Mir gings umgekehrt. Die Vorstellung der Charaktere bei The Pacific fand ich unpersönlich und klischeebesetzt (die Sunnybos mit Flausen im Kopf die bei Muttern brav am Tisch kleine Brötchen backen oder schüchtern den Hof vor der Kirche machen (mit Zufallsbegegnungen wie "eigentlich wollte ich ja schnell dort und dort hin, aber dann kam ich an Stant Maries vorbei..."), so dass ich bei dem plötzlichen wechsel an die Front weder mitfiebern konnte, als die Landung so "unglaublich witzig" endete, noch hatte ich den Eindruck des bedrohlichen beim wiederholten MG wechsel im heftigsten Leuchtspurbeschuß.
Der wirklich einzige Charakter, der mich da halb aufmerksam machte, war der spät gezeigte Captain, der mit feuereifer große Worte schwang, um dann im Schützengraben zusammengerollt zu weinen. Nicht das er mir gefiel, aber da schimmerte mal was durch, was bei Band of Brother zwar nicht unglaublich viel mehr, aber doch immerhin etwas ansprechend eingeflochten wurde.
Ach ja, und der schüchterne Sani, der die Latrinenparolen verbreiten musste, nur um dann direkt nach dem Satz "killed by friendly fire" zu enden, der war mir sehr menschlich mit seinem Minidialog und dem guten Schauspiel. Das er dann als "Red Shirt" endete war allerdings auch unüberraschend.
Ich muß gestehen, meine Frau und ich haben nach dem dritten MG-Stellungswechsel umgeschalten.
Mir geht es wie Triere, ich habe auch erst beim zweiten Mal Band of Brother wirklich schätzen gelernt (auch wenn ich den erhobenen Anspruch des "genau so wars" nicht teilen kann, immerhin sind es persönliche Eindrücke die dort verfilmt wurden), aber von der Machart hat es mir von Anfang an gut gefallen, die Charaktere waren bis auf wenige Ausnahmen wirklich präsent.
Ich werde bei der nächsten Folge mal wieder reinzappen und hoffen, dass nur der Start verunglückt war. Aber bislang... :tv: