Tschechen = Slawen+Germanen+Kelten???

Mich würde der Ursprung der Tschechen interessieren.

Die Tschechen stammen von slawischen Stämmen ab, die im 5. Jahrhundert n. Chr. nach Böhmen und Mähren einwanderten.

Also kann man annehmen, dass es zwar hauptsächlich Slawen waren, die den Gebiet heutiger Tschechei besiedelten, doch die mesiten Nachfahren heutzutage haben angeblich auch keltischen und germanisches Blut in sich fließen.
???

...

Da Tschechien so ca. in der Mitte von Europa liegt und ziemlich viel durchgemacht hat, könnten vielleicht die ganzen Wanderungen, Eroberunge, usw. dafür verantwortlich sein, dass heutige Tschechen 'was von den Germanen haben....

Aber wie kommen denn die Kelten tu uns? Ich meine die gab es ja hauptsächlich in Irland und im Nordfrankreich, oder?
Auf einer historischen Mappe entdeckte ich, dass ein ziemlich großes Gebiet (in Tschechien) von Kelten besiedelt war!:S

In 1333 wahrend der Konferenz in Visegrád polnische Abgeordneten haben auf deutsch zu Tchechen gesprochen. Die Polen haben auf diese Weise die Tchechen stark beleidigt, weil in XIV Jht. die beiden Sprachen noch fast identisch geklingelt haben. Polnische "dass" z.B. - "że" wurde aus die tschechische Sprache genommen, ursprunglich wurde es als "iż" gesprochen, was heute sehr selten ausgeschrochen ist. Die Polen haben das absichtlich gemacht, weil die Tchechen den Deutschen Orden untergestutzt haben. Polen haben ihre Abhangigkeit von den Deutschen unterstreichen gewolt. Es gibt fast keine keltische Spuren in tschechisch.
pozdrawiam ))

Hmm... wir sind ein Bisschen vom Thema abgedriftet... meine eigentliche Frage ist:
Ob sich die germanische Rasse erst mit den Habsburgern in die Tschechei vermischte, oder ob die Germanen schon bei der Gründung des ersten Königreichs in Tschechien anwesend waren?

Keine Kelten?

Zitat (Bartek): Es gibt fast keine keltische Spuren in tschechisch.
Woher hast du das? (Quelle?)

Bin jetzt im Net getaucht und hab da eine interessante Lektüre über die Kelten in Mitteleuropa herausgefunden:
Martin Kuckenburg
Die Kelten in Mitteleuropa
(science-shop.de)

Diesem Buch nach, soll Mitteleuropa das Ursprungsgebiet der Kelten sein?

Mariat_San schrieb:

Diesem Buch nach, soll Mitteleuropa das Ursprungsgebiet der Kelten sein?

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Lies dir einfach mal die Artikell bei Wikipedia durch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kelten
http://de.wikipedia.org/wiki/Tschechien#Geschichte
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Böhmens

Auch für Tschechien gilt, dass sich die neuen Eroberer mit der alten Bevölkerung vermischt hat, aus welchem Grund natürlich auch die Kelten und Germanen Vorfahren der Tschechen waren...

Danke für die Links
Jaja - die Markomanen und Bajuwaren hätt' ich fast vergessen!:rotwerd:
Tja, also könnte man allgemein behaupten, dass es in Mitteleuropa ein Mix aus Germanen, Slawen und auch Kelten gab.
Aber als das erste Königreich enstand, hatten zu der Zeit die Slawen, bzw. die Bajuwaren das sagen, oder?

Mariat_San schrieb:

.. meine eigentliche Frage ist:
Ob sich die germanische Rasse erst mit den Habsburgern in die Tschechei vermischte, oder ob die Germanen schon bei der Gründung des ersten Königreichs in Tschechien anwesend waren?

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Namentlich in den Flußebenen und Beckenlandschaft innerhalb Böhmens siedelten Germanen. Es gibt keine schriftl. Aussagen über ihr Schiksal.
Namen von Flüssen und Bergen weisen über ihre Existenz hin. Danach wird angenommen, diese Germanen hätten sich bis zum 7. Jahrh. weitgehend aus dem Land zurückgezogen oder assimiliert.
Archäologen beweisen auch Siedlungsgemeinschaften von Slawen und Germanen.
Dies ergäbe sich aus dem Grundriß der Häuser...usw.
Die slaw. Siedler , deren Name erstmals der byzant. Historiker Prokop erwähnt und über deren Herkunft östl. des Dnjepr nur gemutmaßt wird,kamen wohl nicht in ein völlig unbesiedeltes Land .Anders hätten sich die Flußnamen, fast alle keltischer Herkunft, also ihrerseits zuvor einmal von den Germanen übernommen, nun nicht weiter zu "slaw. Zungen tradieren können."


