Stein oder Kupfer - Sonderfall Nordamerika?

silesia

Moderator
Teammitglied
Aus dem Artikel (~ deepL), Abstrakt:

"Die meisten prähistorischen Gesellschaften, die mit Kupfer als Werkzeugrohstoff experimentierten, gaben schließlich den Stein als ihr Hauptmedium für den Werkzeugbau auf.
Nach Tausenden von Jahren des Experimentierens mit diesem Metall gaben die nordamerikanischen Jäger und Sammler es jedoch auf und kehrten zur ausschließlichen Verwendung von Stein zurück. Warum?

Wir haben experimentell bestätigt, dass Repliken von Kupferwerkzeugen den Steinwerkzeugen unterlegen sind, wenn jedes auf die gleiche Weise wie ihre archäologischen Gegenstücke beschafft/hergestellt und identischen Aufgaben unterworfen wird.

Warum hat Kupfer dann in den meisten anderen Regionen der Welt konsequent zu einer fortschrittlicheren Metallurgie geführt? Wir gehen davon aus, dass es der ungewöhnliche Reinheitsgrad des nordamerikanischen Kupfers war, der von nordamerikanischen Konzernen bezogen wurde, und dass natürlich vorkommende Legierungen ausreichend überlegene Werkzeuge lieferten, um den Eintritt in das Kupfer-Bronze-Eisen-Kontinuum des Werkzeugbaus in anderen Teilen der Welt zu fördern."


Nature (im open access):
The exceptional abandonment of metal tools by North American hunter-gatherers, 3000 B.P.
 
Kupfer war auch in Europa ein Prestigeobjekt. Es gibt aus der Jungbronzezeit in Dänemark oder Südschweden (irgendwie gibt es da eine Begriffsverwirrung in der Archäologie, ich hoffe, ich habe das mit der Jungbronze jetzt richtig getroffen, ich meine die Jungbronze kommt nach der Spätbronze) Feuersteinmesser, die so geschlagen sind, dass sie Kupfermesser imitieren. Also die Leute kannten Kupfermesser, haben aber weiterhin Steinmesser hergestellt. Weil Kupfer eben ein Prestigeprodukt war, welches nicht unbedingt immer leicht zu bekommen war.
 
Zurück
Oben