Stellung der Fürsten im Reich

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Hallo,
habe eine Frage:
Wie konnten die Fürsten ihr politische Stellung im eigenen Territorium verbessern bzw. festigen? ( Um 1450)
 
1. Durch Heirat, 2. durch gute diplomatische Beziehungen, durch Durchsetzung der Herrschaftsrechte gegenüber Städten und Reichsrittern. 4. Durch Krieg und Fehden. Finanziell konnten sie sich große Summen beschaffen, indem sie Berwerksregale an potente Bürger verpachteten. Sie mußten dabei nur aufpassen, dass sie nicht wie Siegmund "der Münzreiche" von Tirol abhängig von Kaufleuten wie den Fuggern wurden.
 
Kaieser Karl V. war ja auch sehr abhängig von den Fuggern, welche zu diesem zeitpunkt (1520) wohl am höhepunkt ihrer macht waren.
 
Man konnte es natürlich auch machen wie Vlad III. Drăculea, der berühmte-berüchtigte Graf Dracula. Er ließ brutale Geschichten über sich verbreiten. Oder sind sie wahr? Und da wären wir schon beim nächsten, das geheimnisvoll seien.

*gruuusel*
 
Man konnte es natürlich auch machen wie Vlad III. Drăculea, der berühmte-berüchtigte Graf Dracula. Er ließ brutale Geschichten über sich verbreiten. Oder sind sie wahr? Und da wären wir schon beim nächsten, das geheimnisvoll seien.

*gruuusel*
Wahr ist wohl zumindest, daß er seine Gegner zur Abschreckung Pfählen ließ. Ich lasse einmal offen, wie viele Fürsten oder Könige in dieser Zeit sich noch dieser Hinrichtungart bedienten.
 
Vlad Tzepes hat hauptberuflich eigentlich etwas anderes gemacht: Er hat recht erfolgreich auf dem Balkan gegen die Türken gekämpft :)

Seine beiden Probleme waren sein unzweifelhafter Sadismus, und dass er bei den Mächtigen als unzuverlässiger Bundesgenosse galt. Mathias Corvinus lies ihn 1462 für 10 Jahre einkerkern, mit offensichtlich fingierten Anklagen und Schauergeschichten, die die Basis unserer heutigen Folklore darstellen. Das Erstaunliche ist eigentlich, dass er nicht stante pede von der Inquisition verbrannt wurde.....
 
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Hallo,
habe eine Frage:
Wie konnten die Fürsten ihr politische Stellung im eigenen Territorium verbessern bzw. festigen? ( Um 1450)

Die Reichsfürsten - und um die geht es hier - leiteten ab dem 13. Jahrhundert einen Prozess der Territorialisierung ein. Sie strebten danach, ihre zersplitterten Besitzungen und Herrschgaftsrechte zusammenzufassen, andere Herren zu verdrängen oder zu unterwerfen und ein geschlossenes Herrschaftsgebiet - ein Territorium - aufzubauen.

Nachdem das den Landesherren gelungen war, unternahmen sie weitere Schritte zur Festigung ihres Terroriums. Dazu zählten der Aufbau einer einheitlichen Verwaltungs- und Gerichtsorganisation und die Etablierung einer wirksamen Regierung mit einer Kanzlei und kompetenten Verwaltungsbeamten.

Auffällig ist, dass schließlich nur noch Ministeriale und landsässiger Adel existierten, während lehnsrechtliche Bindungen wie zwischen König und Reichsfürsten nicht mehr existierten. Die Reichsfürsten bzw. Landesherren hatten also in ihrem Herrschaftsgebiet alle Konkurrenten um die Macht ausgeschaltet.

Diesen lang währenden Prozess bezeichnet man mit dem modernen Begriff "Territorialisierung".
 
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