Quelle : F. Seibt " Deutschland und die Tschechen ", Piper-Verlag

Mariat_San schrieb:

Danke für die Links
Jaja - die Markomanen und Bajuwaren hätt' ich fast vergessen!:rotwerd:
Tja, also könnte man allgemein behaupten, dass es in Mitteleuropa ein Mix aus Germanen, Slawen und auch Kelten gab.
Aber als das erste Königreich enstand, hatten zu der Zeit die Slawen, bzw. die Bajuwaren das sagen, oder?

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Welches Königreich meinst du ? Die Bajuwaren hatten kein Königreich.

....oder waren es die Markomanen?:S

Ah ...Ich hab mich jetzt erkundigt: Als der erste Staat im gebiet von heutigen Tschechien gegründet worden ist, hieß dieser Samenstaat/Oder das Reich des Saamo (angeblich hatte es ein reicher 'Händler'/Käufer namens Saamo gegründet).
Und zu dieser Zeit waren es hauptsächlich die Slawen, die das Gebiet der heutigen Tschechei besiedelten.

Mariat_San schrieb:

Ah ...Ich hab mich jetzt erkundigt: Als der erste Staat im gebiet von heutigen Tschechien gegründet worden ist, hieß dieser Samenstaat/Oder das Reich des Saamo (angeblich hatte es ein reicher 'Händler'/Käufer namens Saamo gegründet).
Und zu dieser Zeit waren es hauptsächlich die Slawen, die das Gebiet der heutigen Tschechei besiedelten.

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Zu Germanen , Slawen und Irritationen in der Geschichtsrezeption lohnt m. M. auch mal ein Blick in die neuere Geschichte .......
da ging es schon mal um "Kampf von friedliebenden Slawen und gewaltsam eindringenden Germanen ....."


Stichwort ; Königinhofer Handschrift und Grünberger Handschrift

http://de.wikipedia.org/wiki/Königinhofer_Handschrift
http://de.wikipedia.org/wiki/Grünberger_Handschrift

Die Formel Tschechen= Slawen + Germanen + Kelten ist sicherlich nicht falsch, Um bei der Mathematik zu bleiben: es fehlt an dem unterschiedlichen Faktor vor den Ethnien.
Der Name Böhmen stammt von dem keltischen Volk der Boier, die aber letztlich im 1. Jhd. v.Chr. abwandern. Allerdings war das das Schlußkapitel, da Böhmen sich bereits vorher zu leeren begann. Restgruppen von Kelten blieben, wie in den meisten Fällen von Abwanderung, zurück. Um die Zeitenwende wanderten suebische Quaden und Markomannen nach Böhmen und Mähren, wobei die Markomannen in Böhmen saßen, die Quaden in Mähren. Mit der großen Wandalenwanderung nach 400, wohl als Folge des Hunneneinbruchs, zogen wohl auch Markomannen und Quaden als Sueben mit. In den folgenden Jahrzehnten drangen dann die Langobarden auf ihrer Wanderung in diese Gebiete ein die sie bis in die erste Hälfte des 6. Jhds besiedelten bzw. beherrschten. Restgruppen in Böhmen waren möglicherweise die Baiwaren. Dieses Thema würde jetzt aber zu weit führen. Erst in der zweiten Hälfte des 6. Jhds drangen slawische gentes nach Böhmen und Mähren. Diese trafen noch germanische Restgruppen. Ihr Anteil an der tschechischen Ethnogenese ist aber nur gering, der von Kelten, wenn überhaupt vorhanden, zu vernachlässigen. Eine besondere Position hat der fränkische Händler Samo, der ein größeres Slawenreich im Bereich Mitteldeutschland, Böhmen, Mähren errichtete. Deutsche gelangten erst wieder mit der Ostexpansion nach Böhmen und Mähren, wobei hauptsächlich die Randgebiete besiedelt wurden und im Besonderen die Städte. Im Laufe der Neuzeit wurde dann eine Vielzahl dieser Städte von Tschechen und Mährern besiedelt, die es in die florierenden Städte zog, bis schließlich viele nur noch kleine deutsche Restgruppen besaßen.