Tier-Mensch-Verhältnisses in der französischen Revolution

:winke:Hey vielen Dank für eure Hilfen zu meinen Fragen, habt mir wirklich sehr geholfen

Wie Ihr ja wisst schreibe ich ja einen Roman für nen Kumpel ,ne Art Fangeschichte zu Assassin´s Creed, und trägt den Titel: Assassin´s Creed : Lost Legacy. In dem es um die
junge 17-Jährige „Aquila“, die zur Zeit der „Terrorherrschaft“ lebte…
Im Alter von 13 wuchs sie in Rennes-le-Château bei ihrem vermeintlich leiblichem Vater, Maximilian de Lorraine, auf. Unter seiner Obhut wurde Sie zu einer überzeugten Freimauerin. Als Revolutionswächterin tötete sie mit außergewöhnlichem Talent in ganz Frankreich Assassinen um den Fortbestand der französischen Revolution zu sichern.

Warum ich euch das erzähle hat folgenden Grund:
Aquila sollte von Anfang an einen Partner/ehr Weggefährten bekomm, aber aufgrund ihres ehr nachdenklich, verschlossenen und Menschen-Mißtrauenen Charakters, eine ähm..."Bindung" mit einem Menschen nicht in ihr anfangs-Profil passt daher spiel ich verschärft mit dem Gedanken: Ihr ein gezähmten Wolf /oder Hund an die Seite zustellen (grübel) Die tierische Bindung passt ehr in ein solches Profil und es wäre was, was es vorher bei "assassins creed" noch nicht gab, zumindest ist das die Theorie…

Und da brauch ich Euch!!! Aus eigenen Recherchen weiss ich das Tiere anfangs des 19. Jhd. für Menschen Nutztiere und „Zierde“ waren oder wurden für Experimente benutzt wurden. Aber wie verhielt es sich genau im Frankreich der französischen Revolution?

Freu Mich jetzt schon sehr auf Eure Antworten
Danke nochmal
Schreiberling89:fs:
 
Über die Beziehung zwischen Mensch und Tier in der Französischen Revolution ist mir nichts Konkretes bekannt, jedoch möchte ich auf Jean-Jacques-Rousseau verweisen, dessen Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen als Beitrag zur Aufklärung und vorbereitendes Element der Französischen Revolution zu sehen ist.
Er stand für eine Sehnsucht nach Verbundenheit mit der Natur sowie die Betonung des Gefühls gegenüber dem in Frankreich herrschenden Rationalismus, was ihn zu einem Vorläufer der Romantik macht (Stefan Heiland: Naturverständnis S. 50).
Ob sich aus diesen Gedankenströmungen eine ähnliche "back to nature-Ideologie" wie sie heute teilweise zu beobachten ist ableiten lässt, muss jedoch höchst kritisch gesehen werden.
Die Existenz dieser Naturgedanken beweißt jedoch, dasss nicht alle Franzosen mit der Beziehung Mensch - Natur zufrieden waren und daher für ein Umdenken in dieser Frage eintraten.


 
Sehr interessant-der Ansatz. Ich glaube auch nicht das es im Frankreich der Revolution eine "back to nature-Ideologie" wie sie heute zu beobachten ist, vorhanden war- dafür war noch viel zu Früh!
Aber daraus könn wir bzw. aus diesem Artikel : wissenschaft.de - Der Mensch und seine Tiere - eine wechselvolle Geschichte schließen, das es eine Art von Haustiere gab.
Die Frage ist doch eigentlich nur noch die: in welchem Maße fand die Domestizierung in Europa des Frühen 19. Jahrhunderts statt? waren es "Pariahunde" oder doch ehr noch dem Menschen zugetane Wölfe?
 
Sehr interessant-der Ansatz. Ich glaube auch nicht das es im Frankreich der Revolution eine "back to nature-Ideologie" wie sie heute zu beobachten ist, vorhanden war- dafür war noch viel zu Früh!
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/hintergrund/155836.html

Ende 18.- Anfang 19. Jahrhundert fand der Fortschritt sowohl in der Landwirtschaft (Technisierung, effektivere Anbaumethoden etc.) als auch in der Industrie (industrelle Revolution) einen ungeheuren Aufschwung. Die zunehmende Technisierung und verstärkte Ausbeutung der Natur traf in der Bevölkerung durchaus auf Widerstand, allerdings nicht in den heutigen Ausmaßen. Die Fortschrittskritiker stellten also eine kleine Minderheit in der Gesellschaft dar, waren aber durchaus vorhanden.

in welchem Maße fand die Domestizierung in Europa des Frühen 19. Jahrhunderts statt? waren es "Pariahunde" oder doch ehr noch dem Menschen zugetane Wölfe?

