"Tod" in diversen Sprachen

Hallöchen,

eine Freundin von mir sucht die Übersetzung des Wortes "Tod" in Sumerisch, Akkadisch oder Assyrisch.

Leider war unsere Internetsuche nicht erfolgreich :-(

Kennt sich jemand aus?

Bitte nicht die mythologische Personifikation nennen, sondern das übersetzte Wort. Danke schonmal :)
 
Im Arabischen ist der Tod m-w-t (maut), im Hebräischen m-w-w-t, im Aramäischen m-w-t-alaph. Ich würde daher bei den altesemitischen Sprachen Akkadisch und Assyrisch mit den entsprechenden Radikalen herumexperimentieren. Sofern ihr eben wisst, welche Radikalen m-w-t im Arabischen, Hebräischen und Aramäischen entsprechen.
 
Sofern ihr eben wisst, welche Radikalen m-w-t im Arabischen, Hebräischen und Aramäischen entsprechen.
Für das Akkadische gilt ein regelmäßiger Lautwandel von protosemitisch *aw zu ū, daher im Akkadischen auch mūt-u(m) von protosemitisch *mawt-; u bzw. um am Ende des Wortes ist eine Kasusendung (Nominativ) und übliche Zitierform bei Akkadisten (warum auch immer).
Über das Sumerische weiß ich praktisch gar nichts, das Pennsylvania Sumerian Dictionary bietet aber für NAM.ÚŠ bzw. nam-uš₂ in deren Transliteration die Übersetzung death an.
 
Sumerisch:

ug(4,5,7,8)
Tod, Leiche, sterben, töten

úš
Blut, Adern, Tod(archaisch), töten,blockieren,tot(adj.)

nam-úš
der Tod, nam=Abstraktion von úš

gam
verbiegen, nierderknien, zugrunde gehen, niedergehen, Tod, Tiefe
 
Im Arabischen ist der Tod m-w-t (maut), im Hebräischen m-w-w-t, im Aramäischen m-w-t-alaph. Ich würde daher bei den altesemitischen Sprachen Akkadisch und Assyrisch mit den entsprechenden Radikalen herumexperimentieren. Sofern ihr eben wisst, welche Radikalen m-w-t im Arabischen, Hebräischen und Aramäischen entsprechen.
Ich gehe davon aus Du meinst das ostsemitische Mittelhebräisch, also die sakrale Sprache und Schrift (aramäische Quadratschrift) des Tanach nach 250 v.C.

Althebräisch ist eine Kopie des westsemitischen Phönizisch, es wird ab 1000 v.C. genutzt und geht um 580 v.C. mit der Eroberung durch die Assyrer, Chaldäer und Perser unter, die Palästina und Ägypten bis 330 v.C. militärisch besetzen und Aramäsich als Sprache und Schrift einführen. Nur wenige Menschen sprachen auch Hieratisch bzw. Demotisch der Ägypter

Vor der Zeit des Althebräisch war Akkadisch in Palästina die Sprache und Schrift, allerdings war das noch keine Hebräer (Hapiru) sondern hauptsächlich Nachfahren der Seevölker wie [FONT=&quot]Shardana, Danuna[/FONT][FONT=&quot], Lukka und Meshwesh [/FONT]von den Pharaonen angesiedelt. Palästina war ein Teil Ägyptens und Hapiru bedeutet "Straßenräuber", das war das Geschäft der Hebräer-Vorfahren als nomadisierende Räuberhaufen.

Die Perser siegen 541 v.C. über die Lyder unter Krösus 541 v.C. und Kleinasien mit den griechischen Stadtstaaten kommt 539 v.C. unter deren Herrschaft. Babylon fällt mit der Provinz Yehud (Judäa) an Cyrus II unter Scheschbazzar als ersten Statthalter. Die Hebräer werden biblisch nach der Auflösung des Reiches der Chaldäer aus der Sklaverei entlassen.

Die Hapiru-Sklaven gingen ohne Frauen, Kinder und Alte in Gefangenschaft, Kultur und Sprache sterben ohne Nachwus aus. Das Buch Esra und Nehemia nennt 50.000 Rückkehrer, so viele Einwohner hatte ganz Judäa nicht. Um 500 v. Chr. bricht unter den kleinasiatischen Griechen bis 494 v.C. der Ionische Aufstand aus. Zu der Zeit umfasst das Reich der Perser die Mittelmeerländer mit Ägypten bis nach Elephantinebei Assuan. Einige Hebräer sollen sich erneut in Lachishangesiedelt haben, in griechischer Zeit nur wenig später ist der Ort aufgegeben. Der Perserkönig Artaxerxes I (465-424 v.C. jüdisch=Ezra) hätte die Torah als Gesetz der jüdischen Sklaven anerkannt, was so wenig passt wie der Wiederaufbau von Jerusalem ab 537 v.C. unter den Persern. Im Elephantine Papyrivon 407 v.C.liegt die Stadt noch immer in Trümmern.

[FONT=&quot]Sprache und Schrift kopieren die Hebräer bei den [/FONT][FONT=&quot]Phönizier[/FONT][FONT=&quot]n, [/FONT][FONT=&quot]später bei den [/FONT][FONT=&quot]Aramäer[/FONT][FONT=&quot]n[/FONT][FONT=&quot]. Die religiösen Texte entstehen nach der persischen Herrschaft in [/FONT][FONT=&quot]Mittelhebräisch[/FONT][FONT=&quot] als Kopie alter Mythen aus Assyrien und Sumer. [/FONT][FONT=&quot][/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
Althebräisch ist eine Kopie des westsemitischen Phönizisch, es wird ab 1000 v.C. genutzt und geht um 580 v.C. mit der Eroberung durch die Assyrer, Chaldäer und Perser unter, die Palästina und Ägypten bis 330 v.C. militärisch besetzen und Aramäsich als Sprache und Schrift einführen. Nur wenige Menschen sprachen auch Hieratisch bzw. Demotisch der Ägypter.

Eine Sprache ist keine "Kopie". Althebräisch ist lediglich eng mit dem Phönizischen Verwandt. Wir würden ja auch kaum behaupten, dass die US-Amerikaner, Kanadier, Australier oder Neuseeländer das Englische von den Briten kopiert haben, sie sprechen es lediglich aufgrund ihrer gemeinsamen Geschichte als Kolonie.
 
Ich gehe davon aus Du meinst das ostsemitische Mittelhebräisch, also die sakrale Sprache und Schrift (aramäische Quadratschrift) des Tanach nach 250 v.C.

[...]

[FONT=&quot]Sprache und Schrift kopieren die Hebräer bei den [/FONT][FONT=&quot]Phönizier[/FONT][FONT=&quot]n, [/FONT][FONT=&quot]später bei den [/FONT][FONT=&quot]Aramäer[/FONT][FONT=&quot]n[/FONT][FONT=&quot]. Die religiösen Texte entstehen nach der persischen Herrschaft in [/FONT][FONT=&quot]Mittelhebräisch[/FONT][FONT=&quot] als Kopie alter Mythen aus Assyrien und Sumer. [/FONT]

Ostsemitisches Mittelhebräisch? :grübel:

Akkadisch und - je nach dem, wie man's sehen will - auch Eblaitisch sind die einzigen Sprachen, die dem ostsemitischen Zweig der semitischen Sprachfamilie angehören. Hebräisch ist eine kanaanäische Sprache und gehört damit zum westsemitischen Zweig, genauer gesagt zum nordwestsemitischen.

Mit Mittelhebräisch meinst du hier wahrscheinlich das Mischna-Hebräisch?
Mittelhebräisch ist etwas unglücklich, da es ja auch das rabbinische Hebräisch gibt, das Mittelhebräisch genannt werden kann. Hier ist es dann allerdings eine sprachliche Einordnung, während es beim Mischna, so denke ich, wohl eher eine zeitliche ist.

Und, wie YoundArkas schon richtig sagte, Hebräisch ist ganz bestimmt keine Kopie des Phönizisch-Punischen und schon gar nicht des Aramäischen. Phönizisch-Punisch gehört ebenfalls zu den kanaanäischen Sprachen, deshalb die enge Verwandtschaft zum Hebräischen.
(Ich nehme an, du bist auf den Gedanken gekommen, dass Hebräisch eine Kopie des Phönizischen ist, weil Phönizisch schon früher belegt ist?)
Aramäisch ist nordwestsemitisch, aber nicht kanaanäisch und schon allein von daher auch hier bestimmt keine Kopie.

Auch bei einer Schrift finde ich es unglücklich von "kopieren" zu sprechen. Sagen wir doch lieber "übernehmen und für die eigenen Zwecke anpassen". Die Aramäer übernahmen die phönizische Schrift und die Hebräer später die aramäische, woraus sich dann die Quadratschrift bildete.

Liebe Grüße,
PJ
 
Akkadisch und - je nach dem, wie man's sehen will - auch Eblaitisch sind die einzigen Sprachen, die dem ostsemitischen Zweig der semitischen Sprachfamilie angehören. Hebräisch ist eine kanaanäische Sprache und gehört damit zum westsemitischen Zweig, genauer gesagt zum nordwestsemitischen.


Phönizier und Juden - in diesem Zusammenhang besser Hebräer - waren zwar keine identischen Völker, jedoch miteinander verwandt. Phönizisch und Hebräisch zählen beide zu den nordwestseimitischen Sprachen und - noch enger - zu den kanaanitischen Sprachen.

Man kann vermuten, dass beide Ethnien aus nordwestsemitischen Nomadenvölkern hervorgingen, die im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. den syrischen Steppen- und Wüstenrand mit ihren Herden durchzogen. Zusammenfassend zählt man sie in dieser Zeit zu den Amoritern, die mit Hammurabi um 1800 v. Chr. eine babylonisch-amoritische Dynastie stellten und in der Bibel als vorisraelitische Bewohner Kanaans bzw. Palästinas genannt werden. Vermutlich gliedern sich aus diesen Amoritern im 2. Jahrtausend v. Chr. die Hebräer, Phönizier, Moabiter, Ugariter und Aramäer aus, die alle nordwestsemitische Idiome sprechen.

Als die Hebräer Ende des 2. Jahrtausends mit ihrer Landnahme in Kanaan/Palästina begannen, war ihnen die ansässige kanaanitische Bevölkerung kulturell weit voraus, was auch für die Phönizier weiter im Norden gilt, die mit den Kanaanitern sprachlich und kulturell verwandt waren. Dennoch zählten auch die Hebräer sprachlich zu diesen Volksgruppen und der vorbiblische Götterhimmel hatte dieselbe Basis.
 
Phönizier und Juden - in diesem Zusammenhang besser Hebräer - waren zwar keine identischen Völker, jedoch miteinander verwandt. Phönizisch und Hebräisch zählen beide zu den nordwestseimitischen Sprachen und - noch enger - zu den kanaanitischen Sprachen.

Ja, das ist genau das, was ich sagen wollte. Vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt, entschuldigung.

Zur Völkerentwicklung kann ich nicht viel sagen, da ich mich nicht auskenne. Aber sehr interessant, was du schreibst. Hast du dazu vielleicht ein paar Quellen für mich? Ich überlege nämlich zur Zeit, meine Bachelor-Arbeit den Amoritern zu widmen. Das wäre für mich sehr hilfreich :)

Zur sprachlichen Entwicklung kann ich aber sagen, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass sich die kanaanäischen Sprachen (Hebräisch, Phönizisch-Punisch, Moabitisch), sowie Aramäisch und Ugaritisch, aus dem Amoritischen entwickelt haben. Es gab wohl eher ein Nordwestsemitisch, aus dem sich dann Amoritisch genau wie die anderen genannten Sprachen entwickelt haben. Da wir von den Amoritern aber leider keine schriftlichen Hinterlassenschaften ihrer Muttersprache haben und alles was wir über ihre Sprache wissen aus uns bekannten Personennamen abgeleitet wurde, ist die Möglichkeit natürlich trotzdem gegeben!
 
Zur sprachlichen Entwicklung kann ich aber sagen, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass sich die kanaanäischen Sprachen (Hebräisch, Phönizisch-Punisch, Moabitisch), sowie Aramäisch und Ugaritisch, aus dem Amoritischen entwickelt haben. Es gab wohl eher ein Nordwestsemitisch, aus dem sich dann Amoritisch genau wie die anderen genannten Sprachen entwickelt haben. Da wir von den Amoritern aber leider keine schriftlichen Hinterlassenschaften ihrer Muttersprache haben und alles was wir über ihre Sprache wissen aus uns bekannten Personennamen abgeleitet wurde, ist die Möglichkeit natürlich trotzdem gegeben!

Amoriter/Amurru leitet sich von einem sumerischen Wort martu ab, das "Westen" bedeutet. Damit wurden westsemitische Stammesgruppen im nördlichen und westlichen Grenzgebiet Mesopotamiens benannt. Sie wanderten im 2. Jahrtausend v. Chr. in weite Teile Mesopotamiens und ins Ostjordanland ein.

Die Vermischung ursemitischer Kulturelemente mit dem jeweiligen autochthonen Substrat bildete letztlich die verschiedenen, oft stark untereinander differenzierten Völker aus, denen wir später in historischer Zeit begegnen. Insofern sind die Amoriter/Amurru - "Westvölker" - um 2000 v. Chr. lediglich ein Synonym für eine nomadisch-semitische Völkerwoge aus der arabischen Wüste bzw. Steppe, die sicher schon damals in unterschiedliche Stämme gespalten war, von denen keine Überlieferung berichtet.

Eine spezifische Identität bildete sich freilich erst in den späteren Sitzen aus, wo Kanaaniter, Hebräer/Israeliten oder Phönizier mit nordwestsemitischen Idiomen historisch fassbar werden.
 
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