Tacitus

22eDemiBrigade

Mitglied
Bonsoir mes chers amis!

Ich muss bis nächste Woche Donnerstag einen Vortrag über Tacitus entwerfen... .

Da ich von Freitag bis Montag nicht zu Hause bin und deshalb nicht daran arbeiten kann, bitte ich euch um eure Hilfe.

Könnt ihr mir Quellen nennen, aus denen ich zuverlässige Informationen beziehen kann?!

Wäre für jeden Tipp sehr dankbar!

Grüße,

Fritz
 
Bonsoir mes chers amis!

Ich muss bis nächste Woche Donnerstag einen Vortrag über Tacitus entwerfen... .

Da ich von Freitag bis Montag nicht zu Hause bin und deshalb nicht daran arbeiten kann, bitte ich euch um eure Hilfe.

Könnt ihr mir Quellen nennen, aus denen ich zuverlässige Informationen beziehen kann?!

Wäre für jeden Tipp sehr dankbar!

Grüße,

Fritz
Anfangen sollte man immer mit der RE bzw. dem Neuen Pauly. Die große Arbeit von Syme ist zwar ausgezeichnet, wird aber für Deinen Zweck zu umfangreich sein. Gut wäre noch, wenn Du uns sagen könntest, für welchen Zweck der Vortrag sein soll, wie lange, in welchem Zusammenhang...
 
Ich kann mich Tannhäuser nur anschließen und als Einführung den Neuen Pauly oder auch den Artikel im Kleinen Pauly empfehlen.
Das Referat könnte gegliedert werden in:

1. Biographie, Tradition senatorischer Geschichtsschreibung, Standpunkt des Autors; 2. Werk Agricola Annales, Historien, Germania 3. Rezeption

Tacitus war römischer Senator und überzeugter Republikaner. Er stellt zwar den Anspruch auf, ohne Gunst und Hass (sine ira et studio) über die Julisch- Claudische Dynastie zu schreiben, sein Urteil über Kaiser wie Tiberius oder Domitian ist aber recht einseitig.
 
@Scopio: Überzeugter Republikaner vielleicht, aber Realist genug, um die Notwendigkeit der kaiserlichen Herrschaft anzuerkennen. Tacitus zeichnet die Kaiser als ziemlich negativ, aber auch die Senatoren kommen - bis auf wenige Ausnahmen - nicht sonderlich gut weg.

Ein Aspekt, der vielleicht interessant ist, ist folgender: In der Tacitus-Forschung wird immer über das sog. Domitian-Erlebnis gesprochen, dass also Tacitus unter dem Eindruck der Herrschaft Domitians sein Kaiserbild bekommen hat.

Aus dem Agricola geht hervor, dass er der Herrschaft Trajans mit viel Optimismus entgegengesehen hat. Dennoch sind die Annalen, die in dieser Zeit entstanden sind, noch düsterer als alle anderen Werke zusammen.

Eine Möglichkeit wäre daher für Tacitus eine tiefgehende Enttäuschung über die Herrschaft Trajans, die eben keine 'Wiederherstellung' der Freiheit brachte, anzunehmen, die für sein Kaiserbild ganz massiv negativ gewirkt hat.
 
Es ist so wahnsinnig schade, dass Tacitus sein geplantes Geschichtswerk über die Zeit Trajans nicht vollenden konnte. Für die Epoche des humanitären Kaisertums, zumal über die letzten Jahre Trajans gibt es leider keine historische Überlieferung, die die Klasse der "Annales" und "Historien" auch nur annäherend erreicht. Was Tacitus sicher gestört hat, war dass Trajan und seine Nachfolger eben auch daran gingen, eine dynastische Politik zu betreiben und die spanische Verwandschaft zu fördern. Hadrian dagegen war beim Senat äußerst unbeliebt, und nach seinem Tod wollten einige die damnatio memoriae über ihn verhängen, als sei er einer vom Schlage Caligulas oder Neros gewesen.
 
Hadrian war am Ende seiner Regentschaft ein schwerkranker Mann, und er scheint die Lage nicht mehr so ganz überblickt zu haben. Als es wegen der Nachfolge zu Unstimmigkeiten in seiner Umgebung kam, schlug er zu, weil er darin offenbar eine Fronde erblickte. Als er schließlich starb, war man eher erleichtert und im senat wurde der wunsch laut, über ihn die damnatio memoriae zu verhängen.
 
Auch wenn es vollkommen OT mittlerweile ist: Hadrian war seit seinem Amtsantritt beim Senat nicht beliebt, da in seinem Namen Senatoren hingerichtet worden waren, unmittelbar nach seiner nicht ganz geklärten Adoption.
Diverse andere Aktionen, wie die Vorbestimmung der Amtsnachfolge auf eine gewisse Zeit machten ihn nicht zum Liebling des Senates, von seiner regelrecht permanenten Abwesenheit aus Rom mal ganz abgesehen.

Optimus princeps blieb nunmal Trajan.
 
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