Da du ja speziell auf Hunde abzielst, dürfte dieser Link hilfreich sein: http://www.hund-foto.de/wissenswertes-hunde/vom-wolf-zum-hund-geschichte.php .
 
vielen Dank für den Link :) hat Mir sehr weiter geholfen. also Ich weiss jetzt, dank deiner Mitarbeit das es sehr wohl sowas wie Haushunde gab und zwar ein deutig. auch das es zwar Hirtenhunde und der gleichen gab also gibt es ein riesige Auswahl-das ist schon mal gut^^ jetzt aber meine nächste Frage: im Frühen 19.Jhd reiste vermehrt in der Nacht meist in einer "Karavane" zum schutze vor Räubern und anderem Gesindel, manche aber auch Allein meine Frage daher waren auch Hunde bzw.Pariahunde an diesen Reisen beteiligt?

Sonnige Grüße Schreiberling89:winke:
 
Es gab Hütehunde, Herdenschutzhunde, Jagdhunde, Kampfhunde, Wachhunde und noch "Kriegshunde", dazu schon "Gesellschaftshunde"
eine kleine Auswahl französischer Rassen ohne Anspruch auf vollständigkeit (es fehelen noch ganz viele)
Französische Hunderassen
 
Danke für den Link:winke: Aber Ich glaube ich werd doch auf einem "dem Menschen zugtanen Wolf" zurückgreifen, Weil ich will das sie Ihren tierischen Partner findet und nicht geschenkt oder so bekommt -wisst Ihr :) Außerdem lässt sich darauß mehr machen:

Im 18./19. Jahrhundert wurde der Wolf bediengt durch die Züchtung von Hunden, die zur jagd auf Wölfe usw. ausgebildet wurden sowie durch das aufkommen der Musketen gab es zum Beispiel bereits in Schottland keine wölfe mehr! was auch im laufe des 18./19.Jahrhunderts auch dann schon für Westeuropa zutraff.

-Also könnte es sich um einen eurasischen Wolf als Gefährte handeln. Immerhin ist diese Rasse eine der verbreitesten Unterarten in ganz Europa und Asien und gilt dem Menschen als "zugetan"Pariahunde ? Wikipedia Brehm, Alfred, Brehms Thierleben, Säugethiere, Zweite Reihe: Krallenthiere, Vierte Ordnung: Raubthiere (Carnivora), Zweite Familie: Hunde (Canidae), 6. Sippe: Haushunde (Canis familiaris), Pariahunde - Zeno.org zudem Stammen die meisten Hunde später von dieser Rasse ab

Naturlich darf man jetzt nicht die Hunde außerachtlassen-Danke noch mal für den Link weiss jemand wo ich eine vollständige Liste herbekomm könnte? und wozu dienten eigentlich Kampf- und Kriegshunde die Wilfried erwähnte?

Bis dahin
Sonnige Grüße:winke:
 
Ich weiß nicht wie's in Frankreich war aber in England dienten Kampfhunde der Belustigung des Pöbels, man ließ sie in kleinen Arenen auf Bullen oder Bären los...
Peyps beschreibt so einen "Pitt" (daher der Name "Pittbull") wo er sich unter das einfache Volk mischt weil man dort so krude Charaktere beobachten kann, angeblich würde ihn der Kampf nicht interessieren.
 
Naturlich darf man jetzt nicht die Hunde außerachtlassen-Danke noch mal für den Link weiss jemand wo ich eine vollständige Liste herbekomm könnte? und wozu dienten eigentlich Kampf- und Kriegshunde die Wilfried erwähnte?

Bis dahin
Sonnige Grüße:winke:


Das waren kräftige, molossoide Hunderassen, die als Schutz- und Wachhunde dienten und später für Volksbelustigungen dienten, die Cecile beschrieben hat, die man heute noch in Pakistan sehen kann.
 
Kampfhunde für Hundekämpfe und "Kriegshunde" zur Lagerbewachung und für "Streifen".

Die letzteren sind eher vom Schäferhundtyp, zumindest in Deutschland. Außerdem sind die "Molossernachfahren" auch noch als "Bewacher und Beschützer" im Einsatz. (So "Rottweilerähnlich")

Grauwolf als Begleiter ist wenig glaubhaft, da die europäischen Grauwölfe schlecht auf Menschen zu sozialisieren sind. Und im Gegensatz zu Hunden eher das weite suchen als sich mit irgendwem anzulegen. Wenn die ne Gefahr vermuten, sind sie weg.
 
jetzt aber meine nächste Frage: im Frühen 19.Jhd reiste vermehrt in der Nacht meist in einer "Karavane" zum schutze vor Räubern und anderem Gesindel, manche aber auch Allein meine Frage daher waren auch Hunde bzw.Pariahunde an diesen Reisen beteiligt?

