Steinfraß am Kölner Dom

james007

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Hallo,

die Außenfassade des Kölner Doms wird ja ständig restauriert. Ich habe mal gehört, dass der Kölner Dom nicht so schnell verwittert wäre, wenn er nicht in Köln sondern in Bremen gebaut worden wäre.
Stimmt das?
 
Hallo,

die Außenfassade des Kölner Doms wird ja ständig restauriert. Ich habe mal gehört, dass der Kölner Dom nicht so schnell verwittert wäre, wenn er nicht in Köln sondern in Bremen gebaut worden wäre.
Stimmt das?
Ob sich da die Bremer gefreut hätten wenn ein Bauwerk ihrer Stadt kölner Dom heißt würde ich aber anzweifeln;)
Aber Spaß beiseite, Sandstein ist kein sehr dauerhaftes Material. Für feuchtes Klima ist er auch nicht besser geeignet, da er sehr saugfähig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist wohl auch eine Frage des Baustoffes. Der Kölner Dom ist ja vor allem aus Sandstein. Und der ist sehr säureempfindlich. Kann sogar sein, das der hier verwendete noch eine Nummer empfindlicher ist.
Und Köln liegt in einer Westwinddriftzone, der die Abgase aus den Braunkohlereviere mitbringt und Belgischer Industriegebiete. Da die Kraftwerke aber Entschwefelt werden, fällt die Schweflige Säure, welche für den sauren Regen verantwortlich war, nicht mehr an. Und die Schweflige Säure wird mit dem Regen aus der Luft herraus gewaschen und fällt/fiel als saurer Regen an.
Und auch der Hausbrand zum kochen und heizen hat dem Gebäude stark zugesetzt, durch den Schwefel, welcher in der Kohle natürlicher weisse enthalten ist.
Da Norddeutschland nicht soviel Industrie in der direkten Umgebung hat wie Köln, könnte an der Theorie was dran sein.
Wobei der Dom vuun Kölle in Bremen wahrscheinlich eher in Backsteinoptik gebaut worden währe.

Apvar

P.S. Der Stein wurde vor allem im Siebengebirge gebrochen. Trachyt vom Drachenfels.
http://de.wikipedia.org/wiki/Trachyt
 
Zuletzt bearbeitet:
Sandstein ist aber doch etwas anderes als Trachyt. Das kann man doch nicht in einen Topf werfen.

Der Dom mit "demselben" Gestein erbaut in Bremen wäre besser gewesen? War das die Frage? Es geht also um dasselbe Gestein, nur an einem anderen Ort? Bin mir nicht sicher ob ich das richtig verstanden habe. :rotwerd:
 
Hallo,

die Außenfassade des Kölner Doms wird ja ständig restauriert. Ich habe mal gehört, dass der Kölner Dom nicht so schnell verwittert wäre, wenn er nicht in Köln sondern in Bremen gebaut worden wäre.
Stimmt das?
Also, ich finde es gut, dass der Kölner Dom ständig restauriert werden muss. So bekommt er etwas Lebendiges.
Auch am Straßburger Münster ist Sandstein verbaut... Vielleicht könnte man daraus schließen, alle Orte sind für Sandstein besser als Köln.
 
Ob sich da die Bremer gefreut hätten wenn ein Bauwerk ihrer Stadt kölner Dom heißt würde ich aber anzweifeln;)

Vermutlich haben die Bremer deswegen ihren Dom auch als Bremer Dom ? Wikipedia bezeichnet.:rofl:

Aber Spaß beiseite, Sandstein ist kein sehr dauerhaftes Material. Für feuchtes Klima ist er auch nicht besser geeignet, da er sehr saugfähig ist.

Das ist wohl auch eine Frage des Baustoffes. Der Kölner Dom ist ja vor allem aus Sandstein. Und der ist sehr säureempfindlich. Kann sogar sein, das der hier verwendete noch eine Nummer empfindlicher ist.
Und Köln liegt in einer Westwinddriftzone, der die Abgase aus den Braunkohlereviere mitbringt und Belgischer Industriegebiete. Da die Kraftwerke aber Entschwefelt werden, fällt die Schweflige Säure, welche für den sauren Regen verantwortlich war, nicht mehr an. Und die Schweflige Säure wird mit dem Regen aus der Luft herraus gewaschen und fällt/fiel als saurer Regen an.
Und auch der Hausbrand zum kochen und heizen hat dem Gebäude stark zugesetzt, durch den Schwefel, welcher in der Kohle natürlicher weisse enthalten ist.
Da Norddeutschland nicht soviel Industrie in der direkten Umgebung hat wie Köln, könnte an der Theorie was dran sein.
Wobei der Dom vuun Kölle in Bremen wahrscheinlich eher in Backsteinoptik gebaut worden währe.

