jetzt sah.
1.
"Elizabeth I." (2006) von Tom Hooper
Dieser insgesamt 213 Minuten lange, zweiteilige Film beschreibt ungefähr die Zeit zwischen der Werbung des Herzogs von Anjou bis zu ihrem Tod.
Im ersten Teil verfolgt der Zuschauer das Leben von Elizabeth zusammen mit dem Earl of Leicester, besser bekannt als Robert Dudley. Elizabeth wird von ihren Beratern Walsingham und Burghley zu einer Heirat mit dem Herzog von Anjou gedrängt. Nachdem Anjou in England auf Ablehnung stößt, gibt Elizabeth I. dieses Hochzeitsprojekt auf. Man hatte am Anfang des Films ohnehin befürchtet, dass sie nicht mehr schwanger werden könne, da sie schon zu alt war. Scheinbar erkennt sie nun, dass damit ihre letzte Chance diesbezüglich vertan war.
Im Zuge des erfolglosen Besuches des Herzogs von Anjou in England hatte Elizabeth den Earl of Leicester vom Hof verband - hier wird die heimliche Ehe des Earl of Leicester mit Lettice Konolly. Einige Jahre (angeblich 7) später, als England in den Konflikt mit Spanien stürzt, ruft sie ihn zurück. Leicester zieht daraufhin erfolglos, wie er es auch selbst nachher zugibt, für Elizabeth und England in den Krieg. Nach seiner Rückkehr wird Maria Stuart unter Leicesters tatkräftiger Einmischung hingerichtet. Er übernimmt es, Elizabeth von der Hinrichtung zu unterrichten. Nachdem die Armada von den Engländern geschlagen worden ist, stirbt Leicester überraschend in Elizabeths Armen, nicht ohne den Sohn seiner letzten Frau (also seinen Stiefsohn) ihr anempfohlen zu haben - der 2nd Earl of Essex.
Der zweite Teil schildert die Höhen und Tiefen der Beziehung des Earl of Essex zu Elizabeth I.. Essex wird zu einer Art Liebhaber, jedoch verweigert die Königin ihm Sex oder derlei. Dafür protegiert sie nach einigem Widerstreben seine militärische Karriere und sogar einen Sitz für Essex im Staatsrat. Das tut sie auch weiterhin, ein bisschen wohl aus einer Schwäche für ihn, obwohl sie eine Intrige von Essex und Francis Bacon gegen ihren Arzt Lopez später als fadenscheinige Verleumdung erkennt - doch da ist Dr. Lopez schon brutal hingerichtet. Schließlich verstrickt sich Essex allerdings in einige Intrigen, die ihn in Verbindung zu König James von Schottland bringen. Ein Putschversuch von Essex scheitert und er wird hingerichtet. Kurz darauf stirbt auch Elizabeth.
Weit besser als "Elizabeth" (1998) und "Elizabeth - Das Goldene Königreich" (2007) wird ein Versuch unternommen sich dem widersprüchlichen Charakter von Elizabeth I. zu nähern. Sowohl Jeremy Irons (als Leicester), als auch Helen Mirren (Elizabeth) und auch Hugh Dancy (2nd Earl of Essex) meistern ihre Sache gut, Helen Mirren und Jeremy Irons wurden besonders lobend später erwähnt. Aber die gesamte Schauspielerrunde ist durchweg recht gut besetzt und muss sich hinter dem 1998er Kinofilm nicht verstecken. Ähnlich wie die beiden Kinofilme von 1998 und 2007 ist aber auch "Elizabeth I." eher ein Kammerspiel. Bis auf ein paar Ausnahmen von Bootspartien und der etwas armselig wirkenden Versammlung der Truppen auf einer Wiese spielt der Zweiteiler in ein paar Räumen des Schlosses - ein großer Teil sogar nur in dem Schlafzimmer der Königin, den Gemächern des Earl of Leicester und dem Raum des Staatsrates.
Das führt zu einer Fokusierung auf das Gefühlsleben der Königin und ihrer beiden Favoriten Essex und Leicester. Auch wenn das lang und breit erzählt wird, bleibt die Handlungsweise der Königin mysteriös, sonderbar. Ihr verbürgtes aufbrausendes Wesen wie auch ihre Launenhaftigkeit, ihr Spott, die Erfindungsgabe von Spitznamen für ihre Umgebung, all das kommt vor.
Etwas kontrastierend zur Kammerspielatmosphäre ist die blutige Darstellung der Hinrichtungen samt Hängen und Herausreißen von Innereien lebender Verurteilter.
Wie alle filmischen Biographien kommen allerdings die Jahreszahlen etwas durcheinander. So trennen zwar die Heiratsverhandlungen zwischen dem Herzog von Anjou und dem Angriff der Armada die eingeblendeten 7 Jahre. Aber dass die Königin erst 1588 wie dargestellt von dem Tod des Herzogs erfährt, der schon 1584 geschah, erscheint wenig plausibel. So wird einiges gedrängt erzählt und mit manchen Zahlen und der Chronologie an sich recht frei umgegangen.
Immerhin werden aber die Charaktere grundsätzlich weitaus getreuer der damaligen Persönlichkeiten dargestellt als in den Vergleichsfilmen, die ich bis jetzt sah.
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