Stellung der Frau in der griechischen Sagen Zeit?

G

Gast

Gast
Hallo,

weiß jemand von euch zufällig etwas über die "Stellung der oder einer Frau in der griechischen Sagen Zeit"???
Ich bräuchte dringend einige Informationen darüber, kann im Internet nur leider nichts darüber finden und dachte mir somit es einmal hier zu probieren.

Wäre echt super toll, wenn einer von euch darüber bescheid weiß!

Liebe Grüße
 
Ich möchte hinzufügen, dass es auch gut wäre, wenn ich etwas über die stellung der frau im antiken griechenland erfahren könnte.
Ich denke, darüber gibt es mehr Informationen.
 
Gast schrieb:
weiß jemand von euch zufällig etwas über die "Stellung der oder einer Frau in der griechischen Sagen Zeit"???
Ich bräuchte dringend einige Informationen darüber, kann im Internet nur leider nichts darüber finden und dachte mir somit es einmal hier zu probieren.
Was meinst du mit Sagenzeit? Die Zeit in der die Sagen spielen? Sehr shwer bestimmbar, da immer Mischungen aus Erfahrungen des ERzählers und alten Überlieferungen entsthen. Oder meinst du das allgemeine Bild von Frauen in den Sagen? Sehr wechselseitig. positiv aktiv wie Athene, aktiv aber unsympathisch wie Medea. In Penelope wird der häusliche und treue (sprich passive) Typ Frau gepriesen. Dieser wird aber imho durchaus als Sollzustand angesehen, wie das Feindbild Amazone oder dieses Frauenvölchen dem Jason begegnet zeigt.
Zur tatsächlichen Stellung der Frau steht hier etwas (glaube ich)
http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=1123&highlight=antike+griechen+frau
Es ist bestimmt erfolgreich, wenn du gezielt nach einzelnen Frauen googelst und Rückschlüsse aus ihrer Lebensweise und der daraus folgenden Bewertung ziehst
Ergiebig und repräsentativ sollten sein: Xanthippe und Aspasia
 
Also, ich denke sehr viel über das häusliche Leben in der sogenannten Sagenzeit erfährt man im hinteren Teil der Odysee, im 23. und 24. Gesang. Er behandelt, wie der totgeglaubte Odysseus nach Hause zurückkehrt. Sehr viele Freier halten um die Hand seiner Frau Penelope an. Bezeichnend für ihre Stellung ist, dass diese sie nicht einfach abweisen kann, sonder sie nur temporär mit zahlreichen Listen (in denen sie ihrem Mann eigentlich an nichts nachsteht) vom Leibe hält.

Leider kann ich nicht mit Analysen im Internet dienen, sondern nur darauf verweisen, den Originaltext zu lesen und sich vielleicht mal auf die Suche nach literaturwissenschaftlichen Werken zu diesen Texten zu machen.
 
Zu beachten bei allen antiken griechischen Sagen ist, dass die Frauen, welche überhaupt genannt sind, zumeist einem hohen Stand entstammten, ihre Männer oder Väter sind allesamt hohe Adlige oder Könige. Von Frauen aus dem plethos erfährt man wenig, wenn überhaupt.
Schon allein aus dieser höheren Stellung heraus ist die Behauptung gerechtfertigt, dass diese Frauen etwas freier und selbstbewusster agieren als dies die meisten Frauen, die damals tatsächlich lebten konnten und durften.
Auch ist es bedenklich aus dem Verhalten weiblicher Göttinen auf die Stellung der Frauen zu schließen, denn auch wenn diese zweifelslos menschliche und weibliche Verhaltensmuster aufweisen, soll durch ihr Agieren auch die göttliche Macht dargestellt werden...

Das Beispiel der Penelope ist ein sehr gutes, das auch aus anderen Überlieferungen, insbesondere aus Athen, bestätigt werden kann. Ich kann dir nur ans Herz legen diesen Teil der Odysee zu lesen.

Die Frau ist dem Mann im patriarchalischen Griechenland untergeordnet. Der Mann vertritt den oikos, den gesamten Haushalt, nach außen hin - sowohl politisch als auch sozial durch Repräsentation im öffentlichen Leben.
Wohl nahmen auch Frauen in geringeren Anteil an manchen öffentlichen Festen teil, aber deren Hauptaufgabe bestand im Wirken innerhalb des oikos: Aufzucht der Kinder und führen des Haushalts.
Auf eine kleine Ausnahme möchte ich hinweisen: In dem zwar auch patriarchalisch organisierten Sparta kam den Frauen für griechische Verhältnisse eine Ausnahmerolle zu. Sie waren erbberechtigt, nahmen am öffentliche Leben teil sollen - nicht zuletzt wegen der dauerhaft nicht anwesenden Männer - den Haushalt eigenständig und ohne Rückfragen geführt haben, was in Athen undenkbar war.
 
Sagt die Odysee etwas darüber wer während des Königs Abwesenheit regierte? Einiges übernahm doch Penelope.
H. von Salza schrieb:
Sie waren erbberechtigt, nahmen am öffentliche Leben teil sollen - nicht zuletzt wegen der dauerhaft nicht anwesenden Männer - den Haushalt eigenständig und ohne Rückfragen geführt haben, was in Athen undenkbar war.
Das selbstständige Führen des Haushaltes war mWn auch in Athen üblich. So wie dem Mann das öffentliche Leben gehörte, hatte die Frau zuhause das sagen. Er war schließlich viel unterwegs (Agora, Arbeit, Symposien), wobei ich an dieser Stelle vielleicht zusehr das Ehepaar Sokrates-Xanthippe vor Augen habe.
Lässt sich von Klymestra (das war doch die Frau Agammemnos?) etwas ableiten oder ist ihr Charakter zu sehr individuell gestaltet um Eigenheiten ihrer sozialen Stellung zu zeigen?
 
Zurück
Oben