Apvar

P.S. Der Stein wurde vor allem im Siebengebirge gebrochen. Trachyt vom Drachenfels.
Trachyt ? Wikipedia

Der Bremer Dom ist aber auch in wesentlichen Teilen in Sandstein gebaut worden und hat auch nicht die für Norddeutschland typische Backsteinoptik:

Der noch heute Maß und Struktur vorgebende, überwiegend aus Sandstein errichtete Bau, eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit zwei Krypten, über denen sich Chöre erheben, stammt aus dem 11. Jahrhundert.

aus: St. Petri Dom Bremen *-*Der Dom*-*Der Dom*-*Das Bauwerk

Zu Steinfraß oder Umweltschäden am Bremer Dom habe ich nichts finden können.

Zu den bereits von Apvar genannten Einflußfaktoren möchte ich noch die Emissionen von Kraftfahrzeugen hinzufügen. Da ist natürlich Köln mit seiner dicht besiedelten Umgebung stärker betroffen als das kleinere Bremen*.

Zum Kölner Dom und seiner Instandhaltung kann ich eine Dokumentation des WDR aus der Reihe Quarks & Co. empfehlen: Der Dom in Zahlen - Sendung vom 24. April 2012 - Quarks & Co - WDR Fernsehen


*ist übrigens verdammt lang her, dass ich zum letzten Mal in Bremen war, ist mir aber als schöne, gemütliche Stadt in Erinnerung geblieben und nicht so hektisch wie Kölle.
 
Die Kathedrale von Cádiz, die ebenfalls direkt am Meer liegt (der Altarraum ist nur noch durch eine Straße/Promenade/Mauer vom Meer getrennt) ist ebenfalls aus Sandstein gebaut und muss, obwohl das Bauwerk erst im späten 19. Jhdt. die alte Kathedrale ersetzte, beständig restauriert werden, weil die salzhaltige Luft sich durch den Stein frisst. In Bremen hätte man vielleicht schlicht einen anderen Stein genommen (Backsteingotik?).
 
Die Kathedrale von Cádiz, die ebenfalls direkt am Meer liegt (der Altarraum ist nur noch durch eine Straße/Promenade/Mauer vom Meer getrennt) ist ebenfalls aus Sandstein gebaut und muss, obwohl das Bauwerk erst im späten 19. Jhdt. die alte Kathedrale ersetzte, beständig restauriert werden, weil die salzhaltige Luft sich durch den Stein frisst. In Bremen hätte man vielleicht schlicht einen anderen Stein genommen (Backsteingotik?).

Nee:noe:, das ist auch überwiegend Backstein in Bremen:

Der Bremer Dom ist aber auch in wesentlichen Teilen in Sandstein gebaut worden und hat auch nicht die für Norddeutschland typische Backsteinoptik:


Der noch heute Maß und Struktur vorgebende, überwiegend aus Sandstein errichtete Bau, eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit zwei Krypten, über denen sich Chöre erheben, stammt aus dem 11. Jahrhundert.

aus: St. Petri Dom Bremen *-*Der Dom*-*Der Dom*-*Das Bauwerk

Zu Steinfraß oder Umweltschäden am Bremer Dom habe ich nichts finden können.

Allerdings ist Bremen ja nicht unmittelbar am Meer gelegen wie Cádiz. Möglicherweise unterscheiden sich verschiedene Sandsteinarten auch noch nach ihrer Haltbarkeit (allerdings bin ich kein Mineraloge). In Köln, Cádiz und Bremen werden sicherlich Sandsteine verschiedener Abbauregionen verwendet worden sein.
 
Nun ja,Steinfraß ist nicht nur in Köln ein Problem- Am Mainzer Dom läüft seit drei Jahren ein umfangreiches Restaurierungsprogramm - das am Speyrer Dom wurde 2007 abgeschlossen, das am Frankfurter Dom 2009. Nur der Wormser Dom,obwohl ebenfalls aus Sandstein erbaut scheint bei uns in der Gegend halbwegs davon verschont zu sein.
 
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