Sonnige Grüße Schreiberling89:winke:

Einen Hund als Begleiter und Schutz gegen Räuber mitzunehmen, empfahl schon Seneca, und viele heutige Hunderassen gehen auf Typen zurück, die bereits in der Antike gezüchtet wurden. Berühmt waren die doggenartigen Molosser aus Epirus, die der Sage nach auf Herakles zurückgingen und die schlanken, windhundartigen Lakonier. Als die Römer Britannien eroberten kreuzten sie eigene Typen mit den britannischen Mastiffs, eine der ältesten Hunderassen.

Die Vorfahren des Rottweilers begleiteten Viehhändler und Metzger auf kilometerlangen Viehtrecks.

Bei kräftigeren molossoiden Rassen aus Frankreich fällt mir vor allem die Bordeaux- Dogge ein, die zur Jagd auf starkes, wehrhaftes Wild wie Bären, Wildschweine und Wölfe verwendet wurde. http://de.wikipedia.org/wiki/Dogue_de_Bordeaux
 
Mit Frankreich kenn ich mich diesbezüglich nicht so sehr aus. Jane Austen (1775-1817) beschrieb in "Mansfield Park" jedenfalls eine Lady Betram die Schoßhünde besitzt, speziell einen Mops der auch auf ihren Knien sitzen darf und dass sie dessen Wurf nicht einmal ihren Töchtern anvertraut hätte.

Das zeugt für mich schon von ziemlicher Tiernarretei wenn man es in den zeitlichen Bezug stellt. Einen Hund als "Gefährten" mag es also durchaus gegeben haben.
 
Nachtrag:
Ich glaube nicht wirklich, dass man sich mit einem gezähmten Wolf in den Städten bewegen durfte. Eiine entsprechende Hunderasse wäre besser.
Diverse Züchtungen gab es ja bereits, z.B. diverse Jagdhundrassen, Möpse etc.
 
Ich stelle mir gerade einen Kurzbeiner vor, der andauernd keuchend hinter der Romanheldin hinterherhechelt.
Aber man musss wohl zwischen Hund und Hund unterscheiden: Auf der einen Seite Nutztiere, die man eher wie Gegenstände behandelte, auf der anderen Seite überzüchtete Schosshündchen.
 
Vielleicht sollte man einfach zeitgenössische Gemälde studieren, welche Hunde da besonders oft vorkommen.

Siehe zum Beispiel:
Louis Léopold Boilly: "Les Agioteurs au Palais Royal"
Louis Léopold Boilly: "L'arrivee d'une diligence dans la cour des Messageries" (1803) Wenn auch zeitlich ein bisschen später.
Louis Léopold Boilly: "L'incroyable parade" (1797) File:Boilly incroyable parade.jpg ? Wikimedia Commons
Jean-Baptiste Greuze: "Le fils puni" (1777)
File:Jean-Baptiste Greuze - The Father's Curse - The Son Punished - WGA10662.jpg ? Wikimedia Commons
Jean-Baptiste Greuze: "La veuve et son prêtre" (1784)
File:Jean-Baptiste Greuze - The Widow and Her Priest - WGA10677.jpg ? Wikimedia Commons
Jean-Baptiste Greuze: "Portrait de René-Louis de Girardin avec le buste de Jean-Jacques Rousseau" (spätes 18.Jh.)
File:portrait de René-Louis de Girardin - Chaalis.jpg ? Wikimedia Commons
und so weiter...

Wäre ja unglaubwürdig, dass die Künstler nicht die Tiere gemalt hätten, die sie auch sahen. Gern wurden Hunde auch auf Porträts den Menschen beigegeben, wenn man Treue oder ähnliches darstellen wollte, oft tauchen sie natürlich auch im Zusammenhang mit dem Lieblingshobby vieler Adeliger auf: der Jagd.
In vielen Haushalten scheinen Hunde einfach dazu gehört zu haben. Sehr bezeichnend finde ich dieses Genregemälde: File:Greuze, Jean-Baptiste - The Spoiled Child - low res.jpg - Wikipedia, the free encyclopedia
 
als Rasse vielleicht interessant: Landseer
Hunderasse Landseer - Snautz.de

Auszug aus dem Text:
"Es ist anzunehmen, dass der Ursprung dieser Hunde in Europa lag, denn baskische Walfänger überwinterten lange vor den Briten im nördlichen Teil Neufundlands. Da es üblich war, auf Schiffen Hunde mit zu führen, ist es wahrscheinlich, dass diese Basken von großen nordspanischen Hunden begleitet wurden, die im Frühjahr häufig zurückgelassen wurden. So sind die optischen Gemeinsamkeiten mit dem großen spanischen Pyrenäenhund Mastín del Pirineo teilweise augenfällig. Möglicherweise haben der Neufundländer, der heutige Landseer und Pyrenäenberghunde Chien de Montagne des Pyrénées gemeinsame Vorfahren."

oder eine "Mischung" zwischen Hund und Wolf:
Der Irische Wolfshund - Hunderasse Irischer Wolfshund Hund

andere Möglichkeit: französische Bulldogge
Französische Bulldogge, Bouledogue Francais - Hunderassen mit Rassebeschreibung und Fotos auf Hundund


alles sind wohl sehr alte Hunderassen
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Tschechische,bze- Tschechoslowikischen Wolfshund handelt es sich tatsächlich um Hybride, in die Wölfe eingekreuzt wurden, um Degenerationen des Deutschen Schäferhunds auszugleichen.
Der Irische Wolfshund sieht eher einem Schnauzer ähnlich Hund, der für die Jagd u. a. auf Wölfe gezüchtet wure, eine direkte Kreuzung ist er nicht. Er wird laut FCI Standard den Windhunden zugeordnet.


Hier noch ein paar Abb, wenn auch keine Wolfshunde:
 

Anhänge

  • imagesCAIP85TG.jpg
    imagesCAIP85TG.jpg
    7,6 KB · Aufrufe: 343
  • imagesCAA002Z5.jpg
    imagesCAA002Z5.jpg
    10,8 KB · Aufrufe: 307
Zuletzt bearbeitet:
Nun ja, ein Wolfshund ist genauso wenig Wolfshybride, wie ein Dachshund Dachshybride ..
Diese Tiere dienten der Wolfsjagd bzw Abwehr , die Wolfhunde ohne "s" sind die Hybriden und sehr, sehr junge Rassen.
Auch ist es zwar nicht erlaubt, mit einem Wolf durch Städte zu laufen, war es auch nie, aber schöne "Schäferhunde" sind es ja.
Da Wölfen aber nicht die Kenntnis der menschlichen Körpersprache angeboren ist und sie vorrausschauend denken und handeln können, wird das nix mit dem Spaziergang.
Der Wolf wird den nächsten sicheren Platz aufsuchen und sich da erst wieder raustrauen, wenn die Massen der Zweibeiner, die ihn umrennen und auf die Pfoten treten wollen, verschwunden sind.

Es ist ja nicht so, das es keine Wölfe in Städten gibt .....! Nur bemerken wir die nie, und wenn dann im dunklen als streunenden Schäferhund o.ä.

Wolfsähnliche Hunde gab und gibt´s nun ja zu allen Zeiten, zu Zeiten der Franz .Revolution auch eine Menge verwilderte Haushunde, es wäre also garnicht verwunderlich, wenn ein junger Hund unbestimmter Rasse sich einer wandernden Frau anschließt.
 
WOW!!!...Erstmal herzlichen Dank für die viele hilfreiche Resonanz und die vielen Beispiel-hätte das nie gedacht-IHR sei die BESTEN. :friends:Da kommt keiner drüber:yes:

Und ja Ihr habt recht, das mit dem Wolf würde gar nicht so klappen-hehehe hätt ich ja auch bei näherem überlegen selbst draufkomm müssen-sorry
Die Geschichte sieht vor das Aquila ihren tierischen Gefährten (im Buch heißt er Pierre) findet bzw. begegnet, von daher ist der Ansatz von Wilfried Gold wert. In der Hinsicht würde ich auch einen verwilderten Hund nehmen aber keine Bulldoge oder der gleichen ehr nen Schäferhund oder nen wolfsähnlichen Hund...:grübel:

weisst Ihr da vielleicht solche Rassen die um 18/19.Jahrhundert passen würden?

Freu mich jetzt schon auf eure Antworten
Bis dahin sonnige Grüße
Schreiberling89:winke:
 
Ich hoffe, das mit dem Anhang klappt:
Sowas war damals sehr viel verbreiteter als Heute ~30 Kg 50-60 cm hoch
 

Anhänge

  • 000_0058.jpg
    000_0058.jpg
    201 KB · Aufrufe: 344
Zurück
Oben